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Veröffentlicht am 11.01.2021

Wieder einmal ein gelungenes Buch von Vi Keeland und Penelope Ward

Park Avenue Player
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Tatsächlich mag ich das Cover erstaunlich gerne, auch wenn ich normalerweise kein großer Fan von heißen Typen auf dem Titel bin. Hier gefällt mir allerdings die Zweiteilung zwischen einem Typen im Anzug ...

Tatsächlich mag ich das Cover erstaunlich gerne, auch wenn ich normalerweise kein großer Fan von heißen Typen auf dem Titel bin. Hier gefällt mir allerdings die Zweiteilung zwischen einem Typen im Anzug und der Skyline von New York hervorragend. Durch die Farbgestaltung in Gold und Schwarz wirkt es zudem wirklich edel, sodass ich mich echt freue, es in meinem Regal stehen zu haben.

Die Geschichte ist sehr typisch für Vi Keelands und Penelope Wards Romane: Elodie Nachname braucht unbedingt einen neuen Job, schließlich will sie nicht ihr Leben lang dem Privatdetektiv Soren dabei helfen, fremdgehende Männer zu überführen und deren Frauen so Material für eine Scheidung zu liefern. Da kommt ihr die Stellenanzeige für den Job als Nanny für eine schwierige Elfjährige gerade recht. Doch auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch hat sie einen kleineren Auffahrunfall und kommt so zu spät zu dem Gespräch. Natürlich entpuppt sich der unfreundliche und arrogante, aber leider auch sehr heiße Unfallgegner als ihr potenzieller Chef Hollis LaCroix. Widerwillig stellt er die attraktive Elodie ein, um auf seine Nichte Hailey aufzupassen, die in ihrem Leben schon viel durchgemacht und deswegen alles andere als ein einfaches Kind ist. Doch während Elodie und Hailey sich direkt gut verstehen, ist das Prickeln zwischen ihr und Hollis nicht zu leugnen, auch wenn er sie immer wieder zurückstößt…

Ich liebe die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward, deswegen habe ich mich unglaublich auf dieses Buch gefreut und ich wurde auch nicht enttäuscht, obwohl Hate Notes die Latte schon sehr hochgelegt hatte. Der Schreibstil ist auch in diesem Buch wieder gewohnt leicht, locker und so fließend, dass man nur so durch die Geschichte fliegt. Es gibt wirklich wenig Autor*innen, deren Schreibstil ich so genial finde, dass ich die Bücher selbst dann lesen will, wenn der Klappentext eher durchschnittlich klingt.

Die Charaktere habe ich eigentlich ab den ersten Kapiteln in mein Herz geschlossen. Elodie wirkt manchmal vielleicht ein wenig naiv, sie ist aber eine unglaublich wahrherzige und emotionale Person, die ihre Gefühle immer sehr klar und offen zum Ausdruck bringt, was sie schon alleine dadurch für sich einnimmt. In letzter Zeit war ich zunehmend davon genervt, dass in vielen Young Adult Romanen Lügen und unehrliche Figuren eine große Rolle spielen, sodass ich es hier extrem gut fand, wie deutlich Elodie immer wieder formuliert, was sie sich von Hollis wünscht, auch wenn dadurch die Gefahr besteht, dass sie ihn damit verschreckt. Auch Hollis mag ich durchaus, obwohl ich seine Wandlung zum Ende hin mir eine Spur zu plötzlich, zu abrupt finde. Klar ist er zu Beginn des Buches ein sehr kühler, sehr arroganter Typ, der sich vor allem emotional von den Menschen um sich herum distanziert. Vielleicht gerade deswegen mochte ich wie sehr ihn Elodie immer wieder aus der Reserve locken kann und wie er schließlich auch seiner Nichte Hailey gegenüber offener wird. Ich fand vor allem die Schlagabtausche zwischen Elodie und Hollis immer wieder unglaublich unterhaltsam und musste das ein oder andere Mal grinsen.

Auch wenn mir das Buch und vor allem der Schreibstil wirklich gefallen haben, fand ich die Story bis zum letzten Drittel ein bisschen flach. Das lag vor allem daran, dass ich nach Hate Notes nicht nur ein lockeres, unterhaltsames Buch erwartet habe, sondern eben ein bisschen Mehr: Ein bisschen mehr Tiefe und ein bisschen mehr Emotionen, das fehlte mir im ersten Teil des Buches schon sehr. Zum Glück hat das Ende mich wieder vollkommen versöhnt, weil es doch eine Wendung gab, die ich so nicht vorhergesehen habe. Diese hat mich emotional total abgeholt und das Buch letztlich doch nicht zu einem netten Buch mit hervorragenden Schreibstil, sondern zu einer sehr unterhaltsamen Geschichte, die genug emotionale Tiefe aufweist, das sie einem auch langfristig im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Gute Sport-Romance-Story, der es vielleicht ein bisschen an Tiefe fehlt

The Brooklyn Years - Was niemand erfährt
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Ich mag das Cover des gedruckten Buches wirklich gerne, weil es nicht nur hervorragend zu dem ersten passt, sondern auch weil es wirklich schön aussieht mit seiner Eisflächenoptik. Das Cover des eBooks ...

Ich mag das Cover des gedruckten Buches wirklich gerne, weil es nicht nur hervorragend zu dem ersten passt, sondern auch weil es wirklich schön aussieht mit seiner Eisflächenoptik. Das Cover des eBooks allerdings überzeugt mich nicht so wirklich, weil es so aussieht wie jeder andere Young Adult Roman im Moment.

Die Geschichte fand ich definitiv interessant: Patrick O’Doul ist der Kapitän der Brooklyn Bruisers und lebt wie kein anderer für diesen Verein. Doch das ist nicht immer leicht, erwartet doch jeder von ihm, dass er sein Team als Enforcer auch mit seinen Fäusten verteidigt. Doch gerade dieses Kämpfen zermürbt ihn zunehmenden und auch eine Sportverletzung macht ihm mit jedem Spiel mehr zu schaffen. Deswegen kommt er nicht darum herum, sich in Behandlung bei der Physiotherapeutin Ariana Bettini zu begeben und obwohl er es wegen seiner schwierigen Vergangenheit hasst, berührt zu werden, fühlt er sich bei der attraktiven Frau mit jeder Behandlung wohler. Zwischen den beiden fliegen bald die Funken, doch eine Beziehung ist das letzte, was Ari will, schließlich kommt sie gerade erst aus einer toxischen Ehe und genau die könnte eine Gefahr für Patricks Karriere werden…

Ich habe schon die Ivy Years-Reihe und den ersten Teil der Brooklyn-Years gelesen und mich schon alleine aus diesem Grund sehr auf dieses Buch gefreut. Den ersten Teil der Reihe mochte ich, er hat mich aber nicht so überzeugt wie es die Ivy-Years-Bücher geschafft haben und so ähnlich ging es mir auch bei diesem Buch. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und locker zu lesen, sodass man spielend leicht in die Geschichte eintauchen kann und es einem auch schwerfällt, sich überhaupt wieder davon zu lösen. Man kann das Buch so locker in wenigen Stunden durchlesen ohne einmal von dem Buch hochschauen zu müssen.

Ich mag Patrick und vor allem Ari wirklich gerne. Die beiden sind zusammen einfach ein wunderbares Paar, die sich gegenseitig vertrauen und einander immer unterstützen. Ich mochte Aris Art als Yogalehrerin, weil sie zwar immer in sich zu ruhen scheint, aber keine unglaublich esoterische Ader hat, sondern mit beiden Beinen auf dem Boden steht, obwohl ihre Vergangenheit alles andere als einfach war. Sie hat noch immer Probleme mit ihrem Ex-Mann, der sie immer mal wieder belästigt und sie teilweise sogar bedroht, sodass es ihr extrem schwerfällt, wieder tiefere Gefühle zuzulassen. Patrick hingegen hat sich noch nie wirklich erlaubt, Gefühle zuzulassen, weil das für ihn nach seiner Kindheit so einfacher war. Das ist auch der Grund, warum er sich nicht gerne anfassen lässt und vor allem bei Verletzungen sich lieber zurückzieht als sie richtig behandeln zu lassen. Als er dann aber merkt, wie wichtig ihm die Menschen um ihn herum sind, allen voran Ari, wird er zugänglicher und hat mit seiner aufmerksamen, ruhigen Art ein bisschen mein Herz gewonnen.

Während ich die Protagonisten, aber auch die Nebencharaktere wirklich liebgewonnen habe, hat mich die Story an sich nicht so richtig überzeugt. Ich fand sie durchaus solide und mochte, wie Sarina Bowen es schafft, die Reihe im Vergleich zum letzten Buch schafft, erwachsener werden zu lassen. Auch die angesprochenen Themen, wie Drogenmissbrauch und Doping im Leistungssport, häuslicher Missbrauch und auch der immense Druck im Profi-Eishockey fand ich durchaus spannend und wichtig für das Buch, aber sie wurden vor allem zum Schluss nicht richtig ausgearbeitet, sondern teilweise auf eine zu einfache Art und Weise beseitigt, sodass das Ende für mich eine Spur zu perfekt, zu glatt war.

Alles in allem mochte ich das Buch durchaus gerne und habe es vor allem durch den Schreibstil innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Zudem mochte ich die Protagonisten und auch die Nebencharaktere unglaublich gerne, sodass ich mich schon sehr auf die nächsten beiden Bände freue, obwohl die Story an sich nicht ganz rund und eine Spur zu einfach war trotz der schwierigen Themen.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Phantastische Geschichte, die manchmal ein wenig unübersichtlich und kompliziert ist

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Die Verbindung aus einem schlichten, schwarzen Cover mit filigranen Kunstelementen lässt das Buch unglaublich edel wirken und passt hervorragend zum Inhalt ...

Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Die Verbindung aus einem schlichten, schwarzen Cover mit filigranen Kunstelementen lässt das Buch unglaublich edel wirken und passt hervorragend zum Inhalt des Werkes. Mir gefällt außerdem, dass auch das alchemistische Symbol für Salz in das Cover und auch auf dem Buchrücken eingearbeitet ist, weil es subtil auf die Kräfte von Emilia verweist, was man aber erst bei der näheren Betrachtung erkennt.

Die Geschichte an sich klingt erstmal extrem spannend: Emilia Pandolfini ist fast mit der Schule fertig und genießt die Zeit nach den Prüfungen mit ihren besten Freuden Tizi und Matti in vollen Zügen. Doch dann ändert sich ihr Leben mit einem Schlag, als sie beim Besuch in einem Museum plötzlich die Schrift auf dem geheimnisvollen Voynich-Manuskript lesen kann, das eigentlich es der letzten verschlüsselten Geheimnisse der Menschheit ist. Als sie das Museum verlassen will, wird sie von dem düsteren Goldalchemisten Ben angesprochen, der ihr offenbart, dass sie die Nachfahrin einer großen Silberalchemistin ist und sie sich brauchen, um ein wichtiges Artefakt bergen zu können. Während sie zwischen die Fronten von rivalisierenden Orden gerät, kommt sie Ben immer näher, aber zwischen den beiden ist jede Berührung verboten…

Der Schreibstil des Buches ist wirklich unglaublich gut und hat mich ab der ersten Seite abgeholt. Ich mochte, wie humorvoll vor allem die Begegnungen mit Ben immer wieder beschrieben wurden, sodass ich vor allem bei ihren Auseinandersetzungen immer wieder lachen musste. Gleichzeitig habe ich aber auch gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden. Das lag daran, dass man quasi von Anfang an, mit Informationen nur so überschüttet wird. Mit jeder Seite bekommt man neue Erkenntnisse und wird mit chemischen Fakten bombardiert, sodass man gar nicht hinterherkommt. Ich musste das Buch immer wieder aus der Hand legen, um kurz darüber nachzudenken, was denn gerade passiert ist. Das Problem dabei war, dass die Informationen nicht eine nach der anderen herauskommt, sondern erst keine und dann alles auf einmal. Mir fiel die Verarbeitung der Fakten manchmal wirklich schwer, vor allem weil ich keine große Chemikerin bin und da manchmal ein paar Sachen vorausgesetzt wurden, die mir aber fehlten. Ich mochte allerdings die Idee hinter der Geschichte an sich wirklich unglaublich gerne und ich war auf jedes neue Detail gespannt. Obwohl mich die neuen Sachen immer wieder überfordert haben, ging es Emilia ja ähnlich und ich konnte so ihre Überforderung und Hilflosigkeit ganz gut nachvollziehen, auch wenn es mir schwerfiel, das Buch in einem Zug durchzulesen.

Auch bei den Figuren habe ich ein wenig gebraucht, um mit ihnen warm zu werden, obwohl mir das bei Emilia deutlich leichter fiel als bei Ben. Ich mochte sie eigentlich von Anfang an, konnte ihre Handlungen aber manchmal nicht so richtig nachvollziehen, bei Ben war das gefühlt eher andersrum. Ich mochte bei Emilia, dass sie zwar eine eher ruhige, zurückhaltende Person ist, die nicht im Mittelpunkt stehen will, dabei aber keine graue Maus ist, sondern weiß sich vor allem Ben gegenüber durchzusetzen und lässt sich nicht von ihm einschüchtern. Das war mir wirklich sympathisch, aber ich habe häufig nicht verstanden, warum sie sich dauernd in Gefahr gebracht hat, obwohl alle Alchemisten ihr immer wieder deutlich gemacht haben, wie sehr sie in Gefahr schwebt, seit die Alchemisten der Quecksilber-Loge sie angegriffen haben und dass das jeder Zeit wieder passieren könnte. Sie weiß am Anfang der Geschichte noch nicht wirklich viel über die Alchemisten und ich kann sogar verstehen, dass sie nach Antworten sucht, aber die Art und Weise ist mir an einigen Stellen zu naiv, sodass ich nach einer Zeit ein wenig genervt von ihren Handlungen war. Bei Ben konnte ich seine Handlungen fast immer theoretisch nachvollziehen, aber er verhielt sich Emilia gegenüber oft absolut empathielos und eiskalt, obwohl er sie braucht, um das Rätsel um das Voynich-Manuskript zu lösen. Ich konnte teilweise verstehen, warum er sich so verhält, er wurde seit frühester Kindheit zum Alchemisten ausgebildet und hat deswegen keinerlei Verständnis dafür aufbringen, dass für Emilia nicht auch ihre Mission an erster Stelle steht. Obwohl ich ihn durchaus theoretisch verstehe, dauert es für mich teilweise ein wenig zu lange bis er endlich auch mal seine ‚weichere‘ Seite aufblitzen lässt.
Die Nebencharaktere hingegen sind absolute Highlights: Sie sind absolut authentisch und besonders, dass mir jeder einzelne im Gedächtnis bleiben wird. Ich mochte vor allem die Mitglieder der Gold-Loge wirklich gerne und fand jeden von ihn deutlich sympathischer als Ben zu Beginn der Geschichte. Ich war so froh, dass sie Emilia den Übergang in das Leben einer Alchemistin einfacher gemacht haben und sie immer wieder für lustige Situationen gesorgt haben. Deswegen fiebert man auch wirklich mir ihnen mit und ist bei dem ein oder anderem Verhalten wirklich gekränkt und fast schon persönlich beleidigt.

Alles in allem habe ich die Geschichte vor allem wegen der interessanten Idee und der durchaus sympathisch gestalteten Charakteren überzeugt, auch wenn ich von den ganzen chemischen, physikalischen und historischen Fakten immer mal wieder überfordert war. Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Teil der Reihe, nicht zuletzt wegen des krassen Cliffhangers, mit dem ich so gar nicht gerechnet habe.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Ruhige Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren

Someone to Stay
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Ich liebe auch das Cover des dritten Teils der Reihe, weil er so hervorragend zu den ersten beiden Bänden passt, ohne genauso auszusehen wie die ersten. Zudem finde ich, dass die Farben die Charaktere ...

Ich liebe auch das Cover des dritten Teils der Reihe, weil er so hervorragend zu den ersten beiden Bänden passt, ohne genauso auszusehen wie die ersten. Zudem finde ich, dass die Farben die Charaktere durchaus widerspiegeln.

Die Geschichte gefällt mir an sich ebenfalls wirklich gut: Aliza Malik hat im Moment nicht gerade wenig zu tun. Während sie versucht ihr Jurastudium erfolgreich durchzuziehen, betreibt sie einen sehr erfolgreichen Instagram-Account und ihr erstes Kochbuch steht kurz vor der Veröffentlichung. Da hat sie eigentlich keine Zeit für ihre Freunde, geschweige denn für die Liebe. Doch der attraktive Lucien geht Aliza schon seit einiger Zeit nicht mehr aus dem Kopf und ihm scheint es ähnlich zu gehen, obwohl auch er alles andere als offen für eine Beziehung ist. Doch als sich häufiger treffen, fällt es ihnen zunehmend schwer, das Prickeln zu ignorieren und kommen sich näher, als beide geplant haben…

Der Schreibstil des Buches ist wie von Laura Kneidl gewohnt leicht und locker, sodass man zumeist durch die Seiten fliegt und gar nicht merkt, wie schnell man das Buch durchliest. Ich mag, wie sie es schafft, eine Geschichte leise und dennoch eindringlich zu erzählen, ohne dass es dabei jemals unglaubwürdig wird.

Auch die Charaktere mochte ich schon in den ersten beiden Bänden wirklich gerne. Alizas Werdegang fand ich schon im ersten Teil wirklich beeindrucken und habe mich ab diesem Zeitpunkt wirklich darauf gefreut, mehr über sie und ihr Leben zu erfahren, während ich Lucien vor allem im zweiten Teil zu schätzen gelernt habe, weil ich vor allem seine aufrichtige Freundschaft zu Cassie mochte. Dementsprechend gespannt war ich auch auf dieses Buch und ich wurde zwar nicht enttäuscht, bin aber auch nicht wirklich begeistert. Das liegt weniger an den Protagonisten an sich, sondern vielmehr an ihren Lebensumständen. Man wusste schon aus den vorherigen Bänden, dass sowohl Aliza als auch Lucien in ihrem Leben sehr eingespannt sind und extrem wenig Zeit haben. Dennoch hat mich das Stresslevel in dem Buch überrascht. Es wird aus Alizas Sicht erzählt und diese hetzt dauernd von einem Termin zu anderem, vom Shooting für eine Zeitschrift, zu ihren Midterms in Jura zu einem Abendessen bei ihren Eltern, während sie zwischendurch noch neue Rezepte für ihr Kochbuch zubereitet, einen neuen Instagrampost hochlädt und ihren Followern antwortet. Dieser Workload hat mich während des Lesens unglaublich gestresst, so sehr, wie ich es noch von keinem Buch erlebt habe. Selbst wenn es in Büchern mal hektisch wird, stört mich das normalerweise überhaupt nicht, weil es ja nichts mit meiner Realität zu tun hat, aber hier musste ich immer wieder kleinere Pausen machen, um ein bisschen zu entspannen. Auch wenn das wirklich für den realistischen Schreibstil des Buches spricht, fand ich vor allem den Anfang des Buches extrem anstrengend und hatte gefühlt dauerhaft ein schlechtes Gewissen, weil Aliza so super fleißig ist, auch wenn immer wieder betont wird, dass sie sich zu viel zumutet.

Doch nachdem weniger ihr Stress als vielmehr die Liebesgeschichte zwischen ihr und Lucien im Fokus des Geschehens steht, konnte ich auch das Buch viel mehr genießen. Es gefiel mir unglaublich gut, dass die beiden keine typischen Protagonisten sind. Aliza ist zumindest meines Wissens eine der wenigen muslimischen Protagonistinnen in einem Young Adult Roman und auch wenn sie nicht wirklich gläubig ist, spielt Religion vor allem in ihrer Familie eine nicht unwichtige Rolle. Auch Luciens eher ungewöhnlicher Berufswunsch des Make-up-Artists gefiel mir, gerade weil es so ungewöhnlich ist und er, obwohl er die gruseligsten Masken herstellt, ein unglaublich netter und aufmerksamer Kerl ist. Auch welche Themen angesprochen werden, wie Trauer, Verlust, Leistungsdruck, Rassismus und vor allem Feminismus fand ich unglaublich wichtig und perfekt in das Buch integriert, ohne dass sie mit dem erhobenen Zeigefinger und ganz viel Moralismus vorgetragen werden.

Zudem gefiel mir, wie ruhig das Buch ist, es gibt zwar Drama, aber eben nicht zu viel, das würde auch nicht zu den Charakteren passen, weil sie beide eher Leute sind, die miteinander sprechen anstatt Probleme in sich hineinzufressen. Dennoch war das auch ein bisschen der Knackpunkt für mich. Ich habe zwar den ersten Teil in einem Zuck gelesen, dann fehlte mir aber ein bisschen die Motivation das Buch weiterzulesen. Nicht, weil es mir nicht gefallen hätte, sondern weil ich mir eigentlich schon sehr sicher war, was in dem Buch passieren würde und ich mich selbst dann ziemlich dazu überreden musste, endlich weiterzulesen. Irgendwelche Geheimnisse und riesige Probleme hätten einfach auch nicht zu den Charakteren gepasst und ich könnte mir auch ehrlich gesagt, keine gänzlich andere Entwicklung ihrer Geschichte vorstellen, aber mir fehlte dadurch ein bisschen der Antrieb das Buch in einem Zug durchzulesen.

Alles in allem mochte ich das Buch recht gerne, auch wenn es mich nicht restlos begeistern konnte, weil mir so ein bisschen der innere Drang fehlte, das Buch in einem Zug durchzulesen. Dennoch ist dieses Buch ein absolutes Wohlfühlbuch, das wie nebenbei extrem wichtige Themen aufgreift und perfekt in die Geschichte einbaut. Es ist der nahezu ideale Abschluss, in dem man sich noch einmal von allen liebgewonnen Charakteren verabschieden und noch ein bisschen ihrem zukünftigen Lebensweg folgen konnte.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Emotionaler Young-Adult-Roman mit wundervollen Charakteren, deren Geschichte sich vielleicht eine Spur zu schnell entwickelt

What if we Drown
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Ich liebe das wunderschöne Cover, weil es auf eine unaufdringliche Art und Weise aus der Masse heraussticht. Zudem passt die Farbgebung und vor allem der Titel wunderbar zum Inhalt, sodass ich mich schon ...

Ich liebe das wunderschöne Cover, weil es auf eine unaufdringliche Art und Weise aus der Masse heraussticht. Zudem passt die Farbgebung und vor allem der Titel wunderbar zum Inhalt, sodass ich mich schon richtig darauf freue, alle Teile in meinem Regal stehen zu haben.

Die Geschichte klingt erstmal wie die typische Young-Adult-Story, die man schon hundertmal so oder so ähnlich gelesen hat: Laurie wagt nach dem Tod ihres Bruders Austin vor drei Jahren einen Neuanfang in Vancouver, wo sie ihr Medizinstudium beginnt. Auch wenn ihr der Anfang schwerfällt, findet sie schnell eine WG mit wundervollen Mitbewohnern und ist plötzlich Teil einer Clique, zu der auch Sam gehört. Dieser bringt ihr Herz ab dem ersten Augenblick aus dem Takt und plötzlich hat sie Hoffnung, dass es ihr nach Austins Tod doch endlich besser gehen könnte, doch Sam hat einen größeren Anteil an seinem Tod, als Laurie ahnen könnte und als sie dies herausfindet, weiß sie nicht mehr, was sie tun soll…

Ich war ehrlich gesagt sehr skeptisch, als ich den Klappentext gelesen habe, weil ich das Gefühl hatte, dass ich exakt diese Geschichte vor allem in der letzten Zeit schon ein paar Mal gelesen habe: Ein Mädchen verliert durch einen Unfall etwas, das ihr lieb und teuer war (Vater, Freund oder ihre Gesundheit) und lernt dann bei einem Neuanfang einen Typen kennen, in den sie sich verliebt. Dieser findet heraus, dass er eine Teilschuld an dem Unfall hat, verheimlicht es ihr aber, bis sie es herausfindet, sich trennt und die beiden dann später wieder zusammenkommen. Ich hatte echt viel Angst, dass das Buch genau diesen Verlauf hat und hätte das Buch deswegen fast nicht gelesen. Doch schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass dieses Buch anders sein würde und ich es bereuen würde, der Geschichte nicht zumindest eine Chance geben würde. Das lag zu Beginn vor allem an dem hervorragenden Schreibstil. Sarah Sprinz schreibt wunderbar poetisch, gleichzeitig aber so leicht, dass man nur so durch die Seiten fliegt, man aber vor allem an emotionalen Stellen immer wieder verweilt, weil sie so eindringlich geschrieben sind, dass man das Gefühl hat, sie wirklich zu erleben. Sie erinnert mich mit ihrer Art zu schreiben ein wenig an Brittainy C. Cherry, auch weil sie es immer wieder schafft, ähnliche Emotionen in mir zu wecken.

Das liegt auch an den Figuren. Laurie mag ich von Anfang an durchaus, sie ist zwar eher ruhig und ihr hervorstechendster Charakterzug ist vor allem zu Beginn des Buches der Schmerz, den sie wegen des Todes ihres Stiefbruders Austin empfindet. Das hat mich während des Lesens nicht wirklich gestört, im Nahhinein allerdings habe ich mich schon gefragt, was sie als Person denn überhaupt ausmacht. Man erfährt in den Rückblicken zwar einiges über ihre Beziehung zu Austin und die Seelenverwandtschaft, die ihre Freundschaft so besonders macht, aber dabei bleibt Laurie ein wenig auf der Strecke. Man bekommt immer nur kleine Einblicke in ihre frühere Persönlichkeit, die sich aber nicht so richtig zu einem Gesamtbild zusammenfassen lassen. Deswegen fiel es mir manchmal ein wenig schwer, zu verstehen, wer Laurie wirklich ist und was sie nur tut, um ihren Eltern den Sohn zu ersetzten und in Austins Fußstapfen zu treten. Das hat es mir an manchen Stellen ein wenig schwer gemacht, sie wirklich zu verstehen. Ihren Schmerz allerdings kann man fast schon körperlich fühlen, ich habe wirklich mit ihr mitgelitten und habe ihr gewünscht, dass sie endlich ein bisschen Frieden finden kann.
Sam hingegen habe ich ab der ersten Seite geliebt. Ich mochte, wie leidenschaftlich er ist, wenn es um seinen zukünftigen Job als Arzt ist, wie wichtig ihm es ist, dass seine Studenten, seine Unterstützung bekommen und wie engagiert er bei Laurie ist. Nie drängt er sie dazu, sich ihm zu offenbaren und dennoch ist er in jeder Situation für sie da, selbst wenn sie ihn aus ihren Gedanken und Gefühlen ausschließt. Das hat mir wirklich gut gefallen und es hat mich hier auch nicht gestört, dass man die Geschichte nicht aus seiner Sicht erlebt. Für mich waren seine Gefühle ebenso deutlich und klar erkennbar wie die von Laurie aus deren Sicht man die Geschichte erlebt. Auch mit ihm habe ich jede Sekunde mitgelitten und sein Schmerz und seine Trauer haben mir mehr als einmal das Herz gebrochen, sodass ich immer wieder Tränen in den Augen hatte.
Auch die Nebencharaktere sind durchaus gelungen. Ich mochte, dass Kians und Teddies lesbische Beziehung einfach ohne großes Outing eingeführt werden, sondern ihre Beziehung einfach als gegeben eingeführt wird. Es wirkt nicht, als würde gezwungenermaßen ein diverses Thema aufgegriffen, um das in das Buch einzubauen, sondern es ist einfach eine Beziehung wie jede andere mit allen Problemen und Höhen, die dazugehören. Vor allem haben es mir aber Emmett und Hope angetan, die auch die Hauptrollen in den nächsten beiden Teilen spielen werden. Beide sind wirklich nett und schaffen es durch ihre verständnisvolle Art direkt, dass sich Laurie wohlfühlt ohne ihr zu nahe zu kommen.

Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist wohl, dass ich den Verlauf der Geschichte manchmal ein wenig unglaubwürdig fand. So beginnt das Buch damit, dass Laurie völlig aufgelöst in einem Taxi auf dem Weg zu ihrer Unterkunft ist, weil der Koffer mit Austins Sachen verloren gegangen ist. Eigentlich eine durchaus emotionale Szene, aber der Koffer spielt später eigentlich so gar keine Rolle mehr, obwohl man das zumindest nochmal als Aufhänger hätte nutzen können, damit sie zumindest ein oder zwei Personen Austins Geschichte erzählen können. Doch viel mehr hat mich gestört, dass sich die Geschichte teilweise viel zu schnell und in manchen Teilen auch zu perfekt entwickelt. Laurie hat gefühlt innerhalb von drei Tagen zwei perfekte Mitbewohner als Freunde und eine perfekte, tolle Clique. Das fand ich doch dann ein bisschen zu viel des Guten. Dass man manchmal einfach Glück hat und die perfekten Menschen zum perfekten Zeitpunkt trifft, kann schon sein, aber hier war es dann doch ein wenig zu ideal, auch wenn es später ein wenig relativiert wird und Laurie nicht mehr ganz so viel mit ihrem Mitbewohnern unternimmt, einfach weil sie ein zu unterschiedliches Leben haben. Aber auch die Geschichte zwischen Laurie und Sam war manchmal ein Ticken zu schnell, zu impulsiv, auch wenn ich ihre Gefühle zu jeder Zeit nachvollziehen konnte, hätte ich mir hier und da eine Verschnaufpause gewünscht.

Alles in allem mochte ich das Buch erstaunlich gerne, vor allem weil ich nach dem Klappentext wirklich sehr skeptisch war. Aber ich habe mich ab der ersten Seite in den wundervollen, poetischen Schreibstil von Sarah Sprinz und mit zunehmendem Verlauf des Buches auch in die Charaktere verliebt, auch wenn die Geschichte manchmal ein bisschen zu schnell ging und mir ein bisschen zu dramatisch war. Dennoch freue ich mich schon riesig auf den zweiten Teil und auf die Geschichte von Emmett und Amber.

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