Ein schrecklich dystopisches Zukunftsszenario
The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)Kurz zum Inhalt:
Seit 736 Tagen sitzt Luke schon im "Loop", einem Hightech-Jugendgefängnis. Eingesperrt in einer kleinen Zelle. Einsam. Jeden Tag dürfen die Insassen nur für eine Stunde in den Hof und ...
Kurz zum Inhalt:
Seit 736 Tagen sitzt Luke schon im "Loop", einem Hightech-Jugendgefängnis. Eingesperrt in einer kleinen Zelle. Einsam. Jeden Tag dürfen die Insassen nur für eine Stunde in den Hof und können dort miteinander sprechen.
Aber das Schlimmste ist nicht die Einsamkeit, sondern die schmerzhafte Energieernte, die jeden Abend stattfindet und sechs Stunden dauert. Nur der halbstündige Regen danach gibt Luke wieder Kraft.
Die immergleiche Routine zerrt an den Nerven, bis plötzlich etwas Unvorhergesehenes passiert. Nach einem unerwarteten "Test" an den Insassen beginnt die eine Hälfte der Probanden sich selbst umzubringen. Der Regen setzt verzögert ein. Und die Wärterin taucht nicht mehr auf.
Plötzlich liegt eine Flucht aus dem Loop im Bereich des Möglichen.
Doch ist es draußen tatsächlich besser? Denn es kursiert das Gerücht, dass die Menschen zu Killer-Monstern geworden sind...
Meine Meinung:
"The Loop - Das Ende der Menschheit" ist der Auftaktband der Jugenddystopie um eine erschreckende Zukunftsvision.
Die Geschichte ist in ich-Form aus Perspektive von Luke erzählt, daher bekommt der Leser nur das mit, was auch Luke mitbekommt. Man fiebert viel stärker mit ihm mit, weil seine Emotionen, die Ängste aber auch Freude, einem viel näher gebracht werden.
Die Geschichte ist lebendig geschrieben und eher unterschwellig grausam und nicht offen blutrünstig, doch es kommen auch einige wirklich brutale Szenen vor.
Der Autor schafft es gleich zu Beginn, dass man mit Luke mitfühlt. Diese ewig gleich ablaufenden Tage, die mit einer kräftezehrenden Energieernte enden, wünscht man seinen schlimmsten Feinden nicht. Doch man merkt erst, was richtig schlimm ist, als man den Block kennenlernt... brrr...
Sehr interessant fand ich die sozialen Verhältnisse in dieser Zukunft, die Beschreibungen der Lebensumstände der beiden Bevölkerungsschichten, die sich in Modifizierte (also die Reichen, die sich Verbesserungen kaufen können) und die Regulären, die oft in ärmlichen Verhältnissen hausen, aufteilen. Es gibt nur eine einzige Weltregierung. Die Umwelt ist zerstört. Diese neue Weltordnung entfaltet sich nur häppchenweise nach und nach im Laufe des Buches.
Leider gibt es etliche Ungereimtheiten, v.a. im Zusammenhang mit dem Trigger, die man aber (zähneknirschend) hinnehmen kann, weil Plot und Schreibstil so fesselnd sind.
Durch das halb-offene Ende lässt der Autor den Leser im Ungewissen und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Erwähnen muss ich den knallblauen Buchschnitt, der farblich perfekt zum Cover passt und ein richtiger Hingucker ist!
Auch das Cover hat viele kleine Details, die man erst bei genauem Hinsehen nach und nach entdeckt.
Fazit:
Dieser dystopische Thriller überzeugt durch angsteinflößende Spannung von der ersten Seite, mitreißendem Schreibstil und der Zeichnung einer düsteren Zukunftsvision, in der viel Brutalität und leider auch etliche Ungereimtheiten vorkommen. Ich vergebe für diese fesselnde Lektüre 4,5 Sterne.