Viel verschenktes Potenzial
HexenjägerDie Hexenjagd fängt spannend an und läßt dann leider nach. Deshalb und weil das Ende meiner Meinung nach nicht zum Rest des Buches passt bekommt „Hexenjäger“ nur drei Sterne von mir.
Die beiden Erzählstränge ...
Die Hexenjagd fängt spannend an und läßt dann leider nach. Deshalb und weil das Ende meiner Meinung nach nicht zum Rest des Buches passt bekommt „Hexenjäger“ nur drei Sterne von mir.
Die beiden Erzählstränge (Gegenwart mit Mördersuche und Vergangenheit von Jessica in Venedig) werden nicht wirklich zusammengeführt und lassen viele Fragen offen. Die Auflösung passte auch nicht wirklich zur Story, war irgendwie ….unlogisch/nicht rund. Schwierig zu beschreiben, ohne zu spoilern. Zum Teil hatte ich das Gefühl, das noch zwei drei Infos in jedem Fall untergebracht werden mussten, die dann reingequetscht wurden und alles weitere wurde nur noch schnell in einem Satz abgehandelt. Dabei war die Grundidee und die Umsetzung der Morde gut, teils sogar echt ekelig.
Die Charaktere waren ok. Sie sind weder besonders positiv noch besonders negativ hervorgestochen. Mir hat da vor allem so Spleens und Eigenarten gefehlt. Oder Emotionen. Oder auch Hintergrundinfos zu den einzelnen Lebensgeschichten.
Die Sprecherin Simone Arnhold hat einen guten Job gemacht. Die Pausen und Betonungen waren gut, die Stimme passt zum Genre und ist angenehm zu lauschen. Keine helle Pieps-Stimme. Etwas ungünstig, aber nicht Fehler der Sprecherin, ist der Wechsel zwischen den Erzählsträngen. Häufig habe ich gegrübelt, ob wir uns noch in der Gegenwart oder schon wieder in der Vergangenheit befinden. Das ging nahtlos über und war damit anstrengend zu hören. Eine kurze gesprochene Info a la „Venedig in der Vergangenheit“ oder „Gegenwart“ vor einem Wechsel würde Abhilfe schaffen.
Fazit
Gute Grundidee mit gelungenen Morden, die teils echt ekelig waren. Anfangs spannend, flacht es im weiteren Verlauf aufgrund vieler Zeitwechsel und Wendungen ab und endet in einem bescheidenen Ende. Der Venedig-Erzählstrang war zudem absolut nicht notwendig. Das Ende allein kostet einen Stern in der Bewertung. Vielleicht ist das Ende aber auch so für den zweiten Teil dieser Trilogie gewollt?