Neubeginn
Die Dorfärztin - Ein neuer AnfangHelene, genannt Leni, stammt aus einem kleinen Dorf, irgendwo in Westfalen.
Gegen alle Widerstände - und nach langem Kampf - erlauben die Eltern ihrer Tochter irgendwann die höhere Schule zu besuchen, ...
Helene, genannt Leni, stammt aus einem kleinen Dorf, irgendwo in Westfalen.
Gegen alle Widerstände - und nach langem Kampf - erlauben die Eltern ihrer Tochter irgendwann die höhere Schule zu besuchen, Abitur zu machen und Medizin zu studieren.
Aber der Weg dahin ist weit!
Leni, die mit einem "Geburtsfehler" zur Welt kommt, ist für alle die "lahme Ente", die mit dem "Klumpfuß".
Nach diversen schmerzhaften Behandlungen muss sie sich auch noch mehreren Operationen unterziehen.
In der Klinik lernt sie schon als 9jährige Mathias, den Sohn von Nachtschwester Anne kennen.
1928: Leni ist mittlerweile Ärztin und kommt nach einigen Jahren zurück aus Berlin in die Heimat um die alte Dorfpraxis zu übernehmen.
An ihrer Seite: Ihre uneheliche Tochter Marie! Ein Skandal!
Der Vater ist Lenis große Liebe Mathias, der aber nach einem Streit spurlos verschwunden ist.
Die Geschichte um Leni wird unterteilt in zwei Zeitstränge.
1928 kämpft sie als junge Ärztin gegen Vorurteile und um Anerkennung - auch mal wieder innerhalb der eigenen Familie.
Die eigene Praxis soll im Prinzip heißen: Schaut her, ich habe es geschafft. Aber zuerst begegnen ihr die Menschen nur mit Misstrauen...
In abwechselnden Kapiteln erlebt man mit, wie die noch kleine Leni, wie man heute sagen würde, gemobbt und gedisst wurde.
Man traut ihr nichts zu. Sie bekommt das Gefühl lästig zu sein.
Nicht mal zur höheren Schule darf sie. Eine Zukunft als alte Jungfer, die von der Familie durchgefüttert werden muss, scheint vorprogrammiert.
Aber Leni ist zäh und zielstrebig!
Mit Mathias hat sie zum ersten Mal einen echten Freund an ihrer Seite und seine Mutter Anne steht ihr oftmals näher als die eigene.
Diese zweite Zeitebene betrifft die Zeit 1910-1918 und Leni lernt für sich und ihre Träume, trotz aller Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, zu kämpfen.
Ich mochte die kleine Kämpferin sehr und hätte ihr gern als Freundin beigestanden und Mut zugesprochen!
In kleinen Zwischenkapiteln ist Leni während des Krieges an der Front um Mathias zu suchen.
Diese fand ich sehr eindringlich beschrieben und zeigen viel von Lenis Charakter.
Über Lenis Mutter musste ich mehrfach den Kopf schütteln. Es war sicher eine harte Zeit, aber ich fand sie ihrer Tochter gegenüber unglaublich gefühlskalt. Ihre Hilfe und Unterstützung Anne gegenüber haben diese Härte für mich nur minimal gemildert.
Mit Mathias hatte ich Probleme. Als Teenager zu Beginn ein wunderbarer Freund für ein krankes, trauriges Mädchen, haben seine späteren Handlungen und Aussagen mich eher etwas verwirrt.
Es sind eben doch nicht alle Soldaten, die den Krieg überlebt haben, ohne psychische Wunden geblieben...
Das Ende lässt auf eine interessante Fortsetzung hoffen.