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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2017

Wunderschön

Der Leuchtturm auf den Klippen
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Susanne sitzt allein an einer Autobahn. Sie hatte einen Unfall und kann sich an nichts erinnern. Da findet sie in ihrer Manteltasche eine Einladung zur Beerdigung des Leuchtturmwärters vom Pointe du Lapin. ...

Susanne sitzt allein an einer Autobahn. Sie hatte einen Unfall und kann sich an nichts erinnern. Da findet sie in ihrer Manteltasche eine Einladung zur Beerdigung des Leuchtturmwärters vom Pointe du Lapin. Diese ist an Anne-Marie Dupin adressiert. In ihrer Verzweiflung fährt Susanne dorthin. Gerne möchte sie glauben, daß sie Anne-Marie ist, zumal sie in dem kleinen Dorf herzlich aufgenommen wird. Besonders die Witwe des Leuchtturmwärters kümmert sich um Susanne, denn sie glaubt, daß sie ihre Enkelin Anne-Marie endlich wieder bei sich hat. Als sie sich dann auch noch in den einsamen Alan verliebt, scheint alles perfekt. Mit der Zeit kommen allerdings die Erinnerungen zurück, aber Susanne schiebt die Wahrheit immer wieder in den Hintergrund. Als sie sich endlich entschließt ihre neuen Freunde über ihre wahre Identität aufzuklären, ist es zu spät. Sie kann nur auf eine zweite Chance hoffen.

Die Geschichte fängt ziemlich banal an. Man denkt irgendwie: Habe ich schon so oft gelesen. Aber ich kann nur jedem raten, die paar Seiten durchzuhalten. Danach wird es richtig gut. Die einzelnen Personen in dem kleinen Dorf sind so liebevoll beschrieben, daß wohl jedem Leser die Macken der Menschen bekannt vorkommen und ihn an irgendjemanden aus seinem Umfeld erinnern. So hat man direkt ein Bild vor Augen. Die Beschreibung der Küste ist ebenso lebhaft. Es entsteht der Wunsch sich die Landschaft einmal anzusehen. Wenn man das Buch liest, erlebt man dabei gleichzeitig eine tolle Reise an die Küste der Bretagne.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Etwas besonderes

Sturmherz
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Alexa Petri lebt seit vielen Jahren in Berlin. Zu Ihrer Mutter Cornelia in Hamburg hat sie kein gutes Verhältnis. Doch jetzt muß Alexa nach Hamburg fahren, denn ihre Mutter hatte einen Schlaganfall und ...

Alexa Petri lebt seit vielen Jahren in Berlin. Zu Ihrer Mutter Cornelia in Hamburg hat sie kein gutes Verhältnis. Doch jetzt muß Alexa nach Hamburg fahren, denn ihre Mutter hatte einen Schlaganfall und liegt im Koma. Alexa soll nun die Betreuung übernehmen. Das gibt ihr die Gelegenheit, über die Beziehung zu ihrer Mutter nachzudenken. Als sie einen rührenden Brief in den Unterlagen Cornelias findet, staunt sie nicht schlecht. Der paßt so gar nicht in das Bild, das Alexa von ihrer Mutter hat. Zur gleichen Zeit steht plötzlich ein älterer Herr vor Cornelias Tür. Er erzählt Alexa von einer jungen Cornelia im Jahr 1962, als die große Flut über Hamburg hereinbrach. Es ist die Geschichte einer großen Liebe. Endlich gelingt es Alexa, ihre Mutter zu verstehen. Nur so kann sie ihr auch verzeihen.

Die Geschichte ist wirklich tragisch. Trotzdem muß ich gestehen, daß ich mit dieser Cornelia nicht wirklich Mitgefühl entwickeln konnte. Ihr Verhalten hat mich doch irgendwie gestört. Es war sehr interessant über die Geschehnisse im Jahr 1962 während der Flutkatastrophe zu lesen. Man weiß zwar, daß damals etwas Schlimmes passiert ist, aber das Leid der Menschen wird erst klar, wenn diese Leute auch einen Namen bekommen. Gleichzeitig erfährt man einiges über das oft schwierige Verhältnis zwischen Müttern und Töchtern. Insgesamt behandelt dies Buch nicht nur eine romantische Liebesgeschichte, sondern auch ein nicht ganz einfaches Thema wie Patientenverfügung und Betreuung. Dabei kommt man dann schon ins Grübeln. Deshalb finde ich das Buch auf jeden Fall irgendwie besonders und nicht wie eines von vielen andeten Büchern.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Wunderschön

Auf der Suche nach Dir
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Suzanne hat eine traurige Kindheit. Sie wächst auf mit einem lieblosen Vater und einer verbitterten Tante. Als der alte Monsieur Felix ihn anbietet bei ihm eine Lehre zur Fotografin zu machen, nimmt sie ...

Suzanne hat eine traurige Kindheit. Sie wächst auf mit einem lieblosen Vater und einer verbitterten Tante. Als der alte Monsieur Felix ihn anbietet bei ihm eine Lehre zur Fotografin zu machen, nimmt sie mit Freuden an. Endlich hat sie die Möglichkeit, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Mit der neuen Erfindung, einer tragbaren Kamera, unternimmt sie Streifzüge durch die Umgebung ihrer Heimat. Dabei lernt sie den Journalisten Robert kennen. Er wird ihre große Liebe. Eines Tages bekommt Robert den Auftrag eine Reportage über die Jungfernfahrt eines Luxusdampfers zu schreiben. Das Schiff ist die Titanic! Nach dem Untergang wird Robert für tot erklärt. Suzanne braucht Jahre, um sich von der Trauer zu erholen. Obwohl sie Robert nicht vergessen kann, erwidert sie die Zuneigung, die Mathieu ihr entgegenbringt. Sie wird seine Frau. Die Ehe ist viele Jahre sehr glücklich, doch eines Tages steht plötzlich Robert vor ihr. Wie wird Suzanne sich entscheiden?

Die Autorin versteht es meisterhaft, die romantische Geschichte mit dem historischen Geschehen zu verknüpfen. Dadurch entstehen sofort die passenden Bilder im Kopf. Schön finde ich, daß wir das Liebespaar über Jahrzehnte begleiten dürfen. Ich will ja nicht zuviel verraten, aber zum Schluß mußte ich doch schlucken. Ich habe mich dann damit getröstet: Es ist ja "nur" eine Geschichte. Trotzdem hatte ich mich so in das Buch vertieft, daß ich das manchmal vergessen habe. Das geht mir nur bei wirklich guten Büchern so. Deshalb gibt es für dieses Buch nur ein Wort: Super!

Veröffentlicht am 17.02.2017

Macht Spaß

Gefühlte Wahrheit
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Auf dem Segelkreuzfahrtschiff "Flying Cloud" treffen drei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten. Da ist zuerst Selma, eine Ex-Radiomoderatorin. Frisch vom Mann verlassen, ...

Auf dem Segelkreuzfahrtschiff "Flying Cloud" treffen drei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten. Da ist zuerst Selma, eine Ex-Radiomoderatorin. Frisch vom Mann verlassen, der Hund überfahren und arbeitslos. Dazu kommt Henri, Erster Offizier, Schiff gesunken, Ehe am Ende. Und zu guter Letzt: Kito, seit kurzem ein Geist, mit Mentor Gorilla. Er ist auf der Suche nach jemandem, der genug Geisterenergie verströmt, damit er die nächsten Geisterlevel erreichen kann. Doch eines haben sie alle gemein: Für sie ist Bastian Schweinsteiger der beste Mittelfeldspieler der Welt. Sie alle treffen auf dem Schiff zusammen, es wird sehr turbulent. Noch dazu ist Selma die Einzigste, die Kito und Gorilla sehen kann, was für einige Verwirrung und Zweifel an ihrem Geisteszustand führt....

"Gefühlte Wahrheit" ist herrlich komisch. Carin Müller hat einen unvergleichlich komischen, humorvollen Schreibstil und schafft es, den Leser von Anfang an für das Buch gefangen zu nehmen. Die Charaktere sind herrlich durchdacht und durchleben eine Entwicklung, die sie lebendig erscheinen läßt. Man mag sie einfach alle. Die Handlung ist humorvoll und spannend von der ersten bis zur letzten Seite, ich bin nur so durch das Buch geflogen. Besonderes Highlight war für mich Kito im Schweinsteiger-Trikot und Gorilla. Die beiden hätten schon ein Buch für sich interessant füllen können.

Ein tolles Buch, das sich hervorragend für einen herrlichen Sommertag eignet!

Veröffentlicht am 17.02.2017

Sehr interessant

Windsbraut
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In ihrem Buch "Windsbraut" erzählt Sylvia Brandis ihr Leben. Angefangen bei ihrer Kindheit in Niendorf an der Ostsee, über ihre Jugendzeit in Berlin bis hin zu ihrem Erwachsenenleben in der Nähe von Hamburg ...

In ihrem Buch "Windsbraut" erzählt Sylvia Brandis ihr Leben. Angefangen bei ihrer Kindheit in Niendorf an der Ostsee, über ihre Jugendzeit in Berlin bis hin zu ihrem Erwachsenenleben in der Nähe von Hamburg und ihrem Umzug nach Schweden, erlebt man hier alle Höhen und Tiefen ihres Lebens mit. Der Leser erfährt von ihrer geheimen Liebschaft als 20jährige zu dem 60jährigen Schriftsteller Schnurre und ihren späteren Lebenspartnern ebenso wie von ihrem Studium der Tiermedizin und ihrer Umschulung als Equitherapeutin.
Ein großer Teil des Buches handelt selbstverständlichen von ihren Pferden - egal ob den eigenen oder denen, die bei ihr in Therapie waren.

Sylvia Brandis hat mit diesem Buch bewiesen, daß eine Biografie nicht trocken sein muß. Sie schreibt wunderschön anschaulich und fließend. Am Anfang sind die Zeitsprünge Vergangenheit/Gegenwart etwas gewöhnungsbedürftig. Doch man gewöhnt sich schnell daran. Die Beschreibungen ihrer Pferde sind sehr liebevoll, man merkt ihr ihre Passion an. Aufgelockert wird das Buch durch einen Bildteil (schwarz-weiß).
Aus diesem Buch springt die Pferdeliebe fast heraus!