Ein interessantes Sachbuch
Hans Hopf ist einer der bekanntesten Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche in Deutschland. In diesem Buch berichtet er aus seiner langjährigen Erfahrung. Ohne voyeuristisch zu sein, legt er die ...
Hans Hopf ist einer der bekanntesten Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche in Deutschland. In diesem Buch berichtet er aus seiner langjährigen Erfahrung. Ohne voyeuristisch zu sein, legt er die Seelen seiner Klienten offen (natürlich anonymisiert). Für die Leser ist es manchmal schwer, mit dem Schicksal der Kinder konfrontiert zu werden. Ganz wichtig ist, auch das Umfeld der betroffenen Kinder einzubeziehen. Die Eltern haben einen gewichtigen Anteil dabei, dass ihre Kinder die Hilfe eines Psychotherapeuten benötigen.
Meine Meinung:
Das Buch ist einfühlsam in Bezug auf die Klienten und sehr sachlich geschrieben. Hans Hopf berichtet von Erfolgen und verschweigt auch den einen oder anderen Misserfolg nicht. Sehr interessant finde ich die Schilderung, wie er (beinahe) selbst Teil des Mikrokosmos eines Klienten geworden ist. Oder die Geschichte der Psychiaterin, die mit ihrem Schützling eine (Liebes)Beziehung eingegangen ist. Ein No-Go, das sie ihre Approbation verlieren hat lassen.
Nie habe ich das Gefühl gehabt, dass der Autor seine Mandanten bloß stellt. Zu jedem Fall gibt er Erläuterungen aus psychoanalytischer Sicht und schildert den Verlauf der Therapien, auch wenn diese, aus unterschiedlichen Gründen, nicht immer erfolgreich enden.
Der Schreibstil ist flüssig, sodass den einzelnen Fällen sehr gut gefolgt werden kann.
Fazit:
Wer sich für die menschliche Psyche oder deren Abgründe, sowie für die betroffenen Menschen interessiert, dem sei dieses Buch empfohlen. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.