Western trifft auf Fantasy und ganz viel Frauenpower
Dieses Buch hatte mich schon beim Durchsehen der Neuerscheinungen direkt angesprochen. Als ich es bekam, legte ich also gleich los und stieß auf einen interessanten Genremix.
Western trifft Fantasy
Dass ...
Dieses Buch hatte mich schon beim Durchsehen der Neuerscheinungen direkt angesprochen. Als ich es bekam, legte ich also gleich los und stieß auf einen interessanten Genremix.
Western trifft Fantasy
Dass Western und Fantasy zusammen funktionieren, bewies mir schon die Amani Reihe von Alwyn Hamilton trotzdem kommt die Mischung auch in Wild Flowers noch erfrischend neuartig daher. Und so hart, wie auch das wirkliche Leben im wilden Westen war, so hart ist auch die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat. Der Großteil der Bevölkerung schuftet sich in einem ausbeuterischen System in den Mienen zu Tode. Viele Familien leben in Armut und verkaufen daher ihre Töchter an die sog. Welcome Houses. Man erzählt ihnen, dass sie es dort besser haben, aber in Wirklichkeit, werden die Mädchen mit einem magischen Zeichen, das sich nicht verstecken lässt gebrandmarkt und müssen ohne Lohn ihren Körper Männern zur Verfügung stellen.
An dieser Stelle eine Triggerwarnung: Es gibt zwar keine Szene in der eine Vergewaltigung oder überhaupt der Akt an sich näher beschrieben wird, sexuelle Gewalt ist aber trotzdem ein zentrales Thema in diesem Buch.
Fünf Frauen und ein Roadtrip
In dieser Welt versuchen fünf Good Luck Girls ihren Weg zu finden. Sie entkommen ihre Welcome House und es entspinnt sich eine Flucht, einem Roadtrip zu Pferde gleich, durch den Staub des Grinds. Dabei wechseln sich ruhige Passagen mit knappen Verfolgungsjagden ab, denn den Mädchen sind die Häscher des Welcome Houses stets auf den Fersen. Trotzdem würde ich das Gesamttempo als eher ruhiger bezeichnen, das mag gefallen, oder auch nicht, ich persönlich kann aber nicht sagen, dass mir zu einem Zeitpunkt langweilig war. Ebenfalls anzumerken ist, dass wir hier zwar einen Genremix aus Fantasy und Western haben, sich die Fantasyelemente aber doch stak zurückhalten und mehr einen Rahmen, als den Fokus bilden. Das ist für mich allerdings kein Kritikpunkt, da mir die Geschichte trotzdem gefallen hat, wollte ich aber anmerken,d ami niemand mit falschen Erwartungen an das Buch geht.
Besonders gut an diesem Roman haben mir Protagonistin Aster und die undurchsichtige Violet gefallen. Bei beiden bekommt man im Laufe der Handlung einen guten Eindruck ihrer Persönlichkeit und Geschichten und beide machen eine deutliche Entwicklung durch. Die anderen drei Mädchen waren ebenfalls stark, blieben aber in ihrem Charakter und ihren Hintergründen etwas blass.
Zu den Mädchen gesellt sich ziemlich schnell ein Junge und als er zuerst auftauchte, dachte ich noch: "Gott, bitte nicht schon wieder ein Held, der die Mädchen in Nöten rettet" Zum Glück hilft er den Good Luck Girls zwar, stiehlt ihnen aber nie die Show. Auch mit ihm bleibt dies ein feministischer Roman, der auf Frauenpower setzt und eine wichtige Botschaft transportiert, nämlich sich als Frau nicht unterkriegen zu lassen, füreinander einzustehen und für die Rechte von Frauen zu kämpfen.
Fazit:
In einer frauenverachtenden Welt versuchen fünf Mädchen ihren Weg und ihre Freiheit zu finden. In einem Genremix aus Western und Fantasy entfaltet sich hier ein spannendes Abenteuer mit viel Frauenpower, das zwar eins, zwei kleinere Mängel hat, das ich aber dennoch sehr empfehlen kann.