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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Sehr gefährliche Zeiten!

Düstere Lande: Schatten des Zorns
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Sehr spannender, außergewöhnlicher historischer Pageturner. Sehr vital und richtig zum darin Abtauchen! Gut recheriert und authentisch!

Mathes kämpfte schon gegen Widrigkeiten. In Augsburg wartet noch ...

Sehr spannender, außergewöhnlicher historischer Pageturner. Sehr vital und richtig zum darin Abtauchen! Gut recheriert und authentisch!

Mathes kämpfte schon gegen Widrigkeiten. In Augsburg wartet noch mehr auf ihn. Er freundet sich mit Ennlin an und den Rabenkindern.

Ein Heine, ein Werwolf und der Inquisitor spielen eine große Rolle. Jeder von ihnen zum Schlechten oder auch einer zum Guten?

Hexen werden verbrannt und das alles im Namen Gottes. Die Kinder kämpfen und die Erwachsenen wollen nichts verstehen. Man glaubt lieber einem verblendeten Inquisitor, der Frauen haßt.

Mathes macht vieles mit, Ennlin ebenso, aber beide helfen sich gegenseitig. Viele Gefahren und Schmerz lauern. Viele Tiere müssen auch leider dranglauben.

Wenigstens ist die Welle der Hexenverbrennungen wohl für immer seit langem vorbei? Manchmal denkt man aber, daß einige sich die Scheiterhaufen zurückwünschen.

Das Buch ist spannend, vielschichtig, gruselig und unheimlich auf manchen Strecken, atmosphärisch beschrieben. Authentische Protagonisten machen die Geschichte mit ihrer Tiefgründigkeit lebendig. Mathes und Ennlin sind äußerst sympathisch, wenn auch nicht die einzigen Träger meiner Zuneigung.

Das Buch fesselt jedenfalls und man möchte auf gar keinen Fall in dieser Zeit gelebt haben. Das Buch ist sehr gut recheriert. Kiara Lameika hat sehr viel Arbeit und Seelenblut da hineinfließen lassen. Das Ergebnis ist hinreißend sehr gelungen und kann einem schlaflose Nächte bereiten, weil man immerzu weiterlesen möchtel Das sagt ja wohl alles! 😀

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Bodenlosigkeit tut sich am Bodensee auf!

Still schweigt der See
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Das Buch greift topaktuelle, "heiße" Themen gekonnt auf und bindet diese alle in eine sehr fesselnde Handlung ein. Bravo! Bravissimo!

Am Bodensee geht es rund. Eine "Fridays for Future" - Demonstration ...

Das Buch greift topaktuelle, "heiße" Themen gekonnt auf und bindet diese alle in eine sehr fesselnde Handlung ein. Bravo! Bravissimo!

Am Bodensee geht es rund. Eine "Fridays for Future" - Demonstration ist angesagt und andere haben leider den vollen Terror im Sinn.

Die Uni wird besetzt und die Studenten sind voll entsetzt. Fünfzig Geiseln.

Jemand nicht gerade Unbedeutendes ist der Drahtzieher und jemand anderes arbeitet im Hintergrund.

Deren Forderung: Eine Vergewaltigungsreihe soll aufgeklärt werden. Die Typen im Auditorium haben Maschinenpistolen und benutzen sie auch.

Sito und der Rest der Polizei sind total aufgescheucht und sie wissen nicht wie sie handeln sollen.

Zwei Busse werden gekapert und die einen können gehen. Im anderen Bus sitzt einer mit Körperbombe. Können sie ihn rechtzeitig stoppen und die Geiselgangster ebenso?

Dieser Krimi war echt nervenzerfetzend und man mußte ab und zu eine Pause einlegen. Profund geschrieben mit tagesaktuellen Thematiken und sehr zeitnah. Manchmal fragt man sich, auch bei all den Nachteilen, ob die Erfindung des Internets wirklich solch ein Segen war.

Ein klasse Buch und reell echt spannend. In einem atemlosen Tempo geschrieben und einem als Leser tropft auch der Schweiß von der Stirn. In Sitos Haut möchte man nicht stecken. Großartig!

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wieviel Tod hat die Isar schon gesehen?

Die Stille des letzten Tages
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Mannoman, kann München mörderisch meucheln, bzw. einzelne Individuen! Spannender, differenzierter Krimi!

Jemand liegt in Erde begraben, lebendig begraben und muß langsam ersticken. Welch ein alptraumhafter ...

Mannoman, kann München mörderisch meucheln, bzw. einzelne Individuen! Spannender, differenzierter Krimi!

Jemand liegt in Erde begraben, lebendig begraben und muß langsam ersticken. Welch ein alptraumhafter Auftakt!

Am Ufer der Isar liegt der tote, unnatürlich das Leben ausgehauchte, Professor Johannes Jacobi. Er war Narziß und seine Frau hatte es nicht leicht mit ihm. Hatte sie ein Motiv? Vor allem, weil parallel eine Frau und ihr Baby verschwinden und diese Verena Albrecht als Doktorandin am Lehrstuhl von Jacobi gearbeitet hatte. Es gibt Hinweise, daß diese beiden eine Affäre miteinander gehabt haben könnten.

Kriminalhauptkommissar Dominik Steiner und seine neue Assistentin Sandra Fuchs müssen unter Hochdruck ermitteln, denn die Zeit läuft ihnen davon, Verena und Baby Jana wiederzufinden und den Mörder zu finden. Sie müssen die ganzen Fäden entwirren und das ist nicht leicht. Mehrere Personen könnten ein Motiv haben.

Interessantes Thema, nicht unbedingt vorauszusehen, wie es ausgehen wird. Spannend, zeitweise unheimlich und psychologisch tiefgründig, vor allem, weil auch Therapeutin Emma ihren Anteil hat.

Es hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe es mit nervenkitzelnder Freude gelesen. Manchmal schießt Sandra übers Ziel hinaus, aber gerade das könnte den Erfolg bringen? Sandra und Dominik sind mir jedenfalls sympathisch und ich möchte mehr von den beiden lesen.

Ich schätze die Beobachtungsgabe und das Gespür von Theresa Licht sehr, wie sie diese in diesem Buch umgesetzt hat.


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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal!

Hanna und die Zauberer
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Ein tiefgründiges, reflektierendes Buch, das die Dynamiken einer dysfunktionalen Familie messerscharf Schicht für Schicht freilegt!

Das ist natürlich ein plakativer Titel für die Rezension, aber er enthält ...

Ein tiefgründiges, reflektierendes Buch, das die Dynamiken einer dysfunktionalen Familie messerscharf Schicht für Schicht freilegt!

Das ist natürlich ein plakativer Titel für die Rezension, aber er enthält schon Wahrheit, denn in dieser Welt kann man nicht "normal" bleiben, was man unter Normalität auch immer versteht!

Tobi ist Hannas jüngerer Bruder. Er soll schizophren sein, also psychisch schwer erkrankt. Sie, er und drei weitere Brüder sind mittlerweile erwachsen.

Der Vater hat sich als Homosexueller geroutet und kann endlich wahrhaft leben. Die Mutter betätigt sich als Künstlerin. Hanna läßt aber nicht zu, daß die Familie Tobi in eine Einrichtung abschieben wollen.

Sie holt ihn zu sich, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Tobi nimmt seine Tabletten nicht mehr, läßt die Compliance vermissen, rastet immer öfter aus. Bald droht ihr die Situation über den Kopf zu wachsen, aber unerwartete Hilfe naht ... Kann es ein Happy End geben?

Die Mutter scheint eher kalt und distanziert, aber vielleicht liegt das daran, daß sie die ( aussichtslose? ) Situation nicht akzeptieren kann. Die Eltern und die Brüder sind ?zunächst? keine große Hilfe.

Ein Teil von Tobis komplexer Erkrankung ist vielleicht auch den dysfunktionalen Strukturen seiner Familie geschuldet.

Elsa Rieger betreibt keine Schwarzweißmalerei. Mit viel Empathie und Liebe begegnet sie ihren ( oftmals total überforderten ) Protagonisten. Tiefgründig gestaltet und jeder auf seine und ihre Art sympathisch, ganz besonders Hanna und der zerbrechliche Tobi.

Mit scharfem Blick seziert die Autorin mit charmantem "österreichischen" Erzählstil Familienstrukturen und entlarvt Verlogenheiten vermeintlich heiler Familien und angeblich erstrebenswerter konservativer Werte.

Diffizile Themen werden hier vielschichtig, aber nicht bleischwer wiedergegeben. Und die Autorin redet nicht aus dem Elfenbeinturm, sondern hat im realen Leben mit jemandem so etwas Ähnliches erfahren.

Sehr empfehlenswert für jeden, der vor Realismus nicht zurückschreckt.


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Veröffentlicht am 12.11.2020

Huhu, I'm living in a ghost, hm, vampire, hm, shapeshifter, hm, werewolf, hm, witch town???

Cold-Blooded: Der Geschmack von Blut und Schatten
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Oberhammergeil! Was für ein Leseerlebnis! Ich bin vom Ideenreichtum, der Action, dem Humor und den Emotionen immer noch ganz hin und weg! 👻

Vor 25 Jahren wurden die Menschen von den Schattenwesen besiegt ...

Oberhammergeil! Was für ein Leseerlebnis! Ich bin vom Ideenreichtum, der Action, dem Humor und den Emotionen immer noch ganz hin und weg! 👻

Vor 25 Jahren wurden die Menschen von den Schattenwesen besiegt und in den Staub gezwungen. Denn die Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler, Hexen usw. wollen nicht mehr länger in den Schatten leben.

Die Aggression und der Krieg ging eindeutig von den Menschen aus, von wem auch sonst? Nun haben sie die Quittung bekommen, sind Freiwild. Aber in Städten wie Chicago hat man ein Übereinkommen getroffen und Regeln aufgestellt. 

Die MIA, eine geheime Agentenorganisation, in welcher Schattenwesen arbeiten, schützen Menschen und Schattenwesen. 

Es gibt eine Fünf Prozent - Regel, nach welcher eben in dieser Höhe Menschen ausgewählt werden, um gejagt und getötet zu werden. Diese Regel wurde aufgestellt, damit die schlimmsten Menschenhasser Ruhe geben. Menschen werden zum Beispiel von hochgestellten Vampiren gerne als Sklaven mißbraucht.    
Ausgerechnet in Chicago, wo die MIA ihren Sitz hat, ausgerechnet Chicago als neues Zentrum der USA ist zum Feindesland für Grayson Huff geworden, seine eigene Heimat, denn er, der Mensch ist auf jener Fünf Prozent - Liste gelandet. Könnte er nur ein Jahr überleben, wäre er frei. Sieben Monate liegen erfolgreich bewältigt hinter ihm. Immer gejagt von ihm feindlich gesinnten Schattenwesen. Grayson haßt sie alle, nicht ahnend, daß es ihm auch gutgesinnte gibt, die ihn schützen sollen und wollen.   Wayland Bishop, MIA - Agent und Sohn der Direktorin jener Geheimorganisation, ist im doppelten Sinne Graysons Schatten. Er soll ihn überwachen und beschützen. Wayland ist ein Wandler. Seine tierische Gestalt ist ein prächtiger Tiger.    Dann kommt es zu einem unvorhergesehenen Ereignis, Grayson stirbt und kommt in guter Lazarustradition zurück. Wie ist das nur möglich und wieso?    

Er lernt Wayland kennen, der allerdings von Graysons schrägem Humor und vermeintlich kindischem Verhalten sehr genervt ist. Er erkennt nicht Graysons Traumata, die er hinter seiner juvenilen Flapsigkeit geschickt verbirgt, damit ihn niemand emotional "enttarnen" und verletzen kann. Grayson ist offenbar kein Mensch, aber was ist er dann? Er hat Epiphanien ohne Ende und erfährt Dinge, die er nie wissen wollte und laaaaaange zurückreichen, bis zum Anbeginn von allem?    Obendrein noch generiert sich eine exponentiell zunehmende Gravitation zwischen Grayson und Wayland, was die Mission nicht einfacher macht.

Hui! Was für ein originelles, vor Galgenhumor, trockenem Witz ( staubtrocken, hust, hust, aber pointenköstlich ) und Phantasie sprudelndes Buch! Man hat das Gefühl als Leser auf eine sehr genüßliche Mineralwasserquelle gestoßen zu sein und trinkt jeden Tropfen bis zum gnadenlosen Cliff Hanger ( Chuck Norris' sehr sehr sehr sehr sehr sehr ( schon gut, ich höre schon auf! ) fieser Bruder! ).    Action, Suspense, der Handlung angemessene Horrorelemente, bewegende, tiefe Emotionen, ein perfektes Potpourri, das herrlich duftet! Authentisch fühlende, denkende, handelnde Protagonisten, sympathische Charaktere durch und durch sowie richtig schön abstoßende Antagonisten. Ein atmosphärisch beschriebenes Chicago sowie New Orleans als auch realistisch geschilderte Spätfolgen jenes verheerenden Krieges. Plastisch formuliert ist das Buch eher wie ein aufregender puls - und schweißtreibender, denn ein Werk aus Papier.     Der Ideenreichtum ist echt umwerfend und der Badass - Faktor phänomenal, vor allem ist queeres Leben ganz alltäglich und wird nicht mehr scheel betrachtet! Klasse!    Jede der Charaktere hat sein einzigartiges, individuelles Profil von Martin Gancarczyk erhalten, jeder ein Unikat mit rasiermesserscharfen Ecken, Kanten und Brüchen. So erhält die Geschichte eine unverwechselbare Vitalität, die den Leser beim Mampfen dieses Buches voranpeitscht und gut in den Gewölben der Gedanken weiterarbeitet! Ein Hurricane von einem Auftakt! O MY GOD!












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