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Veröffentlicht am 13.11.2020

Ein mehr als außergewöhnliches Talent!

Nadelfein
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Der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits ist sehr dünn. Wenn ein Geist dich aufsucht, weil keiner weiß, daß er ermordet worden war ..👻

"Wenn du ermordet wirst und es keinem auffällt, kannst du nicht ...

Der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits ist sehr dünn. Wenn ein Geist dich aufsucht, weil keiner weiß, daß er ermordet worden war ..👻

"Wenn du ermordet wirst und es keinem auffällt, kannst du nicht gehen."

DJ Vic wurde ermordet, aber für die Polizei wirkt es wie eine Überdosis Drogen.

Sunny und Leo leben zusammen in einer Waldhütte, die Anton gehört. Sunny wird von Totengeistern besucht, die ihre Hilfe benötigen. Diesesmal Vic. Sie soll ihm helfen, die wahren Umstände seines Todes ans Licht zu bringen.

Nun geht der ganze Zirkus erst los. Leider weiß Vic bedauerlicherweise selbst nicht, wer sein Mörder ist. ( Wäre ja auch zu einfach. 😀 ) So kann Vic Sunny leider nichts dazu sagen.

Von den Freunden Vics kann man jedenfalls keinem trauen.

Es wird nachgeforscht, herumgefahren und mit vielen Personen geredet. Klein- und Systemarbeit und eine Portion Glück führen sie endlich weiter, denn der Mörder muß wohl in der Vergangenheit des Opfers zu finden sein. Lügen, Mißtrauen, falscher Stolz, damit sehen sich Sunny und Leo konfrontiert.

Ein charmanter Krimi, der interessante Wendungen hat und eine originelle Verbindung mit paranormalen Elementen eingeht. Sunny ist die kriminalistische Schwester im Geiste von Melinda Gordon aus "Ghost Whisperer". Ein ungesühnter Mord wäre verdammt ungerecht, als ist es klasse, daß Sunny dieses Talent besitzt, auch wenn das so manches Mal gewiß eine Bürde ist.

Gutes Sujet, sehr gut gezeichnete Personen und viel Action. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen. Die verschiedenen Elemente funktionieren in Verbindung jedenfalls hervorragend und man mag nicht daran denken, wieviele Geister um einen selbst herum sind, die man ( glücklicherweise ? ) nicht wahrnehmen kann.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Ein dorniger, dorniger Weg!!!

Beas Traum in Weiß
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Eine Frau, die sich selber mühsam wiederfinden muß, wenn nur nicht diese verdammten Emotionen wären - interessante Charaktere in Topstory!!!

Bea hat es als fast Vierzigjährige nicht leicht im Leben. Der ...

Eine Frau, die sich selber mühsam wiederfinden muß, wenn nur nicht diese verdammten Emotionen wären - interessante Charaktere in Topstory!!!

Bea hat es als fast Vierzigjährige nicht leicht im Leben. Der Beruf als Schulsekretärin ist ihr verhaßt. Sie ist alleinerziehende Mama der achtzehnjährigen flügge werdenden Julia. Ein sehr empathisches, aufgewecktes Mädchen.

Mit Julias Vater ist sie nicht zusammen. Freundin Nadine wendet sich von Bea ab, weil deren Mann behauptet, daß sie beiderseitige Gefühle hegten. Tolle Freundin! Denn diese Unterstellung entbehrt jeglicher Grundlage! Bea ist unschuldig!

Sie ist auch nebenberuflich Musikerin, sprich: Pianistin und sorgt für die musikalische Untermalung von Hochzeiten.

Ausgerechnet ihr Ex, Julias Vater, der Beas Klon heiraten möchte, will sie eben für die Trauung haben.

Bevor Bea einen Nervenzusammenbruch erleidet, womöglich den neunzehnten vor dem ersten, flüchtet sie ins Kloster. Eine Auszeit. Spirituelle Erneuerung! Aber dann kommen doch wieder diese verflixten Emotionen ins Spiel, von ganz unerwarteter und verbotener ( ? ) Seite ......

Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs ... ja, die arme Bea bekommt den Glockenkelch über den Kopf gestülpt und geballt immer wieder eins drauf geklöppelt, bis ihre Ohren klingeln. Wer kennt das nicht?

Über jedem Kopf scheint die Sonne, nur nicht über meinen, dort nur hängt die dunkle Wolke, sich heftig auspinkeln und weinen ....

Man kommt schnell in Morag McAdams' charmanten, ruhigen und angenehmen Lesestil hinein. In diesen Belangen kann man sich sehr mit Bea identifizieren. Sie ist sehr sympathisch und authentisch.

Sie denkt also, das Kloster brächte die Ruhe und Transzendenz! Von wegen! Dann überstürzt sich alles ... doch im positiven oder negativen Sinne? Selber lesen Leute!

Emotional packend, eine verunsicherte Frau, die ihren Weg finden muß. Ein sehr gutes Buch, das superb die innere Welt Beas reflektiert und daß es ihr eben nicht bestens geht.

Die anderen Hauptprotagonisten sind auch positiv für mich und sie besitzen allesamt Vielschichtigkeit.

Ein wunderbares Buch, aber weniger hätte ich von Morag McAdams auch nicht erwartet!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Wenn das daß da schleicht, das Blut zu Eis gefrieren läßt! ❄🌨

Danse Macabre
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Sehr interessanter Einblick des Autoren in die Genese von Horror in Literatur und Film mit einem reflektierenden , sehr persönlichen Sicht!

Ich habe die Ausgabe von 1991 gelesen. Das Buch habe ich schon ...

Sehr interessanter Einblick des Autoren in die Genese von Horror in Literatur und Film mit einem reflektierenden , sehr persönlichen Sicht!

Ich habe die Ausgabe von 1991 gelesen. Das Buch habe ich schon ewig lange und sie nun mal wieder gelesen und rezensiere sie nun. Also keine Gewähr meinerseits, falls neue Auflagen erweitert oder verändert sind, aber diese dürften auch interessant sein, denn die "Urausgabe" ist es auf jeden Fall.

Als reines Sachbuch würde ich es nicht bezeichnen, weil Stephen King auch sehr viel Persönliches aus seiner Kindheit und dem eigenen Privat- und Autorenleben einfließen läßt.

Er behandelt in der Hauptsache die Phase des Horrors zwischen 1950 bis 1980. Das ist für Horroraficionados wie mich sehr interessant, weil ich die Klassiker ebenso schätze wie die zeitgenössischen neueren Filme als auch Bücher.

Er erklärt sehr eindrücklich, warum es elitär und snobistisch ist auf Fantasy als Genre herabzublicken und erst recht auf Horror als dessen Teilbereich. Er nennt ein einprägsames Beispiel: Viele etablierte Kritiker haben nur Verachtung für den britischen Horrorautoren James Herbert übrig, obwohl kaum einer von denen ihn gelesen hat.

Er erläutert, was in seinen Augen wirklich schlecht ist, zum Beispiel nur Gewalt um der Gewalt willen, ohne ein Rückgrat einer Story, aber er scheut auch nicht davor zurück, Pulp, Trash und C - Filme bzw. Bücher zu loben, wenn diese gut sind. Er zeigt deutlich, daß Mainstream nicht gleich Klasse haben muß.

Er bezieht sich hauptsächlich auf die Befindlichkeiten der US - Amerikaner und wie sich das in Literatur, Film und Fernsehen niedergeschlagen hat. Ja, die Genese des Fernsehens und deren damaligen Niedergang skizziert er ebenso nachdrücklich. Das war natürlich lange vor Netflix und Co. Das Radio kommt bei ihm auch zum Zuge. Ja, seltsamerweise haben Hörbücher wieder Hochkonjunktur. Wer hätte das gedacht? Obwohl die klassische Ära des Radios wie Orson Welles mit Krieg der Welten wohl für immer vorbei sein dürfte. Darauf fällt keiner mehr rein!

Einzelne Autor / innen bekommen besondere Beachtung. Ray Bradbury, Harlan Ellison, Shirley Jackson, H. P. Lovecraft, Anne Rivers Siddons um einige zu nennen.

Er erklärt ebenso den Subtext des amerikanischen Horrors auf faszinierende Weise mit den apollinischen und dionysischen Elementen. Das Buch ist natürlich durch und durch amerikanisch und sehr subjektiv. Der geneigte Leser wird selbstredend nicht alle Ansichten teilen wollen oder können.

Es gibt einen sehr interessanten Anhang mit einer Film- und Buchauswahl, die ich sehr inspirierend finde und in einem Kapitel sogar ein Filmquiz.

In meiner Ausgabe hat sich der Übersetzer Joachim Körber einige ärgerliche Fehler geleistet. Er bezeichnet zum Beispiel Kool Aid ( ein alkoholfreies Instantgetränk meist für Kinder ) als mit Drogen versetztes Erfrischungsgetränk in einer Fußnote, was definitiv nicht stimmt!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Können Bücher tödlich sein?

Der Fall Sartory
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Mörderische Intrigen mit schlimmen Folgen - wohin Neid und Gehässigkeit doch führen können. Es fängt leise an und überschlägt sich dann!

Klappentext übernommen:

10 Jahre Mordsharz-Festival! Das will ...

Mörderische Intrigen mit schlimmen Folgen - wohin Neid und Gehässigkeit doch führen können. Es fängt leise an und überschlägt sich dann!

Klappentext übernommen:

10 Jahre Mordsharz-Festival! Das will gefeiert sein! Zu der hochkarätigen Besetzung des Krimi-Programms gehört auch der Shooting-Star der deutschen Krimiszene: Carolin P. Sartory. Sie wird zu einer Lesung erwartet – von den Organisatoren, von ihren Fans, von der Presse und auch von denen, die mit ihr noch eine Rechnung offen haben. Doch am Abend der Veranstaltung erscheint sie nicht, bleibt spurlos verschwunden …

Schriftstellerszene und viel Neid, Gehässigkeit, Gemeinheiten, Lügen über Lügen. Auch nicht anders als in allen anderen Bereichen, in welche Menschen involviert sind, leider. Künstler unterschiedlicher Coleur sind ebensowenig über niedrigste Triebe erhaben. Leider gehörte Sartory genauso zu diesen falschen Menschen. Mit der Veröffentlichung ihres Buches löst sie eine ziemlich schlimme Kette von Ereignissen aus. Aber wieso? Wer ist von mörderischer Lust getrieben? Wer sieht rot?

Behrends von der Polizei und der Journalist Diekmann haben viel Kleinarbeit und ein kompliziertes Puzzle vor sich. Werden sie es schaffen, das Mysterium zu lösen? Denn sie sind alles andere als auf den Kopf gefallen ....

Das Buch fängt sehr ruhig an, doch es steigert sich furios von Kapitel zu Kapitel. Der Mörder, wenn er einen Grund hat, lauert immer und überall. Die Bedrohung ist spürbar und läßt den Puls des Lesers steigen. Man meint, die bösen Blicke des Antagonisten regelrecht im Rücken zu spüren, wie sie sich einem Messer gleich in den schutzlosen Rücken bohren.

Wenn ein Insekt in Harz gerät, verklebt es erst einmal und erstickt dann elendig. Wenn der Mensch in den Harz kommt, kann es auch sein, daß er sein Leben für immer an der Garderobe abgeben muß und es nie zurückerhält.

Die Protagonisten sind authentisch und das Buch ist ein Knaller. Der Lesestil packt einen irgendwann gnadenlos an der Gurgel und läßt einen nicht bis zum Schluß nicht mehr los. Spannend! Esprit und Mord ( e ) gehen Krallenhand in Krallenhand! Top!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Im Aufwind flügelschlagend ( Friederike Mayröcker ) 🌪🌬

Frauen dichten anders
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Marcel Reich - Ranicki hat circa 66 Lyrikerinnen vom Mittelalter bis in die relative Gegenwart sorgfältig ausgewählt und das Buch mit einem erläuternden Nachwort versehen. ( Das Buch ist von 2013 ).

Es ...

Marcel Reich - Ranicki hat circa 66 Lyrikerinnen vom Mittelalter bis in die relative Gegenwart sorgfältig ausgewählt und das Buch mit einem erläuternden Nachwort versehen. ( Das Buch ist von 2013 ).

Es sind die berühmtesten Poetinnen aus dem deutschsprachigen Raum vertreten, aber auch weniger bekannte ( oder nur Experten vertraute ) vertreten. Zur letzteren gehören Rebecca Litter, Elfriede Gerstl, Eva Zeller, Ilona Bodden, Resi Chromik, Evelyn Schlag, Daniela Danz und Nadja Küchenmeister zum Beispiel. Unbekannter bedeutet aber mitnichten, daß sie weniger gut seien als die bekanntesten, au contraire. Sie gehören zu den Entdeckungen bzw. Wiederentdeckungen.

Natürlich sind ebenso die üblichen Verdächtigen vertreten wie Annette von Droste - Hülshoff, Else Lasker - Schüler, Nelly Sachs, Gertrud Kolmar, Marie Luise Kaschnitz, Rose Ausländer, Hilde Domin, Mascha Kaléko, Christine Lavant, Ilse Aichinger, Selma Meerbaum - Eisinger, Ingeborg Bachmann, Hertha Kräftner, Sarah Kirsch und Ulla Hahn.

Diese feminine Kompendium ist eine regelrechte Fundgrube, wirkliche Entdeckungen zu machen und güldene Schätze zu heben. Wer sich für Lyrik interessiert, entdeckt aus jeder Epoche, die in diesem Band vertreten ist, Poeme, die ihm oder ihr gefallen wird. Ja, auch für den lyrikinteressierten Mann lohnt es sich, sich mit der weiblichen Dichtung auseinanderzusetzen.

Wenn man die klassischen Geschlechter männlich / weiblich als Ying und Yang betrachtet, die sich komplementär ergänzen, ( Diverse und Gleichgeschlechtlich liebende Menschen sind wiederum ein eigenes komplexes Thema für sich, die einer ureigenen Betrachtung im Gesamtkontext bedarf, um ihm gerecht zu werden ), dann sollte man sich der weiblichen Lyrik annehmen, um zu sehen, was anders und gleich ist mit der maskulinen.

Diese Auseinandersetzung lohnt sich sehr wohl. Unterscheidet sich die Poesie des sogenannten schönen Geschlechts, weil sie die Welt anders als Männer sehen, wie Marcel Reich - Ranicki behauptet? Wie groß differiert die Dichtung? Tut sie das tatsächlich? Und in welchen Belangen?

Und dann noch die interessanteste Frage: Wieviel Poesie ist im Laufe der Jahrhunderte für immer veelorengegangen, von Frauen wie von Männern, warum auch immer und wir bekommen nie mehr Kenntnis davon, daß auch diese oder jene Person gegeben hatte, die ebenso in den großen Kanon gehört hätten? Schade! Sehr schade!

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