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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2017

Unbedingt lesen

Der Weg
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Die Geschichte beginnt kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges. Auf einem Gut in Ostpreußen leben ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Sie feiern die erfolgreiche Ernte und ahnen, daß diese Feier das ...

Die Geschichte beginnt kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges. Auf einem Gut in Ostpreußen leben ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Sie feiern die erfolgreiche Ernte und ahnen, daß diese Feier das letzte Beisammensein für sie ist. Da sind der Gutsherr Dietrich von Thumek und seine Frau Anna, ihr Sohn Olaf - der Genesungsurlaub von der Front hat - und die junge Polin Nadja. Die beiden träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Der englische Flieger Henry Milton gehört zur Gruppe, nachdem er mit seinem Flugzeug auf dem Gutsgelände abgestürzt ist. Die Leute haben ihn bisher erfolgreich vor den Nazis verstecken können. Dann sind da noch die Arbeiter und polnische Erntehelfer. Obwohl sie eigentlich Feinde sein müßten, sind sie alle zusammen eine friedliche Gemeinschaft. Das ändert sich sehr bald. Olaf muß zurück an die Front, die Polen gehen zurück in ihre Heimat und Henry Milton wird von den Russen aufgegriffen und an die Engländer übergeben. Ganz hart trifft es Olaf. Er gerät in russische Gefangenschaft und muß in einem Bleibergwerk im Ural schuften. Nach endlosen Jahren gelingt ihm mit einigen Kameraden die Flucht. Sie müssen unendliche Strapazen auf sich nehmen um in ihre Heimat zurückzukehren. Dort finden sie sich nach so langer Zeit nur schwer zurecht. Die Heimat ist ihnen fremd geworden. Auch für die anderen Bewohner des Gutes ist nicht alles gut gegangen. Viele leiden noch lange nach dem Ende des Krieges an den Nachwirkungen. Für Olaf ist die Rückkehr in seine Heimat gleichzeitig das Ende eines langen Weges!

Ich habe das Buch von Anfang bis Ende verschlungen. Der Schluß muß jetzt erst einmal geistig verarbeitet werden. Da erträgt ein Mensch jahrelang diese Qualen, kommt dann endlich in die Heimat und merkt, daß alles vergebens war. Das zeigt ganz deutlich, daß mit dem Ende eines Krieges noch lange nicht auch das Ende der Menschen erreicht ist. Daran sollte eigentlich jeder Präsident oder Minister denken, der schon wieder von Soldaten mit Waffen in der Hand träumt. Interessant fand ich den Nachtrag. Es tat gut zu erfahren, daß wenigstens einige Leute dieser Geschichte ihren Frieden gefunden haben.

Ein sehr außergewöhnliches Buch, das unbedingt gelesen werden sollte!

Veröffentlicht am 21.02.2017

Geht leider nur mit Band 1

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Der rumänische Erntehelfer Vlad wird nach einem Dorffest, bei dem er in eine Schlägerei verwickelt wurde, erschlagen in einem Fließ im Spreewald aufgefunden. Grund für die Schlägerei war ein Tanz mit einem ...

Der rumänische Erntehelfer Vlad wird nach einem Dorffest, bei dem er in eine Schlägerei verwickelt wurde, erschlagen in einem Fließ im Spreewald aufgefunden. Grund für die Schlägerei war ein Tanz mit einem deutschen Mädchen. Klaudia Wagner, die auch auf diesem Fest war, wird zu diesem Fall hinzugezogen. Zusammen mit ihrem Kollegen Demel, mit dem sie im Vorfeld massive Probleme hatte, muß sie zwischen Gurkenbauern und Erntehelfern ermitteln. Und das ist nicht einfach, denn sowohl die Bauern als auch die Helfer halten jeweils zusammen und verschweigen einiges....

"Spreewaldtod" ist der zweite Teil einer Krimiserie aus dem Spreewald. Dies merkt man leider sehr deutlich, denn es wird immens viel Bezug auf den Vorgängerband genommen. Leider allerdings immer nur mit Andeutungen, erklärt wird nichts, so daß man mit diesem Buch Probleme bekommt, wenn man mit diesem Band in die Serie einsteigen möchte. Ich persönlich habe mir aus diesem Grund auch noch "Spreewaldgrab" zugelegt, denn ich habe schnell gemerkt, daß ich hier so einiges nicht verstehen werde, wenn ich keine Vorkenntnisse habe. Aber das Buch war es mir wert, denn schon nach wenigen Seiten hatte es mich gepackt. Die Handlung ist von Beginn an sehr spannend, so daß ich das Buch sehr gerne lesen und ihm gerecht werden wollte. Die Charaktere sind durchweg sympathisch und es ist interessant zu erleben, wie aus der Feindschaft Wagner - Demel doch noch eine kleine Gemeinschaft wird und beide miteinander leben und arbeiten können. Auch die Gurkenbauern und Erntehelfer sind super beschrieben. Jede Gruppe wird mit ihren Eigenarten sehr authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist einfach nur gut. Man kann hier in einem durchlesen und wird an keiner Stelle festhängen.

Dies Buch bekommt von mir eine klare Empfehlung, man muß allerdings unbedingt vorher "Spreewaldgrab" lesen!

Veröffentlicht am 19.02.2017

Wunderschön

Der Leuchtturm auf den Klippen
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Susanne sitzt allein an einer Autobahn. Sie hatte einen Unfall und kann sich an nichts erinnern. Da findet sie in ihrer Manteltasche eine Einladung zur Beerdigung des Leuchtturmwärters vom Pointe du Lapin. ...

Susanne sitzt allein an einer Autobahn. Sie hatte einen Unfall und kann sich an nichts erinnern. Da findet sie in ihrer Manteltasche eine Einladung zur Beerdigung des Leuchtturmwärters vom Pointe du Lapin. Diese ist an Anne-Marie Dupin adressiert. In ihrer Verzweiflung fährt Susanne dorthin. Gerne möchte sie glauben, daß sie Anne-Marie ist, zumal sie in dem kleinen Dorf herzlich aufgenommen wird. Besonders die Witwe des Leuchtturmwärters kümmert sich um Susanne, denn sie glaubt, daß sie ihre Enkelin Anne-Marie endlich wieder bei sich hat. Als sie sich dann auch noch in den einsamen Alan verliebt, scheint alles perfekt. Mit der Zeit kommen allerdings die Erinnerungen zurück, aber Susanne schiebt die Wahrheit immer wieder in den Hintergrund. Als sie sich endlich entschließt ihre neuen Freunde über ihre wahre Identität aufzuklären, ist es zu spät. Sie kann nur auf eine zweite Chance hoffen.

Die Geschichte fängt ziemlich banal an. Man denkt irgendwie: Habe ich schon so oft gelesen. Aber ich kann nur jedem raten, die paar Seiten durchzuhalten. Danach wird es richtig gut. Die einzelnen Personen in dem kleinen Dorf sind so liebevoll beschrieben, daß wohl jedem Leser die Macken der Menschen bekannt vorkommen und ihn an irgendjemanden aus seinem Umfeld erinnern. So hat man direkt ein Bild vor Augen. Die Beschreibung der Küste ist ebenso lebhaft. Es entsteht der Wunsch sich die Landschaft einmal anzusehen. Wenn man das Buch liest, erlebt man dabei gleichzeitig eine tolle Reise an die Küste der Bretagne.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Etwas besonderes

Sturmherz
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Alexa Petri lebt seit vielen Jahren in Berlin. Zu Ihrer Mutter Cornelia in Hamburg hat sie kein gutes Verhältnis. Doch jetzt muß Alexa nach Hamburg fahren, denn ihre Mutter hatte einen Schlaganfall und ...

Alexa Petri lebt seit vielen Jahren in Berlin. Zu Ihrer Mutter Cornelia in Hamburg hat sie kein gutes Verhältnis. Doch jetzt muß Alexa nach Hamburg fahren, denn ihre Mutter hatte einen Schlaganfall und liegt im Koma. Alexa soll nun die Betreuung übernehmen. Das gibt ihr die Gelegenheit, über die Beziehung zu ihrer Mutter nachzudenken. Als sie einen rührenden Brief in den Unterlagen Cornelias findet, staunt sie nicht schlecht. Der paßt so gar nicht in das Bild, das Alexa von ihrer Mutter hat. Zur gleichen Zeit steht plötzlich ein älterer Herr vor Cornelias Tür. Er erzählt Alexa von einer jungen Cornelia im Jahr 1962, als die große Flut über Hamburg hereinbrach. Es ist die Geschichte einer großen Liebe. Endlich gelingt es Alexa, ihre Mutter zu verstehen. Nur so kann sie ihr auch verzeihen.

Die Geschichte ist wirklich tragisch. Trotzdem muß ich gestehen, daß ich mit dieser Cornelia nicht wirklich Mitgefühl entwickeln konnte. Ihr Verhalten hat mich doch irgendwie gestört. Es war sehr interessant über die Geschehnisse im Jahr 1962 während der Flutkatastrophe zu lesen. Man weiß zwar, daß damals etwas Schlimmes passiert ist, aber das Leid der Menschen wird erst klar, wenn diese Leute auch einen Namen bekommen. Gleichzeitig erfährt man einiges über das oft schwierige Verhältnis zwischen Müttern und Töchtern. Insgesamt behandelt dies Buch nicht nur eine romantische Liebesgeschichte, sondern auch ein nicht ganz einfaches Thema wie Patientenverfügung und Betreuung. Dabei kommt man dann schon ins Grübeln. Deshalb finde ich das Buch auf jeden Fall irgendwie besonders und nicht wie eines von vielen andeten Büchern.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Wunderschön

Auf der Suche nach Dir
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Suzanne hat eine traurige Kindheit. Sie wächst auf mit einem lieblosen Vater und einer verbitterten Tante. Als der alte Monsieur Felix ihn anbietet bei ihm eine Lehre zur Fotografin zu machen, nimmt sie ...

Suzanne hat eine traurige Kindheit. Sie wächst auf mit einem lieblosen Vater und einer verbitterten Tante. Als der alte Monsieur Felix ihn anbietet bei ihm eine Lehre zur Fotografin zu machen, nimmt sie mit Freuden an. Endlich hat sie die Möglichkeit, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Mit der neuen Erfindung, einer tragbaren Kamera, unternimmt sie Streifzüge durch die Umgebung ihrer Heimat. Dabei lernt sie den Journalisten Robert kennen. Er wird ihre große Liebe. Eines Tages bekommt Robert den Auftrag eine Reportage über die Jungfernfahrt eines Luxusdampfers zu schreiben. Das Schiff ist die Titanic! Nach dem Untergang wird Robert für tot erklärt. Suzanne braucht Jahre, um sich von der Trauer zu erholen. Obwohl sie Robert nicht vergessen kann, erwidert sie die Zuneigung, die Mathieu ihr entgegenbringt. Sie wird seine Frau. Die Ehe ist viele Jahre sehr glücklich, doch eines Tages steht plötzlich Robert vor ihr. Wie wird Suzanne sich entscheiden?

Die Autorin versteht es meisterhaft, die romantische Geschichte mit dem historischen Geschehen zu verknüpfen. Dadurch entstehen sofort die passenden Bilder im Kopf. Schön finde ich, daß wir das Liebespaar über Jahrzehnte begleiten dürfen. Ich will ja nicht zuviel verraten, aber zum Schluß mußte ich doch schlucken. Ich habe mich dann damit getröstet: Es ist ja "nur" eine Geschichte. Trotzdem hatte ich mich so in das Buch vertieft, daß ich das manchmal vergessen habe. Das geht mir nur bei wirklich guten Büchern so. Deshalb gibt es für dieses Buch nur ein Wort: Super!