Profilbild von KristallKind

KristallKind

Lesejury Star
offline

KristallKind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KristallKind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2020

„Mädchenträume werden wahr“

Wenn du bei mir bist
0

Kate arbeitet als Journalistin und erhält die Gelegenheit den geheimnisvollen Multimillionär R. J. Lawson zu interviewen. Spannend an der Sache ist, dass noch kaum jemand diesen Mann zu Gesicht bekommen ...

Kate arbeitet als Journalistin und erhält die Gelegenheit den geheimnisvollen Multimillionär R. J. Lawson zu interviewen. Spannend an der Sache ist, dass noch kaum jemand diesen Mann zu Gesicht bekommen hat, da er die Öffentlichkeit scheut. Als Kate auf dem Weingut von Lawson ankommt, wird ihre Aufmerksamkeit sofort auf den äußerst attraktiven Arbeiter Jamie gelenkt. Sie verliert sich im Flirt, obwohl sie sich doch eigentlich auf ihre berufliche Aufgabe konzentrieren sollte.

Welch ein wunderschöner Handlungsschauplatz! Ich hätte am liebsten meine Tasche gepackt und wäre direkt auf dieses idyllische Weingut gefahren. Ich mochte die Idee von einer tollen beruflichen Chance für Kate, da das Leben sie bis dahin ziemlich gebeutelt hatte. Mit der Figur Kate kam ich gut zurecht, vor allem die Szenen, die sich ausschließlich auf sie bezogen, ihre Gedanken, ihre Entscheidungen und ihren Alltag fand ich authentisch. Ganz im Gegensatz zu Jamie! Dieser Mann lies „Mädchenträume wahr werden“, anders kann ich es nicht beschreiben. „Unrealistisch“ trifft es wohl besser. Er war mir viel zu perfekt, seine Handlungen und Liebesbezeugungen fand ich zum Augenrollen klischeehaft und unerträglich kitschig. Ehrlich gesagt habe ich ständig damit gerechnet, dass die Autorin ihre Figur Kate eventuell aus einem Traum aufwachen lässt oder ähnliches, denn für mich war alles an dieser Liebe einfach viel zu viel! Aber ganz im Gegenteil, die Protagonistin zeigte sich sogar ganz schön begriffsstutzig, was den lieben Jamie betraf. Es nervte mich sehr, dass die junge Frau urplötzlich den Anschein machte, als hätte sie ihr Gehirn am Eingang abgegeben.
Renée Carlinos Geschichte war für mich eher ein modernes Märchen, da es mir an Glaubwürdigkeit fehlte. Ich wartete immer auf einen „Clou“, der die Handlung hätte ein wenig aufpeppen können. Am Ende fand ich die zwischenmenschlichen Entwicklungen ganz schön, die jedoch zu schnell abgearbeitet wurden.

Eine süße Geschichte in idyllischer Landschaft und mit ein wenig Märchen-Flair. Mir war es oft zu viel Klischee und Kitsch, ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. / 3,5 Punkte

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2020

Mir war hier einiges nicht ganz schlüssig

Lügenpfad
6

Der Dorfpolizist Frank Liebknecht möchte für seinen Freund ein besonderes Geburtstagsgeschenk finden und stößt dabei auf einen Cold Case, der in die 80er-Jahre führt. Eine junge Frau, der man die Zugehörigkeit ...

Der Dorfpolizist Frank Liebknecht möchte für seinen Freund ein besonderes Geburtstagsgeschenk finden und stößt dabei auf einen Cold Case, der in die 80er-Jahre führt. Eine junge Frau, der man die Zugehörigkeit zur RAF zuschrieb, verschwand damals und wird bis dato vermisst. Nun nimmt der Fall seine eigene Dynamik auf, denn es gibt Menschen, denen viel daran liegt die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Mit diesem Band bin ich in die Krimi-Reihe eingestiegen. Den Klappentext fand ich außerordentlich spannend, allerdings hat mich dieser hinsichtlich des Schwerpunktthemas etwas in die Irre geführt. Aber nichtsdestotrotz gefiel mir die Figur des Ermittlers Frank Liebknecht, er wirkte besonnen und sympathisch, ein wenig in sich gekehrt, beruflich engagiert und dabei völlig authentisch. Die anderen Charaktere konnte ich als Reiheneinsteigerin allerdings leider nur unzureichend kennenlernen. Ich mochte sie eigentlich alle, ich hätte aber gerne mehr über jedes Mitglied des Ermittlerteams erfahren. Fakt ist, die Autorin hat hier eine tolle Truppe zusammengestellt, allerdings sollte man vielleicht tatsächlich mit Band 1 der Reihe beginnen, um Hintergründe und persönliche Entwicklungen verfolgen zu können.

Wie ich es auch aus anderen Krimi-Reihen kenne und schätze, wurde auch hier das Privatleben und die persönlichen Erfahrungen des Protagonisten beleuchtet, was sich als fortlaufender Erzählstrang durch die verschiedenen Bücher zieht. Die jeweiligen Fälle berühren diese Entwicklung oft in irgendeiner Weise maßgeblich. Auch hier wurde dies umgesetzt, und ich konnte Frank Liebknecht in seiner aktuellen Lage ganz gut einordnen, allerdings bin ich mit seinen Ermittlungen nicht so richtig zurecht gekommen. Die Geschichte um die RAF und die Zusammenhänge und Verbindungen zum Heute waren mir zu verworren, bzw. teilweise unklar, und ich denke nicht, dass es an fehlendem politischen Vorwissen lag. Es waren eher die in das Verbrechen verwickelten Figuren, die ich nicht richtig zuordnen konnte, und zwar in ihrer Person selbst (damals wie heute) und auch im Zweck ihrer Handlungen.

Beeindruckt hat mich allerdings der tolle Schreibstil. Ausdrucksstark erzählt Brigitte Pons den Kriminalfall, der uns in die 80er-Jahre zurückführt. Ich nehme an, dass für dieses Buch eine umfangreiche Recherche über die damaligen politischen Ereignisse im Odenwald notwendig war. Für mich macht dies immer einen Qualitätsunterschied, man spürt das Engagement dahinter. Gelungen fand ich auch die Beschreibung des Lokalkolorits, was hauptsächlich den Eigenheiten der Einwohner zu verdanken war. Ich fühlte mich sogar schon bald etwas heimisch.

„Lügenpfad“ ist toll geschrieben, mit interessanten Hauptfiguren und geschichtlichen Aspekten. Die Umsetzung hat mir allerdings zum großen Teil leider nicht zugesagt, hat mich einfach nicht mitgerissen. Man kann durchaus mit diesem Band in die Reihe einsteigen, aber um mehr Hintergründe über die Hauptcharaktere zu erfahren sollte man dann wohl eher mit Band 1 beginnen. / 3,5 Punkte

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.09.2020

Schöner Schreibstil, an Entwicklungen könnte aber noch gearbeitet werden

Celestial City - Akademie der Engel
0

Brielle Atwater erhält bei ihrer Initiation ihre magischen Fähigkeiten und dazu schwarze Engelsflügel! Niemand ahnt was sie ist, allen voran Brielle selbst. Als Celestial wird sie auf der Schule der Engel ...

Brielle Atwater erhält bei ihrer Initiation ihre magischen Fähigkeiten und dazu schwarze Engelsflügel! Niemand ahnt was sie ist, allen voran Brielle selbst. Als Celestial wird sie auf der Schule der Engel aufgenommen, doch die Angst, dass etwas Dunkles in ihr schlummern könnte, begleitet sie nun fortwährend. Es beginnt ein aufregendes Schuljahr, in dem sie sich beweisen und eine Seite wählen muss.

Auf „Celestial City“ bin ich durch das bezaubernde Cover aufmerksam geworden. Allerdings muss ich gestehen, dass ich zu Anfang Schwierigkeiten hatte mich in Brielles Welt zurechtzufinden. Nach wenigen Kapiteln war ich aber wie gefangen in dieser fantastischen Geschichte, denn die Autorin brachte durch ihren temperamentvollen Schreibstil die Handlung in Fahrt. Es machte Spaß mitzuerleben, wie Brielle Verbündete fand, waren sie auch noch so ungewöhnlich. Frech und entschlossen erkämpften sich die Freunde ihren Weg, wobei meiner Meinung nach einiges auf der Strecke blieb. Beispielsweise brach die Anbindung zu Brielles Familie abrupt ab, oder auch die Entstehung der Beziehung zwischen den Protagonisten kam mir zu plötzlich. Außerdem gefiel mir die Entwicklung von Brielles Charakter nicht so recht. Ab dem Zeitpunkt, als sie sich in Lincoln verliebte, machte sie auf mich den Eindruck eines naiven Mädchens, ihre charakterliche Stärke nahm zunehmend ab. Bei Lincoln hätte ich mir vor allem etwas mehr Tiefe gewünscht, obwohl Ansätze durchaus vorhanden waren. Diese undeutliche Beziehung der beiden konnte mir selten Emotionen herauskitzeln, die Autorin hat hier lediglich an der Oberfläche gekratzt.
Und trotzdem konnte ich das Buch genießen. So bin ich nun ein absoluter Fan von Sera, Brielles Waffe! Jaaa, eine Waffe als Lieblingsfigur – tja, was soll ich sagen? Ich fand dies eine super Idee und bereichernd für die Handlung.

Guter Schreibstil und eine Welt in welcher der Kampf zwischen Gut und Böse essenziell ist. Spannend und düster, mit vielen hellen und liebenswerten Fixpunkten. Dieser Auftakt der Reihe macht neugierig auf die Fortsetzung. / 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2020

Atmosphärischer Roman, stellenweise aber zu langatmig

Die Saga von Vinland
0

Der adelige Sachse Andreas reist mit seinem Freund Ailmar nach Norwegen, weil er sich die Hochzeit mit der Fürstinnentochter Sigrid erhofft. Der Jarl lehnt ihn als Heiratskandidaten aber ab, und kurz darauf ...

Der adelige Sachse Andreas reist mit seinem Freund Ailmar nach Norwegen, weil er sich die Hochzeit mit der Fürstinnentochter Sigrid erhofft. Der Jarl lehnt ihn als Heiratskandidaten aber ab, und kurz darauf entführt der Verräter Eyvind die schöne Erbin. Bei diesem Überfall geraten unter anderem auch Andreas und Ailmar in Gefangenschaft und werden mit ihr verschleppt. Eine anstrengende Reise steht nun bevor, denn Eyvind möchte sich mit den Gefangenen in einem neuen Land ansiedeln.

Der Einstieg in diesen historischen Roman ist mir nicht leicht gefallen. Die vielen Figuren mit komplizierten Namen und deren Zuordnung zu verschiedenen Ländern, bzw. Familien hat mich im Lesefluss gebremst. Das nehme ich aber gerne in Kauf, da ein Roman durch Authentizität auflebt. Der historische Überblick und das Glossar im Anhang waren mir dabei eine große Hilfe. Und doch war ich erstaunt, wie anschaulich das Autorenpaar die Rauheit der damaligen Epoche und die karge Wildheit der Natur von Anfang an in Worte fassen konnten!

Die Beziehung der Figuren untereinander wurde klar definiert von Abhängigkeit, Macht und Unterwerfung. Trotz dem zarten Pflänzchen der Liebe zwischen Andreas und Sigrid und den wenigen echten Freundschaften, konnte ich durchgehend eine unterschwellige Bedrohung spüren. Es muss für die einfachen Menschen eine gefährliche Zeit gewesen sein, vor allem für die Frauen. Es gab damals kaum Privatsphäre und etwaige Scham war vollkommen fehl am Platz. Sicherheit und Freiheit waren gefragt, und diesbezüglich haben viele so manches auf sich genommen. Meiner Meinung nach wurde die Atmosphäre jeder Situation, bzw. Reisestation nachvollziehbar eingefangen.

Die Handlung empfand ich allerdings oft als sehr langatmig, gefühlt geschah seitenlang nicht viel. Daher war ich zwischenzeitlich ziemlich unmotiviert weiterzulesen, musste ab und an pausieren und das Buch beiseite legen.

„Die Saga von Vinland“ ist atmosphärisch geschrieben, die Handlung hätte aber etwas interessanter gestaltet werden können. / 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Herausfordernd

All Saints High - Der Rebell
0

Luna und Knight sind seit ihrer Kindheit ein Herz und eine Seele. Beide wurden von ihren leiblichen Müttern verlassen, was bei Luna eine selbstauferlegte Stummheit auslöste. Knight wird mit der Zeit zum ...

Luna und Knight sind seit ihrer Kindheit ein Herz und eine Seele. Beide wurden von ihren leiblichen Müttern verlassen, was bei Luna eine selbstauferlegte Stummheit auslöste. Knight wird mit der Zeit zum Football-Star der Schule und geht mit vielen Mädchen aus, insgeheim liebt er aber immer nur Luna. Mehrmals versucht Knight durch Annäherung aus Freundschaft Liebe werden zu lassen, was Luna furchtbar erzürnt. Eine Phase der Missverständnisse beginnt.

Kaum hatte ich zu lesen begonnen, war ich begeistert von der Atmosphäre, die zwischen den Protagonisten herrschte. Spannung in vielen Facetten war ständig spürbar, und trotzdem lag zwischen den beiden eine Harmonie in der Luft. Ich fand die Dynamik zwischen Luna und Knight sehr kraftvoll, wenn auch anstrengend. Die Autorin hat so viel Problematiken in dieses Buch gepackt, ich wurde regelrecht von einem Wirrwarr an Gefühlen überflutet! So wurde ich dazu angehalten mehrmals meine Ansichten zu bestimmten Themen zu überdenken, bis hin zur Akzeptanz von Tatsachen oder Geschehnissen. Es ist immer faszinierend, wenn eine Autorin den Leser so herausfordern kann. Sie hat gezeigt, wie verletzlich ein Mensch hinter seiner so hart erarbeiteten Fassade sein kann.

Die Figuren fand ich allerdings ganz schön extrem in ihren Verhaltensweisen, was aber wohl der problembehafteten Story geschuldet war. Vor allem Luna, die eine massive Entwicklung durchlebt, wurde mir nach und nach immer unsympathischer. Ihr Verhalten konnte ich an einigen Stellen überhaupt nicht nachvollziehen, wobei es mir vorkam, als spiele sie ihre Macht gegenüber allen möglichen Personen in ihrem Umfeld aus. Und was ich wirklich schlimm fand, war die Tatsache, dass die Teenager sich bei ihren ersten sexuellen Erfahrungen benehmen wie Pornostars – und natürlich den allerbesten Sex überhaupt haben, mit mehrfachen Orgasmen. Hallo?? Welche Botschaft wird denn hier übermittelt! Und lächerlich ist das noch dazu. Für diese Protagonisten hätte ein liebevolles Herantasten an die Sexualität besser gepasst, als oberflächlicher Matratzensport. Von mir gibt es daher einen Abzug bei der Bewertung.

Den Erzählstil von L.J. Shen mochte ich sehr, sprachlich authentisch und auch etwas rotzig, passend ins Bild der aufmüpfigen Teenager. Gut gefallen haben mir auch die jung gebliebenen Eltern, diese Interpretation wirkte auf mich freundlich und frisch.

Es ist ein spannungsgeladenes Buch, mit einer Fülle von Triggern. Für mich war die Problemdichte ein wenig zu viel, es geht beispielsweise um Adoption, Sucht, Verrat, Stalking, Krankheit, Tod, usw. Man hätte locker zwei Bücher daraus machen können. Wer damit klar kommt, hat bestimmt Spaß bei der Lektüre. Und eins habe ich daraus gelernt: „Träume sind nur Realität in der Warteschleife“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere