Der Kontrast zwischen Kälte und Wärme
TotenwinterIm Kriminalroman „Totenwinter“ spielt der Plot im eiskalten und schneebedeckten Schweden. Die Redakteurin Tuva Moodyson kommt an der Lakritzfabrik einer bekannten Familie an. Plötzlich wird sie Zeugin ...
Im Kriminalroman „Totenwinter“ spielt der Plot im eiskalten und schneebedeckten Schweden. Die Redakteurin Tuva Moodyson kommt an der Lakritzfabrik einer bekannten Familie an. Plötzlich wird sie Zeugin eines vermeintlichen Selbstmordes. Der Besitzer der Fabrik stürzt sich von einem Turm in den Tod. Die Beerdigung wird schnell arrangiert. Tuva ahnt, dass die Familie des Fabrikanten vor irgendetwas große Angst hat. Aber vor was oder wem? Nach kurzer Zeit wird eine zweite Leiche auf dem Fabrikgelände gefunden. Ein heftiger Schneesturm erreicht das Dorf und Tuva versucht alles, den Täter zu enttarnen. Dabei ist sie sich dessen nicht bewusst, dass dieser sie schon lange sie im Visier hat.
Passend zur Jahreszeit sowie dem Schneefall der letzten Tage, ließ ich mit viel Freude diesen Kriminalroman. Dem Autor gelingt es schon am Anfang durch ausführliche Beschreibungen, das trostlose, einsame und vom schneebedeckte Dorf in Nordschweden darzustellen. Insbesondere durch das Verhalten der düsteren Charaktere sowie ihren tristen Emotionen spürt man die Kälte, die aus dem Kriminalroman hervor geht. Deswegen kann man sagen, dass der Autor einen guten Schreibstil aufweist. Doch in dieser Kälte gibt einen Funken Wärme. An der Seite der Protagonistin namens Tuva ermitteln wir in einem sehr perfiden und verschachtelten Fall. Tuva als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie strahlt Wärme aus und entwickelt sich zur einzigen sympathischen Figur in diesem Kriminalroman.
Durch die Ich-Perspektive befindet sich man sehr nah an der Protagonistin, sodass man ihre Gedankengänge detailliert verfolgen kann. Dies empfand ich als gut gelungen. Auch wenn der Autor sie ausführlich beschreibt, fehlte mir die Tiefe. Ich würde zum Beispiel gerne mehr ihre Vergangenheit und Einzelheiten zum ersten Fall kennenlernen, um zu erfahren, warum sie genau zu diesem Menschen geworden ist, der sie gegenwärtig ist.
Im Buch entwickeln sich viele Handlungs- bzw. Ermittlungsstränge, die gut zu überblicken sind. Leider fiel mir auf, dass dass einzelne Stränge ins Leere liefen. Aus diesem Grund war ich zum Schluss teils frustriert deswegen.
Insgesamt kann ich sagen, dass der Kriminalroman „Totenwinter“ trotz einigen Schwächen spannend zu lesen war. Ich finde, dass dem Autor sehr gut gelungen ist, den Kontrast zwischen der kalten Atmosphäre und der warmen Protagonistin gut darzustellen. Wer mehr über Tuva als Figur erfahren möchte, sollte vorher den ersten Band lesen. Dies werde ich auch tuen wollen!