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Veröffentlicht am 02.12.2020

Gelungener New Adult-Debütroman mit sympathischen Charakteren und ernstem Thema

Breakaway
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Inhalt
In „Breakaway“, dem Erstlingswerk von Anabelle Stehl, geht es um Lia, die Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt Hallingen nach Berlin flieht. Denn in Hallingen folgen ihr die Blicke und das Getuschel ...

Inhalt
In „Breakaway“, dem Erstlingswerk von Anabelle Stehl, geht es um Lia, die Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt Hallingen nach Berlin flieht. Denn in Hallingen folgen ihr die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen, nachdem es in einer folgenschweren Nacht zu Ereignissen gekommen ist, die sie am liebsten einfach nur vergessen möchte. In Berlin erhofft sie sich, auf andere Gedanken zu kommen und sich selbst und ihre Kreativität beim Filmen wiederzufinden.

In Berlin angekommen, trifft sie in einem Café auf Noah, mit dem sie sich anfreundet und dem sie mit der Zeit immer näher kommt. Doch nicht nur Lia hat ihr Päckchen zu tragen, auch in Noahs Leben läuft einiges schief. Er versucht, bei den Streitigkeiten und Problemen zwischen seinem älteren Bruder und seinen Eltern zu vermitteln und gerät dabei selbst mitten hinein. In Lia scheint er einen Menschen gefunden zu haben, mit dem er das alles teilen und dem er alles anvertrauen kann. Doch ist sie genau so ehrlich zu ihm? Was ist in Hallingen wirklich passiert?

Meine Meinung
Das Cover des Buches ist wunderschön. Zum einen die zarten Farben und zum anderen die tolle Idee, das Straßennetz Berlins als „Hintergrund“ zu nutzen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch einfallsreich und hat Verbindung zu der Geschichte. Das finde ich immer schöner als einfach nur ein schönes Bild, das man auf jedes x-beliebige Buch drucken könnte. Dass der Buchumschlag nicht wie meist glatt ist, sondern rau, gefällt mir persönlich nicht ganz so gut. Aber das ist definitiv Geschmackssache.

Berlin ist auch ein gutes Stichwort, denn ein Punkt, der „Breakaway“ sicherlich von den meisten anderen New Adult-Romanen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er in Deutschland spielt. Ich persönlich kann mich spontan an keinen anderen NA-Roman erinnern, bei dem das der Fall war. Und zusätzlich auch noch in einer Stadt, die es tatsächlich gibt. Ich kann verstehen, warum viele Autoren ihre Geschichten in einem anderen Land (meist ja eher USA oder GB) spielen lassen und dann häufig auch an fiktiven Orten. Dennoch trägt der Handlungsort Berlin bei mir persönlich dazu bei, dass ich mich der Geschichte näher fühle, weil sie in einer Stadt spielt, die ich selbst kenne und mit der ich ein (positives) Gefühl verbinde.

Sprachlich gesehen hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte Anabelles Schreibstil, da er flüssig und angenehm zu lesen war, Emotionen gut aufgebaut wurden und auch die Spannung nicht zu kurz kam. Besonders positiv aufgefallen ist mir, wie detailreich Anabelle an bestimmten Stellen Situationen beschrieben hat. Eigentlich bin ich wirklich kein Fan ausführlicher Beschreibungen, aber richtig dosiert und an den passenden Stellen trägt dies dazu bei, dass man komplett in die Geschichte und Situation eintaucht und mitgerissen wird. Viel besser hätte man das nicht machen können. Dass abwechselnd aus Lias und Noahs Sicht geschrieben war, mochte ich sehr gerne, weil man so die Möglichkeit hatte, gewisse Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und die Gefühle und Gedanken der beiden besser nachvollziehen zu können.

Inhaltlich hat mir „Breakaway“ auch gut gefallen. Natürlich ist es zu einem Teil eben auch „typisch New Adult“, aber das erwartet man ja auch bei einem Buch dieses Genres. Meiner Meinung nach war es aber nicht zu viel Klischee. So fand ich Lia und Noah (und eigentlich auch die anderen Charaktere) allesamt total sympathisch, aber eben auch nicht ganz so 08/15 wie in vielen anderen Büchern. Noah z.B. war weder der klassische „Bad Boy“, noch der uncoole Nerd, sondern ein netter Kerl, der ganz gut aussieht, authentisch, liebevoll, zielstrebig und ein Familienmensch ist. Also einfach ein „ganz normaler“ Mensch. Das fand ich sehr angenehm. Auch die Nebencharaktere fand ich gut ausgewählt und bunt.

Was ich auch mochte, war das Geschäftsfeld, auf dem Noahs Familie mit ihrer Firma unterwegs ist. Das war auch mal etwas ganz anderes und mir hat die Leidenschaft, mit der Noah, Elias und ihre Eltern dabei sind, total gut gefallen.

Die Entwicklungen der Geschichte sind gut und spannend umgesetzt und ergeben insgesamt ein stimmiges und harmonisches Bild. Man bekommt mit der Zeit immer neue Puzzleteile zu den verschiedenen Rätseln, die sich ergeben. Sei es Lias Vorgeschichte, die Probleme von Noahs Bruder Elias oder auch das seltsame Verhalten von Noahs Schwester Kyra. Nach und nach erfährt man immer mehr, es bleibt jedoch bis zum Schluss spannend. Ich persönlich habe die ein oder andere Wendung bzw. die ein oder andere Situation so nicht kommen sehen.

Die hinter den Problemen der einzelnen Personen steckenden Themen sind auf jeden Fall ernste und wichtige. Anabelle hat es hier geschafft, sensible Problematiken gefühlvoll anzusprechen und weder in die eine noch in die andere Richtung zu „(ver-) urteilen“. Man konnte sehr gut, vor allem mit Lia, mitfühlen, vor allem, nachdem man wusste, was ihr widerfahren ist. Aber dennoch hat sie Lia nicht nur in die Opferrolle gesteckt, sondern ihr auch eine gewisse Stärke mitgegeben, aktiv etwas tun zu können und aus dieser Passivität herauszukommen, auch wenn sie dafür ihre Zeit braucht und einen inneren Kampf mit sich ausfechten muss, sich zu überwinden. Das finde ich eine tolle Message, denn ich glaube, bei vielen schwierigen Themen, die Menschen (psychisch) belasten, ist ein großer Punkt die gefühlte Passivität, das „Nichts tun können“. Anhand von Lia zu sehen, dass man eben (fast) immer doch etwas tun kann und aus schlimmen Geschehnissen etwas positives für sich ziehen kann, kann Betroffenen vielleicht ein wenig Hoffnung geben, mit derlei Problemen besser umgehen zu können.

Zum Schluss nochmal zu einem positiveren Thema. Da ich die ganzen Nebencharaktere auch alle so sehr mochte, hätte ich an der ein oder anderen Stelle gerne ein wenig mehr von ihnen erfahren. Aber das hätte die Geschichte insgesamt zu sehr ausufern lassen, glaube ich. Von daher freue ich mich sehr auf die weiteren Bände und hoffe, dass wir dort noch mehr über Phuong, Daniel, Oliver, Kyra und die anderen erfahren.

Mein Fazit
Alles in allem ein echt guter New Adult-Roman mit tollen Charakteren und wichtigen Themen. Insgesamt hat vielleicht ein bisschen das „gewisse Etwas“ gefehlt, das einen das Buch als etwas Besonderes lange im Gedächtnis behalten lässt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da im Hinblick auf Band 2 einfach noch ein bisschen Luft nach oben ist.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.11.2020

Fantasievoller Kinderbuch-Klassiker

Pippi Langstrumpf 1
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Inhalt
Zum Inhalt des Buches muss man, glaube ich, nicht viel sagen. Jeder Erwachsene und jedes Kind kennt Pippi Langstrumpf, die Tochter eines Seemanns (und Königs einer Südseeinsel) ist und ganz ohne ...

Inhalt
Zum Inhalt des Buches muss man, glaube ich, nicht viel sagen. Jeder Erwachsene und jedes Kind kennt Pippi Langstrumpf, die Tochter eines Seemanns (und Königs einer Südseeinsel) ist und ganz ohne Eltern in einem eigenen Haus (der Villa Kunterbunt) zusammen mit einem Pferd (Kleiner Onkel) und einem Äffchen (Herr Nilsson) wohnt. Nebenan wohnen die Geschwister Tommy und Annika, mit denen zusammen Pippi viele Abenteuer erlebt.

Meine Meinung
Zwar bin ich wohl nicht ganz die Zielgruppe des Buches, aber da ich die Geschichten aus meiner Kindheit kannte, wollte ich sie im Erwachsenenalter nun noch einmal aus der heutigen Sicht lesen und beurteilen.

Das Cover und die illustrative Gestaltung des Buches gefallen mir unglaublich gut. Die Zeichnungen sind liebevoll und bunt gestaltet und der Charakter von Pippi kommt dadurch gut zur Geltung.

Sprachlich gesehen fand ich das Buch nicht herausragend, was allerdings sowohl daran liegen kann, dass die Geschichten schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben und entsprechend nicht in der "heutigen" Sprache verfasst sind als auch daran, dass es sich um kindgerechte Sprache handelt, die natürlich anderen Anforderungen gerecht werden muss als Sprache für Erwachsene.

Gut gefallen hat mir der Einfallsreichtum, der hinter den ganzen Geschichten steckt. Die Geschichten sind wirklich sehr kreativ und mit vielen tollen Einfällen gespickt, wie sie Kindern umso mehr gefallen dürften. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass sich Astrid Lindgren ihr inneres Kind bewahrt hat.

Über die vordergründige Handlung hinaus bietet das Buch jedoch auch Aspekte, die zum Nachdenken anregen. Dadurch, dass Pippi nicht brav und fügsam ist, sondern die meisten Dinge (vor allem, wenn sie von Erwachsenen kommen) erst einmal hinterfragt, stellen sich dem Leser an der ein oder anderen Stelle durchaus die Fragen, ob das, was wir Erwachsenen immer so tun (oft ohne weiter darüber nachzudenken), immer so sinnvoll ist, wie wir denken. Dadurch hat das Buch auch für den Vorleser oder den erwachsenen Leser auch einen weiteren Mehrwert in Form von Denkanstößen.

Fazit
Ein absoluter Kinderbuch-Klassiker, den man durchaus gelesen haben sollte.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Abwechslungsreiche True Crime Fälle mit spannenden Hintergrundinformationen

ZEIT Verbrechen
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Inhalt
In dem Hörbuch "Zeit Verbrechen - Echte Kriminalfälle aus Deutschland" geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um echte Kriminalfälle, die sich in Deutschland zugetragen haben. Es werden sowohl ...

Inhalt
In dem Hörbuch "Zeit Verbrechen - Echte Kriminalfälle aus Deutschland" geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um echte Kriminalfälle, die sich in Deutschland zugetragen haben. Es werden sowohl recht aktuelle Fälle behandelt als auch "historische", die schon ein paar Jahrzehnte alt sind.
Thematisch gesehen ist alles dabei.

Das Buch behandelt Fälle, die Sabine Rückert, die stellvertretende Chefredakteurin der Zeitung "Die Zeit" und Mitbegründerin des Podcasts "Zeit Verbrechen", als Journalistin im Rahmen jeweils eines Artikels in der "Zeit" behandelt hat. Die jeweiligen Zeitungsartikel werden in dem Hörbuch vorgetragen.

Meine Meinung
Da ich ein großer Fan des Podcasts bin und jede Folge, die bisher erschienen ist, gehört habe, musste ich das Hörbuch unbedingt auch hören.

Was mir vorher allerdings nicht klar war, ist, dass das Hörbuch aus den Original-"Zeit"-Artikeln besteht, die "vorgelesen" werden. Das ist an sich kein Kritikpunkt, aber im direkten Vergleich zum Podcast, der (auch durch den Dialog mit Andreas Sentker) einfach deutlich lebendiger wirkt, erscheinen die Fälle hier dadurch manchmal ein wenig "statischer".

Auch war mir nicht bewusst, dass ich als Podcast-Fan einige der Fälle dadurch schon kennen würde. Aber das war für mich persönlich kein bisschen schlimm, da ich mittlerweile doch schon den ein oder anderen Aspekt vergessen hatte. Hinzukommt, dass man durch das Hörbuch sehr viele Hintergrundinformationen zu der Tat bekommt. Nicht nur, was passiert ist und ob bzw. wie der Täter dafür zur Rechenschaft gezogen wurde, wird geschildert, sondern auch ausführlich, was für ein Mensch hinter der Maske des Täters steckt, wie es zu der Tat kommen konnte etc. Diese zusätzlichen Infos, die immer auch bestimmte allgemeine Themen oder Fragen aufgeworfen haben (z.B. der Fortschritt der Untersuchungsmethoden wie DNA, Fingerabdrücke etc. oder die Glaubwürdigkeit von Zeugen), haben für mich dieses Hörbuch wirklich besonders gemacht. Ich glaube, dass es wenig Bücher gibt, die der Unterhaltung dienen sollen, aber dennoch so in die Tiefe gehen. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Die Sprecher waren für die einzelnen "Geschichten" gut ausgewählt und hatten allesamt eine sehr angenehme Stimme und einen tollen "Vortragsstil", wenn man es so nennen kann. Man konnte ihnen gut folgen und hat gerne zugehört. Auch die nüchterne Art, mit der sie die teilweise wirklich grausamen Details der Geschichten erzählt haben, hat mir persönlich gut gefallen.

Was mich an dem Hörbuch zwar selbst beim Hören nicht gestört hat, was aber je nach Form der Wiedergabe des Hörbuches schwierig sein kann, ist die Tatsache, dass die einzelnen CDs in viele kleine Abschnitte eingeteilt sind, die teilweise mitten im Satz aufhören. Über eine App, in die man Hörbücher selbst Hörbücher laden kann, ist das kein Problem, weil hier einfach nacheinander die Tracks abgespielt werden und die Stelle markiert wird, an der man gestoppt hat. So gibt es keinerlei Probleme, die Wiedergabe fortzusetzen. Nichtsdestotrotz fänd ich eine sinnvollere und weniger kleinteilige Einteilung besser. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass man sich im Nachhinein nochmal einzelne Geschichten anhören möchte und sich so "zurechtzufinden".

Am Schluss des Hörbuchs kommt Sabine Rückert auch selbst zu Wort. Den Epilog spricht bzw. liest sie selbst. Auch wenn ich ihre Art zu sprechen durch den Podcast gut kenne und mag, so ist sie mir in diesem Hörbuch leider eher negativ aufgefallen. Zum Einen fand ich ihre Stimme weniger angenehm als die der übrigen Sprecher (was meines Erachtens auch an der Qualität der Aufnahme lag), zum Anderen konnte ich ihr in diesem Fall deutlich weniger gut folgen. Das lag vermutlich sowohl an dem eher allgemeinen Thema als auch daran, dass sie nicht frei gesprochen hat (wie im Podcast), sondern ebenfalls vorgelesen hat.

Fazit
Insgesamt hat mir das Hörbuch wirklich gut gefallen. Es war eine gute Mischung an Fällen, die von großartigen Sprechern vertont wurden. Auch die eingebetteten allgemeinen Themen und Hintergrundinformationen fand ich spannend und informativ. Für alle Fans von True Crime und näherem Interesse an Details der Fälle auf jeden Fall empfehlenswert.

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  • Erzählstil
  • Sprecher
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 31.08.2020

Interessanter Einblick in das Leben von Mark Benecke

Mein Leben nach dem Tod
1

Inhalt
In "Mein Leben nach dem Tod" von Mark Benecke geht es um das Leben und Schaffen des bekannten Kriminalbiologen Mark Benecke. In seiner Autobiografie geht es zum Einen darum, wie er aufgewachsen ...

Inhalt
In "Mein Leben nach dem Tod" von Mark Benecke geht es um das Leben und Schaffen des bekannten Kriminalbiologen Mark Benecke. In seiner Autobiografie geht es zum Einen darum, wie er aufgewachsen ist und vor allem, wie er zu der Person geworden ist, die heute weltweit bekannt geworden ist. Zum Anderen geht es auch um seinen Beruf und die verschiedenen Stationen in seinem (Arbeits-) Leben. Man lernt als Leser also eine Menge über das Studium und die Arbeit des Herrn Benecke.

Meine Meinung
Da ich mich für Kriminalfälle und alles drumherum schon von Kindesbeinen an interessiere, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich auf Mark Benecke aufmerksam geworden bin. Zunächst war ich dann auf einer Lesung von ihm zu diesem Buch und habe mir demtensprechend das Buch auch vor Ort direkt gekauft, um noch mehr über ihn zu erfahren.

Sprachlich ist das Buch wirklich gut geschrieben und ich habe das Gefühl, der Sprachstil spiegelt ziemlich gut die Persönlichkeit von Mark Benecke wider. Locker, lässig, trotzdem präzise und immer mit einem gewissen Witz und Selbstironie. Das hat mir wirklich gut gefallen und hat zu einer guten Lesbarkeit des Ganzen beigetragen, auch wenn an manchen Stellen durchaus eine gewisse Faktendichte herrscht.

Letzterer Punkt ist auch einer der wenigen kleinen Kritikpunkte, die ich an diesem Buch sehe. Zwar finde ich es grundsätzlich durchaus gut und wichtig, bei bestimmten Themen ein wenig in die Tiefe zu gehen und wichtige Daten und Fakten zu nennen. Mir persönlich ist dies an der ein oder anderen Stelle zu viel geworden. Es wurde dann zu detailliert und ausschweifend für meinen Geschmack erzählt.

Der letzte Kritikpunkt ist für mich gewesen, dass das Buch ziemlich unstrukturiert wirkte, da es kaum richtige Kapitel oder Einteilungen oder (Zwischen-) Überschriften gab. Das Buch mit seinen 234 Seiten ist lediglich in 7 Kapitel unterteilt. Mir ist es da oft schwergefallen, den Überblick zu behalten, wo genau ich mich thematisch gerade in dem Buch befinde. Es wirkte oft, als würde man Mark Benecke bei einem langen Monolog zuhören, bei dem er von Hölzchen aufs Stöckchen kommt und man hinterher gar nicht mehr weiß, wie man jetzt eigentlich auf dieses Thema gekommen ist. Hier hätte ich mir eine klarere Einteilung und mehr Struktur gewünscht.

Fazit
Alles in allem ist das Buch aber wirklich interessant, da man eine ganze Menge über Mark Benecke erfährt und einen Einblick bekommt, was er macht und wie er denkt. Auch die Begeisterung für seinen Beruf liest man aus jeder einzelnen Zeile heraus. Ein wirklich beeindruckender Mensch und ein Buch, das einem einen ganz guten Einblick gibt.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Wohlfühlgeschichte mit liebenswerten Charakteren in Irlands grüner Natur

Songs of Emerald Hills
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Inhalt
Bei „Songs of Emerald Hills“ handelt es sich um Band 1 der „Irland“-Reihe von Anabelle Stehl.

Es geht um Caro, die vor ihrem Leben in Deutschland für ein paar Monate nach Irland flieht. Weg von ...

Inhalt
Bei „Songs of Emerald Hills“ handelt es sich um Band 1 der „Irland“-Reihe von Anabelle Stehl.

Es geht um Caro, die vor ihrem Leben in Deutschland für ein paar Monate nach Irland flieht. Weg von den schmerzhaften Erinnerungen an ihre beste Freundin, weg von den Erwartungen ihrer Eltern und ihren eigenen Gedanken daran, was sie in ihrem Leben überhaupt möchte.

Wen sie möchte, findet sie in Irland jedenfalls schnell heraus: Conor, der Nachbar ihrer Gastgeberin, übt von Anfang an einen großen Reiz auf Caro aus und hilft ihr mit seiner Art nicht nur, sich im Ort gut einzuleben, sondern auch dabei, endlich wieder etwas positiver in die Zukunft zu schauen. Während die beiden zusammen ein Gälisch-Festival auf die Beine stellen, kommen sie sich immer näher. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Caro sich auch ihrem Leben in Deutschland wieder stellen muss…

Meine Meinung
Nachdem ich die „Away“-Reihe schon wirklich gern mochte, war ich nun gespannt auf die neuste Reihe von Anabelle Stehl.

Der Schreibstil der Autorin war wie erwartet wieder sehr flüssig und angenehm zu lesen. Vor allem die Beschreibungen, allem voran der Umgebung und der Natur in Irland haben mir gut gefallen, da sie sehr bildhaft und stimmungsvoll sind. Man hat sich beim Lesen richtig gut nach Irland träumen können.
Durch die Perspektiven sowohl aus Caros als auch aus Conors Sicht kann man sich beim Lesen in beide gut hineinversetzen und ihre eigenen Probleme und Schwierigkeiten noch einmal besser nachvollziehen.

Caro als Protagonistin mochte ich schon von Anfang an sehr gern, da man schnell einiges über sie erfährt und sich ihr dadurch sofort näher fühlen kann. Obwohl sie in ihrem Leben ein paar Baustellen und einige Päckchen hat, die sie mit sich herumtragen muss, ist sie dennoch überwiegend eine freundliche, offene und interessierte Person, die es anderen um sich herum leicht macht, sie zu mögen. Auch wenn andere ihr gegenüber etwas verschlossener oder gar abweisend sind, schafft sie es dennoch ihre positive Art zu behalten – das finde ich einen tollen Charakterzug.

Conor war mir hingegen ein wenig ferner als Caro, aber auch ihn habe ich nach und nach in mein Herz geschlossen, auch wenn ich sein Verhalten in der ein oder anderen Situation nicht gut fand – aus seiner Sicht war es dennoch nachvollziehbar, warum er so gehandelt hat.

Bei den Nebencharakteren gab es so einige, die ich unglaublich gern mochte, einfach auch deshalb, weil sie alle sehr liebevoll gemacht und auf ihre eigene Art interessant und sympathisch sind.

Von der Handlung her ist die Geschichte überwiegend wenig spannend und größtenteils in ihren Entwicklungen doch recht vorhersehbar, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand. Aufgrund der Atmosphäre des Buches war es für mich eher eine Wohlfühllektüre und daher stört es auch gar nicht, dass wenig spektakuläre Dinge passieren oder krasse Plottwists fehlen. Es war einfach eine insgesamt runde Geschichte, die vor allem von der tollen Atmosphäre und der Liebesgeschichte zwischen Caro und Conor gelebt hat.

Was ich sehr mochte, sind die vielen Infos über Irland und seine Kultur, die man durch die Geschichte ganz unweigerlich mitbekommen hat. Conors große Begeisterung für Irland hat auf jeden Fall das Potenzial sich beim Lesen auf den/die Leser:in zu übertragen.

Fazit
Eine ruhige Geschichte mit Wohlfühlfaktor, tollen Charakteren und in einem stimmungsvollen Setting.

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