Interessante Idee mit „Kingsman“ Vibes, aber letztendlich nicht ganz überzeugend
Von der Autorin habe ich bisher zwar noch nichts gelesen, dennoch konnte mich der Klappentext sofort überzeugen. Schon vor Erscheinungstermin habe ich sehnsüchtig auf das Buch gewartet und es dann freudestrahlend ...
Von der Autorin habe ich bisher zwar noch nichts gelesen, dennoch konnte mich der Klappentext sofort überzeugen. Schon vor Erscheinungstermin habe ich sehnsüchtig auf das Buch gewartet und es dann freudestrahlend begonnen. Die Kingsman Vibes hingen schon während der ersten Seiten an der Geschichte.
Der Einstieg ist gut gewählt. So beginnt die Handlung mit einer kurzen Erzählung aus Alexis Vergangenheit, wie sie für die Akademie rekrutiert wurde. Danach folgt ein Zeitsprung in die Gegenwart und man begleitet die Hauptprotagonistin im letzten Jahr ihrer Ausbildung. Die Handlung an sich birgt viele kleine, spannende Momente, konnte mich allerdings nicht vollständig mitreißen. Besonders durch den Klappentext wurde meiner Meinung nach etwas zu viel vorweggenommen. Die Akademie und die Aufgaben, die die angehenden Agenten zu bewältigen hatten, fand ich gut ausgewählt und „authentisch“. Generell sprach mich die Idee schon von Anfang an sehr an.
Die Charaktere waren für mich nicht unbedingt greifbar. Alexis erschien mir im Grunde schon sympathisch und mit ihrer vielschichtigen Persönlichkeit als eine interessante Protagonistin. Einerseits ist sie unglaublich tough und zielstrebig, andererseits doch äußerst emotional. Leider wurde ich trotzdem nicht richtig warm mit ihr. Auch die anderen Charaktere waren zwar da und hatten grundsätzlich schon eine eigene Persönlichkeit, doch eine richtige Verbindung konnte ich nicht zu ihnen aufbauen. Vor allem Dean fand ich als Protagonist irgendwie … bizarr. Bei ihm hatte ich von Anfang an ein sehr merkwürdiges Gefühl und war überhaupt nicht von ihm begeistert. Ganz im Gegenteil aber mit Adam. Gerade die Geheimnisse, die sich um seine Identität und seine Vergangenheit winden, haben mich unheimlich neugierig auf ihn werden lassen.
Der Schreibstil an sich war flüssig und leicht zu lesen. Trotzdem ist mir schon im Prolog aufgefallen, dass es doch sehr jugendhaft ist. Vielleicht bin ich einfach schon zu alt dafür, oder aber, es ist einfach nicht meins. Ich glaube, dass man das an dieser Stelle keinesfalls verallgemeinern kann. Da muss jeder für sich selbst herausfinden, ob er es mag oder nicht.
Um abschließend noch einmal zusammenzufassen: Die Geschichte weißt eine interessante Grundidee auf, während die Handlung mich allerdings nicht richtig fesseln konnte. Gerade die Nähe zu den Charakteren hat mir dabei gefehlt, wodurch die Geschehnisse in einem Rausch an mir vorbeigegangen sind, ohne auf einer emotionalen Ebene angesprochen zu werden. Ich würde sagen, dass es sich um ein gutes Buch handelt, dass man zwischendurch schnell lesen kann und nicht unbedingt anspruchsvoll ist. Das Ende lässt auf jeden Fall genug offene Fragen zurück und führt dazu, dass man am liebsten sofort den nächsten Band lesen will. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und noch ein wenig hin und hergerissen, ob ich weiterlesen soll.
3,5 von 5 Sternen