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Veröffentlicht am 13.11.2020

Fränkischer Ritterroman, Teil 1

Die große Fälschung
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Die große Fälschung ist ein großer Ritterroman. Tuckstett ist der erste Teil einer 10teiligen Reihe, also wird es ein mächtiges Werk. Das hat aber auch zufolge, dass man bei Teil 1 den Eindruck hat, praktisch ...

Die große Fälschung ist ein großer Ritterroman. Tuckstett ist der erste Teil einer 10teiligen Reihe, also wird es ein mächtiges Werk. Das hat aber auch zufolge, dass man bei Teil 1 den Eindruck hat, praktisch nur eine Leseprobe zu lesen. Einiges wird angerissen.
Angesiedelt ist die Geschichte im Jahr 998, jedoch wird das schnell gebrochen, indem Versatzstücke der Zukunft, unsere Gegenwart, gegenwärtig ist. Damit scheint indirekt eine Gesellschaftskritik unserer Zeit vorzuliegen. Ein wenig ratlos bleibe ich als Leser dabei.
Was gut funktioniert ist der Ton des Romans, der durch die amüsante Erzählstimme von Ritter Rudolf von Gardau getragen wird.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Deutsche Literatur

Herzenssache
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Gerhard Wolf war der Mann von Christa Wolf, der großen Schriftstellerin.
Er war stets an ihrer Seite und unterstütze sie und ihr Werk. Außerdem engagiert er sich für viele andere Schriftsteller. In diesem ...

Gerhard Wolf war der Mann von Christa Wolf, der großen Schriftstellerin.
Er war stets an ihrer Seite und unterstütze sie und ihr Werk. Außerdem engagiert er sich für viele andere Schriftsteller. In diesem Buch schreibt er über die Begegnungen mit einer Reihe von ihnen.
Ich hatte, ehrlich gesagt, auf mehr Christ Wolf gehofft, so außer Gesprächen und ein paar Briefen gibt es wenig von ihr. Dennoch bleibt sie irgendwie immer auf eine spirituelle Art und Weise dabei.

Im Buch gibt es die offiziellen Reden und Ansprachen, zum Beispiel über Walter Jens. Noch stärker sind die Abschnitte über vielleicht nicht ganz so bekannte Persönlichkeiten, z.B. das lange Memorial über die Holocaust-Überlebende Franci Faktorova.

Veröffentlicht am 09.11.2020

Schicksal oder der Zauber des Zufalls

Die Farbe von Glück
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Clara Maria Bagus erzählt in einem geschmeidigen Stil von Momenten, die das Leben von Menschen nachhaltig beeinflussen.
Es ist eine Geste des Mitfühlens gewesen, als Charlotte den kleinen Antoine bei sich ...

Clara Maria Bagus erzählt in einem geschmeidigen Stil von Momenten, die das Leben von Menschen nachhaltig beeinflussen.
Es ist eine Geste des Mitfühlens gewesen, als Charlotte den kleinen Antoine bei sich aufnimmt, nachdem der von seiner Mutter verlassen wurde.
Dadurch macht sie sich aber auch verletzbar. Der Richter Jules zwingt sie, die als Krankenschwester arbeitet, sein neugeborenes krankes Baby gegen ein anderes auszutauschen. Eine Tat, die schwer wiegt.
Man folgt als Leser aber nicht nur Charlotte und Antoine sondern jetzt auch Jules, der mit seiner Schuld nur schwer leben kann.

Es ist ein melodramatischer Roman mit philosophischen Gehalt. Die Figuren versuchen stets ihr Leben und ihr Schicksal zu verstehen. Es gibt einige schöne Gedanken, manche Sätze sind aber auch wie aus Glückskekse.
Es gibt dann ein paar Begegnungen, die nicht mehr Zufall sein können. Das verursachte bei mir ein wenig Zweifel an der Wahrscheinlichkeit.
Davon mal abgesehen ist es ein sehr lesbares Buch.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Carl und Schascha

Der Buchspazierer
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Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm ...

Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm liegen die Leser am Herz. Er bringt ihnen nicht nur die Bücher sondern sprich auch mit ihnen über die Bücher. Die Kunden haben alle verschiedene Eigenschaften, so kommt es auch zu ganz unterschiedlichen Begegnungen.

Der Autor schwelgt in den Welten der Bücher. Es gibt auch viele Zitate aus bekannten Romane. Hinzu kommen aber auch Elemente aus dem realem Leben, denn manche von Carls Kunden haben auch ernste Probleme.

Carsten Sebastian Henn lag sein Stoff offensichtlich am Herzen.
Seine Stärke liegt in den Dialogen.
Die Charakterisierung der Figuren bleibt aber ein wenig auf der Oberfläche.
Mich überzeugte aber die Freundschaft zwischen den alten Mann und dem Mädchen. Die kleine liegt Carl bald sehr am Herzen. Als sie plötzlich nicht zu den gemeinsamen Spaziergängen erscheint, ist er in Sorge. Dann steht er aber selbst vor einer unerwarteten Bedrohung.

Fazit: Der Buchspazierer ist ein Buch für die Seele!

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Von Thailand nach Bayern

Taubenblut
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Der Krimi Taubenblut (Thailandeiland – Sperbers zweiter Fall) beeindruckt von Anfang an mit Tempo und vielen kurzen, energiegeladenen Episoden an verschiedenen ungewöhnlichen Orten, zum Beispiel Myanmar, ...

Der Krimi Taubenblut (Thailandeiland – Sperbers zweiter Fall) beeindruckt von Anfang an mit Tempo und vielen kurzen, energiegeladenen Episoden an verschiedenen ungewöhnlichen Orten, zum Beispiel Myanmar, Albanien, Bayern, Thailand und dann noch mit wechselnden Zeiten (1987, 2010, 2015 …).

Lutz Kreutzer ist einfallsreich und nutzt fast zu viele Ideen.
Es gibt sehr spannende Nebenplots die schließlich zusammenfinden, wie z.B. um den Albaner Adnan Curri, der seinen Bruder tötet und in die Kriminalität abrutscht.
Außerdem Gile Winter in Österreich.
Und es gibt Jeab und Muu, zwei junge Transsexuelle, die aus der Sekte von Guru Nuh Poo Tubkim stammen und von Thailand nach Bayer kommen.
Ihr Ermordung und dem mysteriösen Auffinden von Taubenblut-Rubinen bei den Toten lässt den Fall des Buches entstehen.

Die ruppige Hauptfigur heißt Fritz Sperber und seine Energie sorgt für einen spannungsgeladenen Handlungsablauf. Er ist zwar kein Polizist, ermittelt aber als Spezialist für das LKA zusammen mit Kommissar Huber und Oberkommissarin Martha Kieninger.

Mit seinem Tempo und grimmigen Humor macht der Roman einfach Spaß!

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