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Veröffentlicht am 26.11.2020

BOAH!1! Wo bleibt Band 3?

Protect the Prince
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Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe die Cover! Vor allem liebe ...

Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe die Cover! Vor allem liebe ich es, wie gut sie miteinander korrespondieren und dass man jeweils Evies Entwicklung erkennen kann. Sie sind einfach superschön. ♥
Der Titel Protect the Prince passt wieder hervorragend und wie auch schon in Band 1 erkennt man beim Lesen, dass er (mindestens) eine doppelte Bedeutung hat. An dieser Stelle bin ich sehr froh, dass sich der Verlag dazu entschieden hat, die Originaltitel einfach zu übernehmen.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch VERSCHLUNGEN!
Kill the Queen hat mir ja schon unwahrscheinlich gut gefallen, aber Protect the Prince konnte das noch einmal toppen.

Der Folgeband knüpft nahtlos an die Geschehnisse aus Band 1 an und entsprechend spannend geht es dann auch los. Man ist also ab der ersten Seite wieder sofort gefesselt und kann sich schon gar nicht mehr lösen. Hinzu kommt der einfach nur geniale Schreibstil Esteps, der mich so eingenommen hat, dass jetzt alle ihre Bücher auf meiner Wunschliste stehen! :D

In diesem Band muss Evie sich neuen Herausforderungen bei Hofe stellen. Man merkt sofort, dass diese ganz anders sind als die Probleme, die sie in Kill the Queen meistern muss, aber sie sind mindestens genauso spannend.
Wie schon im Auftakt beweist auch hier Frau Estep wieder, dass sie eine Meisterin darin ist, dem Leser gerade so viele Informationen bereitszustellen, dass er gar keine andere Wahl hat, als das Buch in einem Rutsch durchzulesen, aber nicht genug, dass er herausfinden kann, was als nächstes passiert.
Man will einfach immer mehr und mehr erfahren, bekommt aber dadurch nur neue Fragen. Das macht Protect the Prince zu einem Pageturner, bei dem man gar nicht merkt, dass man 480 Seiten liest. Gekrönt wird das Ganze von einem Cliffhanger, der einen wünschen lässt, Zeitreisen wären möglich.
Übrigens – das ist mir im ersten Band gar nicht so bewusst gewesen – wie cool ist es einfach, dass Bellona genauso heißt wie eine römische Kriegsgöttin?!

Am allerbesten gefällt mir an dieser Reihe jedoch Everleigh. Sie hat sich mit Leichtigkeit eine Position an der Stelle meiner Lieblingsprotagonisten verdient, weil sie einfach so unglaublich cool ist.
Sie ist viel selbstbewusster, als sie es zu Beginn von Kill the Queen war, hat aber nichtsdestotrotz weiterhin ihre Zweifel. Dennoch lässt sie sich davon nicht unterkriegen und kämpft weiter. Sie ist einerseits listig und schlau, andererseits aber auch stark und kampferprobt. Sie braucht keinen Prinzen an ihrer Seite, der sie beschützt und ihr Retter in Not ist. Vielmehr weiß sie um ihre Stärken und setzt diese auch ohne Rücksicht auf Verluste gegen ihre Feinde ein.
Ich kann es nicht oft genug sagen: Evie ist absolut badass und eine Protagonistin, mit der ich echt gerne befreundet wäre.

Über Lucas erfährt man in diesem Buch schon einiges mehr. Das, was man über seine Vergangenheit und seine Familie in Erfahrung bringt, macht ihn nur noch sympathischer, als er es in Kill the Queen schon ist. Was mir gut gefällt, ist, dass er und Evie nicht aufeinander fixiert sind. Zwischen ihnen herrscht eine unwahrscheinlich hohe Anziehungskraft, aber dennoch treffen beide (vor allem Evie) ihre eigenen Entscheidungen nach Pflichtgefühlt und sind nicht „blind vor Liebe“ und abhängig voneinander.

Fazit:
Während Kill the Queen schon absolut genial war, hat Protect the Prince dafür gesorgt, dass Die Splitterkrone jetzt zu meinen Lieblingsreihen gehört und ich auch alle anderen Bücher der Autorin lesen muss.
Evie ist die absolut coolste Protagonistin, die der Inbegriff von badass ist und keinen Typen an ihrer Seite braucht und weiß was sie kann und will.
Protect the Prince ist von vorne bis hinten ein Pageturner, der einen, einmal angefangen, nicht mehr loslässt, und das Ende lässt einen sehnsüchtig auf Band 3 warten.
5+/5 Lesehasen. Was auch sonst.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Wenn Juliette aus "Shatter Me" auf die X-Men trifft

Cursed – Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
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Vielen lieben Dank an NetGalley.de und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Okay, wie schön ist dieses ...

Vielen lieben Dank an NetGalley.de und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Okay, wie schön ist dieses Cover bitte?
Es hat zwar eher nichts mit dem Inhalt zu tun, was ja eigentlich mehr auf NA-Bücher zutrifft und für Fantasy ungewöhnlich ist, aber ich finde es trotzdem traumhaft. Vor allem ist es auch um Längen schöner als das Originalcover!
Der Titel Cursed und auch der Untertitel Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit passen dafür einfach wunderbar zum Inhalt.

Meine Meinung:
Oooooooooooooooh!!! Eigentlich weiß ich gar nicht so richtig, was ich alles in diese Rezension schreiben soll, da es nicht so besonders viel gibt, was ich zu sagen habe, nur, dass ich absolut begeistert von Cursed bin! ♥

Es fängt tatsächlich eher etwas seltsam an, aber sobald man verstanden hat, worum es eigentlich geht, kommt man nicht mehr von der Geschichte los.
Das liegt hauptsächlich wohl an Ember, die sich mit Leichtigkeit einen Platz meiner absoluten Lieblingsprotagonisten ergattert hat. Selten habe ich eine Protagonistin erlebt, mit der ich so mitfühlen und leiden konnte, wie mit ihr!
Ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie es ihr in ihrer Situation gehen musste – die Beschreibungen ihrer Gefühle und Gedanken geht total unter die Haut und nicht selten war ich kurz davor, das eine oder andere Tränchen zu verdrücken.
Als Leser spürt man ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit selbst. Man weiß, dass sie eigentlich nur Gutes und vor allem ihre kleine Schwester Olivia beschützen will, aber gegen das, was ihr das Schicksal in den Weg gelegt hat und womit sie fertigwerden muss, ist sie machtlos.
Vor allem in Situationen, in denen sie von ihren Mitmenschen absolut ungerecht behandelt wird, spürt man richtig wie sie leidet. Sie versucht, stark zu bleiben, kann aber dennoch nicht verhindern, dass sie irgendwann zusammenbricht, und das hat mir das Herz gebrochen.

Gleichzeitig ist es beeindruckend, was für eine starke Kämpfernatur Ember ist. Obwohl sie von allen Seiten Widerstand zu spüren bekommt, aber der Gedanke an Olivia lässt sie immer wieder aufstehen.

„Für Olivia würde ich alles tun.“ (S. 55 im ebook)

Ebenso bewundernswert ist es, dass sie es trotz allem schafft, ihren Humor zu behalten. Nicht selten durfte ich wegen einer sarkastischen Bemerkung ihrerseits auch mal gut lachen.
Wie Ember es dann im Laufe der Handlung schafft, an ihren Aufgaben zu wachsen und noch stärker zu werden, als sie es bereits ist, ist inspirierend. Sie ist der Inbegriff einer starken Protagonistin!

Die anderen Charaktere sind im Vergleich zu ihr fast schon blass, auch wenn sie das isoliert betrachtet keineswegs sind.
Vor allem Hayden konnte mir ebenso ans Herz wachsen wie Ember und Olivia. Anders als der typische broody Bad Boy, den man ja sonst so oft in solchen Romantasy-Geschichten vorgesetzt bekommt, ist Hayden ein süßer, zuvorkommender Junge, der perfektes Bookboyfriend-Material ist. Zugleich hat auch er aber eine Hintergrundgeschichte, die ähnlich wie Embers ans Herz geht.
Die anderen Mitglieder seiner Familie kann man nur schwer einschätzen. Sie sind super interessant und ich finde es ein bisschen schade, dass man nicht mehr über sie erfährt. Ein wenig erinnern sie an die X-Men, was ich sehr lustig fand.
Einzig die Rolle des Bösewichts war von Anfang an klar – diese Figur ist anders als die anderen leider etwas vorhersehbar ausgefallen. Allerdings hat mich das gar nicht wirklich gestört, vielmehr hat die Tatsache, dass man wusste, wer wesentlich für Embers Probleme verantwortlich ist, das Geschehen nur noch spannender gemacht, wie ich finde.

Bezogen auf die Handlung an sich kann ich gar nicht allzu viel sagen, ohne zu spoilern, deshalb nur so viel:
Cursed ist ein einziger Pageturner. Die ganze Zeit sagt man sich „Nur noch ein weiteres Kapitel“, bis man das gesamte Buch inhaliert hat. Einmal angefangen, fiel es mir wirklich schwer, mich von den Seiten zu lösen. Das ist aber, denke ich, auch wieder darauf zurückzuführen, dass man sich so unheimlich gut in Ember hineinversetzen kann.

Fazit:
Ja, wie gesagt, ich kann nicht viel zu Cursed: Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit sagen. Es ist ein Monatshighlight, wohl sogar ein Jahreshighlight, ein Lieblingsbuch und ein Herzensbuch.
Ember ist die beste Protagonistin, mit der man lachen, weinen, sich fürchten oder wütend werden kann, und die das Buch zu einem Pageturner macht.
Ich liebe es!

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Für True Crime- und Jurafans

ZEIT Verbrechen
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Aufmachung:
Die Gestaltung der Hülle des Hörbuchs gefällt mir sehr gut. Auf der Innenseite sind die Titel der einzelnen Fälle sowie die dazugehörige Podcastfolge, wann diese erschienen ist und wer die ...

Aufmachung:
Die Gestaltung der Hülle des Hörbuchs gefällt mir sehr gut. Auf der Innenseite sind die Titel der einzelnen Fälle sowie die dazugehörige Podcastfolge, wann diese erschienen ist und wer die Hörbuchtracks gesprochen hat, gelistet. So hat man einen guten Überblick über die einzelnen Fälle und kann bei Interesse auch direkt die dazugehörigen Podcastfolgen hören.
Anbei ist außerdem ein Booklet, in dem Sabine Rückert, die Herausgeberin nicht nur des Hörbuchs sondern auch des Podcasts und der Zeitschrift ZEIT Verbrechen, und Andreas Sentker, geschäftsführender Redakteur der ZEIT, eine Art Interview zur Entstehung des Podcasts und des Hörbuchs führen.

Meine Meinung:
Von dem eigentlichen Hörbuch bin ich ähnlich begeistert wie von dessen Aufmachung.
Vom gleichnamigen Podcast habe ich vor einiger Zeit bereits ein paar Folgen gehört (und für gut befunden; wer auf der Suche nach guten True Crime-Podcasts ist, dem kann ich ZEIT Verbrechen nur empfehlen!), und obwohl sich hier einige dieser Folgen auch wiederfinden, hat es mich gar nicht gestört, dass ich die Fälle schon kannte.

Denn hier liegt der Fokus viel mehr auf dem „Davor“ der Tat, also was im Leben des Täters zu diesem Verbrechen geführt haben könnte, als auf der Ermittlungsarbeit bzw. dem Gerichtsverfahren, die (jedenfalls in den Folgen, die ich bisher gehört habe) im Podcast eine etwas größere Rolle spielen.
Natürlich erfährt man auch im Podcast einiges über das Leben und Umfeld des Täters, wie man auch hier einige Einblicke in das Ermittlungs- und Gerichtsverfahren gewährt bekommt, aber die Schwerpunktsetzung ist eine andere.

Deshalb kann man das Hörbuch sowie Podcast gut parallel hören – was wohl auch so gedacht ist, da ja auf der Hülle die entsprechenden Podcastfolgen angegeben sind.
Im Hörbuch sind nämlich die Fälle alle nicht wirklich „zuende“ erzählt, oftmals fehlen der Ausgang des Verfahrens oder andere relevante Informationen, die dann wiederum im Podcast zu hören sind. Die Aufgabe des Hörbuchs ist es also, dem (Podcast-)Hörer weitergehende Hintergrundinformationen zu liefern. Aus diesem Grund hat es mich auch gar nicht gestört, dass man oft nicht erfahren hat, ob und wie der Täter verurteilt wurde – wen das interessiert, kann im Podcast (oder sogar in der Zeitschrift) nachhören (oder nachlesen)! 😉
Andernfalls wäre das Hörbuch bzw. der Podcast oder die Zeitschrift – je nachdem aus welcher Perspektive man das jetzt betrachten will – ja auch obsolet.

Die einzelnen Fälle selber sind alle von unterschiedlichen Sprechern gesprochen, der Epilog sogar von Sabine Rückert selbst. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, da so die Trennung der einzelnen Fälle gut gelingt; man hat immer einen „Break“, in dem man den eben gehörten Fall geistig abschließen und sich auf den neuen einstellen kann.
Den Sprechern konnte ich gut folgen. Sie haben allesamt eine angenehme Stimmfarbe, der man gut zuhören kann. Ihr Erzählstil und -tempo fesselt durchweg an die jeweilige Erzählung und man lässt sich nicht so leicht ablenken.

Inhaltlich regen die Fälle alle auf ihre Weise zum Nachdenken an. Einerseits ist man erstaunt, wozu der Mensch aufgrund seiner Behandlung durch andere wie Erziehung oder Missachtung fähig ist. Dabei gab es für mich kaum einen Fall, in denen ich den Täter nicht (teils natürlich auf sehr verschobene Weise) in irgendeiner Form nachvollziehen konnte. Die Fälle zeigen gut, dass man den Menschen immer nur vor den Kopf gucken kann, aber auch, dass man selbst nicht einschätzen kann, wie sich das eigene Verhalten auf das Leben des Täters auswirken kann.
Andererseits bekommt man auch einen kleinen Einblick in die Justiz, und was dort vielleicht mal mehr, mal weniger gut läuft, und erfährt etwas über den Ablauf von Ermittlungen oder auch bspw. Beweiserhebungs- und -verwertungsverbote oder die Entwicklung der DNA-Analyse. Dies alles ist für mich als Jurastudentin natürlich super interessant, aber ich denke, auch alle anderen juristisch Interessierten werden hier auf ihre Kosten kommen. 😉
Die Auswahl der Fälle ist also sehr vielseitig und hat mir gut gefallen. Abgerundet wird das Ganze noch durch einen wirklich tollen Epilog, der mir schon fast am besten gefallen hat!

Fazit:
Insgesamt lässt sich also sagen, dass ZEIT Verbrechen nicht nur ein sehr informatives, sondern auch spannendes Hörbuch ist, dem man aufgrund seiner tollen Sprecher, aber vor allem wegen der Hintergrundinformationen über die Fälle, die bereits im Podcast besprochen wurden, gerne zuhört.
Man will sowohl verstehen, was Verbrecher zu Verbrechern macht, als auch mehr über die Tücken und Probleme eines Ermittlungsverfahrens erfahren.
Zwar erfährt man aufgrund der anderen Schwerpunktsetzung als im Podcast nicht alles über die Fälle – oft nicht einmal, ob der Täter verurteilt wurde –, aber das ist auch gar nicht die Aufgabe dieses Hörbuchs, sondern, wie gesagt, das Liefern von Hintergrundinformationen. Und wer doch daran interessiert ist, kann sich leicht die Podcastfolgen anhören oder auch die Zeitschrift lesen!
Nicht nur Juristen, sondern auch True Crime-Fans finden mit diesem Hörbuch sicherlich ein Highlight.
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Sprecher
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 08.11.2020

Der Teufel, seine Dämonen und Engel

Zwischen dir und der Dunkelheit
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Vielen lieben Dank an den Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie schön ist bitte das ...

Vielen lieben Dank an den Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie schön ist bitte das Cover?! .
Im Hintergrund sieht man ein Kirchenportal, umwabert von Schatten und eingerahmt von zwei stilisierten Engelsflügeln. Es sieht nicht nur traumhaft schön aus, beim Lesen merkt man auch wie hervorragend es zum Inhalt passt.
Ebenso der Titel! Ab ca. der Hälfte merkt man sogar, dass sich dahinter mehr verbirgt, als man zunächst denkt.
In den Klappen im Innenteil ist vorne außerdem eine wunderschön gestaltete Karte vom modernen München, hinten eine von München im Jahr 1488. Insgesamt also eine wirklich tolle Aufmachung!

Meine Meinung:
Vorweg: Ich muss wirklich sagen, dass ich positiv überrascht bin. Ich habe eine schöne Romantasy-YA-Geschichte erwartet, aber was ich bekommen habe, hat mich wirklich vom Hocker gehauen!

Man steigt im Prolog in einen Traum Seras ein, in dem direkt schon einiges los ist. Gefühlt fängt die Geschichte mittendrin an, dementsprechend hat man natürlich sofort einige Fragen. Dabei hat die Autorin es so geschickt hinbekommen, dass man – obwohl man zunächst nicht allzu viel begreift – nicht verwirrt ist, sondern einfach nur gefesselt von dem Geschehen. Und das zieht sich durch das gesamte Buch!

Antonia Neumayer hat bewiesen, dass sie es versteht, dem Leser einige wenige Informationshäppchen zuzuwerfen, die gerade so viele Fragen beantwortet, dass der Leser zufriedengestellt wird, aber gleichzeitig wieder ebenso viele Fragen aufwirft. Man ist dadurch schon ab Seite 1 ans Buch gefesselt und kommt so schnell nicht mehr los. So bemerkt man gar nicht, wie die ersten hundert Seiten förmlich an einem vorbeifliegen und hätte ich nicht zwischendurch mal schlafen müssen oder Vorlesung gehabt, hätte ich vermutlich die gesamten 380 Seiten an einem Stück gelesen.

Der Plot des Buches hat mir sehr gut gefallen. Als eingefleischter Supernatural-Fan liebe ich alle Geschichten, die sich um Engel, Dämonen und den Teufel ranken, daher hat Zwischen dir und der Dunkelheit zu hundert Prozent meinen Geschmack getroffen! Vom Gefühl her hätte das Buch auch gut eine Folge der Serie sein können. :D
Parallel zur Handlung in der Gegenwart, in der Sera sich Samael und Lily stellen muss, liest man von ihren Visionen der Vergangenheit, in der Margarete und Elias ganz ähnliche Probleme durchstehen mussten. Man fragt sich dabei natürlich, was damals alles passiert ist (hier wären wir wieder bei den Informationshäppchen, von denen ich oben geredet habe) und ob und inwiefern das Ganze mit der Handlung in der Gegenwart zusammenhängt.
Dabei versucht man natürlich, zu erraten, wie die beiden Handlungsstränge zusammenlaufen könnten, aber dadurch, dass man nur peu á peu neue Hinweise bekommt, die gleichzeitig, wie gesagt, nur weitere Fragen aufwerfen, kommt man einfach nicht dahinter. Es fängt also spannend an und bleibt bis zum Schluss spannend, ich kann es nicht oft genug betonen!

Sera ist eine sympathische Protagonistin, die mir auf Anhieb ans Herz gewachsen ist. Zwischendurch könnte man zwar leicht den Eindruck bekommen, dass sie naiv ist, aber dass sie lediglich einen unerschütterlichen Glauben hat, der sie manchmal scheinbar irrational handeln lässt und im Gegenteil sogar eine sehr starke, selbstbewusste Protagonistin ist, die durchaus merkt, wann Situationen ihr gefährlich werden könnten, merkt man schnell. Sie ist mutig und trifft tatsächlich oft riskante Entscheidungen, aber niemals, ohne sich der Gefahr nicht bewusst zu sein und die Situation mit Vorsicht und Bedacht zu genießen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Elias wirkte auf mich zunächst sehr zwielichtig. Man weiß nicht so wirklich, ob man ihm trauen kann, aber man ist sich ziemlich sicher, dass er ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Auch seine Rolle in der Geschichte wird nicht sofort offenbart, sondern man erfährt erst nach und nach, ob er Sera wirklich Gutes will, oder nur so tut.
Lilys Rolle dagegen war mir schon von Anfang an klar, aber ich denke, das war von der Autorin auch so gewollt. Dadurch, dass Sera erst nicht merkt, welch große Gefahr von Lily ausgeht, man als Leser aber einen starken Verdacht ihr gegenüber hegt, steigert sich natürlich nur der Nervenkitzel.
Witzig fand ich, dass der Dämon Azazel (ich glaube er war es, kann aber auch Abaddon gewesen sein) bayerisch spricht. Das mag vielleicht zuerst befremdlich wirken, aber es macht definitiv Sinn. Ich musste seine Sätze nur sehr langsam und oft auch mehrfach lesen, damit ich überhaupt erst verstehe, was er eigentlich sagt. Bayerisch ist für mich als Kind aus dem Westen wie eine Fremdsprache. xD

Fazit:
Zwischen dir und der Dunkelheit hat mich in jeder Hinsicht positiv überrascht!
Antonia Neumayer hat mit ihrer Fähigkeit, dem Leser gerade so viel zu verraten, dass seine Fragen beantwortet werden, aber gleichzeitig neue Fragen aufgeworfen werden, die christliche Mythologie in eine moderne Welt verpackt und so einen Pageturner geschaffen, der einen von der ersten bis zur letzten Seite ans Buch fesselt.
Dazu kommt eine tolle Protagonistin, die einem durch ihren Mut und ihr Selbstbewusstsein sofort sympathisch ist.
Ganz eindeutig ein Monatshighlight!
5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Das bildgewaltigste SciFi-Epos, das ich je gelesen habe!

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für dieses Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das gebundene Buch kostet 24,00 €, was im ...

Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für dieses Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das gebundene Buch kostet 24,00 €, was im Vergleich zu anderen Büchern relativ viel ist, aber lasst mich euch eins sagen: Nicht nur, weil es so dick ist, alleine schon wegen der wunderschönen Aufmachung ist es jeden Cent wert! Die einzelnen Seiten werden eingerahmt von einem Vorsatz aus etwas festerem Papier, das die Verbündeten und Gegner in der Welt von „Infinitum“ zeigt. Die Geschichte an sich ist unterteilt in sechs Teile und einem Anhang, die jeweils mit einem „Trennblatt“ beginnen. Vor diesem Trennblatt ist nach jedem Teil eine Grafik oder ein Bild zu sehen, das Bezug auf das zuvor Geschehene nimmt.
Infinitum ist also mit erheblichem Aufwand gestaltet, der das Lesen zu einem noch größeren Vergnügen macht.
Das beste daran: Es hat auch ein Lesebändchen!

Der Titel Infinitum (dt.: Unendlichkeit) passt aus offensichtlichen Gründen perfekt zum Inhalt. Aber auch die einzelnen Kapitel- und Teilüberschriften könnten nicht passender gewählt sein! Wer das Lateinische ein bisschen versteht, hat doppelt Freude daran. Das Buch ist also allein äußerlich schon ein Leckerbissen für Nerds! :D

Meine Meinung:
Ich tue mich wirklich schwer mit dieser Rezension. Eigentlich möchte ich jedem von euch das Buch persönlich zum Lesen ohne viele Worte in die Hand drücken, denn warum genau ich zu Infinitum eine absolute Leseempfehlung aussprechen muss, lässt sich nur schwierig in einigen verständlichen Worten zusammenfassen. Es ist einfach gewaltig!
Ich glaube, dieses Adjektiv trifft das Buch am besten.

Denn Infinitum ist mitnichten leichte Kost. Es dauert viel Zeit und beansprucht stark die Nerven, will man die Geschichte rund um Kira und den Alien-Suit in ihrer Gänze verstehen und nachvollziehen können. Aber es lohnt sich!

Auch wenn Vieles wegen der Komplexität, die das Genre Science Fiction und die Thematik rund um Raumfahrt und die Möglichkeiten der Physik für einen „Laien“, der sich sonst nicht oder nur wenig damit beschäftigt, sehr schwierig zu verstehen ist und man deshalb oft viele Passagen mehrfach lesen muss, fällt es einem als Leser mit fortlaufender Handlung immer schwerer, sich von Infinitum zu lösen.
Das Buch ist – ich kann es nicht oft genug betonen – keine leichte Kost, man sollte sich viel Zeit dafür nehmen, aber aufgrund der enormen Plotdichte und nahezu durchgängig höchste Spannung – eine Gefahrensituation folgt auf die nächste – kommen einem die gut 920 Seiten zzgl. Anhang eher vor wie knapp 300, so schnell fliegt man durch die Handlung. Das klingt jetzt vielleicht widersprüchlich zu dem, was ich zuvor gesagt habe, aber ich hatte (abgesehen von dem Gewicht des Buches) nie das Gefühl, dass ich einen so dicken Schinken lese, wie Infinitum eigentlich ist.

Das liegt wohl hauptsächlich an dem unfassbar genialen Wordbuilding Paolinis, das hier spiegelbildlich für die endlose Weite des Weltalls ist.
Der Autor schafft mit diesem Buch ein SciFi-Epos, das seinesgleichen sucht. Es ist unglaublich gut durchdacht und tiefgründig, was man auch an den vielen Informationen im Appendix erkennt. Die ganze Welt, die im 23. Jahrhundert spielt, erscheint dadurch noch realer als sie es durch die Bezüge zur Wissenschaft ohnehin schon tut (auch wenn ich Vieles davon nicht so gut verstehe, dass ich es reproduzieren könnte).

Das Ganze wird unterstützt von dem bildgewaltigen, wortgewandten Schreibstil des Autors, der so weit ausgereift ist, dass alleine anhand des Sprechmusters die Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen aber auch zwischen der Menschheit und anderen Arten deutlich werden.
Es ist wahrlich beeindruckend, wie Paolini die einzelnen Kolonien und Systeme aufbaut, die Soft Blade, die Wranaui, die Vergessenen und die Verdorbenen beschreibt. Alle erhalten so viel Tiefe und Charakter, wie man sie selten in Romanen findet, sodass man beim Lesen keine Zweifel an ihrer tatsächlichen Existenz hat. Dieser Realismus ist, was in meinen Augen gute Science Fiction ausmacht.
Bereichert wird dies nur noch durch Kira, die eine sympathische, tolle und menschliche Protagonistin ist.

Fazit:
Wie gesagt, Infinitum lässt sich nur schwer in wenigen Worten zusammenfassen, auch wenn „gewaltig“ wohl das passendste für diese Geschichte ist. Paolini hat hiermit einzigartige SciFi geschaffen, mit der kein (oder jedenfalls kaum) ein Buch dieses Genre mithalten kann, alleine wegen seines unvergleichlichen Schreibstils und unfassbaren Talents für Worldbuilding.
Ein Abenteuer jagt hier das nächste und trotz einiger komplizierten Passagen kann man sich nur schwer von Infinitum lösen. Obwohl man für dieses Buch Zeit braucht, die man sich auch wirklich nehmen sollte, fühlen sich die 920 Seiten an wie 300.
Ich kann nicht anders, als eine Leseempfehlung für dieses Buch auszusprechen!
5/5 Lesehasen.

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