Eine Geschichte mit Potential, die durch spannende Rätsel das gewisse Etwas erhält.
Als Lias in einem Flugzeug auf den Weg in den Himalaya sitzt wird ihm bewusst, dass er es wirklich tut. Er wird in einer ihm vollkommen fremden Welt und ganz alleine seinen Vater suchen gehen. Denn sein ...
Als Lias in einem Flugzeug auf den Weg in den Himalaya sitzt wird ihm bewusst, dass er es wirklich tut. Er wird in einer ihm vollkommen fremden Welt und ganz alleine seinen Vater suchen gehen. Denn sein Vater ist verschwunden als er ein unbekanntes Volk in dieser Gegend erforschen wollte. Niemand will nach ihm suchen. Und genau deshalb macht sich Lias allein auf den Weg, im Gepäck das Expeditionstagebuch seines Vaters, das eines Tages bei ihm auftauchte.
Dieses Buch ist der Startband einer vierteiligen Reihe, welche bei Kindern die Begeisterung fürs Lesen wecken soll. Hierzu werden kleine Rätseln und Aufgaben, die es in Form des Expeditionstagebuches gibt, verwendet. Die Rätsel werden nicht nur gedanklich, sondern auch physisch gelöst. Es muss geschnitten, gedreht und überlegt werden, damit man am Ende zur richtigen Lösung kommt. Dieses Prinzip hat mich sehr neugierig gemacht, und so habe ich das Buch sehr gespannt zur Hand genommen (obwohl meine Lesebegeisterung keine Unterstützung mehr braucht).
Der Einstieg in die Geschichte war dann zuerst einmal etwas ernüchternd. Auf mich wirkte der Anfang der Geschichte etwas holprig und nicht aussagekräftig. Allerdings wird es dann sehr schnell doch spannend und die Handlung nimmt schnell Fahrt auf. Aber auch da habe ich irgendwie noch den Zusammenhang mit dem Abenteuer vermisst. Insgesamt habe ich in diesem Teil der Geschichte aber die Schwerpunktsetzung, bspw. die ausführliche Beschreibung von Lias Sitznachbarin während des Fluges, nicht ganz nachvollziehen können. Dennoch war mein Interesse geweckt.
Dann kam auch schon sehr schnell das erste Rätsel und damit konnte mich das Buch dann von sich überzeugen. Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich. Keine Aufgabe wird auf die gleiche Weise gelöst und anspruchsvoll sind sie durchaus. Die entsprechenden Anleitungen, die sich im Expeditionstagebuch finden, sind klar formuliert und lassen sich gut umsetzen. Einen kleine Kritikpunkt habe ich hier allerdings. Die Materialien zum Lösen der Rätsel sind in das Buch eingeklebt. Zwar lassen sie sich ohne Probleme ablösen, allerdings gibt es in meine Augen keine geeignete Möglichkeit die Materialien dann vernünftig zu lagern. Hier hätte ich mir einen Briefumschlag (wie bei "Briefe von Felix") oder ähnliches gewünscht.
Die Handlung an sich hat mir gut gefallen, auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe bis ich wirklich in der Geschichte drin war. Leider war ich vom Ende dieses Buches dann doch etwas enttäuscht. Ich verstehe das Prinzip von Cliffhangern und finde dieses Stilmittel oft in Ordnung, allerdings war dieses Ende in meine Augen einfach zu offen. Es wirkt, als wäre die Geschichte mittendrin auseinander gerissen worden. Was der Autor sich davon verspricht ist mir nicht klar. Bessere Verkaufszahlen für die Folgebände?? Für mich als Leser ist es eher frustrierend. Das hätte man in meinen Augen besser lösen können.
Insgesamt hat mir das Konzept des Buches sehr gut gefallen. Die Geschichte an sich ist spannend und für eine große Leserschaft geeignet. Allerdings habe ich am Ende des Buches mehr Fragen als Antworten und das Ende ist mir zu offen. Empfehlen würde ich das Buch aufgrund der tollen Rätsel aber trotzdem.