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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

Veränderungen kommen und gehen

Dieses ganze Leben
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Klappentext:

„Paola passt nicht in diese Welt, findet sie. Wo Glanz und Erfolg das Maß vorgeben, hält sie sich lieber an ihren Bruder, der im Rollstuhl sitzt, gerne Schach spielt und auf Likes pfeift. ...

Klappentext:

„Paola passt nicht in diese Welt, findet sie. Wo Glanz und Erfolg das Maß vorgeben, hält sie sich lieber an ihren Bruder, der im Rollstuhl sitzt, gerne Schach spielt und auf Likes pfeift. Auf Verordnung ihrer Mutter muss Paola täglich mit Richi an die frische Luft. Eine gute Gelegenheit, der Enge der elterlichen Villa zu entfliehen und Gegenden zu erkunden, wo Paola das wahre Leben vermutet – das so ganz anders ist, als sie dachte.“



Dieses Buch von Raffela Romagnolo zu bewerten fällt mir äußerst leicht: es ist herrlich grandios, wortgewandt, freizügig, ehrlich, unverblümt und menschlich. Menschlich, da Romagnolo eine wirklich geniale Sichtweise aufbringt, ihre Protagonistin Paola „laufen zu lassen“. Romagnolo ist mir bereits aus anderen Büchern bekannt und ich schätze ihren Schreibstil. Dieses Buch hier, ist etwas anders als sonst. Paola erlebt viel in ihrem jungen Leben und man mag sie. Man mag sie, weil sie so ist, wie sie ist. Ein besseres Credo hätte Romagnolo nicht setzen können.

Ihre Sprachmelodie mag für einige langweilig oder gar frech erscheinen. Für meine Begriffe, war es genau richtig und dem Alter entsprechend für Paola. Dennoch werden Emotionen und Gefühl hier ebenso angesprochen und wir dürfen ein ganz stiller Zuschauer sein, zwischen dem was Paola sieht, was sie sich wünscht, nach was sie sich sehnt.

Ganz großes Kino und genau deshalb gibt es 5 von 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Ein Vergleich

Die Erfindung des Marktes
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Lisa Herzog vergleicht in ihrem Buch die Sichtweisen von Hegel und Smith zum Thema „Die Erfindung des Marktes“. Vorab sei gesagt, dieses Buch lebt von Herzogs sachlicher und fachkundiger Sprache, es gehört ...


Lisa Herzog vergleicht in ihrem Buch die Sichtweisen von Hegel und Smith zum Thema „Die Erfindung des Marktes“. Vorab sei gesagt, dieses Buch lebt von Herzogs sachlicher und fachkundiger Sprache, es gehört ein wenig Ruhe dazu, um dieses Buch zu verstehen, es wirken zu lassen und sich selbst ein Bild über beide Sichtweisen zu machen. Wenn dies geschehen ist, wird man als Leser wahrlich entzückt sein über diese Gegenüberstellung der beiden Meinungen durch Herzog. Höchst interessant ist, das Herzog immer versucht alle Sichtweisen der beiden zu betrachten und dabei kaum bis gar keine eigenen Parts einfließen zu lassen.

Mir persönlich, hat dieses Sachbuch einen sehr spannenden und weiterführenden Einblick in das Thema gegeben und genau dafür gibt es von mir 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wo ist mein Kind?

Zwei fremde Leben
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Klappentext:

„Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift ...

Klappentext:

„Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen. DDR-Alltag im Jahr 1973. Aber Ricarda glaubt nicht an den Tod ihres Kindes. Sie glaubt vielmehr an eine staatlich angeordnete Kindesentführung. Auch der Polizist Thomas Rust, der zufällig Zeuge des dramatischen Vorfalls wurde, hegt diesen Verdacht und stellt Recherchen an, die ihn in höchste Gefahr bringen. Erst 17 Jahre später laufen die Fäden zusammen, als die junge Claudia Behling jene Frau sucht, die sie nach ihrer Geburt weggegeben haben soll – ihre Mutter.“



Frank Goldammer hat hiermit ein neues Terrain in seiner Autoren-Laufbahn eingeschlagen und dabei ein trübes und dunkles Kapitel der DDR-Geschichte direkt am Schopfe gepackt welches immer wieder gern ruhig und still geredet wird. Da ich selbst ein Kind aus der DDR-Zeit bin, kenne ich solche Geschichten auch aus der Realität nur zu gut.

Goldammer geht recht selbstbewusst und etwas kühl für meine Begriffe in diesem Roman vor aber es passt zur Situation und kann auch nicht anders gehandhabt werden. So eine Geschichte, die hier von Ricarda und ihrem Kind erzählt wird, geht unheimlich an die Lesersubstanz und hallt gewaltig nach.

Die Geschichte mutete in vielen Teilen recht unglaublich an, ist aber unheimlich fundiert von Goldammer recherchiert.



Dieses Buch hat mich gefesselt und stark beeindruckt! 5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Berührende Familiengeschichte

Der Sommer war sehr groß
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Ja, ja...die Mosel. Ein wunderschönes Fleckchen Erde an denen die leckersten Rieslinge der Welt wachsen. Das steilste Stück, welches bewirtschaftet wird, ist der Bremmer Calmont, der, wie der Name schon ...

Ja, ja...die Mosel. Ein wunderschönes Fleckchen Erde an denen die leckersten Rieslinge der Welt wachsen. Das steilste Stück, welches bewirtschaftet wird, ist der Bremmer Calmont, der, wie der Name schon sagt, im schönen Örtchen Bremm liegt. Nur ist Weinanbau keine leichte Aufgabe, vor allem wenn man über Nacht zu diesem Erbe kommt und das Leben manchmal andere Wege geht, wie bei Kilian und Angelina Franzen. Kilians Vater kam bei einem Unglück im Weinberg ums Leben und das Weingut schwebte für kurze Zeit in der Luft, bis die beiden sich dafür entschieden haben es weiterzuführen.

Die Geschichte, und noch so viel mehr, die die beiden hier niedergeschrieben haben, genießt man ganz standesgemäß am besten mit einem Franzen-Riesling dazu. Die Geschichte der beiden geht wahrlich unter die Haut und ist ein tiefer Einblick in deren Leben. Jeder der beiden kommt im Buch zu Wort, welches eine schöne Abwechslung im Leserhytmus aufbringt und Abwechslung beschert.

Schnell wird klar, Weinanbau und dessen Pflege ist ein echter Knochenjob und funktioniert nur, wenn alle mit an einem Strang ziehen. Angelina und Kilian haben das bravourös gemeistert und ich drücken Ihnen von Herzen die Daumen, das es auch weiterhin so gut läuft! Ihr Riesling ist jedenfalls ein echter Genuss!

5 von 5 Sterne gibt es hier von mir!

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Charlotte und ihre Träume

Das Gestüt am See. Stürmische Jahre
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Klappentext:

„Auf ihrem Gestüt am See nahe der Ostsee züchtet Carl von Edzards höchst erfolgreich Vollblüter für die Rennbahn.

Seine große Liebe zu den Pferden hat er vor allem an seine Tochter Charlotte ...

Klappentext:

„Auf ihrem Gestüt am See nahe der Ostsee züchtet Carl von Edzards höchst erfolgreich Vollblüter für die Rennbahn.

Seine große Liebe zu den Pferden hat er vor allem an seine Tochter Charlotte vererbt, die davon träumt, das Werk ihres Vaters eines Tages weiterzuführen. Doch solche Wünsche schicken sich nicht für eine Tochter aus gutem Haus, stattdessen soll Sohn Hans später einmal das Gestüt übernehmen. Für Charlotte jedoch hat ihre Mutter eine gute Partie im Auge: Richard, den einzigen Sohn einer angesehenen und reichen Reederfamilie. Charlotte findet ihn höchst unsympathisch, sie beschäftigt nur noch ein Gedanke: Wie kann sie einer Ehe mit dem ungeliebten Mann doch noch entgehen? Wie kann sie ihren Traum von einem Leben mit den Pferden doch noch verwirklichen?

Da erfährt sie eher durch Zufall den Grund, warum ihre Eltern so nachdrücklich auf dieser Ehe bestehen …

Der erste Band der großen Gestüts- und Familien-Saga aus Norddeutschland. Mit viel Liebe, Dramatik und jeder Menge Pferden.“



Autorin Paula Mattis startet mit diesem Buch einen neue Trilogie. „Das Gestüt am See“ beginnt mit diesem ersten Teil „Stürmische Jahre“. Ich war ab der ersten Seite in diesem recht dünnen Roman sofort gefesselt und gebannt. Das Gut an der Ostsee wird sehr bildhaft beschrieben, ebenso auch deren Bewohner, egal ob zwei- oder vierbeiniger Natur. Man fühlt sich sofort mit den Menschen und Tieren verbunden. Ich muss gestehen, mich hat das alles ein wenig an die Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ oder „Die Kinder vom Süderhof“ erinnert.

Charlotte ist ein Wirbelwind und hat es nicht leicht in der damaligen Zeit und sie ist voll und ganz ein Pferdemädchen aus tiefstem Herzen. Erbe des Gestüts wird irgendwann eh mal ihr Bruder Hans, aber aufatmen bedeutet das für Charlotte nicht. Hier zeichnet sich bereits langsam ab, dass das alles noch unschöne Wendungen dür Charlotte nehmen wird.

Mattis hat einen wunderbaren emotionalen Schreibstil und durch ihre Beschreibungen kann man fast den Wind in den Haaren spüren und den Geruch der Pferde riechen, vielleicht auch im Hintergrund die Hufe über das Pflaster klappern hören. Ebenso beschreibt Mattis die damalige Zeit sehr gut und man fühlt sich zurückgesetzt in die Vergangenheit, in der alles doch etwas anders war als heute.

Für mich war dies ein perfekter Auftakt mit Hufengetrappel und einer Charlotte, die für ihr Ziel kämpfen wird, dessen bin ich mir sicher!

Ich freue mich schon sehr auf Band 2 und 3! Hierfür gibt es 5 von 5 Sterne!

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