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Veröffentlicht am 14.12.2020

Zurück im Hygge-Hagelond

Nimmroth - Nebel ich
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„Hey, kein Berg wird davon kleiner, dass wir abwarten, ihn zu besteigen.“

Lynni ist zu ihren Eltern zurückgekehrt, doch sie befindet sich noch immer irgendwie zwischen den Welten. Nimmroth kann doch kein ...

„Hey, kein Berg wird davon kleiner, dass wir abwarten, ihn zu besteigen.“

Lynni ist zu ihren Eltern zurückgekehrt, doch sie befindet sich noch immer irgendwie zwischen den Welten. Nimmroth kann doch kein Traum gewesen sein, oder? Egal, wo sie sich aufhält: Lynni plagt das Heimweh. Und das hat seinen Preis.

Auf den Monat genau zwei Jahre ist es her, dass ich Lynni, Tarou, Annais, Jaubert, Phenias und all die anderen begleitet habe. Auf meinem Instagram-Account habe ich mal angemerkt, dass Nimmroth das buchifizierte Hygge-Gefühl ist. Auch Band 2 hat wieder diese wohlige Atmosphäre, aber leider wird sie etwas getrübt.

Während die ersten Kapitel wieder mit Cliffhangern und Handlung überzeugen, wird es danach etwas zu langatmig, aber keineswegs zu ruhig. Denn es wird gestritten im Hagelond. Viel. Sehr viel. Lynni und Tarou führen dieses Mal eine unfassbar problematische Beziehung, die vor Allem durch Misstrauen und dem nicht-Aussprechens des Wortes Sex geprägt ist… die Handlung, dessen Name nicht genannt werden darf. Während Lynni dadurch oft jung und naiv wirkt, nervt Tarou einfach nur tierisch.

Insgesamt gibt es für mich in diesem Buch zu viele Dreiecksbeziehungen , Konflikte und Details. Ich mag es sehr, wenn ein Buch sich Zeit nimmt. Doch manchmal scheint es, als würde Livia und gern ALLES aus Nimmroth erzählen. Dabei verliert sich leider ab und an der rote Faden.

Trotzdem mag ich die Charaktere (vor Allem Jaubert, den armen Mann, der IMMER einen auf den Deckel kriegt) und die Welt. Ich mag den Schreibstil und die Ideen, die Livia hat. Und vor Allem mag ich das Ende, das wieder nahtlos an die ersten Kapitel anknüpfen kann und mit Spannung und Geheimnissen überzeugt.

Fazit

Der erste Band gefällt mir leider besser, weil die Atmosphäre dort noch ein wenig heimeliger ist. Die vielen Konflikte sind manchmal doch recht anstrengend und ich hätte mir wieder mehr Harmonie gewünscht. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf den nächsten Band und hätte am Ende gern weitergelesen.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Das Herz eines Anderen

Vergiss nicht, dass du tot bist
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Sabina ist er siebzehn, doch sie muss sich bereits mit dem Tod auseinander setzen, denn sie ist todkrank. Kurz vor ihrem Geburtstag bekommt sie dank eines Spender-Herzens ein neues Leben geschenkt. Jetzt ...

Sabina ist er siebzehn, doch sie muss sich bereits mit dem Tod auseinander setzen, denn sie ist todkrank. Kurz vor ihrem Geburtstag bekommt sie dank eines Spender-Herzens ein neues Leben geschenkt. Jetzt will sie wieder leben, eine normale Teenagerin sein. Aber seit der Transplation ist etwas anders und Sabina spürt, dass sie jemand verfolgt. Dass sie weiter ums Überleben kämpfen muss.

Sabinas Geschichte ist viel mehr als ein Thriller. Oder vielleicht auch weniger Thriller? Denn in Vergiss nicht, dass du tot bist geht es auch um ganz alltägliche Teenie-Probleme: Der erste Kuss, das erste Mal, sich Verlieben, tanzen, feiern, jung sein. Dabei ist der Thriller-Aspekt manchmal fast ein wenig in den Hintergrund gerückt. Für mich hätte auch gar keine Thriller-Elemente gebraucht, ein Teenie-Drama über ein wichtiges Thema hätte mir gereicht. Aber da es eben ein Thriller ist, haben mir diese Gänsehaut-Momente zu oft gefehlt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch die Handlung selbst mag ich. Ich mag Sabina, die intelligent ist und ihre Leben neu entdeckt. Ich mag auch ihre beste Freundin Yuki, auch wenn sie manchmal etwas zu viel ist. Ich mag, wie mit dem Thema Transplantation umgegangen wird, weil es so wichtig ist. Allerdings empfinde ich das Buch als recht vorhersehbar und es hat mich nichts wirklich überrascht. Natürliche ist es auch schön, wenn die eigenen Theorien stimmen. Aber manchmal werden so auffällig falsche Fährten gelegt, dass mir zumindest schnell klar war, um wen es hier geht.

Außerdem gibt es einige Szenen, die irgendwie…seltsam sind. Vielleicht kennt ihr das? Szenen, bei denen man sich denkt „Hä warum? Das passt doch gar nicht?“. Oder auch „Wer macht denn sowas?“. Diese Reaktionen hatte ich dann doch so manches Mal 😀

Fazit

Ein kurzer und knackiger Jugendthriller, den man gut in wenigen Tagen lesen kann. Trotz des ernsten Themas aber eher etwas für die Kategorie „Zum zwischendurch verschlingen“. Mir ist es zu klischeehaft und voraussehbar, aber es hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Die Rückkehr der Wildtiere

Die Wiederkommer
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Rabe, Wolf, Luchs, Bär und Biber – Sie alle waren/sind in Deutschland fast bis völlig ausgestorben und treten nun langsam wieder in unser Leben. Während die Einen jubeln (ich geb zu, ich gehöre auch dazu!), ...

Rabe, Wolf, Luchs, Bär und Biber – Sie alle waren/sind in Deutschland fast bis völlig ausgestorben und treten nun langsam wieder in unser Leben. Während die Einen jubeln (ich geb zu, ich gehöre auch dazu!), ist es für andere ein absoluter Albtraum. Denn natürlich gibt es auch Probleme.

Das Buch ist zweigeteilt: Im ersten Part gibt es Kurzgeschichten zu jeder Art der Big Five, im zweiten Part werden Fiktionen dann zu Fakten. die Kurzgeschichten haben mir insgesamt ganz gut gefallen, manche mehr, manche weniger. Die der Raben ist zum Beispiel nicht meins, allerdings gefällt mir die vom Bär umso besser. Man muss sich auf jeden Fall darauf einlassen. Aber es zeigt schön die Probleme und Ängste, die viele Menschen aber auch zu Recht haben, wenn man versucht, einander zu verstehen.

Das Kapitel zu Mensch und Wildtier ist recht lang, das hätte man gern unterteilen können. So springt der Autor nämlich ein wenig von A nach B. Da wäre es einfacher zu folgen, wenn klarer abgegrenzt würde, statt zwischen den Tieren zu wechseln. Trotzdem sind die Ansätze sehr gut. Es werden Fakten, Probleme, Fälle und Lösungsansätze vorgestellt, was für mich als fast-Biologin (Ende des Jahres ist es ja offiziell!) total interessant ist. Da ich im Studium bereits das Thema „Wolf als Wiederkehrer“ hatte, ist mir vieles bekannt, aber so kann ich euch auch wenigstens sagen: Ihr könnt den Fakten trauen 😀

Ich selbst möchte aber zum Ganzen Thema einfach auch was sagen. Denn auch ich freue mich über das Comeback von Wolf, Luchs und Co. Das Problem in Deutschland ist aber unter Anderem, dass wir sehr dicht besiedelt sind. Das bringt viele Komplikationen und Schwierigkeiten mit sich. Trotzdem finde ich es einfach schade und falsch, den Tieren den Aufenthalt hier zu verwehren. Stattdessen brauchen wir Aufklärung statt reißerische Artikel und gemeinsame Lösungsansätze statt nur schwarz oder weiß. Zum Glück gibt es da aber bereits viele Forscher, die an den Punkten arbeiten!

Fazit

Ein interessantes Buch für Leser, die sich mit der Thematik der Wiederkommer auseinander setzen möchten ohne auf ein wenig Erzählung verzichten zu müssen. Trotzdem fehlt mir Struktur im letzten Part und die Geschichten sagen mir nur teilweise zu.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Zwischen Schwarz, weiß und grau

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
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Achtung! Spoiler zu Band 1!

„Du fängst allmählich besser an, an das Unmögliche zu glauben, Alice, denn das Unmögliche wird einfach immer wieder passieren.“ – Alice

Alice hat zwar dem Jabberwock und ...


Achtung! Spoiler zu Band 1!

„Du fängst allmählich besser an, an das Unmögliche zu glauben, Alice, denn das Unmögliche wird einfach immer wieder passieren.“ – Alice

Alice hat zwar dem Jabberwock und dem Kaninchen Einhalt geboten, aber die nächste Gefahr wartet bereits auf sie. Eigentlich wollten sie und Hatcher ja Hatchers Tochter Jenny suchen, doch sie dringen in das Reich der weißen Königin ein und müssen herausfinden, was mit der schwarzen Königin geschehen ist.

Der erste Teil hat mich mit seiner gewaltsamen und düsteren Art begeistert. Dieser hier ist weniger blutig, aber genauso düster. Trotzdem bin ich eher enttäuscht von dieser Fortsetzung.

Die Handlung ist dieses Mal eher etwas holprig. Zwar ist der rote Faden erkennbar ebenso wie das Ziel, aber als Leser hat man das Gefühl nur von A nach B zu laufen. Auch wenn der Schreibstil wieder sehr angenehm und besonders ist wie im ersten Teil, bin ich dieses Mal nicht so durch die Seiten geflogen sondern hab mich eher vorwärts gerobbt.

Mir fehlen auch einige geliebte Charaktere aus dem ersten Band. Zu viel Alice und zu wenig alte Bekannte. Auch zeigt Alice für mich zu wenig Entwicklung, genau wie die Bindung von Alice und Hatcher mir nicht genug thematisiert wird. Dafür gibt es aber einige wenige neue Figuren, die ich sehr mag.

Das Ende ist allerdings wirklich schön und die letzten Seiten konnte ich zum Glück wieder genießen.

Fazit

Mich hat dieser Band leider ein wenig enttäuscht. Um es mit Alice im Wunderland Worten zu sagen: Er hat sein Mehr-Sein verloren, der erste Teil war mehr mehrer. Trotzdem ist das Buch keineswegs schlecht, es ist bloß an meinen Erwartungen gescheitert.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Süß wie Popcorn?

Truly
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„Die Dinge, die wir nicht wollen, verschwinden nicht, nur weil die Augen vor ihnen verschließen. Und das ist vielleicht gut so.“

Als Andie nach Seattle kommt hat sie nichts außer ihrem Traum, mit ihrer ...

„Die Dinge, die wir nicht wollen, verschwinden nicht, nur weil die Augen vor ihnen verschließen. Und das ist vielleicht gut so.“

Als Andie nach Seattle kommt hat sie nichts außer ihrem Traum, mit ihrer besten Freundin June zu studieren und dann eine Firma zu gründen. Das Leben macht es Andie aber zur Zeit nicht leicht. Doch obwohl sie so viele Sorgen hat, ist da ja auch noch der stille Cooper. Cooper, der sie immer anders behandelt und sie gleichermaßen verwirrt wie anzieht.

Es ist eine süße, wenn auch eher gewöhnliche Geschichte. Mädchen besucht Uni, lernt Typen kennen, Typ benimmt sich abweisend, ist aber ja eigentlich gar kein Arschloch sondern nur zu tiefst verletzt. Trotzdem ist Truly im Vergleich zu vielen anderen NA-University-Storys wirklich süß und kommt mit weniger Drama aus, was mir sehr gefällt. Allerdings hat es mich manchmal gestört, dass viele Dinge doppelt und dreifach super auffällig wiederholt wurden. So nach dem Motto „Schau! Hier ist das Problem! Und da ist Potenzial für Drama!“

Avas Schreibstil ist einfach toll. Leicht, locker, schwebend. Vor jedem Kapitel gibt es kurze Sätze/Lebensweisheiten, die ich wirklich wunderschön finde. Außerdem gefällt mir die Idee mit dem Prolog sehr, da man dadurch direkt in die Geschichte katapultiert wird, nur um dann an den Anfang gezogen zu werden.

Andie ist eine freundliche, ordentliche Protagonistin. Liebenswürdig und sympathisch mit einem Hang zum Jammern, aber manchmal fehlte mir bei ihr das Besondere. Ebenso wie bei Cooper. Da fehlten für mich einfach die Charakterzüge. Er ist still, hat einen starken Beschützerinstinkt und eine schwere Vergangenheit. Aber gefühlt redet er nur wenige Sätze, wodurch ich zu ihm keinen Bezug fand, er blass blieb und die Chemie für mich auch fehlte. Außerdem mag ich dieses Möchtegern-Bad-Boy-Artige einfach nicht so gern.

June und Mason, um die es in Band 2 geht, lernt man bereits jetzt kennen. Manchmal ist mir deren Verhalten etwas too much, aber ich mag die ruhigen und liebevollen Momente von Mase total. June war mir manchmal einen Ticken zu drüber.

Achtung! Ab hier folgen Spoiler!!

Ich würde gern ein zwei Dinge offen ansprechen, die stören. Zum Einen fehlt mir die tiefgründige Verbindung von Andie und Cooper. Sie haben kaum miteinander kommuniziert, sich am Ende ja nicht mal ausgesprochen und so hat man das Gefühl, es geht hier mehr um Verlangen als um Liebe und Zuneigung. Auch wenn ich es mag, dass nicht direkt die magischen drei Worte fallen. Außerdem ist mir vieles zu klischeehaft. Dass Andie am Ende Hals über Kopf zu ihrer Familie fährt passte für mich gar nicht zu ihr und ist mir etwas zu übertrieben.

Spoiler Ende 🙂

Fazit

Eine süße Geschichte mit tollen Momenten und wichtigen Ansätzen, bei der mir schlichtweg die Chemie zwischen den Protas fehlt. Für mich eher eine Geschichte über Neuanfänge und Freundschaften als über Romantik und Zuneigung.

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