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Veröffentlicht am 06.02.2021

Kurzweilige Tierfantasy

Die Erben der Animox 1. Die Beute des Fuchses
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Simon und sein Zwillingsbruder Nolan sind Animox mit besonderen Fähigkeiten: Sie können jede denkbare Tiergestalt annehmen und sind zudem noch die Erben der königlichen Familie der Animox. Als diese mussten ...

Simon und sein Zwillingsbruder Nolan sind Animox mit besonderen Fähigkeiten: Sie können jede denkbare Tiergestalt annehmen und sind zudem noch die Erben der königlichen Familie der Animox. Als diese mussten sie in ihrem Leben schon viel durchmachen und Simon wünscht sich nun nichts lieber als ein friedliches Leben. Doch so einfach ist das nicht, denn Charlotte - ein fremdes Mädchen aus Europa - taucht bei den Zwillingen auf und fleht sie um Hilfe. Ihre Schwester wurde entführt - ebenfalls eine Erbin -, und weitere Erben schweben in großer Gefahr. 

Zunächst muss ich mich als Neuling in der Animox-Welt outen. Der neuen Reihe "Die Erben der Animox" ist die fünfteilige "Animox"-Reihe vorgelagert. Hier beginnt Simons Geschichte, der auch weiterhin Hauptfigur in "Die Erben der Animox" ist. Da dies nun eine neue Reihe ist, lässt sich das Buch zwar ohne Kenntnis über die erste Reihe lesen - empfehlen würde ich es aber nicht. Ich persönlich habe mich hier sehr vom Klappentext begeistern lassen - es ist außerdem meine erste Tierfantasy, was mich noch mal mehr neugierig gemacht hat - und bin daher das Abenteuer eingegangen, das Buch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Das hat es mir zum Anfang etwas schwieriger gemacht, da es keine zurückblickende Zusammenfassung gab. Jedoch gibt es oft Bezüge zu den ersten Teilen und rückblickende Gedankengänge Simons, die mir halfen, die "Vorgeschichte" zu erschließen. Mit den Charakteren konnte ich dagegen schnell warm werden. 

Im weiteren Verlauf liest sich das Buch aber immer besser. Das Tempo ist schnell, aber damit genau richtig. Es gibt so gut wie keine Längen und auch der Schreibstil ist angenehm. Nur hat mir noch irgendetwas gefehlt, da mich das Buch nicht entgültig packen konnte. Vermutlich fehlte mir einfach der Bezug zu den Figuren, denn ihre Charaktere vollends entschlüsseln und liebgewinnen konnte ich auf 283 Seiten noch nicht. Der Ausblick auf Band 2 ist allerdings vielversprechend.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Süße Kleinstadtstory mit einfach gestrickten Charakteren

Sweet like you
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Cassie ist eigentlich sehr erfolgreich in ihrem Job in der Werbebranche in New York. Doch nun soll sie von einem auf den anderen Tag das Erbe ihrer verstorbenen Tante antreten: eine Bienenfarm in dem kleinen ...

Cassie ist eigentlich sehr erfolgreich in ihrem Job in der Werbebranche in New York. Doch nun soll sie von einem auf den anderen Tag das Erbe ihrer verstorbenen Tante antreten: eine Bienenfarm in dem kleinen Örtchen Honey Springs in Kalifornien. Aber nicht nur das: Da ihre Tante Bürgermeisterin der Stadt war, muss Cassie nun für drei Wochen als Interimsbürgermeisterin einspringen. Wild entschlossen schnellst möglich wieder aus dieser Sache rauszukommen, bricht sie nach Kalifornien auf - und läuft dort sogleich ihrer ersten großen Jugendliebe Nick in die Arme. Anders als geplant, zieht Cassie dann doch noch vor Ort die drei Wochen Bürgermeisterschaft durch. Dabei machen ihr die Kleinstadtbewohner das Leben leider nicht ganz so leicht.

Die Figuren des Romans waren für mich größtenteils sympatisch, wenn sie auch alle eher einfach gestrickt und ohne viel Tiefe blieben. Tatsächlich fällt mir hier nur eine Figur ein, die ein klein wenig Tiefe bekommen hat. Diese wird aber auch nur einmal kurz angeschnitten. In Anbetracht des Genres und des Unterhaltungszwecks des Buches ist diese Oberflächlichkeit aber vollkommen in Ordnung. Letztendlich könnte ich Cassies Charakter zwar nicht wirklich beschreiben, ich habe sie aber dennoch gern durch das Farmleben und ihre Bürgermeistertätigkeit begleitet. Gelegentlich stellte sie sich jedoch etwas dusselig, naiv und unüberlegt an und stand häufig auch mal auf der langen Leitung. Nick mochte ich dagegen sehr gerne.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, allerdings fielen mir an der ein oder anderen Stelle ein paar Ungereimtheiten auf, bei denen ich nicht sagen kann, ob sie nun aus der Feder der Autorin stammen oder ob es an der Übersetzung liegt. Als Beispiel hat Cassie einmal blaue, dann grüne Augen.

Insgesamt weckt das Buch Frühlingsgefühle und man träumt sich ein wenig weg in die weiten Landschaften von Honey Springs. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und ist meist sehr süß. Hier wird nichts überstürzt, was mir gut gefallen hat. Nur am Ende war es dann nach meinem Geschmack ein Tüpfelchen Kitsch zu viel. Die Autorin hat zwangsläufig noch ein wenig Drama eingebaut, damit das Happy End nicht zu leicht erreicht wird; dieses Drama war aber fast lächerlich kurz - schätzungsweise ganze 5 Seiten lang. Das Ende konnte mich entsprechend nicht überzeugen, dafür aber der Rest der Geschichte. Ein leichter Unterhaltungsroman, der es aber schafft, einem das Herz zu erwärmen.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Anfangs langatmig, am Ende umso spannender

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Für mich hat "Kingdoms of smoke" bereits jetzt Epos-Potenzial: Durch die Perspektiven verschiedener Charaktere baut sich langsam eine Verschwörung auf, deren Ausmaße sich zum Ende spannend entladen. 

Als ...

Für mich hat "Kingdoms of smoke" bereits jetzt Epos-Potenzial: Durch die Perspektiven verschiedener Charaktere baut sich langsam eine Verschwörung auf, deren Ausmaße sich zum Ende spannend entladen. 

Als Hauptfigur würde ich von allen fünf Helden Catherine betrachten. Ihre Perspektive war für mich auch die spannendste. Als Tochter des Königs von Brigant und Verlobte des Prinzen aus Pitoria stellt sie eine Schlüsselfigur dar. Kurz zu ihrer Handlung: Ihr Vater schickt sie gemeinsam mit ihrem Bruder auf die Reise nach Pitoria, um dort Prinz Tzsayn zu heiraten, dem sie zuvor noch nie begegnet ist. Die Eheschließung der beiden soll den Frieden zwischen den beiden Ländern noch intensivieren und Pitoria soll als neuer Verbündeter gegen das feindliche Calidor hervorgehen.

Während Prinzessin Catherine sich also auf Reisen befindet, lernen wir langsam alle Charaktere und ihre Geschichten kennen, wobei knapp 300 Seiten vergehen, die manchmal leider auch etwas schleppend waren. Beißt man sich da jedoch durch, wird man mit sehr viel mehr Spannung auf den folgenden 250 Seiten belohnt. Zum Ende hin laufen auch alle Erzählstränge zusammen, worauf man sich als Leser geduldig hinarbeiten muss. Aber: Es lohnt sich! 

Für mich hielt das Buch gerade in der zweiten Hälfte viele Überraschungen und Spannungen bereit, aber man muss sich auch einstellen auf Gewalt und Grausamkeiten. Wie in den besten Serien, sollte man auch hier die Charaktere nicht zu früh zu lieb gewinnen. Der erste Band endet für mich mit einem gewaltigen Cliffhanger, sodass ich nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten muss.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Tolle Liebesgeschichte, dünne Fantasy

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Nach der Trennung von ihrem Ex-Freund möchte June ihr letztes Schuljahr in Cornwall bei ihrem Onkel verbringen und eine Privatschule besuchen, dank der sie sich beste Chancen auf Oxford ausrechnet. Statt ...

Nach der Trennung von ihrem Ex-Freund möchte June ihr letztes Schuljahr in Cornwall bei ihrem Onkel verbringen und eine Privatschule besuchen, dank der sie sich beste Chancen auf Oxford ausrechnet. Statt einem entspannten letzten Schuljahr, bekommt sie es allerdings mit Spukgeschichten, magischen Fähigkeiten und zwei auf magische Weise anziehend wirkenden Cousins zu tun. 

Das Buch besticht zunächst mit der schönen Landschaft Cornwalls. Nicht selten wird diese von den Autorinnen detailiert beschrieben, sodass man sich als Leser direkt dorthin versetzen kann. 

Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die Charaktere. Zwar gehen unsere Protagonisten (June, Blake, Preston) nicht allzu sehr in die Tiefe, dennoch sind sie einem auf ihre Art alle sympatisch. Besonders gern mochte ich Lilly und Grayson, mit denen June alles andere als langweilige Freunde auf der neuen Schule gefunden hat. 

Nun zum wichtigsten Teil dieser Rezension: Das Buch fällt unter das Genre Romantasy - und dies sei vor der Kaufentscheidung wohl bedacht. Mir persönlich gefiel das Buch sehr gut, aber zumindest für diesen ersten Band der Trilogie gilt: Hier steht die Romantik gegenüber der Fantasy ganz klar im Vordergrund. Das Magische eröffnet sich in diesem Band verhältnismäßig spät. Und auch der ganz große Plot wird erst zum Ende zumindest ein wenig ersichtlich. Tatsächlich kann ich nach Beenden des ersten Bands gar nicht genau sagen, worum sich die beiden anderen Bände eigentlich drehen werden. Und wofür sind diese magischen Gaben denn nun eigentlich gut?

Dafür, dass der Fantasyanteil etwas dünn bleibt, konnte mich aber der romantische Teil sehr überzeugen! Dieser machte tatsächlich die gesamte Spannung des Buches aus und konnte mich wirklich gut packen. Im Mittelpunkt stehen hier natürlich Blake und Preston und eine lange Zeit kann man mitfiebern, für wen June's Herz nun eigentlich schlägt. Auch das recht offene Ende baut ganz auf der Liebesgeschichte auf. 

Für den unklaren Gesamtplot und die sich nur sehr langsam einschleichende Magie - die mir mitunter auch ein kleinwenig überspitzt schien - muss ich leider einen Stern abziehen. Aber da mich die Liebesgeschichte hier voll packen konnte, gebe ich gerne 4 Sterne. 

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Wichtiger Jugendroman mit starker Protagonistin

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Nach einem schweren Hausbrand verliert Ava beinahe alles: ihre Eltern, ihr Zuhause, ihre beste Freundin. Und große Teile ihrer eigenen Haut. Nach langen, schmerzhaften Monaten im Krankenhaus und zahlreichen ...

Nach einem schweren Hausbrand verliert Ava beinahe alles: ihre Eltern, ihr Zuhause, ihre beste Freundin. Und große Teile ihrer eigenen Haut. Nach langen, schmerzhaften Monaten im Krankenhaus und zahlreichen OPs zieht Ava bei ihrer Tante Cora und ihrem Onkel Glenn ein, die bei dem selben Brand ihre Tochter verloren haben. Für Ava beginnt in der neuen Heimat auch wieder der Schulalltag. Sie soll die Highschool in der Nachbarschaft besuchen, zunächst probeweise für zwei Wochen. Und diese zwei Wochen können für ein Mädchen mit Narben eine lange, schwere Zeit werden.


Dieses Buch spricht viele Themen an, die heute vielleicht mehr denn je von großer Wichtigkeit sind. Mobbing ist hier ganz klar ein Thema, auch die Tatsache, dass Schönheit nichts mit Äußerlichkeiten zu tun haben muss - oder sich zumindest nicht darauf reduzieren lässt. 


Ava macht sich das Leben mit ihren Narben alles andere als leicht. Durch den Brand hat sie große Teile ihrer Haut verloren. Die Folge sind zahlreiche Hauttransplantationen, weswegen sie sich selbst ein wenig wie ein Flickenteppich fühlt. Am meisten stören sie ihre Hand, die sie gern Zange nennt, da jeweils zwei Finger miteinander verwachsen sind. Hinzu kommt noch, dass dort wo ihr Daumen sitzen sollte, nun ihr großer Zeh sitzt. Und ihre Augen, die herunterhängen. 


Das Buch ist komplett aus Avas Sicht geschrieben und gibt dem Leser damit tiefe Einblicke in ihre Seele, die scheinbar genauso geschunden ist wir ihr Äußeres. Ava leidet sehr unter ihren äußerlichen Narben und macht sich das Leben damit schwerer als es sein muss. Es dauert eine Weile, aber irgendwann erkennt auch Ava das. Die Autorin schildert Avas Inneres so ehrlich und glaubwürdig, dass ich überzeugt bin, dass sie gut recherchiert hat. Wenn man sich auch nicht vorstellen kann, wie schwer es wirklich für einen Menschen sein muss, der so etwas durchgemacht hat, so kann man doch mit jeder von Avas Zeilen mitfühlen. Ava ist eine wahnsinnig starke Protagonistin.


Die Nebencharaktere haben mir mal mehr, mal weniger gut gefallen, aber alle haben sie ihre Rolle in diesem Buch perfekt eingenommen, um es authentisch wirken zu lassen. Ein bisschen fühlt es sich an, wie aus der Realität gegriffen. Das mag ich daran so gern.


Ebenfalls ein Pluspunkt der Geschichte ist, dass sie nicht so vorhersehbar ist, wie man eingangs annehmen könnte. So gab es Wendungen, die ich tatsächlich anders erwartet hätte, aber sich so noch viel besser fügen. Nur eine kleine Sache störte mich an dem großen Finale ein wenig bei Piper, aber ohne zu spoilern kann ich hier leider nicht mehr verraten. Dennoch ist dieser Roman rundum hohe Kunst mit einer wichtigen Botschaft. Und aufgrund der so wichtigen Themen, die er anspricht, ist er auf jeden Fall ein Roman für's Jugendbuchgenre, der genau von dieser Zielgruppe hoffentlich sehr viel gelesen wird. Denn er kann uns allen ein bisschen die Augen öffnen.

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