gelungenes Debut
Hinter der roten TürDie Story wird aus Sicht von Fern erzählt. Sie ist Anfang 30, glücklich verheiratet und plant mit ihrem Mann Eric eine Familie. In den Nachrichten wird sie auf die bereits zum zweiten Mal vermisste Astrid ...
Die Story wird aus Sicht von Fern erzählt. Sie ist Anfang 30, glücklich verheiratet und plant mit ihrem Mann Eric eine Familie. In den Nachrichten wird sie auf die bereits zum zweiten Mal vermisste Astrid aufmerksam. Sie kommt aus dem gleichen Ort wie Fern; vermutlich kommt sie ihr daher irgendwie bekannt vor. Als ihr Vater Ted sie wegen eines Umzugs um Hilfe bittet, macht sich Fern auf in die alte Heimat. Dabei kommen Erinnerungen auf, die Fern nicht zuzuordnen weiß. Und auch in ihren Träumen wird sie von Astrid heimgesucht, was sie schließlich zum Anlass nimmt, der Sache auf den Grund zu gehen.
„Mein Puls jagt, denn jetzt habe ich endgültig keine Zweifel mehr: Ich kenne Astrids Gesicht. Es hat irgendeine Bedeutung für mich. Und mir ist klar, dass sie keine Ruhe geben wird, ehe ich nicht weiß, welche.“ (Zitat)
Der Charakter der Fern war unglaublich gut ausgearbeitet. Stück für Stück erfahren wir mehr von ihrer Vergangenheit und der dort geschehenen schrecklichen Erlebnisse. Fern gibt uns Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, was mich gleich mit ihr verbunden hat. Ihr Mann Eric könnte liebevoller nicht sein – ein echter Traummann! Ihre Eltern Ted und Mara hingegen haben in mir Gefühle ausgelöst, die ich selbst nicht definieren kann. Unfassbar, was wir aus der Kindheit von Fern erfahren - und gut für Fern, dass sie vieles davon verdrängt hat.
„Aber ich hatte keine normalen Eltern. Ich hatte Eltern, die gleich wieder an die Arbeit gingen, sobald sie zudem Schluss gekommen waren, dass mir nichts fehlte. Eltern, die die Sache nicht weiterverfolgt haben.“ (Zitat)
Die Spannung hat mich von Anfang an mitgerissen und durch die Seiten gepeitscht. Der detaillierte Schreibstil von Collins tat sein Übriges und machte das Buch für mich zu einem echten Pageturner. Geschickt eingebaute Wendungen führen den Leser zunächst in die Irre, was mir sehr gut gefiel.
Im Schlussteil nimmt die Story dann ordentlich an Fahrt auf und endet mit einer Auflösung, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Fassungslos habe ich die letzten Seiten inhaliert und das Buch mit gemischten Gefühlen zugeschlagen.
Persönliches Fazit: Ein Debüt, das der Autorin hervorragend gelungen ist. Sie hat es geschafft, mich mit einer unglaublichen Familiengeschichte mitzureißen und bestens zu unterhalten.