Ein inneres, unendliches Vakuum!!!
Berlin: Magnus Taue arbeitet als Journalist für das Kundenmagazin eines französischen Konzerns. Er wird von Selbstzweifeln geplagt, ist im Grunde fertig, gibt sich keinerlei Illusionen mehr hin.
Thorsten ...
Berlin: Magnus Taue arbeitet als Journalist für das Kundenmagazin eines französischen Konzerns. Er wird von Selbstzweifeln geplagt, ist im Grunde fertig, gibt sich keinerlei Illusionen mehr hin.
Thorsten Kühnemund ist ein durch und durch hedonistischer Manager, machohaft über die Schmerzgrenze hinaus, ziemlich unsympathisch. Er hat eine Freundin namens Laura, geht aber hemmungslos fremd. Er spricht den geistigen Getränken zu sehr zu, ebenso den Mittelchen, die man gemeinhin Drogen nennt. Exzessiv, immer auf der Flucht vor der inneren Leere, die ihn einzuholen droht. Innerlich ausgehöhlt.
Beide erwähnten Männer waren mal Schulkameraden. Jetzt als Erwachsene freunden sie sich mehr und mehr an. Das Nachtleben saugt Magnus ein, von Club zu Club, Disco zu Disco. Hungrig nach Erlebnissen und sich ablenken, um ja nicht über die eigene Desolation nachgrübeln zu müssen.
Beide trudeln haltlos durch ihre jeweiligen Leben. Das ist ihnen nicht einmal klar und wenn die Verzweiflung doch ihr Haupt hebt, verdrängen sie sie sofort wieder. Die Feinheiten und Empfindlichkeiten ihrer eigenen Psychen schlagen sie so zumindest temporär tot. Es ist aber nur ein Scheintod. Magnus' Psyche verändert sich, aber zum Besseren? Zweifel sind angebracht.
Magnus erwärmt sich mehr und mehr ausgerechnet für Thorstens Freundin Laura und das kann jener nicht dulden, der sie als seinen Besitz betrachtet. Wird es zur unvermeidlichen Konfrontation kommen und was wird daraus resultieren?
Multiperspektivisch ( Magnus, Thorsten, Laura ), authentisch und auf diversen Zeitplateaus berichtet Thomas Melle vom Anbahnen sehr unguter Dinge.
Sinnentleertes Leben, angefüllt mit dürftigen Ersatzhandlungen, Überkompensation, Verdrängung, Verleugnung und die atemlose Suche nach dem schnellen Kick. Ja nicht darüber nachdenken müssen, daß man es im Leben zu nichts gebracht hat und ebensowenig darstellt, "nur" ein Manager unter vielen und "nur" ein unbekannter Journalist mit einem unbefriedigenden, dürftigen Aufgabenfeld. Nur Pseudobedeutung, der Versuch, das Ego aufzublasen.
Dahindriften, kein sinnstiftendes Ziel vor Augen. Hauptsache nicht reflektieren und kontemplieren. Sonst wäre beiden klar, wie erbärmlich ihr Leben ist.
Rasiermesserscharf seziert Thomas Maple in spitz geschliffenen, schneidenden Worten und Sätzen atmosphärisch das Gierige, das Mehr Mehr Mehr haben wollen und den maßlos wachsenden Anspruch auf Spaß und Unterhaltung. Sie sind vom wahren Glück so weit entfernt wie Sirius von der Erde.
Es ist eine gleißende Reflektion unserer Gegenwart und ein gelungenes Psychogramm der männlichen, meist verleugneten Labilität. Fiebrig bis zur absoluten Benommenheit und dem eventuellen Kollaps, nicht nur des Individuums.....