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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2017

Haare gut, alles gut

Blonder wird's nicht
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Friseurin Maja hat alle Hände voll zu tun. Neben ihrem Salon mit betreuungsintensiven Kunden muss sie sich auch noch um Sohn Willi kümmern, der schwer in der Pubertät ist. Genauso schwierig wie der pubertierende ...

Friseurin Maja hat alle Hände voll zu tun. Neben ihrem Salon mit betreuungsintensiven Kunden muss sie sich auch noch um Sohn Willi kümmern, der schwer in der Pubertät ist. Genauso schwierig wie der pubertierende Sohn ist aber auch ihre Azubine, die Tante Elsbeth ihr angeschleppt hat.
Das Buch liest sich locker flockig und kaum hat man angefangen ist man auch schon durch.
Alle Personen sind sehr individuell und vor allem ziemlich schräg.
Maja ist der Mittelpunkt im ganzen Chaos. Die Beziehung zu Robin ist nicht sehr beständig, Willi bereitet ständig neue Probleme und Olga macht die Männer verrückt und verunstaltet auch noch einen Kunden, kaum dass sie da ist. Aber Maja schafft es auf ihre Art, alles zu einem guten Ende zu bringen.
Ich habe dieses Buch als Fehllieferung erhalten. Es ist nicht das Genre, welches ich normalerweise lesen würde. Daher war es auch mein erster „Berg“ und ich habe bekommen, was ich erwartet habe: Ein unterhaltsames Buch, das dafür sorgte, dass ich oft schallend gelacht habe. Trotzdem muss ich sowas nicht so oft haben, denn manchmal wurde es mir doch ein wenig zu viel.
Wer witzige Bücher liebt, der wird seine Freunde an dieser Geschichte haben.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Eine fremde Welt

Der Kuss der Lüge
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Die 17jährige Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Sie soll aus Staatsräson Prinzen von Dalbreck heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Sie flüchtet mit ihrer Freundin in eine weit entfernte ...

Die 17jährige Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Sie soll aus Staatsräson Prinzen von Dalbreck heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Sie flüchtet mit ihrer Freundin in eine weit entfernte Stadt und arbeitet dort in einer Taverne. Zwei Männer unter den Gästen haben es ihr angetan und beide sind auf der Suche nach ihr. Der eine hat den Auftrag, sie zu töten; der andere ist der Prinz, der Grund für ihre Flucht war.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, die Kapitelüberschriften geben einen Hinweis, wer gerade berichtet. Der größte Teil ist aus der Sicht von Lia erzählt. Dazu gibt es aber auch Abschnitte, in denen entweder Rafe oder Kaden berichten. Oft heißt die Überschrift „Der Attentäter“ oder „der Prinz“. Das sorgt dafür, dass man eine ganze Weile nicht weiß, ob Rafe der Attentäter und Kaden der Prinz ist oder umgekehrt.

Allerdings hatte ich mehr Abenteuer und weniger Liebesgesäusel erwartet. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Geschichte Fahrt aufnahm und spannender wurde.

Die Charaktere sind interessant und vielschichtig dargestellt. Lia ist sehr eigenwillig und hat sich am Hofe ihres Vater damit nicht nur Freunde gemacht. Anfangs ist sie noch ein wenig unbedarft und handelt impulsiv, aber sie zeigt bald, was in ihr steckt und wird verantwortungsbewusster. Lia ist sympathisch und ein mitfühlender Mensch, manchmal auch ein wenig schnell mit ihrem Mundwerk. Für Pauline eine gute Freundin, die da ist, als diese Unterstützung benötigt. Aber sie trägt auch eine Last mit sich herum. Als erste Tochter sollte sie die Gabe haben, aber sie selbst hat noch nichts davon gespürt. Rafe und Kaden haben beide ihre Geheimnisse, das spürt auch Lia. Dennoch fühlt sie sich zu beiden hingezogen., aber auch Rafe und Kaden sind von Lia angetan und es kommt zu Eifersüchteleien. Da sie ihre wahre Identität verleugnen müssen, ist es nicht so einfach, sie zu charakterisieren.

Auch wenn die Geschichte anfangs ein wenig dahinplätscherte, so wird es doch noch ziemlich dramatisch. Am Ende gibt es einen Cliffhanger, der neugierig auf die weiteren Bände macht.

Mir hat es Spaß gemacht, diesen Auftaktband mit kleinen Schwächen zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2017

Schatzsuche

Der Fluch des Sündenbuchs
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Die Geschichte spielt im Jahre 1618. Walter Raleigh wartet im Gefängnis auf seine Hinrichtung. Seine uneheliche Tochter Julia ist mit Richard Walton verheiratet, der dem Aqua Vitae nicht abgeneigt ist. ...

Die Geschichte spielt im Jahre 1618. Walter Raleigh wartet im Gefängnis auf seine Hinrichtung. Seine uneheliche Tochter Julia ist mit Richard Walton verheiratet, der dem Aqua Vitae nicht abgeneigt ist. Richard lebt auf Kosten seiner Frau Julia.
Walter Raleigh hat seinen Schwiegersohn in den Tower bestellt. Da dieser keine Lust hat, wird er von Julias Diener aufgefordert, an seine Frau zu denken. Richard ist mit einem Ruderboot auf der Themse unterwegs. Am liebsten würde er auch hier etwas trinken, damit er die Umgebung nicht wahrnehmen müsste.
Walter Raleigh hat eine relativ komfortable Zelle. Er überreicht ihm die Kopie einer Schatzkarte vom sagenumwobenen El Dorado. Mit Julias Diener soll er den Schatz finden, damit die Familie weiterhin ein Auskommen hat..
Dann sind da noch Jana und Conrad, die sich mit einem Sklavenschiff auf den Weg machen, um den Schatz zu suchen. Jana hat die Schatzkarte von ihrem Vater geerbt.
Eine interessante Geschichte, gut geschrieben.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Fluch oder Schicksal?

Der Fluch der Zuckerinsel
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Annabelle und Léon lieben sich. Ihre Familien haben Zuckerrohrplantagen auf Martinique und sind verfeindet. Daher sind die Familien auch gegen eine Heirat von Annabelle und Leon. Leon will erst sein Medizinstudium ...

Annabelle und Léon lieben sich. Ihre Familien haben Zuckerrohrplantagen auf Martinique und sind verfeindet. Daher sind die Familien auch gegen eine Heirat von Annabelle und Leon. Leon will erst sein Medizinstudium in Paris beenden, bevor er Annabelle heiratet. Dann hört Annabelle nichts mehr von ihm und ihre Familien verlangt, dass sie den reichen Ramazon heiratet, damit die in Schwierigkeiten steckende Plantage gerettet werden kann.
Es hat viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte ist unterhaltend, aber nicht seicht, dafür ist das Thema „Sklaverei“ viel zu realistisch beschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen.
Die Handlung spielt teils auf Martinique, teils in Paris. Geschildert wird das komfortable Leben der weißen Plantagenbesitzer genauso wie das schwere Leben der schwarzen Sklaven. Obwohl die Abschaffung der Sklaverei bereits während der Französischen Revolution beschlossen wurde, erlaubte Napoleon sie wieder. Dadurch kam es auf karibischen Insel Martinique zu Sklavenaufständen. Aber auch in Paris ist das Leben in jener Zeit kein Zuckerschlecken. Die meisten Menschen dort leben in bitterer Armut. Die Geschichte bekommt durch die Gegensätze eine besondere Ausdrucksstärke.
Das Leben spielt den Protagonisten übel mit. Immer neue Probleme müssen gemeistert werden, was oft nicht einfach ist. Die Charaktere sind sehr passend und lebendig beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen konnte.
Obwohl mir das Buch sehr gut gefallen hat, gab es doch auch Kritikpunkte. Es störte mich ein wenig, dass der Anlass der Feindschaft zwischen den Familien nicht erklärt wurde. Außerdem starben manche Charaktere, wenn sie ihren Zweck erfüllt hatten und immer profitiert Annabelle von den Geschehnissen.
Das Cover passt wunderbar zur Geschichte.
Ein schöner und sehr unterhaltsamer historischer Roman.

Veröffentlicht am 16.02.2017

Wahrheitssuche

Das Buch der Spiegel
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Vor 28 Jahren wurde Professor Joseph Wieder in Princeton ermordet. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Nun erhält der Literaturagent Peter Katz eine E-Mail mit einem Expose des Autors Richard Flynn, in dem ...

Vor 28 Jahren wurde Professor Joseph Wieder in Princeton ermordet. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Nun erhält der Literaturagent Peter Katz eine E-Mail mit einem Expose des Autors Richard Flynn, in dem er diesen Fall aufgreift. Flynn war in den Fall involviert und will nun die Wahrheit in einem Buch öffentlich machen. Katz fühlt sich von der Geschichte angesprochen und will Flynn kontaktieren. Doch der ist inzwischen verstorben und der Rest des Manuskriptes nicht auffindbar.
Da Katz in der Sache nicht weiterkommt, beauftragt er einen Freund, den Journalisten John Keller, mehr herauszufinden. Aber ganz gleich mit wem Keller spricht, er stößt an Grenzen. Selbst der Polizist, der den Fall seinerzeit bearbeitet hat, kann ihm nicht weiterhelfen und so beschließt Keller, die Sache aufzugeben.
Doch dann gibt es plötzlich eine Wendung, mit der niemand gerechnet hat und der Polizist Roy Freeman nimmt sich der Sache nochmal an.
Der Schreibstil ist einfach zu lesen, recht nüchtern und emotionslos. Die Geschichte wird nacheinander aus unterschiedlichen Perspektiven aufgerollt, indem verschiedene Ich-Erzähler (Flynn, Katz, Keller und Freeman) ihre Sichtweise kundtun. Aber was auch immer herausgefunden wird, nichts passt zusammen. Es gibt Widersprüche in den Aussagen. Dabei spielen die Erinnerungen genauso eine Rolle wie Halbwahrheiten und Lügen, die den Frager aufgetischt werden.
Dabei lernen wir die einzelnen Charaktere kennen und erfahren einiges über sie. Aber was ist die Wahrheit? So emotionslos der Schreibstil ist, so emotionslos kommen mir auch die Personen vor. Flynn sieht nur das, was er sehen will und kommt mir oft naiv vor, denn er hinterfragt nicht. Laura Baines ist ehrgeizig und kalt. Hatte sie eine enge Beziehung zu Wieder? Der Professor selbst ist kaum fassbar, er beobachtet und hört sich gerne. Manipuliert er auch? Dazu kommen eine ganze Reihe anderer Personen, die ihre Rolle in dieser Geschichte einnehmen. Zu keiner Person konnte ich eine Bindung aufbauen.
Während des Lesens hatte ich immer mal wieder einen neuen Täter und war doch nie vollends überzeugt, dass ich nun richtig liege, denn mir war bewusst, wie Erinnerungen täuschen können und wie widersprüchlich die Wahrnehmungen der Befragten war. Diese Unsicherheit sorgte dafür, dass ich immer weiterlesen wollte, um zu erfahren, was denn nun wirklich passiert ist.
Am Ende wissen wir zwar, wer der Mörder ist, aber es bleiben eine ganze Reihe Fragen ungeklärt.
Ein interessantes und spannendes Buch, das nachdenklich stimmt.