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Veröffentlicht am 27.11.2020

Irene in Höchstform

Die verborgene Geschichte
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Irene Winters in ihrem 6. Abenteuer. Dieses Buch ist der absolute Actionkracher, das Highlight einer bisher sehr tollen Reihe.
Diesmal soll für den mysteriösen Mr. Nemo ein Gemälde gestohlen werden. Dafür ...

Irene Winters in ihrem 6. Abenteuer. Dieses Buch ist der absolute Actionkracher, das Highlight einer bisher sehr tollen Reihe.
Diesmal soll für den mysteriösen Mr. Nemo ein Gemälde gestohlen werden. Dafür werden Irene und Kai auf eine Insel geführt. Allein der Weg dahin ist gespickt mit Problemen und Hindernissen. Auch andere wollen zu Mr. Nemo, doch sein Aufenthaltsort ist streng geheim.
Eine bunte Truppe wurde zusammen gemischt, die als Team das Gemälde stehlen sollen. Als Dank bekommt jeder seinen gewünschten Gegenstand. In Irenes Fall ein Buch, welches eine bestimmte Welt in Ordnung halten muss. Eine Welt, die Irene sehr viel bedeutet. Zusätzlich muss der Friedensvertrag zwischen Drachen und Elfen gefestigt werden.

Ein absolut spannendes Abenteuer beginnt. In dem Elfen, Drachen und eine Bibliothekarin zusammen arbeiten müssen.
Selbstverständlich kommt es zu Differenzen und schwierigen Situationen, doch dank Irenes Macht über die Sprache, kann sie das Team aus brenzligen Momenten retten.
Ob es gelingt, das besagte Gemälde zu entwenden und anschließend heil zu Mr. Nemo zu bringen, wird in einem rasanten Rahmen erzählt.

Die verborgene Geschichte ist mein absoluter Höhepunkt der Reihe. Es werden viele Elemente aus bisherigen Büchern verwendet, aber auch Parallelen zu bekannten Figuren gezogen, z.B. erinnert Mr. Nemo sehr an Blofeld, fehlt nur noch die weiße Katze. Ganz nach James Bond Manier werden spektakuläre Szenen geboten. Trotz der ganzen Action geht die ursprüngliche Idee der Bibliothek nicht verloren. Man kommt zeitweise kaum zum Atmen vor Spannung und möchte nicht aufhören zu lesen. Die Charaktere sind sehr individuell und interessant, sie bieten Abwechslung und große Unterhaltung.
Ich habe mich spitzenmäßig unterhalten gefühlt und habe das Buch sehr genossen.
Hoffentlich hat die Autorin noch genug Phantasie und Stoff für weitere Bände der unsichtbaren Bibliothek. Der Epilog ist auf jeden Fall vielversprechend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.11.2020

Ein herrliches Vergnügen

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln
0

Die 13-Jährige Elisabeth hat im Moment arge Probleme. Sie braucht unbedingt jemanden der ihr die Zungenküsse beibringt. Ihr bester Freund Jakob würde sich zwar anbieten, aber der ist ja eigentlich gar ...

Die 13-Jährige Elisabeth hat im Moment arge Probleme. Sie braucht unbedingt jemanden der ihr die Zungenküsse beibringt. Ihr bester Freund Jakob würde sich zwar anbieten, aber der ist ja eigentlich gar nicht hier Typ, weil sie steht auf Konstantin, einem Jungen der bereits in der 10. Klasse ist. Bei Konstantin hat sie nämlich zur Zeit Mathe Nachhilfe und der ist ja so toll.
Blöderweise funkt ihr eine neue Mitschülerin dazwischen. Diese Alyssa ist so toll, da rollt Elisabeth mit den Augen. Diese dumme Kuh mischt sich überall ein und weiß alles besser.
Da Sissi, so wird sie am liebsten genannt, nicht auf den Kopf gefallen ist, fällt ihr bestimmt noch was ein, wie sie zu ihrem Zungenkuss kommt und wie sie Alyssa als Konkurrenz los wird.

Wenn es einem nicht gut geht muss man nur Kerstin Gier lesen.
Mit ihrem unschlagbaren Humor holt sie einem aus dem tiefsten Loch hervor.
Das recht kurze Buch ist schnell gelesen und hat mich sofort amüsiert. Ich liebe den Stil der Autorin, sie bringt mich zum laut Lachen beim Lesen. Dieses Buch ist perfekt für junge Mädchen, auch ich als Erwachsene habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.
Die Wortgefechte zwischen den Mitschülern und auch Sissi mit ihrer älteren Schwester sind absolut klasse.
Die Probleme in der Schule kennt fast jeder aus seiner Jugend. Hier wird es sehr humorvoll dargeboten.
Die Klassenfahrt ist der Brüller, voller Situationskomik und rasanten Dialogen.
Ich vergebe volle Punktzahl für Jungs sind wie Kaugummi.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2020

Wer ist der Mörder?

A Good Girl’s Guide to Murder
0

Ein 5 Jahre alter zurück liegender Mordfall in einem amerikanischen Städtchen wird wieder aufgerollt. Die Schülerin Pippa hat sich den Fall als Schulprojekt ausgesucht.
Was zunächst eine einfache Recherche ...

Ein 5 Jahre alter zurück liegender Mordfall in einem amerikanischen Städtchen wird wieder aufgerollt. Die Schülerin Pippa hat sich den Fall als Schulprojekt ausgesucht.
Was zunächst eine einfache Recherche werden soll, führt zu einem spektakulären Ergebnis.
Ein Junge wurde des Mordes am seiner Freundin bezichtigt, kurz darauf findet man ihn im Wald, es sieht wie Selbstmord aus. Sehr schnell sind sich die Bewohner von Little Kilton einig, ganz klar, Sal hat Andie getötet. Einige Unstimmigkeiten lassen Pip aufhorchen und sie kniet sich tief in den Fall hinein. Dabei vernachlässigt sie andere Dinge und wird allmählich unaufmerksam in der Schule. Dabei muss sie dringend ihre College Bewerbung fertig machen.
Die Recherche entwickelt sich zu einem Kriminalfall, der sehr viele Lücken aufweist und immer mehr verdeutlicht, Sal war unschuldig. Pippa gräbt Dinge aus, die aus einer dunklen Vergangenheit stammen und sie gerät in Gefahr. Manche Geheimnisse sollten in Ruhe gelassen werden, aber Pip gibt nicht auf, sie lässt sich nicht einschüchtern.

Das Buch gewinnt sehr schnell an Tempo, die Spannung steigert sich enorm. Ich habe die Geschichte kaum beiseite legen können, so sehr hat mich Pip mitten rein gezogen. Die Entwicklung der Auflösung des Falls Andie/Sal ist extrem gut geschrieben. Man fiebert mit, wenn Pip recherchiert und zittert, wenn es brenzlig wird. Nebenbei ist der Humor große Klasse. Pippa ist cool und wortgewandt, sie lässt sich nicht ausbremsen. Mit ihrem Mut und ihrer Willenskraft schafft sie eine Aufklärung, mit der niemand gerechnet hat.
Der Schreibstil ist fantastisch, sehr anziehend und süchtig machend. Die Charaktere sind bunt gemischt und interessant. Von Pip würde ich gerne mehr lesen, Potential zu einer Fortsetzung gibt es auf jeden Fall. Es ist ein Jugendbuch, aber auch für Erwachsene absolut empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2020

Ein traumatisiertes Kind schweigt

Das Haus in der Claremont Street
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Tom ist 9 Jahre und hat gerade den schlimmsten Alptraum erlebt. Seine Eltern sind tot, gestorben durch Gewalt. Tom ist verstummt und traumatisiert. Er kommt zu seiner Tante Sonya, die verzweifelt versucht, ...

Tom ist 9 Jahre und hat gerade den schlimmsten Alptraum erlebt. Seine Eltern sind tot, gestorben durch Gewalt. Tom ist verstummt und traumatisiert. Er kommt zu seiner Tante Sonya, die verzweifelt versucht, einen Zugang zu dem Jungen zu finden.
Sonya schafft es nicht, sie kommt mit Tom nicht zurecht. Erneut heißt es umziehen, diesmal zu Rose und Will, auch Geschwister von Mona, der verstorbenen Mutter von Tom.
Diese leben in der Claremont Street mit Nick, den pubertierenden Sohn von Rose.
Durch sein Schweigen lernt die schwierige Konstellation sich mal wieder zuzuhören. Will und sein Neffe Nick schaffen ein besseres Verhältnis. Rose blüht etwas auf, indem sie ein Verhältnis beginnt. In all dem Chaos, was zwischen den Geschwistern herrscht, beginnt Tom sich zunächst immer mehr zurückzuziehen. Ein paar kleine Zwischenfälle sorgen für eine Veränderung, die Tom helfen könnte, damit er sein Schweigen bricht.
Eine wunderbar erzählte Familiengeschichte, mit vielen Höhen und Tiefen.
Das komplizierte Verhältnis der Geschwister untereinander steht allen im Weg. Jeder sucht sich seinen Vorteil und blendet die Bedürfnisse der anderen aus. Der dramatische Umstand, der Tom in die Claremont Street gebracht hat, bindet die Geschwister etwas enger. Doch irgendetwas steht immer zwischen ihnen. Die Trauer und die Unfähigkeit zu reden von Tom macht es umso schwerer, mit den Gefühlen umzugehen.
Das Buch hat viele verschiedene Seiten zu bieten. Ein feiner Humor ist präsent, viel Gefühl, Wut, Trauer und eine Spur Hass. Die Kombination macht die Geschichte sehr interessant und bietet eine hohe Unterhaltung. Manchmal möchte man eingreifen und es besser machen und den kleinen Tom helfen. Insgesamt fand ich das Buch sehr ergreifend und emotional und kann es auf jeden Fall weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Das Herz, es schlägt so schwer

Mein bester letzter Sommer
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Die 17 jährige Tessa hat viele Dinge noch nie getan. Sie hat keinen Führerschein, wird keinen Schulabschluss machen, sie hat noch nie einen Jungen geküsst. Daran wird sich auch nichts mehr ändern, denn ...

Die 17 jährige Tessa hat viele Dinge noch nie getan. Sie hat keinen Führerschein, wird keinen Schulabschluss machen, sie hat noch nie einen Jungen geküsst. Daran wird sich auch nichts mehr ändern, denn Tessa wird sterben.
Ihr junger Körper hat noch ein paar Wochen, in denen es sehr schnell gehen kann. Tessa verkriecht sich und sperrt die Außenwelt ab. Bis sie Oskar trifft, der Sohn einen Studienkollegen ihres Vaters.
Oskar ist von Tessa fasziniert und lässt nicht locker, auch wenn sie ihn von sich stößt. Tessa kann sich nicht auf eine Beziehung einlassen, wozu, sie stirbt doch sowieso.
Doch ihr Herz, so krank es auch es ist, sagt etwas anderes. Tessa verliebt sich in Oskar, sie wehrt sich sehr dagegen, es kann keine Beziehung geben, da sie keine Zukunft hätte. Was aber soll man tun, wenn beide Herzen im Gleichklang schlagen und Oskar sich nicht abwimmeln lässt.
Die Familie muss an erster Stelle stehen, doch Tessa entscheidet sich für einen letzten Sommer, den sie lieber mit nur einem Menschen verbringen möchte. Die Schwierigkeiten innerhalb der Familie sind nachvollziehbar, doch manchmal hätte ich gerne vermittelt. Larissa, die jüngere Schwester von Tessa hinterlässt einen schalen Eindruck, sie ist aggressiv und schmeißt mit Wut um sich. Doch auch Larissa gewinnt an Sympathie und hat einen Wendepunkt, an dem man sie in den Arm nehmen möchte. Tessa fällt eine Entscheidung, mit der alle Beteiligten zurechtkommen müssen.

Anne Freytag hat ein Talent, den Leser von der ersten Seite an ans Buch zu binden. Jede Seite ist ein Genuss, die Autorin spielt mit Worten und zaubert eine intensive Geschichte. Tessa und Oskar haben mich zu Tränen gerührt, zeitweise habe ich eine Pause gemacht, weil ich überwältigt war.
Das Buch ist voll mit Metaphern, was aber kein bisschen nervig wird, da jedes Wort und jeder Satz zur kompletten Geschichte passen. Mein Herz hat laut geklopft beim Lesen, da Tessa und Oskar mir so sehr unter die Haut gegangen sind. Das Buch ist eventuell nicht jedermanns Geschmack, auf das hohe Gefühlsniveau muss man sich einlassen können. Meine Erfahrung mit Anne Freytag ist bisher 100% positiv, auch wenn manchmal die Gefühle mit ihr durchgehen und die Emotionen fast schon kitschig sind, entsteht eine Sucht beim Lesen, die einem stark ans Buch fesseln.
Auch wenn das Ende von Anfang an klar ist, habe ich geweint und hätte gerne trotzdem weiter gelesen. Die Thematik ist schwierig, über das Sterben mag man nicht sprechen. Es ist ein Sommer, den man nicht vergisst. Mir wird das Buch noch lange in Erinnerung bleiben.

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