Paris im Sommer 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird nach der Deportation durch die französische Polizei von ihren Eltern getrennt. Nach angstvollen Tagen gelingt ihr die Flucht. Sie muss ihren kleinen Bruder retten, den sie zu Hause im Wandschrank versteckt hat - den Schlüssel dazu hält sie in der Hand ... Sechzig Jahre später findet die Journalistin Julia heraus, dass die Pariser Wohnung ihrer Schwiegereltern einmal Juden gehört hat. Sie ahnt noch nicht, dass die Spurensuche ihr Leben vollkommen verändern wird.
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Klappentext: Die ergreifende Geschichte eines jüdischen Mädchens, das im Sommer 1942 in Paris von der Polizei deportiert wird, und einer Journalistin, die sich sechzig Jahre später auf die Suche nach ihr ...
Klappentext: Die ergreifende Geschichte eines jüdischen Mädchens, das im Sommer 1942 in Paris von der Polizei deportiert wird, und einer Journalistin, die sich sechzig Jahre später auf die Suche nach ihr begibt.
Im ersten Moment habe ich gedacht: "Nicht schon wieder eine Nazi-Geschichte", aber in diesem Buch werden die Geschichten der beiden Hauptfiguren mit einander verknüpft, zu Beginn liest man immer abwechselnd deren Geschichten, zum einen 1942 und dann im Jahr 2002.
Geschichten von deportierten Juden habe ich viele gelesen, sie verlieren nie ihren Schrecken. Das besondere an diesem Buch ist, dass die Journalistin sich 2002 auf die Suche nach diesem einem Mädchen begiebt um ihre Geschichte festzuhalten und auch um ihr zusagen, dass die Welt nicht vergessen hat und nie vergessen wird.
Diese Buch hat mich sehr bewegt und mich auch wieder dazu gebracht, die wirkliche Geschichte noch etwas tiefer nachzulesen, denn in diesem Buch stehen die Figuren im Vordergrund.
Ich vergebe volle 5 Sterne und spereche eine absolute Leseempfehlung aus!
Bewegend, traurig, löst Wut aus, aber auch Erschütterung! Was der Mensch dem Menschen antut! Es gibt offenbar keine Grenzen!
Ich habe mich dazu entschlossen, eine ganze Reihe Rezensionen zu Büchern zu ...
Bewegend, traurig, löst Wut aus, aber auch Erschütterung! Was der Mensch dem Menschen antut! Es gibt offenbar keine Grenzen!
Ich habe mich dazu entschlossen, eine ganze Reihe Rezensionen zu Büchern zu schreiben, die ich allesamt schon vor längerer Zeit gelesen hatte. Aber nachhaltig derart beeindruckt, daß sie sich mir sehr stark ins Gedächtnis eingebrannt haben. Nachdem ich in meiner letzten Rezension ein abscheuliches amerikanisches Verbrechen, das Jack Ketchum in "Evil" beschreibt, geschildert hatte geht es bei diesem Buch um eine andere Art des zwischenmenschlichen Permafrostes.
Das Buch hat zwei Handlungsebenen.
Paris, 1942: Die französische Polizei verhaftet Vater, Mutter und die zehnjährige Sarah. Sie schafft es gerade noch ihren vierjährigen Bruder in größter ( Zeit )Not in einen begehbaren Schrank zu sperren und verspricht ihm, daß sie zurückkommen wird, um ihn zu befreien und dann mitzunehmen. Den Schlüssel bewahrt sie sehr sorgfältig auf.
An jenem 16. Juli 1942 wurden viele Juden wie sie im Velodrom d' Hiver eingepfercht, um auf dem Weg ohne Wiederkehr nach Auschwitz deportiert zu werden. Nur Sarah gelingt es zu flüchten, auf mehr oder weniger direktem Weg will sie ihren Bruder befreien ...
Mai 2002: Julia Jarmond, Amerikanerin, Journalistin, lebt in Paris und soll über den sechzigsten Gedenktag des "Vel d' Hiv" schreiben. Viele Franzosen wollen das Kapitel Vichy - Regime allerdings nicht aufarbeiten oder etwas darüber hören. Nicht wahrhaben, daß Teile der Grand Nation sich ebenso mitschuldig an der Shoa gemacht hatten. Denn trotz gegenteiliger Behauptungen war leider nicht jeder bei der Resistance.
Julia stellt bei ihren Recherchen bald fest, daß es zwischen ihr und dem Mädchen Sarah eine Verbindung gibt und daß der tiefe Schmerz bis in die unmittelbare Gegenwart nachwirkt ...
Ich mußte bei dem Buch mehrmals schlucken. Tränen in den Augen und ein dicker Kloß im Hals.
Es ist eine Geistesgeschichte. Nicht im Sinne von Spuk und Kettenrasseln, sondern metaphorisch intendiert.
Das moderne Paris der Gegenwart ( und nicht nur jene Metropole ) überlagerte jenes von 1942. Aber unter der Firnis der Jetztzeit gehen noch immer die ruhelosen, ungesühnten Geister jener scheinbar fernen Vergangenheit um.
Du siehst, hörst und spürst sie für gewöhnlich nicht. Aber das tiefe Trauma des geschundenen Kollektivs der ermordeten Juden und auch all die anderen, die umgebracht wurden, sucht noch immer die nachfolgenden Generationen heim - mehr oder weniger bewußt.
Es ist nicht nur das Grauen, Familienangehörige zu verlieren und als eventuell einzig überlebende Person Schuld zu empfinden, daß man nicht auch tot ist. Ebenso kommt hinzu, daß in Frankreich und nicht nur dort ( vor allem Deutschland und ebenso andere Länder ) nahtlos weitergelebt wurde, als ob vor Kriegsende nichts gewesen wäre.
Wieviele "Kollateralschäden" ( ich benutze bewußt dieses Wort, um die Verharmlosung anzuprangern ) hat DER Genozid noch hervorgebracht? Drogen -, Alkoholsucht, psychische und psychosomatische Erkrankungen, Selbstzerstörung, Aggressionen, Suizide. Diese späten Opfer werden nicht von allen erkannt. Die Epigenetik beweist aber zweifelsfrei, daß Traumata einer bestimmten Generation Folgen für nachfolgende haben, selbst jene, die nicht einmal entfernt von der Shoa tangiert wurden.
Es ist ein erschütterndes, bewegendes Buch, emotional packend und von einer ergreifenden Tragik - intensiv und eindringlich.
Man muß ja bedenken, daß die Shoa nicht der letzte Genozid aller Zeiten war. Es gab seitdem viele weitere ( The Killing Fields; Hutus und Tutsis; die Massaker der IS; z. B. ), wenn auch nicht von solch einem erschreckend unfaßbar industriellem Ausmaß.
Wenn manche sagen, daß sie das Thema nicht mehr hören können und das sei doch ewig her, bitte nochmal nachdenken. Die menschliche Grausamkeit ist nämlich unerschöpflich, ebenso noch in der noch ungeschriebenen ( ? ) Zukunft.
Großartig verfilmt mit Kristin Scott - Thomas und Aidan Quinn.
Ich war sehr gespannt über dieses sehr positiv bewertete Buch.
Der Schreibstil ist gut und ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen.
Mir gefallen es, dass immer abwechselnd von der Vergangenheit und ...
Ich war sehr gespannt über dieses sehr positiv bewertete Buch.
Der Schreibstil ist gut und ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen.
Mir gefallen es, dass immer abwechselnd von der Vergangenheit und Gegenwart berichtet wird und beides ca. die gleichen Anteile einnimmt.
Gerade die Berichte von Sarah haben mich gefangen genommen.
Wobei ich zu Beginn eigentlich schon fast keine Lust mehr hatte das Buch zu lesen. Bertrand ist sowas von unsympathisch und arrogant. Ich kann nicht verstehen, dass man so einen Mann toll findet … ich musste so oft den Kopf schütteln und habe mich über diese Arroganz so oft während des Lesens aufgeregt - ein großer Minuspunkt.
Allgemein fand ich die Geschichte um Sarah deutlich besser als die der Gegenwart. Ein bisschen hat sie mich sogar berührt.
Das Ende war wenig überraschend.
Aufgrund der großen Kritik gibt es nur 3 Punkte von mir.