Cover-Bild Brombeerfuchs – Das Geheimnis von Weltende
(32)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.09.2020
  • ISBN: 9783737356930
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Kathrin Tordasi

Brombeerfuchs – Das Geheimnis von Weltende

Öffne die Tür, hinter der das Abenteuer liegt!

Sommerferien in Wales: Mitten im Wald, in einer Brombeerhecke, finden Ben und seine Freundin Portia eine geheimnisvolle Tür. Sie ist ein Portal zur Anderswelt und muss unter allen Umständen verschlossen bleiben. Doch woher sollen sie das wissen? Die alten Geschichten über die Wunder und Gefahren der Anderswelt sind lang vergessen ... Für Robin Goodfellow, den Mann mit dem Fuchsschatten, sind die Kinder die letzte Chance, das Portal zu öffnen und endlich nach Hause zurückzukehren. Für alle anderen jedoch könnte dies das Ende bedeuten.

Spannende Gestaltwandler-Fantasy für Jungs und Mädchen ab zehn Jahren, die die Leser tief in die britische Sagenwelt eintauchen lässt

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2020

Phänomenales Kinderbuch

0

Liebe Daisy,

heute melde ich mich mit meiner Rezension zu Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende von Kathrin Tordasi, das im Herbst 2020 bei Sauerländer erschienen ist. Ich hatte das außergewöhnlich ...

Liebe Daisy,

heute melde ich mich mit meiner Rezension zu Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende von Kathrin Tordasi, das im Herbst 2020 bei Sauerländer erschienen ist. Ich hatte das außergewöhnlich große Glück, ein Exemplar bei Lovelybooks zu gewinnen und im Rahmen einer Leserunde in dieses Buch abtauchen zu dürfen. Und lass mich dir sagen: Ich habe schon lange kein so facettenreiches Kinderbuch mehr gelesen.

Schon in dem Moment, als ich das Paket erhalten habe, wusste ich, dass es sich hierbei um ein ganz besonderes Leseabenteuer handeln würde. Nicht nur, dass es einmalig liebevoll von der Autorin zusammengestellt worden war, das Cover hat mich auch auf den ersten Blick verzaubert. Ein großes Kompliment an dieser Stelle an Maximilian Meinzold für die Umschlaggestaltung und -abbildung. Ich fühle mich geehrt, so ein wunderschönes Buch in meinem Regal stehen haben zu dürfen.

Inhalt
In Brombeerfuchs reisen wir gemeinsam mit Portia nach Wales. Die Umstände haben es gefordert, dass sie den Sommer dort bei ihren Tanten in einem kleinen verschlafenen Städtchen verbringt, anstatt Urlaub in Andalusien mit ihrer Mama zu machen. Doch entgegen ihrer Erwartung, wartet dort das größte Abenteuer ihres Lebens auf sie. Gut versteckt im Haus ihrer Tanten entdeckt sie nämlich einen Schlüssel. Einen Schlüssel, der die Tür in die Anderswelt öffnet. Dort werden all die alten Geschichten und Legenden Wirklichkeit. Ahnungslos, was sie damit in Gang setzt, stolpert Portia gemeinsam mit ihrem neugefundenen Freund Ben geradewegs durch das Weltentor. Doch dabei vergessen sie etwas Wesentliches: Die Tür hinter sich zu schließen. Und so gelingt es den Schwaden des Grauen Königs die Zwischenwelt zu verlassen – etwas, das alle anderen Welten bedroht.

Schreibstil
Ich habe es schon mehrfach gesagt und ich werde es noch ganz oft sagen: Ich bin völlig in Kathrin Tordasis Schreibstil verliebt. Sie schreibt ungemein eloquent und atmosphärisch. Das Buch hat mich ab der ersten Seite völlig in seinen Bann gezogen. Der Stil trifft genau das richtige Maß an Detailreichtum. Nicht zu viele, als dass sie den Lesefluss unterbrechen und von der Handlung ablenken würden. Aber doch genug, dass ich beim Lesen direkt Bilder und Szenen vor meinem inneren Auge hatte. Dies gilt auch für Gefühle, die sich außergewöhnlich gut vermittelt haben; besonders die kindliche Faszination wirkte direkt greifbar (z.B.: S. 107). Kurzum: Das Buch ist ein sprachlicher Traum.
Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Die meiste Zeit alterniert die Erzählung zwischen einer Fokalisierung in der dritten Person durch Portia und Ben. Dieses Schema wird nur in einzelnen Instanzen für Zwischenspiele gebrochen, die von Geschehnissen abseits der beiden ProtagonistInnen erzählen. Diese Mischung aus Erzählperspektiven hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Einblicke in die verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungen von Portia und Ben haben einander toll ergänzt. Die Zwischenspiele haben das Gefühl von Dringlichkeit immer wieder verstärkt. Zudem gibt es Kapitelüberschriften, die nicht nur einen guten Überblick geben, sondern auch an mehreren Stellen zusätzliche Spannung schaffen.

Figuren
Wir haben es hier mit einem relativ kleinen Ensemble zu tun. Aber wie heißt es so schön: Qualität vor Quantität. Die Figuren, die ich kennenlernen durfte, waren dafür um so besser herausgearbeitet. Ich hatte zu allen direkt ein Bild und ein Gefühl im Kopf. Etwas, das bei mir normalerweise oft relativ lange dauert. Nicht so bei Brombeerfuchs: Hier ist die Charakterisierung so elegant mit der Erzählung verwoben, dass ich direkt eine Verbindung zu den Figuren herstellen konnte. Nicht zuletzt, weil sie jeweils stark individuelle Stimmen haben, was bei den wechselnden Perspektiven besonders deutlich wird. Ben und Portia sind stark konträre Figuren, die ein breites Identifikationsspektrum bieten. Während Portia sich impulsiv von einem Abenteuer in das nächste stürzt, ist Ben eher zurückhaltend und rational. Er denkt die Dinge durch, bevor er handelt. Wirken sie auf den ersten Blick noch so unterschiedlich, so merkt man als LeserIn doch bald, dass sie einander ausgezeichnet ergänzen könnten. Ich hatte große Freude daran, der Freundschaft zwischen den beiden beim Wachsen zuzusehen.
Doch keiner von beiden ist perfekt. Sie haben ihre Schwächen und müssen sich somit ihren jeweils eigenen Herausforderungen stellen. Die beiden bleiben immer menschlich (zumindest, was ihre Charaktereigenschaften angeht), denn auch in prekären Situationen, die das Potential für heroische Taten bergen, verschwinden ihre Schwächen nicht (z.B.: S. 96). Ben und Portia wird der nötige Raum gegeben, diese zu reflektieren und sich folglich weiterzuentwickeln. Dabei werden sie über große Teile des Buches von erwachsenen Figuren unterstützt. Diese helfen, wo nötig, geben den beiden Kindern aber nötigen den Raum und die Gelegenheit, eigene Erfahrungen zu machen und an diesen zu wachsen.

Repräsentation
Ich möchte an dieser Stelle gerne positiv hervorheben, wie gut es mir gefallen hat, dass in diesem Buch keine Klischees bedient wurden und stattdessen Repräsentation eines heterogenen Ensembles an Figuren geschaffen wurde. Wie du bestimmt schon an meiner groben Charakterisierung von Portia und Ben gemerkt hast, bedienen unsere beiden ProtagonistInnen in keiner Weise die klassischen Geschlechterklischees. Vielmehr werden diese umgekehrt. Etwas, das hervorragend funktioniert. Portia ist inspirierend mit ihrem starken Willen und Aktionismus und der sanftmütige, bücherliebende Ben ist eine ungemein sympathische Figur. Ich finde es toll, dass hier Vorbilder geschaffen werden, die nicht auf die üblichen patriarchal geprägten Eigenschaften reduziert werden. Analog wird hier die Struktur der traditionellen Kernfamilie auf verschiedene Arten infrage gestellt und es werden stattdessen andere Zusammenstellungen vorgelebt. Derartige Diversität ist leider noch immer selten und ich freue mich um so mehr, sie hier derartig selbstverständlich umgesetzt zu lesen
Auch, dass eines der wesentlichen Motive, der Umgang mit Verlust und Trauer, ist, fand ich sehr positiv. Sowohl Ben als auch Portia müssen auf ihre Art lernen mit diesen umzugehen. Ich bin überzeugt, dass der Brombeerfuchs durch das breite Identifikationspotential, das er bietet, helfen kann, diese schwierigen Themen auch für jüngere LeserInnen greifbar zu machen.
Großartig finde ich auch, dass das Buch seinen pädagogischen Auftrag sehr geschickt erfüllt; sei es nun, in dem es vermittelt, dass man nicht auf Wunden greifen soll, dass es normal ist, dass die Füße einem wehtun, wenn man auf großer Abenteuerreise ist (vgl. S. 117), oder, dass man die Konsequenzen bedenken sollte, bevor man wild darauf losstürmt (vgl. S. 149). Dies sind nur einige der wichtige Botschaften, die im Brombeerfuchs charmant verpackt sind.

Fazit
Brombeerfuchs ist ein fantastisches und wundervolles Kinderbuch, das nicht nur mit starken Charakteren und Wertvorstellungen glänzt, sondern auch noch ein sprachlicher Traum ist. Ich kann es ausnahmslos allen Leserinnen und Lesern ab 10 Jahren, die eine magische Reise nach Wales unternehmen wollen, wärmstens ans Herz legen. Ich freue mich schon, wenn wir uns das nächste Mal sehen, damit ich es dir mitbringen kann – Brombeerfuchs ist ein literarisches Abenteuer, das du keinesfalls verpassen darfst.

Deine Daffy

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2020

Gefährlicher Ausflug in die Anderswelt

0

Portia kommt in den Sommerferien nach Wales zu ihren beiden Tanten Rose und Bramble. Dort lernt sie Ben kennen. Ein Fuchs führt Portia zu einer geheimnisvollen Tür, die sie neugierig öffnet – sie weiß ...

Portia kommt in den Sommerferien nach Wales zu ihren beiden Tanten Rose und Bramble. Dort lernt sie Ben kennen. Ein Fuchs führt Portia zu einer geheimnisvollen Tür, die sie neugierig öffnet – sie weiß schließlich nicht, dass diese Tür in die Anderswelt führt und unbedingt geschlossen bleiben sollte. Ben und Rose folgen ihr in die Anderswelt, um ihr zu helfen, und plötzlich finden sich alle wieder in einem gefährlichen Abenteuer. Ob sie wohl wieder in ihre Welt zurückkehren können?

Mit dieser Ausgangssituation beginnt ein spannendes Kinderbuch über Gestaltwandler und über eine geheimnisvolle Anderswelt, in der das Betreten eine dunkle Macht weckt. Sehr viele Elemente der britischen Sagenwelt sind in diese Geschichte hineingewoben, es gibt einige Geheimnisse aufzudecken und Gefahren zu bestehen. Das Buch ist aus der Sicht der Kinder geschrieben, so dass Portia und Ben dem Leser sehr schnell sympathisch werden. Die Atmosphäre der Geschichte ist eher düster, dafür sehr detailreich geschildert, der junge Leser kann sich mit einem leichten Gruseln in die Gefahren dieses Abenteuers begeben.

Ich habe dieses Buch mit meiner Tochter gelesen, wir waren beide sehr fasziniert von diesem spannenden Abenteuer mit sehr viel Anderswelt-Flair. Ich empfehle es sehr gerne für alle Leser ab 10 Jahren und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2020

Rezension online

0

Meine Meinung:
Hallo ihr Süßen
Dies Buch war der absolute Wahnsinn! Man nehme, Narnia, der Geheime Garten und ganz viel Fantasie und mache daraus etwas neues und traumhaft schönes! Ein Buch, das man erst ...

Meine Meinung:
Hallo ihr Süßen
Dies Buch war der absolute Wahnsinn! Man nehme, Narnia, der Geheime Garten und ganz viel Fantasie und mache daraus etwas neues und traumhaft schönes! Ein Buch, das man erst wieder weg legen kann, wenn es beendet ist und auch dann möchte man einfach noch vieles mehr erleben! Es ist eine Welt in der alles möglich ist und die Märchenhaft erscheint und zugleich voller Alpträume steckt. Es war eine Reise durch die Welten, der Fantasie und eine Reise der Gefühle. Für mich ein wirkliches Jahres Highlight und eine Geschichte, die solch einen Sog aufweist, das man ihr einfach nicht entkommen kann. Eine Geschichte die an die Welten J. K. Rowlings erinnern und auch total an Narnia, einer Welt die man einfach nicht entkommen kann. Grandios! Dazu unglaublich tolle und einzigartige Charaktere und Wesen, selbst die Antagonisten wachsen einem hier ans Herz. Es ist einfach eine ganz unglaubliche Geschichte, voller Magie, Farben und ganz viel Mystik und auch Grusel Elementen. Ich habe sie wirklich sehr genossen und brauche einfach noch viel viel mehr! Ganz lieben Gruß Sonja/Shaaniel

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2020

Eine zauberhafte Story für Jung und Alt!

0

Sommerferien in Wales: Mitten im Wald, in einer Brombeerhecke, finden Ben und seine Freundin Portia eine geheimnisvolle Tür. Sie ist ein Portal zur Anderswelt und muss unter allen Umständen verschlossen ...

Sommerferien in Wales: Mitten im Wald, in einer Brombeerhecke, finden Ben und seine Freundin Portia eine geheimnisvolle Tür. Sie ist ein Portal zur Anderswelt und muss unter allen Umständen verschlossen bleiben. Doch wissen sie es nicht besser und als Portia Robin Goodfellow, den Mann mit dem Fuchsschatten, folgt, passiert es und das Portal wird geöffnet. Für Robin ist es die letzte Chance, um nach Hause zurückzukehren, doch für alle anderen könnte dies das Ende bedeuten.

Dieses Buch hat mich schon beim Cover eingefangen und es ist ein wirklich gelungenes, fantastisches Kinderbuch, dass aber auch mir super gefallen hat.
Schon die Ankunft bei Bramble und Rose war zauberhaft, der Bahnhof, das Haus, alles war bildhaft beschrieben und man hatte keinerlei Problem, durch die Räume zu flanieren und Portia, dann letztendlich auch in den Ort und zum Portal zu begleiten.
Portia und Ben werden in das gemeinsame Abenteuer katapultiert, in dem sie das Portal benutzen. Sie kennen sich kaum und doch versuchen sie zusammen, die Probleme zu klären. Die Kapitel wechseln zwischen den Erlebnissen von Portia und Ben. So bekam man einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der zwei Kinder. Man durfte die Wege der beiden begleiten, denn im Laufe des Buchs müssen sie sich trennen und mit anderen Gefährten einen Weg finden, die Anderwelt zu retten.
Man darf die verschiedenen Welten erleben und die Beschreibungen sind zauberhaft. Das Feenreich konnte man sich super vorstellen und ist dort auf die verschiedensten Persönlichkeiten getroffen. Vom Fuchs Robin, den Salamander Gwil oder die Feenkönigin Titania und viele mehr. Jeder war für die Story wichtig, denn es besteht eine große Gefahr bevor und nur zusammen schaffen sie es, Rose aus dem Nebel zu retten und den grauen König zu besiegen.
Wenn ihr Storys mögt, die in verschiedenen Welten stattfinden, die so bildhaft beschrieben sind, dass man meinen könnte, man würde mit durch die Gegenden streifen, und einen sehr flüssigen Schreibstil mögt, dann greift unbedingt zu.

Das Buch ist spannend, fantastisch, geheimnisvoll und hat eine schöne Prise Humor mit im Paket. Eine wundervolle Geschichte für Jung und Alt, zum Vorlesen oder Selberlesen! Tolles Kopfkino in Buchform, dass ihr unbedingt lesen müsst. Lasst euch verzaubern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2020

Abwechslungsreiche, unterhaltsame All-Age Fantasy ab 10 Jahren

0

Dem „Brombeerfuchs“ kommt in der gleichnamigen Fantasy ab zehn Jahren der in Berlin lebenden Autorin Kathrin Tordasi nur eine Nebenrolle zu, denn Portia Beale und Ben Rees, beide 12 Jahre alt, sind die ...

Dem „Brombeerfuchs“ kommt in der gleichnamigen Fantasy ab zehn Jahren der in Berlin lebenden Autorin Kathrin Tordasi nur eine Nebenrolle zu, denn Portia Beale und Ben Rees, beide 12 Jahre alt, sind die Protagonisten der Geschichte. Gemeinsam entdecken die beiden „Das Geheimnis von Weltende“, wie es auch im Untertitel des Buches heißt.

Weil es ihrer Mutter nicht gutgeht, fährt die in London lebende Portia zwei Wochen in ihren Sommerferien zu ihren Großtanten Bramble und Rose, von denen die eine Autorin und die andere Lektorin ist. Die beiden wohnen in dem kleinen Ort Trefriw in Nordwales. Erst sind es nur einige kleine seltsame Begebenheiten, die Portia in ihrer neuen Umgebung auffallen, doch als Ben, der der Sohn der örtlichen Buchhändlerin ist, nicht zu einem vereinbarten Treffen kommt, folgt sie dem Fuchs Robin zu einer alten verschlossenen abseits gelegenen Tür inmitten eines von Gebüsch überzogenen Mauerrests.

Mittels eines Schlüssels, den Portia kurz zuvor aufgrund ihrer Neugier im Haus der Tanten gefunden hat, ist es ihr möglich, die Tür zu öffnen, die einen Weg freigibt zu einer magischen Welt. Doch davon ahnt Portia zunächst nichts, denn das nötige Wissen über die Anderswelt ist über die Jahre und Jahrzehnte hinweg abhandengekommen. Ben ist zunächst unbedarft, als ein magisches Wesen ihm und Rose darüber Bescheid gibt, dass das Portal geöffnet wurde und nun unmittelbares Handeln nötig ist. Nur wenige wissen, dass das Ende der sichtbaren und unsichtbaren Welt vielleicht kurz bevor stehen könnte.

Zu Beginn gibt Kathrin Tordasi dem Leser im Prolog anhand einer kurzen Fantasiegeschichte einen kurzen Einblick in die mysteriöse Anderswelt, in der für die Waliser seit jeher die Feen wohnhaft sind. Dadurch baute sie gleich von Anfang an eine gewisse Spannung auf, denn der Zutritt zu dieser magischen Welt bedeutet große Gefahr. Als es nun Portia gelang, die Tür zu öffnen, befürchtete ich das Schlimmste.

Die Autorin hat ihre Charaktere gut ausformuliert. Portia und Ben sind noch unerfahren darin, zwischen verschiedenen, ihnen gebotenen Möglichkeiten abzuwägen. Die magische Welt, die sie bisher nur aus Büchern kannten, erscheint ihnen wie ein Traum. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ihre Menschenkenntnis hier wenig ausreichend ist, um all die Stolpersteine zu erkennen, die ihnen im übertragenen Sinne in der Anderswelt durch die fabelhaften Wesen in den Weg gelegt werden. Während Ben eher mehr geerdet wirkt, lässt Portia sich immer wieder durch ihren Vorwitz und ihre Lebensfreude zu spontanen Aktionen verleiten, die der Erzählung zu neuen Wendungen verhelfen. Auch durch die Angst mancher Figur oder ihrer Sprunghaftigkeit erreicht die Autorin es, ihrer Geschichte unerwartete Richtungsänderungen zu verleihen. Jedem Leser gibt sie mit auf den Weg, dass ein starker Zusammenhalt, Absprache und Aufgabenverteilung in einer Gruppe eher und schneller zum gemeinsamen Ziel führen.

Mit viel Einfühlungsvermögen spielt Kathrin Tordasi mit dem Wissen um den Tod, der auch für die ansonsten unsterblichen Wesen in der Zwischen- und Anderswelt durch Magie möglich ist. In Zwischenspielen wendet sie ihren Blick kurz ab von den Protagonisten und vermittelte mir als Leser weitere Einsichten jenseits der uns bekannten Welt. An der ein und anderen Stelle lässt sie kurze Vergleiche mit anderen Wunderwelten durch die Nennung bekannter fantastischer Literatur einfließen.

„Der Brombeerfuchs“ von Kathrin Tordasi ist abwechslungsreich, unterhaltsam und lesenswert geschrieben. Das Buch ist geeignet ab 10 Jahren, eigentlich aber eher eine All-Age-Geschichte, die ich gerne weiterempfehle. Weil mich diese Fantasy rundum begeistern konnte, wünsche ich mir eine Fortsetzung oder zumindest weitere Erzählungen der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere