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Veröffentlicht am 12.11.2020

Ein Meister in der Gesell ( en )schaft, mit Ironie, Saft und Kraft!

My hort will go on
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Humor ist wenn Schicht im Andreasschacht trotzdem im Alltag zum Lachen bracht'! Satire at its best!

Mad Köninger ( ist Mad eine Referenz an das gleichnamige überdrehte, witzige Satiremagazin? Abkürzung ...

Humor ist wenn Schicht im Andreasschacht trotzdem im Alltag zum Lachen bracht'! Satire at its best!

Mad Köninger ( ist Mad eine Referenz an das gleichnamige überdrehte, witzige Satiremagazin? Abkürzung von Madsen, weil heimlich ein Däne, oder ist das das Synonym für "sind wir nicht alle ein bißchen Bluna?" oder steht Mad womöglich für Militärischen Abschirmdienst? O Schreck! ) rückt nicht nur mit einem frisch geschliffenen Messer aus guter Solinger Produktion an. O nein, er bringt eine Guillotine mit, um sezierend all den Irrsinn und Lächerlichkeiten der ach so tollen Gesellschaft kurzerhand mit spitzer Zunge zu köpfen.

Er ist gnadenlos und er scheut nicht davor zurück, durch alle Untiefen und Höhen der Pointen zu sausen.

Er ist ein scharfer Beobachter, der sich nur aufmerksam in seinem eigenen entfesselten Alltag umzusehen braucht, um all den normalen Wahnsinn zu erfassen und in Worte zu bannen.

Man kann oft lachen, aber manchmal bleibt einem selbiges im Larynx stecken.

Wer tiefschwarzen Galgenhumor besitzt wird Freude an diesem enthüllenden Tagebuch haben, diesem Konglomerat aus Short Stories, Glossen und Anekdoten darstellt.

Wozu braucht man dann noch Phantasie, um Fiktion zu ersinnen, wenn man reichlich aus dem eigenen reichen Grünkernsuppenleben schöpfen kann?

Das Beste ist: er schont zwar nichts und niemanden, aber sich selbst am wenigsten. Er führt alle physikalischen Gesetze ad absurdum, weil er sich gekonnt selbst auf den Arm nimmt - entgegen der Schwerkraft.

Übrigens: Die Schnitzeljagdsaison ist schon vorbei, weil die Abschlußquote erfüllt ist und diese sich erst wieder vermehren müssen!

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Veröffentlicht am 12.11.2020

China - bedrohlich und bedroht?

Chinas Geschichte im Comic - China durch seine Geschichte verstehen - Band 4
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Es wird kolportiert, daß der SARS Cov2 - Virus, die Schreckenskrone, von Wildtieren ( Fledermäuse, iiih! ) mutiert auf Menschen in der Provinz Wuhan übergesprungen ist. Gut, es steht fest, es gab den ersten ...

Es wird kolportiert, daß der SARS Cov2 - Virus, die Schreckenskrone, von Wildtieren ( Fledermäuse, iiih! ) mutiert auf Menschen in der Provinz Wuhan übergesprungen ist. Gut, es steht fest, es gab den ersten bekannten Massenausbruch dieser neuartigen Krankheit in der Provinz Wuhan. Aber ist C. tatsächlich in China geboren? Als Propaganda kommt diese Behauptung Trump wie gerufen.

Man sieht heute die wirtschaftliche und politische Weltmacht China als bedrohlich an, dabei wurde diesem Reich der Mitte viel Unrecht getan.

Die westlichen Mächte und Japan, Großbritannien zwang China Opium auf, was immerhin zu zwei Opiumkriegen führte. Der Boxeraufstand 1900 wurde von überwiegend "Langnasen" aus sieben westlichen Nationen plus der achten, Japan, brutal niedergeschlagen.

China hat eine sehr wechselhafte, bewegte Geschichte, die in diesem Band ab dem Jahr 1368 einsetzt, mit der Ming - Dynastie. Diese war eben mehr als nur Vasen. Großartige Momente vermischen sich bittersüß mit viel Leid und Schmerzen.

Seitdem es die Chinesen per definitionem als eine Art Reich oder Reiche gibt, mußten sie sehr viel erdulden und mitmachen. Kein Wunder, daß sie im späten 20. Jahrhundert und jetzt im 21. Jahrhundert zurückschlagen. China versus den Rest der Welt.

In dieser schwarzweißen Graphic Novel werden diese Jahrhunderte bis zum Jahr 1912 in eindringlichen Illustrationen verdichtet und sehr informativ dargestellt. Die Zeichnungen sind eine Augenweide. Man kann, auch mit Vorwissen, noch viel dazulernen.

Komplexer Stoff wird sehr verständlich heruntergebrochen. Dies ist ein guter Einstieg, diese Reihe, für jeden, der sich für Sinologie interessiert.

Es ist eine bilinguale Ausgabe mit der Originalsprache. Ein großartiges Meisterwerk!

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Jeder Mensch ist ein Unikat und damit seine eigene einmalige Marke!

Nur wer sichtbar ist, findet auch statt
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Na, du bist mir ja eine Marke! Diese Aussage könnte in Zukunft ein adelndes Kompliment sein!

Jeder Mensch ist ein Individuum und damit auch eine Marke - ein Unikat.

Tijen Onaran schreibt verständlich, ...

Na, du bist mir ja eine Marke! Diese Aussage könnte in Zukunft ein adelndes Kompliment sein!

Jeder Mensch ist ein Individuum und damit auch eine Marke - ein Unikat.

Tijen Onaran schreibt verständlich, wie man es schaffen kann, seine eigene Marke, sich selbst sichtbarer zu machen, um davon in mehrfacher Hinsicht profitieren zu können. Die eigene unverwechselbare Persönlichkeit ist das beste Kapital.

Der Lebensbereich oder das eigene persönliche Ding spielt dabei keine Rolle. Egal ob man in die Politik strebt, sich sozial engagiert, im Tierschutz aktiv ist, studiert oder ein eigenes Unternehmen gründet oder Autor ist uvm. Jeden könnte das Buch interessieren, der öffentlich und in Social Media sichtbarer werden will für sein oder ihr jeweiliges Anliegen.

Dabei nützt es gar nichts, sich auf Biegen und Brechen zu verdrehen, nur um zu gefallen. Das könnte nämlich kontraproduktiv sein. Dann wirkt man nicht echt. Ein bißchen gesunde Widerborstigkeit verleiht einem erst die nötige Tiefe, Plastizität und Authentizität. Das kann einen unverwechselbar machen im Meer der scheinbar immer Gleichen und Austauschbaren.

Keinen Trends unnötig folgen, selber welche setzen. Das wäre mein Plaisir.

Die Autorin gibt verständliche Anleitungen wie man das schaffen kann. Nicht zu bescheiden sein und sich seiner Stärken bewußt sein, sowie selbstbewußt dazu stehen. Sonst erkennt diese nie jemand.

Darauf zu warten, daß man "zufällig entdeckt" wird oder ein Wunder geschieht nützt gar nichts. Es ist zugegeben harte, intensive Arbeit, die man selbst hauptsächlich verrichten muß, denn niemand trägt dich als "Unsichtbare / n" auf seinen / ihren Schultern.

Das Buch ist quasi häppchenweise aufgeteilt, was sehr gut ist, damit man von den Informationen nicht erschlagen wird.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wer hat nur die Hölle beschworen?

Luzifer junior (Band 8) - Ein Geschenk der Hölle
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Luzifer jr., kurz Luzie, will eigentlich zusammen mit Lilly Geburtstag feiern, den zwölften und erlebt dann mehr "Abenteuer", als ihm lieb..

Kindgerechter, verständlicher Schreibstil mit einem wunderbar ...

Luzifer jr., kurz Luzie, will eigentlich zusammen mit Lilly Geburtstag feiern, den zwölften und erlebt dann mehr "Abenteuer", als ihm lieb..

Kindgerechter, verständlicher Schreibstil mit einem wunderbar köstlichen Humor machen das Buch nicht nur für die Lütjes interessant, nein, sogar faszinierend, sondern für alle Altersgruppen, die reichhaltiger, prächtig blühender Phantasie nicht abgeneigt sind! Sehr gelungene atmosphärische Schwarzweißillustrationen von Raimund Frey gehen die perfekte Liaison mit der originellen Geschichte ein. 

Dies ist Band ACHTUNG! Alle Achtung! Acht der Reihe, aber weil die eminentesten Protagonisten zu Beginn vorgestellt werden und jeder Band in sich abgeschlossen ist, kann man hier getrost neueinsteigen, ohne den flammenroten Faden zu verlieren. 

Luzie darf endlich seine heiße Partypremiere erleben. Und zwar an seinem zwölften Geburtstag. Azrael, Luzifer Seniors Bruder, indes kann es jedoch nicht lassen, erneut nach der Macht haschen zu wollen und setzt Bruderherz kurzerhand gefangen. Da könnten einem glatt vor Wut noch ein weiteres Paar Hörner und eine zweite Teufelsrute wachsen! Und wenn die Dermis nicht schon glutrot wäre, dann würde sie es jetzt werden! 

Die große Sause bei Onkel Wolfram ( nein, kein Element! ) ist abrupt pausiert. Selbstredend müssen Luzie, Lilly, Gustav, Cornibus und Aaron eingreifen, auf ins infernalische Gehenna um Senior zu befreien und dadurch zu retten. 

Die "Reise" wird brandheiß und äußerst riskant. Der schlimmste Geburtstag aller Zeiten, die reinste Tortur, weil Junior noch nicht einmal sein erstes Präsent überhaupt auspacken konnte, wegen dieser Unterbrechung?

Ja, Luzie schlägt so gar nicht nach seinem Vater, dem gefallenen Engel und Fürstern der Finsternis, Herrn der Hölle. Er ist viel zu lieb, gutmütig und mangels reichhaltiger Lebenserfahrung im besten Sinne noch etwas unbedarft, aber äußerst intelligent sowie charmant. Als ungarischer Nachwuchsadliger wurde er vormals als Mitglied in das St. Fidibus Jungeninternat eingeschleust, auf Terra natürlich. Denn Ungarn ist keine Provinz der Hölle und das Internat keine Infernalische Schule. Als Kompagnon kam Hausdämon Cornibus mit und ist nach wie vor bei ihm.

Das Kalkül des Vaters war eigentlich, daß Junior am besten böse und fies würde unter Menschen? Eigentlich ein hintersinniger und stimmiger Plan. Der nicht aufzugehen scheint ...

In Gustav und Aaron, mit denen Luzie sich das Zimmer teilt, fand Luzie sogar sterblich menschliche best buddies, die es immer noch sind. Er fand sogar seine Zwillingsschwester Lilly, die eindeutig mehr den Kriterien entspricht, die Senior eigentlich von Luzie erwartet. 

Es ist so schön, Luzies Hibbeligkeit und Aufregung unmittelbar vor seinem Geburtstag mitzuverfolgen. Was mag wohl sein erstes Geschenk überhaupt sein? 

Jeder der Protagonisten ist ein erstklassig ausgearbeitetes Unikum und Individuum.

Der süffisante Humor und die Ironie greifen auch Alltagswidrigkeiten auf, die so manchen von uns Erdlingen schon zur höllischen Weißglut getrieben haben, inklusive Rauch aus den Ohren und Nüstern, ohne Satan zu sein. 

Cornibus ist ein herrlicher Freund, sehr eigenwillig in verschiedener Hinsicht, aber loyal und so gar nicht finster dämonisch anmutend.

Die Geschichte ist fesselnd und die innere Hitze steigt beim Lesen regelrecht an, wenn man mit unseren Helden mitfiebert. Es gibt ein paar wirklich infernalische Kehren, bei denen man laut ausruft: Was zur Hölle? Was zum Teufel? 

Werden unsere Helden Senior retten können und unbeschadet ihr unfreiwilliges Abenteuer überstehen? 

Am Ende gibt es noch eine wunderbare gelungene Illustration, die posterwürdig wäre, mit gewißen nicht mehr unter uns weilenden Rockstars, Jimi zum Beispiel ...

Auch L. A. Lucifer und Chloe wären von dem Buch begeistert, ebenso der gehörnte Leibhaftige höchstpersönlich! Warum dröhnt die Erde so? Weil es des Teufels kehliges Lachen während des Lesens ist.





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Veröffentlicht am 12.11.2020

Der Ferne Osten ist in jedem von uns selbst!

Trittsteine Ost
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Andersartige Lyrik, die in ihrer Widerspenstigkeit nicht gefällig oder glatt poliert sein möchte und an der sich der Leser reiben kann!

Dieser Lyriker, Christian Bolick-Zander ist am 29.10.1943 in Katscher/Oberschlesien ...

Andersartige Lyrik, die in ihrer Widerspenstigkeit nicht gefällig oder glatt poliert sein möchte und an der sich der Leser reiben kann!

Dieser Lyriker, Christian Bolick-Zander ist am 29.10.1943 in Katscher/Oberschlesien und Lisberg/Landkreis Bamberg ist seine Heimat. Von 1965 bis 1998 war er Lehrer, unter anderem in Guayaquil/Ecuador und Shanghai. Sein Lebensmotto lautet, daß ein gescheiter Mensch die beste Bildung auf Reisen fände, Worte von Goethe. 

Nun ja, jetzt in Coronazeiten ist das bekanntlich sehr sehr schwierig bis unmöglich, aber hoffnungsvollerweise wird diese Pandemie mal Historie sein, aus der die Menschheit dann besser etwas lernt. Und sie nicht "vergißt" oder verdrängt, wie die Spanische Grippe ( die eigentlich aus Kansas / USA stammt ) von 1918 bis 1920.

Der Autor hier ist ein Globetrotter, universal unterwegs seit Novembrus 2008 auf allen Erdteilen. 

In diesem vorliegenden Band kann man die Resultate seiner Asienreise inhalieren, die am 23. Mai 2009 in Dubai begann und am 20. Juni 2009 in Indonesien endete.

Er prozessiert seine Impressionen und Erlebnisse in postmoderner Lyrik, läßt seine Emotionen gekonnt in hintergründige Wortgebilde fließen. Ergo: eine liquide, oder besser wie eine warme Brise wehende Sprache, die großartig das Bewußtsein aufgeladen elektrisiert. 

Diese Poesie wirkt teilweise experimentell und erschließt sich nicht immer auf Anhieb. Jetzt werden einige stöhnen: "Mann, das hört sich aber anstrengend an!"

Zugegeben, für die eine oder den anderen könnte das der Fall sein. Es ist temporär anstrengend das Werk zu lesen und scheint manchmal kompliziert, sogar verschlossen und sperrig. Die Texte wollen decodiert und erobert werden. Aber zu leicht soll es dem Leser / in nicht gemacht werden. "Gefällige" Lyrik ist rasch gelesen und verstanden, aber unter Umständen ebenso schnell vergessen. 

Mit dieser Lyrik des Autoren arbeiten zu "müssen", daß man sie nicht nebenbei lesen kann, ist exzellent. Denn dies regt zum Reflektieren an, so daß man die 48 Seiten des öfteren liest, um jedesmal frische, neuartige Eindrücke zu gewinnen. 

Der Poet besitzt ebenso tief- und hintersinnigen trockenen Humor, den er wieder und wieder in verknappten Formulierungen verdichtet vermittelt und aufblitzen läßt wie Bergkristall in der aufgehenden Sonne. 

Die Poeme sind durchdatiert, so daß man die Stationen seiner Asienreise nachvollziehen kann. Sechs Wochen insgesamt. 

Er ist durchaus hinterfragend, blickt hinter die Fassaden, versucht Charakteristika der jeweiligen Einheimischen zu generieren, aber schält auch pointiert das Atypische der Asiaten heraus, fern jeglicher Klischees, Stereotype und Weichspülromantik. 

Wer beispielsweise Friederike Mayröcker mag oder das Poetische  in der ganz eigenen Sprache Elfriede Jelineks, sollte Christian Bolick-Zander seine Aufmerksamkeit widmen, denn er hat jene redlich und reell verdient. Aber wie erwähnt: speziell und anders, dadurch exzeptionell und herausragend! Für Anhänger "gefälliger", "glatter" Poetik eher nicht geeignet, außer er oder sie ist offen und bereit, seinen / ihren lyrischen Horizont beträchtlich zu expandieren. Sehr empfehlenswert! 

Randnotiz: Am Ende des Buches gibt es eine Kurzbiographie und auf der Rückseite des Hardcovers eine Photographie des Verfassers. Außerdem gibt es in diesem Band zahlreiche originelle, auch humorvolle Illustrationen in Schwarzweiß von Friedrich Folz aus Gundelsheim. Eine perfekte Melange in Kombination mit der Lyrik! 




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