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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2021

Ich hätte den Fitzek Thriller fast beiseite gelegt...

Der Heimweg
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Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen ...

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.
Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...
Geheimnisvoll, beklemmend, nervenaufreibend. Sebastian Fitzeks bislang unheimlichster Psychothriller.
Ganz ehrlich? Es wäre fast der erste Fitzek gewesen, welchen ich bei Seite gelegt hätte! Am Anfang bestand der Roman eigentlich nur aus dem Telefongespräch zwischen Jules Tannenberg und Klara. der Person, welche Jules beim Begleittelefon angerufen hatte. Aber ich habe mich durchgebissen und mir gesagt, es wird sicherlich noch spannender werden. Ich wurde nicht enttäuscht, es gibt in dem Thriller irre Wendungen und Irrungen und die Spannung baut sich schleichend auf, wie ein leichter und kalter Luftzug. Der Thriller, welchen ich am Anfang weglegen wollte, wurde zu einem wahren Pageturner. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. So muß ein Thriller sein, gut das ich ihn nicht nach den ersten 100 Seiten weggelegt hatte!

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Sehr kurzweiliger Thriller!

Der Fahrer
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Eigentlich beginnt alles ganz harmlos mit einer Geburtstagsparty, welche Rebecca für ihren Kollegen Jens in einem Hotel ausgerichtet hatte. Doch der Abend läuft anders als geplant, denn es wird ein leeres ...

Eigentlich beginnt alles ganz harmlos mit einer Geburtstagsparty, welche Rebecca für ihren Kollegen Jens in einem Hotel ausgerichtet hatte. Doch der Abend läuft anders als geplant, denn es wird ein leeres Auto gefunden mit einem Hashtag darauf: #findemich. Eine wilde und rasante Jagd nach einem Mörder, welcher es auf junge Frauen abgesehen hat, beginnt. Jens Kerner, der ermittelnde Kommissar und sein Team zweifeln häufiger mal, auf der richtigen Fährte zu sein. Zumal anscheinend alles auf familiäre Hintergründe hindeutet. Außerdem scheint immer irgendwie ein neu gegründetes Busunternehmen MyDriver mit verwickelt zu sein....Die Lage spitzt sich unaufhörlich zu.
Sehr rasanter und spannender Thriller, welcher mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat und sich zu einem echten Pageturner entwickelte. gut ausgebaute Handlung und schnell und flüssig zu lesen. Die Liste meiner Lieblingsthrillerautoren kann ich um Andreas Winkelmann erweitern, es war der erste Thriller von ihm, welchen ich gelesen hatte.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Wieder klasse - diesmal geht es um den Auftraggeber von Rath

Marlow
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Marlow - Johann Marlow - Auftraggeber von Gereon Rath und mittlerweile für diesen eine Plage, die er gerne loswerden würde, aber Marlow findet Rath immer wieder. Diesmal dreht sich alles um den Unterweltkönig ...

Marlow - Johann Marlow - Auftraggeber von Gereon Rath und mittlerweile für diesen eine Plage, die er gerne loswerden würde, aber Marlow findet Rath immer wieder. Diesmal dreht sich alles um den Unterweltkönig von Berlin, welcher sich aber auch anpassen muss im neuen Deutschland. Aber das ist nur die Überschrift des Kriminalromans von Volker Kutscher, denn in Wahrheit ist ein Unfall ein Auslöser für den neuen Fall von Gereon Rath und MArlow spielt eigentlich als Namensgeber nur eine Nebenrolle. Aber der Reihe nach: Rath wird an den Tatort eines Unfalls gerufen, seine letzte Amtshandlung als Mitarbeiter von Gennat, Rath wechselt in das Landskriminalamt. Doch bei der Durchsuchung des verunglückten Autos macht Rath eine Entdeckung, welches den Fall zu einem Mord werden lässt, anstelle eines Unfalls.....und Gereon Rath ermittelt mal wieder nach eigenem Gutdünken!

Der Leser wird in eine Zeit des Umbruchs mitgenommen, viele Leute in Deutschland glauben nach wie vor nur an eine Übergangserscheinung mit den Nationalsozialisten. Charly verdingt sich als Detektivin im Büro ihres alten Vorgesetzten, Böhm, denn in der Kanzlei kommt sie leider auch nicht vorran, denn Frauen dürfen im neuen Deutschland einfach nicht Rechtsanwältin werden. Der Ziehsohn von Raths ist auf dem Marsch zum Parteitag nach Nürnberg und Rath führt der Fall auch nach Nürnberg.....

Wie gesagt der Leser wird in die Zeit vor der Olypiade 1936 versetzt, die Charaktäre sind wunderbar gezeichnet und im Falle des Polizisten von Schwabach auch ziemlich schrullig, aber herrlich zu lesen. Wie immer, nicht nur für Fans von Gereon Rath und seinen eigenwilligen Ermittlungsmethoden, ein echter Leseschmaus, ich kann es sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Gereon Rath wieder mal auf eigene Faust!

Lunapark
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Gereons langjähriger Kollege und Freund, Reinhold Gräf, hat im Nazi-Deutschland die Fronten gewechselt und ist nun bei der Geheimen Staatspolizei unterwegs. Trotzdem geraten die beiden bei den Ermittlungen ...

Gereons langjähriger Kollege und Freund, Reinhold Gräf, hat im Nazi-Deutschland die Fronten gewechselt und ist nun bei der Geheimen Staatspolizei unterwegs. Trotzdem geraten die beiden bei den Ermittlungen zu einem Mord an einem SA-Mann wieder zusammen und ermitteln. Gräf in die politisch korrekte Richtung (es waren die Kommunisten) und Rath ermittelt wie immer in seine eigene Richtung. Sehr zum Leidwesen von Gräf und auch Raths Dienstvorgesetztem, dem "Buddha" Gennat.

Für mich persönlich zusammengefasst, konnte man es mit jeder Zeile genießen, wie einerseits Gräf es genoß, als Gestapo Mann, seinen ehemaligen Chef zu gängeln und wie immer herrlich, mit welchen Finten es Rath versteht, genau dies zu umgehen. Wie immer bringt einem Volker Kutscher das Berlin der 30iger Jahre lebendig vor dem inneren Auge des Lesers wieder. Doch es ist nicht mehr die Leichtigkeit der 20iger Jahre, sondern die Gradlinigkeit und auch Ungerechtigkeit, welche die Nazis mit sich bringen - wer nicht mit ihnen ist, ist gegen sie. Um so herrlicher, der schnodderiche Deutsche Gruß mit einem genuschelten Hei'tler, welches RAth immer wieder von sich gibt um ja nicht linientreu und angepasst zu gelten. Das wäre ja noch schöner! So auch herrlich zu lesen, wie Rath seine eigene Rolle in der Ermittlungsgruppe "Wolf" verfolgt und dabei wie immer den richtigen Riecher zeigt. Für Rath Fans sowieso ein Leseschmaus, für mich war er das auf alle Fälle!

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Einfach wunderbar - wer "Unsere wunderbaren Jahre" gelesen hat, wird begeistert sein..

Winter der Hoffnung
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Es geht um die Zeit vor dem 20.6.1948, es geht in "Winter der Hoffnung" um die drahtige Familie Wolf, ein hintertriebener und listiger Walter Böcker, ein Filou wie Thomas Weidner, Ruth und ihr aus dem ...

Es geht um die Zeit vor dem 20.6.1948, es geht in "Winter der Hoffnung" um die drahtige Familie Wolf, ein hintertriebener und listiger Walter Böcker, ein Filou wie Thomas Weidner, Ruth und ihr aus dem Krieg zurückgekehrten Mann Fritz und einige mehr. Es geht um die Zeit vor der Währungsreform und ein strenger Winter in Deutschland nach dem Krieg, mit harten Entbehrungen und Träumen. Ich habe schon "unsere wunderbaren Jahre" verschlungen, was man aber für "Winter der Hoffnung" nicht braucht, denn die Handlung spielt, wie gesagt, vor "Unsere wunderbaren Jahre" und hat eine zeitlich abgeschlossene Handlung, besser ist es eigentlich "Unsere wunderbaren Jahre" eben danach zu lesen. Das Peter Prange Spaß beim Schreiben des Romans hat, kann ich persönlich nur zu gut nachvollziehen, genauso hat der Roman mich in das Jahr 1946 mitgenommen. Anders als im Roman war meine Wohnung beheizt und ich musste nicht mit Mantel und Wollmütze auf dem Kopf auf einem Holzstuhl sitzend lesen. Aber dennoch war man sofort drin in der Handlung, ist geistig mit durch die tief verschneiten Straßen von Altena gezogen, konnte sich Christels Gummibaum so richtig vorstellen. Schließlich, so lange dieser wächst, wird alles gut. Einzig fehlte die Buttercremetorte, welche im Haushalt Christel Wolfs in "unsere wunderbaren Jahre" eine große Rolle spielte. Ein- oder zweimal im Roman wird er sehnsüchtig erwähnt, aber die Zeiten sind 1946 noch andere. Die Charaktere sind wundervoll gezeichnet, schrullig, skurril oder einfach auch mal bierernst. Für mich war einzig zu beklagen, das der Lesegenuss so schnell rum war. Ich hätte gerne noch ein paar Seiten mehr zum Lesen gehabt. Wer gerne noch mehr gleiches von Peter Prange lesen möchte, dem empfehle ich die beiden Teile von "Eine Familie in Deutschland". Genauso herrlich....

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