Leserunde zu "Es war einmal in Italien" von Luca Di Fulvio

Der neue Roman von SPIEGEL-Bestsellerautor Luca Di Fulvio
Cover-Bild Es war einmal in Italien
Produktdarstellung
(28)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Luca Di Fulvio (Autor)

Es war einmal in Italien

Roman

Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Ein Waisenjunge, der mit seiner Kamera den Blick auf die Welt verändern will. Ein Zirkusmädchen, das für die Politik brennt. Eine Gräfin, die anderen die Freiheit schenkt. Drei Menschen, die das Schicksal im Jahr 1870 nach Rom führt, das pulsierende Herzstück Italiens auf dem Weg zum Nationalstaat. Inmitten dieser Stadt der Verheißungen kreuzen sich ihre Wege, und ihre Träume scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verwoben. Doch das schillernde Rom stellt die drei vor ungeahnte Herausforderungen. Als eines Tages ein dramatisches Ereignis die Ewige Stadt erschüttert, drohen sie alles zu verlieren, was ihnen kostbar ist ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 31.08.2020 - 20.09.2020
  2. Lesen 05.10.2020 - 01.11.2020
  3. Rezensieren 02.11.2020 - 15.11.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Italien Risorgimento Einigkeitsbewegung Rom Ewige Stadt Vatikan Papst Porta Pia Drama Selbstfindung Familie Zirkus Pferde Fotografie Liebe Lebenstraum Widerstand Waise Solidarität Gemeinschaft Europa Sonstige Belletristik

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.11.2020

Di Vulvio hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern !!!

0

Ich durfte das neue Buch des Autors Luca Di Fulvio lesen und war schon im Vorfeld echt neugierig darauf. Da ich eine Vorgängerbücher schon mit großem Interesse gelesen hatte, ging ich alles andere als ...

Ich durfte das neue Buch des Autors Luca Di Fulvio lesen und war schon im Vorfeld echt neugierig darauf. Da ich eine Vorgängerbücher schon mit großem Interesse gelesen hatte, ging ich alles andere als unvoreingenommen in die Lektüre. Schließlich wurde ich nicht enttäuscht. Di Fulvio hat wieder einmal einen Roman geschaffen, der zu Herzen geht, der Charaktere lebendig werden lässt, die viel zu bieten haben, mit denen man mitfiebern kann und die man lieb gewinnt oder hasst. Dieses Buch ist für mich im Nachgang und schon während des Lesens echt emotional geschrieben und ich denke, dass ich die Lektüre so schnell nicht vergessen werde. Die Geschichte beginnt spannend und diese Spannung wird bis zum Ende gehalten, ja, ständig ausgebaut. Wir befinden uns in der Ewigen Stadt - in Rom - wir lernen Pietro kennen im Waisenhaus und er nimmt eine rasante Entwicklung - indem Nella ihn adoptiert - ihr Mann .... das verrate ich nicht .... Außerdem werden lebendig und agieren nachvollziehbar und authentisch Melo und Marta vom Zirkus und all die anderen Charaktere, die dieses Buch zu dem werden lassen, was es ist. Pietro, der Waisenjunge, der die Kamera zum Freund hat und dessen Beziehung zu Marta sich entwickelt und Nella, der Henri kennen- und ....lernt .... all das liest sich lebendig und glaubwürdig und diese bildgewaltige Geschichte erzählt außerdem von den dramatischen Ereignissen, die in Rom passierten als die Stadt auf dem Weg zum Nationalstaat war - das war 1870, als auch die Handlung angesiedelt ist. Di Fulvio schreibt fesselnd, ich konnte das Buch schwer aus der Hand legen und bin nachhaltig beeindruckt, wie der Autor es wieder einmal geschafft hat, einen solch epochalen Roman zu schreiben. Absolute Leseempfehlung !!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein unglaublich packendes und emotionales Epos, das dich mit auf eine Reise ins Italien des Jahres 1870 nimmt

7

Worum geht’s?
In der Schlacht um die Befreiung Roms kreuzen sich die Wege von Nella, Pietro und Marta und verbinden das Schicksal der drei auf untrennbare Weise. Gemeinsam kämpfen sie nicht nur für ein ...

Worum geht’s?
In der Schlacht um die Befreiung Roms kreuzen sich die Wege von Nella, Pietro und Marta und verbinden das Schicksal der drei auf untrennbare Weise. Gemeinsam kämpfen sie nicht nur für ein vereintes Italien, sondern auch darum, sich selbst zu finden und ihre Vergangenheit und Ängste hinter sich zu lassen um einen Neuanfang wagen zu können.

Meine Meinung:
Mit seinem historischen Roman „Es war einmal in Italien“ hat Luca Di Fulvio ein absolut beeindruckendes Buch geschaffen – für mich bis jetzt das Buch des Jahres 2020! Die bildhafte Sprache des Autors katapultiert die LeserInnen mitten hinein in die Geschehnisse in und um Rom im Jahr 1870. Er versteht es meisterhaft, die LeserInnen so zu fesseln, dass man das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen möchte. Man sieht Rom vor sich, fühlt mit den Personen und besonders beeindruckend auch die Schlacht am Ende des Buches. Die Gefühle der LeserInnen gehen von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt und zurück. Man liest das Buch nicht nur, man fühlt das Buch!

Di Fulvio verknüpft gekonnt die historischen mit den fiktiven Begebenheiten. Er erschafft unglaublich authentische Personen, die man sofort ins Herz schließt. Nella, die Contessa, die aus dem nichts kommt, alle gewinnt und dann wieder alles verliert. Die dennoch nie aufgibt und stark ist und für sich und die Menschen, die ihr am Herzen liegen, alles gibt.

Pietro, den Waisenjungen, der seine große Leidenschaft in der Fotografie findet. Der tapfer und mutig an der Seite der Contessa steht, die ihn als Sohn aufgenommen hat und in der er eine Mutter findet, die ihn unterstützt und ihm vertraut. Pietro, der trotz seinem jungen Alter seinen Kopf durchsetzt, die Wahrheit zeigen möchte und für die Wahrheit kämpft. Marta, das kleine Zirkusmädchen, das in Pietro ihre große Liebe und in der Politik ihre große Leidenschaft findet, die sich im Laufe des Romans vom Mädchen zur Frau entwickelt. Und nicht zuletzt Melo, Martas Ziehvater. Der augenscheinlich einfache Pferdemann des Zirkus, der aber so viel mehr ist, als er zu sein scheint.

Auch Albanese, der am Anfang ein dunkler, unsympathischer Zeitgenosse zu sein scheint, schließt man dann doch noch ins Herz.

Und zugleich ist es eine Geschichte darüber, wie viel Einfluss die Vergangenheit hat. Darüber, wie die Personen sich selbst in der Vergangenheit finden müssen um zu erkennen, wer sie sind und was sie sind und um ihren Weg im Leben zu finden und gehen zu können.

Fazit:
„Es war einmal in Italien“ von Luca Di Fulvio ist für mich der historische Roman des Jahres 2020! Ich habe selten ein so beeindruckendes, bildhaftes, mitreißendes und emotionales Buch gelesen! Man fühlt sich hineinversetzt in die Geschehnisse in Rom im Jahr 1870, erlebt die Geschichte aus der Sicht der Protagonisten mit, freut sich mit ihnen, leidet mit ihnen, hofft mit ihnen. Ich war gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite und noch darüber hinaus!

Von mir eine ganz klare Leseempfehlung – dieses Buch MUSS man gelesen haben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.11.2020

Von kämpfenden Träumern

0

"Es war einmal in Italien" ist eine wunderschöne Geschichte über Familie, Passion und die Entstehung Italiens. Der Autor hat in diesem Roman einige überragende Charaktere geschenkt, die man sofort ins ...

"Es war einmal in Italien" ist eine wunderschöne Geschichte über Familie, Passion und die Entstehung Italiens. Der Autor hat in diesem Roman einige überragende Charaktere geschenkt, die man sofort ins Herz schliesst und die etwas zu erzählen haben.

Eine Geschichte, die den Leser in ihren Bann zieht, nicht mehr loslässt und einem noch begleitet, auch wenn die letzte Seite schon lange gelesen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.11.2020

Revolution und Selbstfindung in Rom 1870 - spannend und pathetisch

1

Der eigenständige historische Roman beleuchtet mehrere Monate im Jahr 1870 und spielt hauptsächlich in Rom. Man wechselt schnell den Bewusstseinshorizont zwischen diversen Figuren, wobei sich zügig Pietro ...

Der eigenständige historische Roman beleuchtet mehrere Monate im Jahr 1870 und spielt hauptsächlich in Rom. Man wechselt schnell den Bewusstseinshorizont zwischen diversen Figuren, wobei sich zügig Pietro und Marta, die auf der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen, als Hauptfiguren herauskristallisieren.
Die Protagonisten in den Meisterwerken „Der Junge, der Träume schenkte“ und „Das Mädchen, das den Himmel berührte“ hatten mich zutiefst berührt. Diesmal mochte ich sie am ehesten am Anfang, als sie unbedarft auftraten und Mitgefühl schürten. Im weiteren Verlauf war ich zwar weiterhin emotional dabei, jedoch brachten mich Verhalten, Aussagen und Entscheidungen immer mal wieder auf Distanz. Um sich zur Gallionsfigur aufzuschwingen, benötigt es nicht nur Elan und ein auffälliges Erscheinungsbild, sondern auch fundiertes Wissen. Die Anziehungskraft wirkt zu gewollt. Es stört, dass die „Helden“ bildhübsch sind, ohne es zu wissen oder gar eitel zu sein, während die Gegenspieler fett und unansehnlich sind.
Besonders mag ich die Auftritte der Nebenfiguren inklusive Einblicke in ihr Seelenleben: Elternfiguren (Melo, Armandina, Nella), die mit Weitblick und beschützender Strenge agieren, sich kühl geben, aber leidenschaftlich werden, wenn es um ihre Ideale und vor allem ihre Pflegekinder geht. Auch den Soldaten Beras mag ich. Die Zirkus-“Familie“ weckte bei mir positive Assoziationen zum Umfeld in „Der Name des Windes“ (Patrick Rothfuss) und „Der Mitreiser und die Überfliegerin“ (Mira Valentin). Mein Favorit ist Albanese, ein Mafioso, der vielfältiger ist als vermutet.
Der Autor überrascht und verliert sich nicht in Schwarz-Weiß-Zeichnung.

Sensible Leser sollten wissen, dass Gewalt, auch an Frauen und Kindern, enthalten ist. Hier gefühlt weniger als in anderen Romanen von Luca Di Fulvio.
Treffend und eingängig sind die Bezüge zum weltberühmten Werk „Les Miserables“ von Victor Hugo.

Dank bildhafter Beschreibungen gewinnt man lebhafte Eindrücke von den Straßen Roms mit ihren Gegensätzen und vom Kampfgetümmel.
Ein kleiner Kenntniszuwachs rund um die Bildung des italienischen Staates ist eingetreten. Gern hätte ich noch etwas mehr erfahren, vielleicht auch in einem Nachwort. Aber der Fokus liegt eben auf fiktiven Figuren und Unterhaltungsaspekten.

Das Ende enthält für mich zu viel Klischee und Pathos. So ging es mir bereits bei „Als das Leben unsere Träume fand“. Realistische Ausblicke und mehr Reflektion zu fortbestehender Ungerechtigkeit hätten mir gefallen. Gut ist, dass sich der Autor ausreichend Zeit nimmt, die Geschichte ausklingen zu lassen. Fragen werden beantwortet, die Lage jeder Figur ist präsent. Bloß die mysteriösen Ursprünge elternloser Figuren, die Anlass zum tollen Spekulieren gaben, wurden nicht in jedem Fall aufgelöst, was aber völlig okay ist.

Fazit: Hat mich emotional weniger gefesselt als die anderen Werke von Luca Di Fulvio, was aber Jammern auf hohem Niveau ist. Nur ungern legte ich das Buch beiseite. Wissensvermittlung und lebhafte Eindrücke sind eingebettet in eine aufregende und spannende Handlung, bei der mich die Nebenfiguren mehr überzeugten als die Hauptfiguren. Beim nächsten Werk greife ich gern wieder zu.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.11.2020

Lassen Sie sich in Welt von Träumen, Sehnsucht, Liebe, Zirkus und Rebellion entführen

0

Wiedereinmal hat Luca di Fulvio ein Meisterwerk geschaffen. Diesmal entführt er uns ins Jahr 1870 und in seine Heimatstadt Rom. In Zeiten der Aufruhr und Befreiung von Rom.
Die Geschichte beginnt, mit ...

Wiedereinmal hat Luca di Fulvio ein Meisterwerk geschaffen. Diesmal entführt er uns ins Jahr 1870 und in seine Heimatstadt Rom. In Zeiten der Aufruhr und Befreiung von Rom.
Die Geschichte beginnt, mit der wohlhabenden Contessa. Welche mit Ihren Mann Odin keine eigenen Kinder haben kann und sich entschieden haben ein Kind aus einem Waisenhaus zu adoptieren. Sie entscheiden sich für den aufgeweckten Pietro. Nach einem harten Schicksalsschlag müssen Pietro und die Contessa fliehen. Auf ihrer Reise nach Rom ist beiden nicht bewusst, welches Schicksal Sie erwartet. Verfolgt vom Staatsdiener Leone Pompei, versucht die neue Mutter mit Ihrem neuen Sohn ein neues Leben in Armut aufzubauen. Leider kreuzt Ihr Weg der Betrüger Albanese. Je mehr Sie versuchen nicht aufzufallen, umso mehr werden Sie eingezogen in die Spirale von Gewalt und Verbrechen.
Die zweite Geschichte handelt von dem Zirkuskind Marta. Sie wurde von Melo verwahrlost aufgefunden und aufgezogen. Sie fühlt sich leer und weiß nicht wo sie hingehört. Wo kommt sie her? Und vor allen Dingen wer ist Sie? Durch Zufall begegnet sie eine Gruppe von jungen Männern, die für die Befreiung Roms kämpfen. Zum ersten mal in ihrem Leben sieht sie einen Sinn in ihrem dasein und ist sofort Feuer und Flamme für die Sache. Kaum in Rom angekommen, erfährt sie, dass vieles nicht so ist wie es scheint. Der scheue Melo ist nicht der den sie glaubt zu kennen. Die Artisten vom Zirkus sind nicht einfach nur Artisten, sondern Sie kämpfen im Hintergrund auch für die Sache ... für die Befreiung Roms.

Dort kreuzen sich die Wege von Contessa, Pietro, Marta und Melo...

Das Drama beginnt als Pietro sich von seinem Leben abwendet und sich dem Betrüger Albanese anschließt. Pietro ist hin und her gerissen vom Leben als Gauner und von seinem alten Leben mit seiner Mutter.

Durch die Fotografie lernt er zu sehen was andere nicht sehen und will der Welt zeigen, wovor sie ihre Augen verschließen.

Vielen Dank an die Lesejury.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre