Wie die Liebe so kalt - Die perfekte Beschreibung zu diesem Werk in einem Satz!
Partem - Wie die Liebe so kaltKlappentext:
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz ...
Klappentext:
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz zum ersten Mal seit langem schneller. Dabei ist Xenia eigentlich ein ganz normales Mädchen – mal davon abgesehen, dass sie Geräusche hört, sobald sie jemanden berührt. Nur bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?
Autorin:
Stefanie Neeb, 1974 in Bielefeld geboren, in Minden aufgewachsen, dort die Abifeier überlebt und mit dem Schulfreund losgezogen. Deutsch, Musik und Sport studiert und in Trier, Barcelona und München als Lehrerin gearbeitet. Gelandet jetzt in Frankfurt am Main: mit einem Mann, zwei Kindern und drei Haustieren.
Sprecherin:
Die gebürtige Koblenzerin Carolin Sophie Göbel ist Schauspielerin sowie Synchron- und Hörbuchsprecherin. Ihre Schauspielengagements führten sie nach Stuttgart, Leipzig und Frankfurt, wo sie u. a. als »Luise« in Kabale und Liebe und als »Hermia« im Sommernachtstraum zu sehen war. Als Sprecherin leiht sie ihre Stimme regelmäßig der Augsburger Puppenkiste, 3sat und dem ZDF. 2016 wurde sie für ihre Arbeit von Audible mit dem Hörbuch-Nachwuchssprecher-Preis ausgezeichnet.
Bewertung:
Das Cover ist wirklich passend zur Geschichte mysteriös gehalten, es wirkt auch mehr wie ein Thriller als ein Fantasywerk. Ich verstehe den Titel gar nicht - heißt so die Mafia-Sekte? Hier geht es schon irritierend los ... (vielleicht habe ich das an einer Stelle überhört?)
Durch den Klappentext entstehen im Kopf ja bestimmte Vorstellungen, die wir uns machen, und hier habe ich mir die Geschichte anders vorgestellt, obwohl der Klappentext gar nicht abwegig geschrieben ist. Da gibt es viele, die gar nichts mit der Geschichte zu tun haben, bei anderen Werken. Das ist hier nicht so. Aber ich habe sie mir nicht so künstlich, dahinplätschernd und informationsarm vorgestellt. (Weiter Erklärung unten)
Die Eingangs- und Abgangsmusik passt sehr schön, mystisch ... Der Beginn der Geschichte ist etwas unzuordbar. War das der Prolog? Das ist irritierend, die Situation wird einfach erzählt, ohne eine Zuordnung. Wer sind die Personen? Worum geht es? Das wird auch am Ende nicht geklärt und bleibt offen.
Die Erzählung ist in vier drei Personen aufgeteilt: Jael, Xenia, Chrystal und später auch Felix. Sie erfolgt aber nicht in der Ich-Erzählung, was aber hier sicher besser gewesen wäre, um die Gefühle und Gedanken zu transportieren. Was selten zu lesen /hören ist, dass Szenen aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Wie beschreibe ich das verständlich? Beispiel: Also, es wird eine Szene erzählt, in der Erzählung zu Jael. Dann kommt die Erzählung zu Xenia und die geht nahtlos an der Erzählung zu Jael weiter. Es wiederholt sich nichts aus verschiedenen Sichtweisen. So wird generell erzählt. Hier aber haben wir den seltenen Fall, dass es so ist, dass eine Szene aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. Es geht also nicht nahtlos an einer Szene weiter, sondern es wird dieselbe Szene in der Situation der anderen Figur wiedergegeben. Ich hoffe, ich konnte es verständlich erläutern, ist schwer. Für manche Leser/Hörer ist das langweilig, weil natürlich bestimmte Sachen wiederholt werden, auf andere Art, angepasst an die Figuren. Aber mir gefällt das sehr, weil das mehr Einblick in die Charaktere in denselben Szenen gibt. Gerade bei dieser Geschichte fehlen ja viele Einblicke. Ich finde es also sehr passend und ich mag auch gerne seltene Erzählstile lesen/hören.
Diese Regelwerk-WG - diese ganze mysteriöse Mafia ... ich kapier es nicht! Es erfolgt ja gar keine Erklärung, man wird da einfach reingeworfen und weiß gar nicht, was das alles ist. Auch beim Spinksen in die Leserunde auf Lesejury bin ich nicht fündig geworden, und aus den Rezensionen konnte ich auch kein Wissen ziehen. 😒 Wer sind die alle? Woher kommen sie? Was hat es mit dieser Mafia auf sich? Hin und wieder wird etwas angeschnitten, aber das war's dann auch. Was noch bitterer ist, als gar nichts zu bekommen.
Dann war ich am Anfang schockiert: Jael erschlägt Menschen? Hatte doch etwas thrilliges an sich. Und weil keine Informationen zu ihm und seiner Sekte herrscht, hat mich das echt schockiert und irritiert. das hat auch was mystisches und hat meine Neugier geweckt, vielleicht noch mehr zu erfahren ...
Charaktere sind 08/15 und das Verhalten ebenso. 🙄 Augenverdrehen war hier auch immer wieder: Ja klar, durch sein Shirt zeichnet sich jeder einzelne Muskel ab ... 🙄🥱 Oh bitte! Geht's noch origineller??! 🤨🤦 Vor allem erscheinen sie mir auch zu jung für die Geschichte. Es passt nicht richtig.
Jael ist sehr undurchsichtig, auch für uns Leser/Hörer. Und das durch den ganzen Verlauf. Ich finde das sehr unglücklich. Das, was da an Gedanken von ihm zu erfahren ist, verpufft irgendwie. Es kommt nicht an, bei mir jedenfalls nicht. Er bleibt genauso im Schatten wie diese Mafia-Organisation.
Mit Xenia kann ich auch nicht viel anfangen. Weder mag ich sie, noch mag ich sie nicht. In Bezug auf ihre Mutter war sie sehr greifbar und hat mich sehr berührt. Aber ansonsten war sie mir egal.
Diese Wandlung vom Axxxxloch Jael zum zuvorkommenden Jael zu Xenia ist sehr salopp und auch wieder unnatürlich künstlich erzählt. Erst totale Abneigung, dann Zuneigung und dann eine Mischung aus Zuneigung und Herrischkeit, was eher passt. Aber die Beziehung zueinander hat die Autorin nicht nur wieder 08/15, sondern auch künstlich erzählt. Ich verstehe die Leser nicht, die schreiben, sie fänden die Beziehung fesselnd und interessant. Dabei ist das nichts neues, sondern eine immer gleich erzählte Beziehung, wie in vielen anderen Büchern. Die Autoren scheuen sich, mal was anderes zu schreiben oder können es nicht oder meinen, alle wollen nur das Gängige lesen oder alles zusammen. Ist einfach sehr auffällig, dass diese Art gefühlt bei jedem zweiten Jugend-/Fantasy-/Erotik- und Liebesroman zu lesen ist. Und nervig noch dazu! 😒
Xenias Mutter ist nicht greifbar für mich. Ihr Verhalten, ihre Gefühle ... diese konfliktbehaftete Beziehung zwischen ihr und Xenia verstehe ich nicht in ihren Wurzeln. Ich konnte das nachempfinden, aus Xenias Seite, aber insgesamt bleibt das zwischen ihnen sehr schwammig und undurchsichtig. Ich hatte im letzten drittel das Gefühl, ihre Mutter ist mit einem dieser Sektenmitglieder mal in Berührung gekommen, der ihre Liebe ausgesaugt hat - aber das wird hier weder bestätigt noch entkräftet. Bleibt auch total unbeantwortet.
Felix ist Xenias bester Freund und ein echt toller Kerl. So einen Freund hätte ich auch gerne. Die Beziehung zwischen den einzelnen WG-Mitgliedern ist aber auch nicht neu, trotzdem gut erzählt. Hier wirkt es nicht so künstlich wie bei Jael und Xenia.
Chrystal hat mir von der WG am besten gefallen. Sie ist eine Mischung aus böse und gut, aber nicht künstlich erzählt, wie bei Jael. Es wirkt sehr natürlich, weil man bei ihr auch die Zweifel mitbekommt und Gedankengänge. Bei Jael ist eher wenig davon zu hören/lesen, irgendwie kommt da nichts gescheites raus.
Ich habe fast den überwiegenden Teil hindurch Xenia nicht verstanden, was ihre Kräfte angeht: Sie bemerkt bei den WG-Mitgliedern, dass sie keine Töne von sich geben, wenn sie sie berührt und hinterfragt das, als wäre diese Kraft normal für sie. Hier wird aber gar nicht deutlich, ob sie von ihren Kräften weiß oder nicht. Das habe ich mich ständig gefragt. Dann im letzten Drittel meint sie zu Jael, irgendetwas stimme nicht mit ihr - da dachte ich dann "Aha, sie weiß also nichts von ihren Kräften." Dann habe ich aber wiederum den Verlauf, wo sie die Mitglieder berührt hat und auf ihre Töne gehorcht hat, nicht verstanden. Wie kann ihr das auffallen, wenn sie doch gar nicht weiß, dass sie Töne hören kann? 🤔 Und nachdem Jael mit ihr darüber spricht, sagt sie plötzlich, dass sie die Töne der Menschen hören kann. Da weiß sie wieder, dass sie die Kräfte hat??? 🤔 Einfach nur HÄ??? Total verwirrend und undurchschaubar wirr erzählt.
Die Nebencharaktere blieben auch sehr wage und unbefriedigend für mich. Mir haben die verschiedenen Persönlichkeiten gefallen, wenn mal etwas davon durchkam, aber das waren sehr spärliche Momente, leider.
Sehr künstliche Szene, damit Drama entsteht: Jael hat den Leibwächtern angewiesen, Xenia nicht auf die Party zu lassen. Gab ihnen Namen und Aussehen. Und auch, dass sie ihn fragen sollten, wenn sie sich unsicher seien. Und dennoch lässt einer der Wächter sie einfach zur Party, nennt sie sogar beim Namen. Das ist derart künstlich erzählt, da merkt man, dass die Autorin dieses Drama zwischen Xenia und Jael haben wollte, um jeden Preis! 🙄🥱🤦
Es gibt noch ein paar Logikfehler, die wieder HÄ's? bei mir hervorriefen und unrealistisch sind. Aber bei der Geschichte, was sonst?!
Das Ende ist sehr fesselnd und sehr offen. Eigentlich wollte ich es hiermit gut sein lassen, aber das Ende hat mich echt eingefangen und neugierig gemacht ...
Die Sprecherin hat mir gut gefallen, sie spricht lebendig und auch sehr gut im Ausdruck der verschiedenen Charaktere. Hatte ja einige Male den Gedanken, abzubrechen, aber die Sprecherin hat mich gut durch das Hörbuch geführt. Als Buch hätte ich sicherlich abgebrochen.
Fazit:
Naja, sehr vieles etwas künstlich ... Charaktere, Szenen, Beziehungen zueinander ...
Es fehlen einfach die Grundinformationen zum Setting, zur komischen Sekte, zur WG, zu den Fähigkeiten der Mitglieder ... bis zum Schluß bleibt das aus. Auch bei einer Reihe müssen in Band 1 die Grundinformationen vorhanden sein. Das ist ein Riesen-Manko und stört sehr, da das Verständnis für die Geschichte fehlt.
Wenn ich auf die Geschichte jetzt zurückblicke, wird deutlich, dass sie sich in die Länge zog und gar nicht viel passiert. Es wirkt ideenlos, auch weil durchweg viel künstlich konstruiert wurde, um etwas zu sein. Die Autorin hat zu sehr gewollt, dass es mystisch und unheimlich wirkt - viele Informationen fehlen, die wenigen Handlungen sind in die Längen gezogen und die vielen Szenen und Charaktere künstlich erschaffen. Alles in allem sehr schwach. Ich wollte auch erst 2,5 Sterne vergeben, aber das Ende hat einiges herumgerissen. Und da es eine Dilogie ist, ist das offene Ende auch nicht verwerflich. Ebenso berücksichtige ich auch die Sprecherin, die ja bei einem Hörbuch auch Bewertung finden muss. Daher halte ich 3 Sterne für gerechtfertigt.
Für ein Jugendbuch sehr düster und für mich erst ab 15 Jahren zu empfehlen. Kann man lesen/hören, muss man aber nicht.
Der Untertitel passt jedenfalls hervorragend zum Gesamtwerk!