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Redrose

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Der schwäbische Kluftinger ermittelt

Nur tote Schwaben schweigen
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Eugen Querlinger ist ein Schwabe durch und durch und auch der Name passt wie die Faust aufs Auge. Wer anders als ein Querlinger würde seine Vorgesetzten auch einfach mal als Oberidioten titulieren und ...


Eugen Querlinger ist ein Schwabe durch und durch und auch der Name passt wie die Faust aufs Auge. Wer anders als ein Querlinger würde seine Vorgesetzten auch einfach mal als Oberidioten titulieren und das in ihrem Beisein versteht sich.

Und auch die Presse ist vor seiner scharfen schwäbischen Zunge nicht sicher: „Ob mir scho wisset, wer’s war? Freilich, des ist wie beim Furzen. Der wo z’erscht frogt, wer’s war, der wars.“

Seine Frau Louise, liebevoll „Mäusle“ genannt, kennt ihr „Bärle“ sehr genau. „Zwischen den Mannsbildern musste irgendetwas vorgefallen sein, vielleicht war es ein Fehler, sie länger als eine halbe Stunde allein zu lassen.“

Schon die Namensgebung vieler Protagonisten ist sehr amüsant und lässt Rückschlüsse auf deren Charakter zu.

Interessant ist auch der Fall, es geht um Rache und die wird vom Mörder in sehr skurriler Form geradezu zelebriert. Die schwarze Henne belegt ihre Opfer mit Vogelnamen und fordert die Polizei heraus, da sie Zeit und oft auch Ort des künftigen Ablebens der Opfer vorab ankündigt.

Der Leser ist natürlich schlauer und lacht sich diebisch ins Fäustchen, wenn es der schwarzen Henne mal wieder gelungen ist, die Polizeitruppe zum Narren zu halten.

Die schwäbischen Einschübe fand ich gelungen und haben meinen Textfluss nicht gestört. Ich ertappe mich dabei, selbst das ein oder andere Mal „Hundsveregg“ zu murmeln.

Gewisse Parallelen zu einem berühmten Kommissar aus dem Allgäu finde ich witzig und ich würde mich sehr freuen, mehr von Querlinger und seiner Truppe zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Ein sympathisches Duo ermittelt in der Domstadt

Abendmahl für einen Mörder
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Schon auf dem Cover ist der Speyrer Dom ein Blickfang und nach der Lektüre dieses Buches habe ich Lust, der schönen Stadt Speyer mal wieder einen Besuch abzustatten.

Vielleicht treffe ich da ja auch ...


Schon auf dem Cover ist der Speyrer Dom ein Blickfang und nach der Lektüre dieses Buches habe ich Lust, der schönen Stadt Speyer mal wieder einen Besuch abzustatten.

Vielleicht treffe ich da ja auch auf André Sartorius, der mir als Stadtführer die Sehenswürdigkeiten von Speyer nahebringt. Oder seine Mitbewohnerin, die russische Studentin Irina, die mit ihrem Wortwitz ihren älteren Vermieter auf Trab hält. Zusammen sind sie ein tolles Paar.

Irina nennt André liebevoll „alter Mann“ oder auch „Klugscheisser“ und er sie „Aushilfs-KGB-Assistentin“. Gemeinsam ermitteln sie in einem Fall, den die Polizei überhaupt nicht für einen Mordanschlag hält. Der Leser hingegen ist eingeweiht und auch wenn er noch nicht weiß, wer sich hinter dem religiösen Eiferer versteckt, so ist er doch deutlich schlauer als die Polizei und zunächst auch als André. Es geht um Sünden und Rache und dazu passt das klerikale Ambiente mit Märtyrern und Reliquien wie die Faust aufs Auge.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich fühle mich in die Geschichte eingebunden.
„Dunkelheit, Smog und Nieselregen hatten sich wie schwarzer Samt über die Stadt gelegt und verschluckten jeden Laut.“

Aus dem düsteren Ambiente des Winters bin ich jetzt wieder aufgetaucht in den wunderbaren Frühling und ich hoffe auf weitere Abenteuer des sympathischen Duos in Speyer.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Nervenzerfetzend spannend

Das Haus am Moor
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Dieser Krimi hat mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen.
Die Spannung war permanent vorhanden, es gab viele unerwartete Wendungen und wenn es ein Fernsehfilm gewesen wäre, ...


Dieser Krimi hat mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen.
Die Spannung war permanent vorhanden, es gab viele unerwartete Wendungen und wenn es ein Fernsehfilm gewesen wäre, hätte ich in atemloser Spannung bis zum Ende ausgeharrt. Als Buch konnte ich es auch kaum aus den Händen legen.

Nachdem ich erst recht lang warten musste, bis die Post endlich ein Einsehen hatte und das Haus am Moor in meinem Briefkasten gelandet war, hat sich die Warterei aber definitiv gelohnt.

Schon der Beginn ist überraschend, da will ich aber nicht spoilern. Der 11-jährige Theo wird entführt und neben dem Kidnapper-Trio, muss jemand aus seinem Umfeld die Täter unterstützt haben. Neben den Lesern versucht auch Hauptkommissarin Lyn Harms dieses Rätsel zu lösen. Sehr gut gefallen hat mir auch der Erzählstrang mit der Kommissarin und ihrer Familie, die Bewältigung des ganz normalen Alltagswahnsinns in einer Patchwork-Familie.

Doch auch in der Familie des Entführungsopfers gibt es dunkle Geheimnisse und irgendwie erscheint jeder verdächtig. Theo sitzt im Rollstuhl und die Beschreibung seiner Gefangenschaft ist für empathische Menschen schwer zu ertragen. Insbesondere weil eine der Kidnapper den armen Theo auch gerne grausam quält.

Das Zusammenspiel der Kidnapper, die Situationen innerhalb der Familie des Entführungsopfers, der Polizeialltag und vor allem Theo und eine geheimnisvolle Retterin, die über sich hinauswächst, das alles hat die Autorin gekonnt miteinander verwoben und dabei in keiner Sekunde an Spannung nachgelassen.

Ich bin begeistert, schaue jetzt erst einmal nach den weiteren Büchern von Heike Denzau und freue mich schon auf weitere Abenteuer mit Lyn Harms.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Raquel hat mein Herz erobert

Sterben auf Portugiesisch
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Während ich bei Schwein bisher meistens an etwas zu Essen gedacht habe, muss ich seit der Lektüre dieses Buches beim Anblick jedes Schweines plötzlich denken, ob ich womöglich gerade das berühmte Polizistenschwein ...


Während ich bei Schwein bisher meistens an etwas zu Essen gedacht habe, muss ich seit der Lektüre dieses Buches beim Anblick jedes Schweines plötzlich denken, ob ich womöglich gerade das berühmte Polizistenschwein Raquel vor mir habe 😉

Schon in Filmen schaffen es die tierischen Stars ja meistens, ihren menschlichen Kollegen die Schau zu stehlen und so ist das auch ein wenig in diesem Buch. Selbst die grimmige Patricia, Zwillingsschwester und Vorgesetzte von Fernando (Besitzer von Raquel) erwärmt sich langsam für ein Polizistenschwein.

Doch von Anfang an: dies ist bereits der zweite Band um Raquel und Fernando, aber auch ohne Band 1 bereits gelesen zu haben, kann der Leser Sterben auf Portugiesisch sehr gut lesen.
Der Schreibstil ist locker und leicht und schnell habe ich mich nach Portugal versetzt gefühlt.

Fernando und Raquel müssen dieses Mal einen verzwickten Fall lösen. Ein Koch wird am Strand gefunden, zunächst ist nur der Kopf zu sehen, denn er ist im Sand eingegraben und mit Handschellen gefesselt. Handelt es sich um einen missglückten Versuch eines Houdini-Jüngers oder wer hatte Interesse am Tod dieses Mannes? Und das war nicht der einzige Tote…..

Inspektor Raquel und ihr Gehilfe Fernando ermitteln wieder. Besonders gut hat mir auch Mafalda gefallen, Fernandos Großmutter, die zeigt, dass man auch im Alter noch viel Spaß haben kann und wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sind.

Ich bin eingetaucht in den Cosmos dieses kleinen Dorfes in Portugal und habe die Bewohner lieb gewonnen. Allen voran natürlich Fernando und Raquel, aber auch viele Nebenfiguren bevölkern den Alentejo und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Ich mache das jetzt wie Fernando, schaue Raquel beim schlafen zu und denke, dass Schweine häufig so viel klügere Prioritäten setzen als Menschen.

Wehmütig musste ich am Ende des Buches Abschied nehmen, aber ich hoffe auf ein Wiedersehen in Band 3 und empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Wie ein warmer Sommerregen

Das Glück ist lavendelblau
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Dieses Buch entführt uns in die Provence und lässt unsere Geschmacksknospen jauchzen.

Penelope, gerade von der Liebe enttäuscht, reist in die Provence, um die Pension ihrer Großmutter vorübergehend ...



Dieses Buch entführt uns in die Provence und lässt unsere Geschmacksknospen jauchzen.

Penelope, gerade von der Liebe enttäuscht, reist in die Provence, um die Pension ihrer Großmutter vorübergehend zu übernehmen, da diese nach einem Unfall im Krankenhaus bleiben muss.
Zunächst nur zur eigenen Beruhigung und dann auch für ihre Pensionsgäste backt Penelope die leckersten Kuchen und süßen Teilchen und auch der Leser bekommt automatisch Appetit, diese Köstlichkeiten zu probieren.

„Ich leckte mir unwillkürlich die Lippen, als ich mir das geschmackliche Zusammenspiel vorstellte“ schreibt die Autorin als es gerade um Schoko-Eclairs mit Zitronencreme geht und genau so ging es mir auch. Sehr gerne hätte ich mich zu Pepe in die Küche gesetzt und all die Köstlichkeiten probiert, die in diesem Buch erwähnt werden.

Doch es geht nicht nur um Essen, auch die Liebe kommt nicht zu kurz und ein ums andere Mal möchte man den Hauptfiguren zurufen, wie sie sich doch bitte zu benehmen haben, damit alles gut wird.

Das Glück ist lavendelblau ist wunderbar geschrieben und lässt mich mit einem glücklichen Lächeln zurück und dem Wunsch, auch bald mal wieder in die Provence zu reisen und auf eine solch tolle Pensionswirtin wie Pepe zu treffen.

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