Der Minnesänger Hardo Lautenschläger
Auf Burg Langel ist ein Lehen zu vergeben. Viele Anwärter darauf sind eigens dafür angereist, das Ritter Ulrich entscheidet wem von ihnen die Burg mit ihren Pfründen zugesprochen wird. Ein illusteres Völkchen, ...
Auf Burg Langel ist ein Lehen zu vergeben. Viele Anwärter darauf sind eigens dafür angereist, das Ritter Ulrich entscheidet wem von ihnen die Burg mit ihren Pfründen zugesprochen wird. Ein illusteres Völkchen, vom Minnesänger bis zur Äbtissin ist alles dabei. Dann stürzt der Burgverwalter vom Söller und es ist klar das Ritter Ulrich dessen Tod genauer untersuchen muss. Die Zugbrücke wird hochgezogen und die Ermittlungen gehen los. Schnell wird klar, dass fast jeder einen Grund gehabt hätte den Vogt in den Tod zu stürzen.
Erst als der Tod aufgeklärt ist kann das Lehen neu vergeben werden.
Das Cover des Buches zeigt die magische Laute um die es in weiten Stücken des Buches geht. Man erkennt sofort das es sich hierbei um einen historischen Roman des Mittelalters handeln muss. Das es auch einen Kriminalfall zu lösen gibt, oder gar mehrere, wird erst so nach und nach bekannt.
Das Buch ist aus der Perspektive des Minnesängers Hardo von Langel erzählt, der zunächst nur als Hardo Lautenschläger bezeichnet wird.
Er soll die Besucher der Burg während der Mahlzeiten mit seiner Musik unterhalten, doch eigentlich verfolgt er selbst einen ganz anderen Plan.
Engelin van Dyke, eine hübsche Kaufmannstochter hat ihm den Kopf verdreht und er versucht ihr Herz zu gewinnen.
Diese ist aber mit ihrer Freundin Casta und der Erfüllung deren Liebesleben beschäftigt.
Hardos junger Diener Ismael scheint ein aufgewecktes Kerlchen zu sein und sucht sich unter den jüngeren Mannen zwei neue Freunde. Zum einen den Knappen des Ritters und zum anderen den Secretarius von Engelins Vater.
Die drei helfen dem Ritter und dem Minnesänger aus so manch brenzliger Situation.
Ein wirklich schöner Roman, viele Intrigen, mittelalterlicher Aberglaube, Morde, Komplotte wohin man nur schaut und mittendrin die Guten die versuchen nach allen Richtungen zu schauen um die wahren Schuldigen zu finden.
Andrea Schacht versteht es meisterlich die Leser in ihren Bann zu ziehen. Ich konnte mir die Burg und ihre Insassen bildlich vorstellen und ganz in der Geschichte versinken. Ich litt, ich lachte, ich zitterte und wachte mit den Charakteren und freute mich das ich alles zu einem glücklichen Ende fand.
Allerdings waren meine Vermutungen wer hier wen getötet haben könnte vielfältig und nach jedem kleinen Wahrheitsbrocken den die Autorin einwarf wieder anders.
Das hat mir bei diesem mittelalterlichen Kriminalroman, der ohne viel Blutvergießen auskam, wirklich viele unterhaltsame Stunden auf Burg Langel geschenkt.
Ein wahrer Lesegenuss für Liebhaber von mittelalterlichen Kriminalromanen ohne viel Folter und Blut.