Profilbild von Wuestentraum

Wuestentraum

Lesejury Profi
offline

Wuestentraum ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wuestentraum über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Interessante Geschichte

Eine Liebe, in Gedanken
0

Im Jahr 1964 in Hamburg sind Antonia und Edgar ein Paar. Sie lieben sich und wollen heiraten. Dann bekommt Edgar die Chance, in Hongkong ein Büro für seine Firma zu eröffnen und er reist dorthin. Antonia ...

Im Jahr 1964 in Hamburg sind Antonia und Edgar ein Paar. Sie lieben sich und wollen heiraten. Dann bekommt Edgar die Chance, in Hongkong ein Büro für seine Firma zu eröffnen und er reist dorthin. Antonia soll nachkommen, sobald er dort alles geregelt hat. Doch nach einer gewissen Zeit kann Edgar sich ein Leben mit Antonia in Hongkong nicht mehr vorstellen und so lässt er sie am langen Arm verhungern, nein, er lässt ihre Beziehung sozusagen auslaufen. Antonia wartet auf ein Flugticket von Edgar, damit sie ihm endlich nachreisen kann. Doch es kommt keines. Irgendwann hat sie die Warterei satt und entscheidet sich für ein anderes Leben, als das zuvor geplante mit Edgar. Sie findet eine neue Liebe und bekommt eine Tochter. Doch Edgar kann sie ihr Leben lang nicht vergessen.

Nach Antonias Tod macht sich ihre Tochter auf die Suche nach Edgar. Sie will ihm begegnen, nur einmal, um zu verstehen, warum ihre Mutter diesen Mann so geliebt hat und warum er sie ihr ganzes Leben lang nicht losgelassen hat. Die Briefe, die die tiefe Liebe zwischen Antonia und Edgar deutlich macht, überraschen auch ihre Tochter. Die Sehnsüchte, Wünsche und Träume ihrer Mutter zur damaligen Zeit macht die Situation der Frauen in der Nachkriegszeit sehr deutlich, was ich sehr interessant fand und nachdenklich machte.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war anfangs kühl, ohne große Emotionen, die mir als Leser diese große Liebe etwas distanziert erscheinen ließ. Doch später im Buch ändert sich dies und die Emotionen erreichten dann auch mich. Die Form der Ich-Erzählung hat mir auch sehr gut gefallen.

Fazit:

Ein toller Roman, der zeigt, dass man auch ein anderes Leben führen kann, als das anfangs gedachte.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Spannende Handlung

Böser Samstag
0

Frieda Klein wollte nun etwas ausruhen und durchatmen, nach den aufregenden Ereignissen in der Vergangenheit, doch dazu soll es nicht kommen. Ein alter Freund fordert einen Gefallen ein. Frieda soll sich ...

Frieda Klein wollte nun etwas ausruhen und durchatmen, nach den aufregenden Ereignissen in der Vergangenheit, doch dazu soll es nicht kommen. Ein alter Freund fordert einen Gefallen ein. Frieda soll sich um den Fall von Hannah Docherty kümmern, die im Jahre 2001 ihre Familie ermordet haben soll. Seitdem sitzt sie in einer psychiatrischen Klinik, in der sie misshandelt und mit Medikamenten vollgestopft wird. Frieda spricht mit Hannah und ist von der Unschuld der Frau überzeugt. Mit ihrem Freund von der Polizei Karlsson und Yvette Long sowie noch weiteren Leuten versucht Frieda, die Unschuld von Hannah zu beweisen. Doch einigen Menschen scheint dies gar nicht zu gefallen und somit begeben sich Frieda und ihre Helfer in große Gefahr.
Dies ist der 6. Band dieser Reihe. Ich habe die vorherigen Bände leider nicht gelesen. Frieda Klein hat mir sehr gut gefallen, dickköpfig ohnegleichen setzt sie ihre Ideen und Vorhaben durch, was überaus sympathisch rüberkommt. Auch die anderen Charaktere waren authentisch dargestellt, es gab verschiedene Handlungsstränge und viele Dialoge, die mich manchmal aus dem Lesefluss herausbrachten, aber als ich mich daran gewöhnt hatte, flog ich nur so über die Seiten. Der Schreibstil hat mir ansonsten sehr gut gefallen und auch die falschen Fährten, die gelegt wurden, waren perfekt und machten dieses Buch umso spannender. Auch die privaten Details der verschiedenen Charaktere waren gut dosiert eingebunden und man konnte sich so von jedem ein gutes Gesamtbild machen, was für mich in einem Krimi oder Thriller immer sehr im Vordergrund steht. Die Auflösung des Falles fand ich leider nicht ganz gelungen, da bei mir einige Fragen unbeantwortet blieben.
Fazit:
Ein spannender Thriller mit interessanter Handlung und tollen Charakteren. Aufgrund des zu Anfang bestehenden stockenden Leseflusses und dem für mich nicht ganz gelungenen Ende vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Zurück ins Dorf

Das Kaff
0

Michael Schürtz ist Architekt und für die Karriere in die Großstadt gegangen. In Berlin fühlt er sich wohl. Er bekommt einen Bauleiterjob in seinem ehemaligen Heimatdorf in der norddeutschen Tiefebene ...

Michael Schürtz ist Architekt und für die Karriere in die Großstadt gegangen. In Berlin fühlt er sich wohl. Er bekommt einen Bauleiterjob in seinem ehemaligen Heimatdorf in der norddeutschen Tiefebene angeboten, den er widerwillig annimmt, und sich sagt, es sei nur für eine kurze Zeit. Denn das Kaff und die Menschen dort will er nicht, er will das taffe Großstadtleben, da sind die Leute cool, nicht hier im Dorf. Deshalb ist er damals, als junger Mann auch von dort geflüchtet und deshalb hatte es ihn auch in die Großstadt gezogen. Und eigentlich wollte er nie wieder zurück in das Dorf.

Doch je länger er im Dorf ist, kommen ihm die Menschen dort näher, als ihm lieb ist. Es gibt ein Treffen mit seinen Geschwistern, plötzlich soll er Fußballtrainer der Jugendmannschaft werden, und eine Affäre ist auch noch dabei. Nach all seiner herablassenden Art den Dörflern vorher gegenüber, muss er sich eingestehen, dass er sich plötzlich sehr wohl in diesem vorher so für ihn schrecklichen Kaff fühlt.

Jan Böttcher erzählt mit leisem Witz und Sarkasmus Alltäglichkeiten, Banalitäten, die Michael in seinem Dorf erlebt. Doch gerade diese sind es, die jeder nachvollziehen kann, und somit ertappt man sich selbst dabei, wie man lächelnd schadenfroh nickt und denkt: Jetzt ist er doch wieder mittendrin im Dorfleben, integriert und gemocht und fühlt sich plötzlich pudelwohl in dem von ihm vorher verhassten Kaff. Das Überhebliche, das er vorher hatte, legt sich nach und nach und das Miteinander und die Gemeinschaft des Dorfes tritt in den Vordergrund.

Es ist sehr schön zu lesen, wie sich die Meinung eines eingebildeten Großstädters den Dörflern gegenüber ändern kann. Und das nicht immer die Großstädter die tollen und taffen Menschen sind, sondern dass es diese ebenso in einem Dorf gibt.

Der Schreibstil von Jan Böttcher hat mir sehr gut gefallen, besonders der leise Witz und der Sarkasmus. Michael Schürtz ist authentisch dargestellt. Die alltäglichen Ereignisse sind interessant und witzig erzählt, so dass man sich ein gutes Bild vom Leben im Dorf mit seinen verschiedenen Einwohnern und Charakteren machen kann.

Fazit:

Ein interessanter Roman mit leisem Witz und Sarkasmus, über die nicht nur kulturellen Unterschiede der Großstadt und eines Dorfes, und wie man plötzlich seine Meinung ändern kann. Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Mit aktuellem Thema sehr interessant

In eisiger Nacht
0

In London in Chinatown wird ein Kühllaster mit 11 toten Frauen gefunden. Max Wolfe findet eine Frau, die noch lebt. Hanah. Sofort wird sie ins Krankenhaus gebracht, überlebt ihre schweren Verletzungen ...

In London in Chinatown wird ein Kühllaster mit 11 toten Frauen gefunden. Max Wolfe findet eine Frau, die noch lebt. Hanah. Sofort wird sie ins Krankenhaus gebracht, überlebt ihre schweren Verletzungen aufgrund der Erfrierungen jedoch nicht. Ihr jüngerer Bruder wird aus Serbien nach London zur Identifizierung geholt, doch kurz darauf verschwindet er. Detective Max Wolfe und seine Kollegen sind entsetzt. Im Fahrerhaus werden jedoch 13 Pässe gefunden. Die Hoffnung ist groß, dass eine Frau überlebt hat. Schnell wird klar, dass es in diesem Krimi um illegale Einwanderung und gewissenlose Schleuser geht.

Durch den Bruder von Hanah bekommen sie einen Hinweis auf den Fahrer, der den Kühllaster mit den Frauen gefahren hatte. Wolfe ermittelt in alle Richtungen und es wird nicht ungefährlich für ihn und sein Ermittlerteam.

Dies war mein erster Krimi von Tony Parsons, die vorherigen Fälle kannte ich leider nicht, was aber keinen Abbruch tat, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das aktuelle Thema illegaler Einwanderung und skrupelloser Schleuser war perfekt umgesetzt. Die Protagonisten waren authentisch dargestellt und kamen überwiegend sympathisch rüber. Für meinen Geschmack hätte es allerdings mehr Spannung geben können, die erst zum Schluss hin anstieg.



Fazit:

Interessanter Krimi mit tollem Schreibstil und aktuellem Thema, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 08.11.2020

Für mich leider zu konstruiert

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
0

Faye hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut. Sie hat ihre Lieben in Sicherheit gebracht und ihr Exmann Jack sitzt im Gefängnis. Gleichzeitig hat sie ihre Firma Revenge zu einem erfolgreichen Unternehmen ...

Faye hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut. Sie hat ihre Lieben in Sicherheit gebracht und ihr Exmann Jack sitzt im Gefängnis. Gleichzeitig hat sie ihre Firma Revenge zu einem erfolgreichen Unternehmen aufgebaut. Doch nun werden von Unbekannten Aktien in hohen Mengen aufgekauft. Und dann kann auch noch Jack aus dem Gefängnis fliehen. Nun hat Faye große Angst, nicht nur ihre Firma zu verlieren, sondern auch um ihre Lieben.

Dieser zweite Band der Reihe von Camilla Läckberg ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Zum einen in der Gegenwart und zum anderen in der Jugendzeit von Faye. Sie hat viel durchmachen müssen.

Der Schreibstil ist zwar flüssig und gut lesbar, doch sind viele Handlungen und Aktionen in diesem Buch mir persönlich zu unglaubwürdig, unrealistisch und konstruiert dargestellt. Einfach total überzogen. Auch die anderen Charaktere waren mir nicht sympathisch, ebenso wie die Hauptprotagonistin, die teilweise so überzogen und kalt agierte, was mir nicht gut gefallen hat.

Das hat mein Lesevergnügen an diesem Buch leider sehr geschmälert und mir hat dieser Band nicht so gut gefallen.

Hinzu kommt, dass man auf jeden Fall den ersten Band gelesen haben sollte, um vieles in diesem Buch zu verstehen und zuordnen zu können.

Fazit:

Zweiter Band mit schwacher Darstellung meiner Meinung nach. Zu unglaubwürdig und zu konstruiert. Leider hat mir dieser Band nicht so gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere