Die Potenzen der Potenzialität
Ich liebe Bücher, die die Neuronen zum Leuchten bringen! Dies ist ein solches. Es ist anregend und bringt einen zum Reflektieren! 😘
Es wäre ratsam ein gewißes philosophisches Interesse mitzubringen und ...
Ich liebe Bücher, die die Neuronen zum Leuchten bringen! Dies ist ein solches. Es ist anregend und bringt einen zum Reflektieren! 😘
Es wäre ratsam ein gewißes philosophisches Interesse mitzubringen und mit Fremdwörtern vertraut zu sein. Aber man kann genauso gut ein Wörterbuch konsultieren, falls man sich mit dem einen oder anderen Begriff schwertut.
Dieses Buch hier kann man nicht nebenbei lesen und höchste Konzentration wird dem Leser abverlangt. Das kann manchmal etwas anstrengend sein, lohnt sich aber durchaus.
Wie kann man sich Fragen stellen über absolut Unbekanntes? Ergeben sich Beobachtungen und Erkenntnisse nicht eben aus den Phänomen, die ich sehen und empfinden kann? Bei mir selbst und anderen?
Und was sind Bedürfnisse, Autonomie, Freiheit? Ist mein Weg determiniert? Kann der Weg des ewigen Wachstums ewiglich so weitergehen? Fragen, die Jan-Philipp Schramm zu beantworten versucht. Doch wie subjektiv ist die Philosophie? Können Theorien verifiziert werden wie in den Naturwissenschaften? Die sich bekanntlich auch schon geirrt hatten, weil sie von der falschen Prämisse ausgingen?
Der Autor erhebt nicht den Anspruch für sich, der Weisheit letzter Schluß zu sein. Vielmehr will er den Leser anregen, über existentialistische Dilemmata zu sinnieren. Bedürfnisse brachten die Ökonomie hervor, denn nicht jeder kann alles selbst und braucht deswegen Waren sowie Dienstleistungen.
Immaterielle Bedürfnisse werden ebenso von der Ökonomie bedient. Doch wie frei bin ich in meinen Bedürfnissen? Sind sie mir durch gesellschaftliche Zwänge und Druck oktroyiert worden? Auch durch die Werbung und Gruppenzwang? Wie frei und autonom bin ich tatsächlich, wenn ich in der Erfüllung meiner Bedürfnisse von anderen abhänge und sei es nur der Supermarkt oder ein nettes Wort der Nachbarin.
Im Inneren bin ich doch eigentlich grenzenlos frei, aber ich denke, daß das ein Zirkelschluß ist. Denn allgegenwärtige Manipulationen können mich unbewußt steuern. Autonomie bedeutet für mich, aus Zwängen und Erwartungen auszubrechen. Aber ist das nicht unmöglich? Autonomie nur eine Illusion?
Oder ist jeder gerade so autonom, wie er oder sie es gerade verträgt?
Der Autor prangert jedenfalls die entfesselte Ökonomie an und die negativen Folgen, wie die extreme Umweltzerstörung. Unser aller Bedürfnis wäre eine intakte Umwelt und eine effektive Armutsbekämpfung. Solange aber eine Minderheit aus purer Gier das meiste Kapital hortet ...
Partizipationsmöglichkeiten würden viel soziale Schieflage beheben, zum Beispiel ein bedingungsloses Grundeinkommen. Und wenn jetzt einer sagt, wer soll das finanzieren? Der Staat wirft der Lufthansa unglaubliche Summen in den leviathanischen Rachen und trotzdem bauen sie Arbeitsstellen ab.
Manche Stellen liest man gerne noch einmal, um sie auf sich wirken zu lassen. Der Autor jedenfalls liefert wertvolle, wichtige Denkimpulse, die den Intellekt inspirieren, intensiv über Fragestellungen nachzusinnen. Danke!