Weltgeist, sei mein Denkpate und komm in meine Kemenate!!! 👻
HEGEL to goKomprimiert, erlesen und intensiv kann man hier in die Auslese von Hegels Gedankentätigkeit eintauchen und sein eigenes Gehirn anregen! Toll
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (seine Familie nannte ihn Wilhelm) ...
Komprimiert, erlesen und intensiv kann man hier in die Auslese von Hegels Gedankentätigkeit eintauchen und sein eigenes Gehirn anregen! Toll
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (seine Familie nannte ihn Wilhelm) wurde am 27. August 1770 in Stuttgart geboren und wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf. Der Vater Georg Ludwig (1733–1799), geboren in Tübingen, war Rentkammersekretär in Stuttgart und entstammte einer Familie von Beamten und Pfarrern. Hegels Mutter, Maria Magdalena Louisa Hegel (geborene Fromm, 1741–1783), stammte aus einer wohlhabenden Stuttgarter Familie. Die zwei jüngeren Geschwister Christiane Luise Hegel (1773–1832) und Georg Ludwig (1776–1812) wuchsen gemeinsam mit ihm auf. Der namensgebende Vorfahr der Familie Hegel, die im Herzogtum Württemberg zur traditionellen „Ehrbarkeit“ gehörte, war im 16. Jahrhundert als evangelischer Glaubensflüchtling aus Kärnten nach Württemberg gekommen. Zum Wintersemester 1788/89 nahm Hegel in Tübingen an der Eberhard Karls Universität das Studium der Evangelischen Theologie und Philosophie auf. Er wurde in das Tübinger Stift aufgenommen, wo die zukünftigen Theologen neben der wissenschaftlichen Ausbildung eine auch zu Hegels Zeit als bedrückend empfundene Erziehung erhielten.
Nach zwei Jahren erhielt Hegel im September 1790 den Grad eines Magisters der Philosophie, 1793 wurde ihm das theologische Lizenziat verliehen.
Hegel profitierte viel von dem intellektuellen Austausch mit seinen später berühmten (zeitweiligen) Zimmergenossen Hölderlin und Schelling. Durch Hölderlin begeisterte er sich für Schiller und die alten Griechen, während die pseudo-kantianische Theologie seiner Lehrer ihn mehr und mehr abstieß. Schelling teilte diese Ideen. Sie alle protestierten gegen die politischen und kirchlichen Zustände in ihrem Heimatstaat und formulierten neue Prinzipien von Vernunft und Freiheit.
Im Sommer 1792 nahm Hegel an den Versammlungen eines revolutionär-patriotischen Studentenclubs teil, der Ideen aus der Französischen Revolution nach Tübingen brachte. Seine Mitglieder lasen mit großem französische Zeitungen; Hegel und Hölderlin wurden als Jakobiner bezeichnet. Hegel soll dabei „der enthusiastische Fürsprecher von Freiheit und Gleichheit“ gewesen sein.
Er erhielt er 1793 eine Anstellung als Hauslehrer in Bern. Dann war er in selber Funktion in Frankfurt am Main tätig.
Als im Januar 1799 sein Vater starb, empfing Hegel ein bescheidenes Erbe, das es ihm aber ermöglichte, wieder an eine akademische Karriere zu denken. Im Januar 1801 erreichte Hegel Jena, das zu dieser Zeit stark durch die Philosophie Schellings geprägt war. In der ersten Veröffentlichung Hegels, einem Aufsatz über den Unterschied der Philosophischen Systeme Fichtes und Schellings (1801), stellte sich Hegel, bei allen sich schon andeutenden Differenzen in der Hauptsache hinter Schelling und gegen Johann Gottlieb Fichte.
Zusammen mit Schelling gab Hegel 1802–1803 das Kritische Journal der Philosophie heraus. Die Artikel, die Hegel in dieser Zeitschrift schrieb, umfassen solch wichtige wie „Glauben und Wissen“ (Juli 1802, eine Kritik von Kant, Jacobi und Fichte) oder „Über die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechtes“ (November 1802).
Hegels erste Jenaer Vorlesung über „Logik und Metaphysik“ im Winter 1801/1802 wurde von elf Studenten besucht. ( Das muß man sich mal vorstellen! )
Ab 1804 hielt Hegel Vorlesungen über seine theoretischen Vorstellungen vor einer Klasse von ungefähr dreißig Schülern. Darüber hinaus hielt er Vorlesungen über Mathematik.
Hegel fand in Bamberg 1807 einen Verleger für sein Werk Phänomenologie des Geistes. Er wurde Chefredakteur der Bamberger Zeitung, geriet dort jedoch bald in Konflikt mit dem bayerischen Pressegesetz. Schließlich verließ Hegel 1808 ernüchtert die Stadt in Richtung Nürnberg. Sein journalistisches Engagement sollte eine Episode in seiner Biografie bleiben. Er übernahm die Rolle des Chefredakteurs der in Fränkischer Merkur umbenannten Zeitung.
Im November 1808 wurde Hegel auf Vermittlung seines Freundes Friedrich Immanuel Niethammer zum Professor der Vorbereitungswissenschaften und Rektor des Egidiengymnasiums Nürnberg neben St. Egidien ernannt. Hegel unterrichtete dort Philosophie, Germanistik, Griechisch und höhere Mathematik.
Die erhoffte Ordnung der finanziellen Verhältnisse stellte sich allerdings nicht ein. Monatelange Gehaltsrückstände brachten Hegel erneut in finanzielle Schwierigkeiten.
Am 16. September 1811 heiratete Hegel die gerade zwanzigjährige Marie von Tucher (geboren am 17. März 1791), um die er ab April 1811 bei ihren Eltern geworben hatte. Diese hatten, aufgrund der noch unsicheren Stellung Hegels, ihre Zustimmung zur Ehe nur zögerlich gegeben. Maria Hegel gebar bald eine Tochter, die allerdings kurz nach der Geburt starb. Der 1813 folgende Sohn wurde nach Hegels Großvater Karl benannt. Der dritte Sohn Hegels, Immanuel, wurde 1814 geboren.
Als unehelicher Sohn wurde der 1807 geborene Ludwig von seiner Mutter, der Witwe Burckhardt, 1817 nach Nürnberg gebracht, da sie nun auf eine Abfindung pochte. Der scheue Ludwig entwickelte sich schwierig; von seinem Vater und den beiden Halbbrüdern wurde er nicht respektiert. Um das Familienleben zu entlasten, gab Hegel den Jugendlichen schließlich in eine Kaufmannslehre nach Stuttgart, wo Ludwig erneut in Schwierigkeiten geriet. Hegel entzog dem „Unwürdigen“ nun sogar den Namen, so dass Ludwig den Geburtsnamen seiner Mutter annehmen musste, woraufhin der Geschmähte seinem Vater und der Stiefmutter heftige Vorwürfe machte. Als 18-Jähriger verpflichtete sich Ludwig Fischer dann 1825 für sechs Jahre als Soldat der holländischen Armee und starb im Sommer. 1831 am damals weit verbreiteten Tropenfieber in Batavia.
1816 nahm Hegel eine Professur für Philosophie an der Universität Heidelberg an. Am 28. Oktober hielt er seine Antrittsvorlesung.
Am 26. Dezember 1817 erhielt Hegel das Angebot von zum Altenstein, dem ersten preußischen Kultusminister, an die Berliner Universität zu kommen.
1818 folgte Hegel dem Ruf an die Universität von Berlin, deren Rektor zu dieser Zeit der Theologe Philipp Konrad Marheineke war. Hier wurde er Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Johann Gottlieb Fichte. Am 22. Oktober 1818 hielt Hegel seine Antrittsvorlesung. Vorlesungen wurden schnell populär und ihre Hörerschaft vergrößerte sich weit über das universitäre Umfeld, denn auch Kollegen und Staatsbeamte suchten nun seine Lehrveranstaltungen auf. 1821 erschien sein letztes von ihm persönlich gefertigtes Werk Grundlinien der Philosophie des Rechts. Hegel wurde 1829 selbst Rektor der Universität.
Hegel starb 1831. Es werden zwei Todesursachen genannt: Mehrheitlich heißt es, er sei an der in Berlin wütenden Cholera-Epidemie gestorben. Jüngere Forschungen vertreten jedoch auch die Ansicht, Hegel „starb […] wahrscheinlich an einem chronischen Magenleiden und nicht an Cholera, wie die offizielle Diagnose lautete“. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben. Die Grabstätte, als Ehrengrab der Stadt Berlin, befindet sich in der Abteilung CH, G1.
Die Witwe, Maria Hegel, machte nach dem Tod ihres Gatten nicht mehr von sich reden. Sie erlebte noch das Studium ihrer zwei Söhne (s. o.) und starb am 6. Juli 1855.
( Quelle: Wikipedia, von mir gekürzt und modifiziert )
Hegel ist so modern wie noch nie und für Zeitgenossen für uns noch sehr interessant. Er begeisterte sich für die Französische Revolution, aber neigte dazu zeitweise Napoléon etwas zu unkritisch zu sehen.
Das ändert aber trotzdem nichts daran, daß sein Humanismus jemanden wie Karl Marx intensiv prägte. Hegel war für die Einführung von Sozialversicherungen und wollte die Armut bekämpfen. Er selber wußte aus eigener Erfahrung, wie es ist, über nicht viel Geld zu verfügen.
Dieses Buch hier ist ein sehr geeigneter Einstieg in die komplexe Gedankenwelt des Georg Wilhelm Friedrich H.
Das Buch beginnt wie üblich in dieser Reihe mit einem schlagenden Zitat ( aua! SO war das nicht gemeint! ), einem Porträt des Behandelten und einer tabellarischen Kurzbiographie. Dann folgt das Vorwort der Herausgeber des Buches.
Hegel polarisiert und spaltet in Hegelianer und Anti - Hegelianer.
Das Buch teilt sich in 9. Kapitel mit spezifischen Themenschwerpunkten auf. Von der Vernunft, über Bildung, Dialektik, Ästhetik und Gott, Kirche, Religion als Beispiele.
Es ein wirklich komprimierter Appetithappen, der den Hunger auf sein Gesamtwerk wecken soll und das schafft das Buch sehr gut.
Die Auszüge sind meines Erachtens exquisit ausgesucht, um einem eine erste Impression zu vermitteln, wie das Werk Hegels aufgebaut ist und ob es eben einem zusagt, falls man sich noch nicht mit ihm befasst haben sollte.
Jetzt wünsche ich mir noch Arendt, Schelling und Wittgenstein. Oder gibt es diese bereits? 😀
Der Eulenspiegel Verlag ist klasse und verdient unbedingt größere Beachtung im Gesamtkontext der Verlagslandschaft