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Veröffentlicht am 16.08.2021

Der Tag, an dem die Mauer zerstört wurde

Attack on Titan Deluxe 1
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Von einem Tag auf den anderen endet das Leben, das Eren Jäger in ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 1‹ kennt. Die hohe Mauer, die seit Jahrzehnten vor den Titanen geschützt hat, ist zerstört worden. ...

Von einem Tag auf den anderen endet das Leben, das Eren Jäger in ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 1‹ kennt. Die hohe Mauer, die seit Jahrzehnten vor den Titanen geschützt hat, ist zerstört worden.

Doch mit dem Fall der Mauer hat Eren nicht nur sein Elternhaus und seine Heimat verloren. Als die menschenfressenden Titanen in Shiganshina einfallen, verlieren Hunderte Menschen ihr Leben. Seit Jahrzehnten war die Mauer nicht überwunden worden und die Menschen in ihrem Innern nicht darauf vorbereitet, sich zu verteidigen.

Und wie sollte man sich auch gegen etwas verteidigen, das größer ist als die meisten Menschen, Verletzungen großteils binnen Sekunden heilt und kein anderes Ziel kennt, als Menschen zu jagen und zu verspeisen? Die Menschen, die sich retten konnten, fliehen in das Innere der weiteren Mauerringe, doch das Grauen begleitet sie.

»An jenem Tag erinnerte die Menschheit sich wieder an das Grauen von ihnen beherrscht zu werden und an die Demütigung wie in einem Vogelkäfig zu leben …«

Was macht es mit einem Menschen, so etwas mitzuerleben? Unfähig zu sein, diejenigen, die man liebt zu retten und zu sehen, wie sie gefressen werden? Die Furcht vor den Titanen ist wieder Wirklichkeit geworden. Fühlte man sich doch seit Jahrzehnten hinter den Mauern sicher und lebte sein Leben, wird nun deutlich, wie trügerisch diese Sicherheit war.

Furcht ist es, was die meisten Menschen nach dem Angriff der Titanen empfinden und sie versuchen, so weit ins sicherere Innere zu gelangen wie möglich. Nicht so Eren. Er schwört Rache für alles, was er verloren hat und schwört, nicht aufzuhören, bevor er nicht auch den letzten Titanen getötet hat. Eren will sich nicht vor den Titanen verstecken, er will die Mauern verlassen und sie bekämpfen. Mit ihm kämpfen auch seine Kindheitsfreunde Armin und Mikasa dafür, dem Aufklärungstrupp beitreten zu dürfen. Ein enges Band verbindet die drei.

»In dem Moment erinnerte ich mich, dass ich solche Szenen schon öfter gesehen hatte, wieder und wieder. Diese Welt ist grausam. Dass ich noch lebte, kam mir wie ein Wunder vor … und in diesem Augenblick hörte mein Körper auf zu zittern.«

Attack on Titan ist eine Geschichte, wie ich sie bisher noch nicht kennengelernt habe. Wie die Menschen von mehreren Mauerschichten umgeben ist, scheint auch der Kern der Geschichte von vielen Geheimnisschichten umgeben zu sein. Die Entwicklungen sind überraschend, schwer vorherzusehen und zugleich passend. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und gestaltet. In der Geschichte gibt es unglaublich viel zu entdecken, wenn man ihr etwas Zeit gibt.

›Attack on Titan Deluxe Edition Band 1‹ ist ein wunderbarer Auftakt in eine grausame Welt, die um ihr Überleben und ihre Menschlichkeit kämpft. Freundschaft, Menschlichkeit und ethische Fragen finden in all dem Anklang.

Ich bin ein großer Fan des Artstyles und mag die Anmutung der edlen Deluxe Edition super gerne, die die Bänder auch zu einem Hingucker im Regal macht und sie auch bei vielfachem Lesen schützt.

»Denn die Szene wirkte, als hätte die geballte Wut der Menschheit Gestalt angenommen.«

Wer den Anime mag, sollte definitiv auch dem Manga eine Chance geben. Obwohl sich vieles überraschend gleicht, gibt es doch auch Szenenunterschiede und es bleibt mehr Zeit, um sich auf einzelne Momente einzulassen, da die Serie doch in einem schnellen Tempo voranschreitet.

Bei ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 1‹ sollte definitiv vorher nicht zu viel verraten werden, da Manga und Anime sehr von unterschiedlichen Geheimnissen leben, deren Enthüllung präzise platziert ist. Je tiefer man in die Geschichte eindringt, desto mehr regt sie zum Denken an. ›Attack on Titan‹ ist auf jeden Fall super schnell zu einem meiner Lieblinge geworden, den ich super gerne empfehle. Wer auf den Geschmack von ›Attack on Titan‹ gekommen ist, kann sich noch über viele weitere Bände in der Deluxe Edition freuen, wie Band 6 und Band 7.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Von zwei Frauen, einem tiefen Schlaf und dem Warten auf Rettung

Der Fluch der Spindel
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Eine junge Prinzessin sticht sich an einer Spindel und fällt in einen langen Schlaf. Auch ihr Königreich, das von hohen Dornenhecken bewacht wird, ereilt in ›Der Fluch der Spindel‹ das gleiche Schicksal. ...

Eine junge Prinzessin sticht sich an einer Spindel und fällt in einen langen Schlaf. Auch ihr Königreich, das von hohen Dornenhecken bewacht wird, ereilt in ›Der Fluch der Spindel‹ das gleiche Schicksal. So weit, so bekannt?

An einem anderen Ort lebt eine junge, bildschöne Frau mit schwarzen Haaren, der Zwerge mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine Frau, die selbst einmal in einen tiefen Schlaf gefallen war und deren Hochzeit nun kurz bevorsteht. Klingt das ebenfalls bekannt?

Wer nun glaubt, es lediglich mit einer Kombination der Märchen Dornröschen und Schneewittchen zu tun zu haben, der irrt sich. Als die junge Frau mit dem schwarzen Haar vor der Prinzessin hört, die durch eine Spindel in einen tiefen Schlaf gefallen ist, zieht sich diese kurzerhand ihr Kettenhemd an. Geheiratet werden kann später, eine Prinzessin gerettet werden jedoch nicht. Und warum sollte stets auf einen Mann gewartet werden, der den Kuss der Erlösung bringt?

»Eigentlich war es das Nachbarreich der Königin, aber die Berge, die sich an der Grenze auftürmten, waren so hoch, dass selbst die Vögel sie nicht überwanden, geschweige denn Menschen. Die Berge galten als unpassierbar.«

Selbst ist die Frau in ›Der Fluch der Spindel‹, ohne Männern jedoch vorteilhafte Eigenschaften abzusprechen. Verstecken müssen sie sich hinter diesen jedoch nicht. Doch nicht nur in der Kombination der beiden Märchen und in der Figur der Retterin unterscheidet sich dieses Buch von den Märchengrundlagen. Um die in einen tiefen Schlaf gefallene Prinzessin ranken sich weitere Geheimnisse.

Obwohl ›Der Fluch der Spindel‹ nur 72 Seiten lang ist, steckt in diesen Seiten jede Menge Fantasie und Schönheit. Eine faszinierende Protagonistin, zahlreiche atmosphärische und wunderschöne Illustrationen und eine fesselnde Geschichte, die trotz der vertrauten zugrundeliegenden Geschichten überraschen kann.

»An jenem Tag erwachte die Königin zur führen Stunde. ›Heute in einer Woche‹, sagte sie laut zu sich selbst, ›heute in einer Woche bin ich verheiratet.‹«

›Der Fluch der Spindel‹ ist wunderschön und passend durch Chris Riddell illustriert worden. So wird jede Seite in doppelter Hinsicht zu einem wahren Schatz und zu einem Lesevergnügen. Nicht nur das Cover ist ein Augenschmaus, die zahlreichen Illustrationen sind voller Details und wunderbar einzigartig. Da lohnt sich doch ein Blick darauf, was Chris Riddell bislang noch so illustriert hat, darunter weitere Bücher von Neil Gaiman oder beispielsweise von Terry Pratchett.

Dass Neil Gaiman ein Händchen für die Neuerzählung von Märchen, Mythen oder Legenden hat, konnte der Autor bereits in ›Nordische Mythen und Sagen‹ zeigen. Einen Hang zur Phantastik wird auch in seinen weiteren Werken sichtbar, wie in ›Der Ozean am Ende der Straße‹. Ich bin jedenfalls gespannt, noch viele weitere Werke von diesem wunderbaren Autor zu lesen und habe mir bereits einige auf meine Leseliste gesetzt.

»Sie ließ sich ihr Schwert bringen.
Sie ließ die Taschen mit Proviant füllen und ihr Pferd satteln.
Und dann ritt sie aus dem Palast davon Richtung Osten.«

›Der Fluch der Spindel‹ ist ein wahrer Bücherschatz. Leider konnte ich das Buch nur noch antiquarisch erhalten, es war es aber auf jeden Fall wert, danach zu suchen und zu warten. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es bald wieder leichter zugänglich wird, damit es noch viel mehr Lesern und Leserinnen bekannt wird. Es ist ein wunderbares Zusammenspiel aus bekannten Märchenelementen, modernen Ideen und charakteristischen Illustrationen, das ich sehr empfehlen kann. Nicht nur für Liebhaber von Schneewittchen und Dornröschen ist dieses Buch definitiv einen näheren Blick wert.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Von einem Jungen, den man schwer zu lieben nannte, und einem Mädchen, das es dennoch wagte

ELFENTHRON
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Jude ist die Königin des Elfenreichs. Zum ersten Mal sitzt in ›Elfenthron‹ ein Mensch auf dem Thron. Oder, würde auf dem Thron sitzen. Denn kurz nachdem Cardan die Ehe mit Jude eingegangen ist, damit sie ...

Jude ist die Königin des Elfenreichs. Zum ersten Mal sitzt in ›Elfenthron‹ ein Mensch auf dem Thron. Oder, würde auf dem Thron sitzen. Denn kurz nachdem Cardan die Ehe mit Jude eingegangen ist, damit sie ihn von seiner Gehorsamspflicht freispricht, schickt er sie in die Verbannung.

Für einen Moment hatte Jude geglaubt, dem schönen und grausamen Elfenprinzen vertrauen zu können. Ihn vielleicht sogar lieben zu können. Doch ein Wort von ihm hat genügt, um ihr alles zu nehmen, wofür sie im Elfenreich gekämpft hat.

Ihr Aufstieg war schnell. Von einer Schülerin im Elfenreich, zu einer Spionin des Prinzen, bis hin zur Königin des Elfenreichs. Schneller noch war nur ihr Fall.

Doch Jude wäre nicht Jude, wenn sie im Menschenreich nur rumsitzen und nicht hin und wieder in Schwierigkeiten verwickelt werden würde. An das Leben im Zwielicht gewöhnt, nimmt sie dort Aufträge an, die zumeist Probleme betreffen, die vom Kleinen Volk verursacht werden: Sie soll einem Wesen, das im Menschenreich Elfen jagt und frisst, das Versprechen abnehmen, damit aufzuhören. Vielleicht hätte sie länger mit der Annahme des Auftrags gezögert, wenn sie gewusst hätte, dass es sich bei dem Wesen um eine Rotkappe handelte. Wie auch ihr Ziehvater, der sie ins Elfenreich verschleppte, nachdem er ihre Eltern tötete. Noch dazu nicht irgendeine Rotkappe, sondern die legendäre Grima Mog.

»Ich sehne mich nach Magie, nichts vermisse ich mehr. Möglicherweise vermisse ich sogar meine Ängste. Es fühlt sich an, als würde ich meine Tage verträumen, ruhelos, ohne jemals richtig wach zu werden.«

Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse in›Elfenthron‹. Sie hört von einem Attentat, das auf das Leben des Königs geplant ist: des Mannes, den sie auf den Thron gesetzt und der sie im Gegenzug in die Verbannung geschickt hat. Auch ihre Schwester Taryn, die sie in den ersten beiden Bänden so manches Mal verraten hat, braucht ihre Hilfe.

Verbannung hin oder her. Jude weiß, dass sie zurück ins Elfenreich muss. Auch wenn ihr ihre Hinrichtung bevorsteht, wenn sie dabei geschnappt werden sollte.

»Hier sieht es aus wie in einem Märchen von der Sorte, in der Liebe etwas Schlichtes ist und niemals ein Anlass für Qualen.
Nachts sieht die Welt der Sterblichen aus, als wäre sie voller Sternschnuppen.«

Blacks ›Elfenkrone‹-Reihe verliert nicht an Tempo. In den ersten beiden Bänden – ›Elfenkrone‹ und ›Elfenkönig‹ – sorgsam aufgebaute Nebencharaktere, Handlungsstränge und Geheimnisse bekommen im dritten und letzten Band der Trilogie ihren Auftritt.

Ganz gleich, ob man die Serie wegen der Handlung, der Liebesgeschichte oder beidem folgt: Im dritten Band ›Elfenthron‹ ist für beide gesorgt.

Wer auch nach dem dritten Band ›Elfenthron‹ noch nicht genug von der Welt der ›Elfenkrone‹-Reihe bekommen kann, der kann einen Blick in die Novelle ›Die verlorenen Schwestern‹ werfen. Darin schildert Taryn ihre Sicht auf die Ereignisse des ersten Bandes bezüglich Locke.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Eine Schattenregentin mit Biss

ELFENKÖNIG
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Wie weit würde ein Mensch gehen, um nicht mehr in Angst und Erniedrigung zu leben? Jude war bereit, eine Spionin des Prinzen zu werden. Und sie war bereit, dafür zur Mörderin zu werden. Was als Verteidigung ...

Wie weit würde ein Mensch gehen, um nicht mehr in Angst und Erniedrigung zu leben? Jude war bereit, eine Spionin des Prinzen zu werden. Und sie war bereit, dafür zur Mörderin zu werden. Was als Verteidigung begann, entpuppt sich bald als Talent – eines, das nur davon übertroffen werden kann, wie gut es ihr gelingt, das Volk der Elfen zur Weißglut zu treiben.

Nicht nur die Adligen des Hofes haben Jude in ›Elfenkrone‹ unterschätzt – auch ihrem Ziehvater Madoc ist es so ergangen. Niemand weiß, warum der junge, schöne König sie an seiner Seite hat und auf ihren Rat hört. Und nur die wenigsten wissen in ›Elfenkönig‹, dass sie im Verborgenen die Fäden zieht.

Doch das Dasein als Schattenregentin hat seinen Preis. Jude schläft und isst wenig. Mehrmals begibt sie sich in ›Elfenkönig‹ in Gefahr, ohne es zu ahnen. Denn trotz allem ist Jude kaum erst von der Schulbank aufgestanden.

»Jude gefiel es ebenfalls, wenn sie wütend war, denn Wut war besser als Angst und besser als die Erinnerung daran, dass sie eine Sterbliche unter Ungeheuern war.«

Und während sie alles dafür tut, dass Reich der Elfen vor einem Krieg zu bewahren, laufen die Vorbereitungen für eine Hochzeit. Ihre Zwillingsschwester soll ihren Ex-Freund heiraten, der noch immer nicht genug davon hat, Unruhe zu stiften.

Doch zum Glück hat Jude Verbündete, die mit allen Wassern gewaschen sind. Die Spione des Hofs der Schatten, ihre ältere Schwester Vivi und ihre Dolche. Doch wo sich Verbündete aufhalten, sind zumeist auch Feinde und Verräter nicht weit.

»›Macht‹, sagte er. ›Macht ist die Gabe zu bekommen, was man haben will. Macht ist die Gabe, eigene Entscheidungen treffen zu können. Und wie kommen wir an diese Macht?‹«

Zahlreicher als Verbündete sind im Elfenreich für einen Menschen auf jeden Fall Feinde. Selbst wenn man nicht den eigenen Vater gegen sich aufbringt, in dem man ihm die Krone aus er Hand gerissen hat, oder den Prinzen Balekin, der sich ebenfalls um die Krone betrogen fühlt.

Jude ist stark. Und wütend. Wer Reibung und Auseinandersetzung will, kann dies bei ihr finden. Doch wenn man einmal diesen Pfad eingeschlagen hat, ist es schwer, sich wieder davon zu lösen. Denn verzeihen kann Jude schlecht.

›Elfenkönig‹ ist fantasievoll, spannend und bewegend. Der zweite Band der Reihe greift das schnelle Tempo auf, das das Ende des ersten Bandes ›Elfenkrone‹ geprägt hat. Spannend wird, was im dritten und letzten Band der Reihe ›Elfenthron‹ noch alles geschehen kann.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Der Traum einer jungen Frau und Schwielen an den Händen

Arte 2
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Florenz im 16. Jahrhundert. Arte hat es nicht leicht. Zwar hat sie es geschafft, in einer kleinen Malerwerkstatt eine Ausbildungsstelle zu ergattern, doch begeistert sind davon nicht alle.

Der Zugang ...

Florenz im 16. Jahrhundert. Arte hat es nicht leicht. Zwar hat sie es geschafft, in einer kleinen Malerwerkstatt eine Ausbildungsstelle zu ergattern, doch begeistert sind davon nicht alle.

Der Zugang zu anderen Werkstätten wird ihr verwehrt. Auftraggeber nehmen sie nicht ernst, andere Malergesellen ebenso wenig. Um überhaupt beachtet zu werden, muss die junge Frau nicht 100 Prozent geben, sondern 200.

Doch obwohl sich die Steine in ihrem Weg türmen und sie so manches Mal darüber stolpert, hält Arte an ihrem Traum fest: ein selbstbestimmtes Leben als Malerin führen.

»Wenn du deinen Traum verwirklichen willst, ruh dich nicht darauf aus, dass du eine Frau bist. Und lass dich nicht durch die Liebe vom Weg abbringen. Diese Welt ist gnadenlos zu uns Frauen.«

Noch nicht nur Probleme begleiten ihren Weg: Als einziger weiblicher Malerlehrling ist Arte schnell bekannt. Und obwohl nicht alle ihre Ziele gutheißen, dient sie manchen auch als Beispiel. Arte ist aufrichtig, direkt und voller Energie. Was die junge Frau anpackt, das schafft sie auch – wenn auch nicht unbedingt beim ersten Versuch.

»Der Beruf tut nichts zur Sache! Ich … Ich habe Respekt vor seinen Anstrengungen und Mühen!«

Der Manga ›Arte 2‹ ist ebenso liebenswert gezeichnet wie der erste Band. Stück für Stück wird auch der Hintergrund der Nebencharaktere herausgearbeitet, ihre Probleme und Wünsche gezeigt.

Nicht alles ist glanzvoll in der Welt der Malerei. Vieles ist harte Arbeit, Plackerei und Durchhaltevermögen.

»Meister Leo ist streng zu mir, weil er mich nicht als Frau, sondern als seinen Lehrling sieht. Ich möchte nicht rücksichtsvoll behandelt werden, sondern streng. Dann lohnt sich meine Mühe umso mehr.«

›Arte 2‹ ist stimmig und kann noch stärker überzeugen als der erste Band. Es ist keine einfache Zeit für Frauen, vor allem für jene, die nicht auf den eingetretenen Pfaden weiterlaufen möchten.

Die Gedanken im Manga scheinen zum Teil modern, zugleich beschäftigen sie sich mit überzeitlichen Themen. Was ist man bereit, für seine Wünsche und Träume zu tun? Wie viel Widerstand ist man bereit auszuhalten? Ist man bereit, andere zu enttäuschen, um den eigenen Weg zu gehen? Arte will ein selbstbestimmtes Leben als Frau führen, doch ihre Methoden sind nicht ihre Ellenbogen, sondern ihr Herz, ihre Aufrichtigkeit und ihre große Liebe zur Kunst.

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