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Veröffentlicht am 14.11.2020

Bringt der Mörder den berüchtigten Blutnebel hervor?

Blutnebel
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Sehr gut gelungener Thriller mit Mystery, Liebe und Erotik. Top!

In Buffalo Springs, Tennessee, wird die geschändete und erwürgte Cassie Frost an einem Teich aufgefunden. Auf Drängen des Gouverneurs wird ...

Sehr gut gelungener Thriller mit Mystery, Liebe und Erotik. Top!

In Buffalo Springs, Tennessee, wird die geschändete und erwürgte Cassie Frost an einem Teich aufgefunden. Auf Drängen des Gouverneurs wird Ramsey Clark, eine Topexpertin und Profilerin der privaten Agentur Mindhunters zu den Ermittlungen hinzugezogen.

Unter anderem wird sie im Laufe der Handlung den Parapsychologen Devlin Stryker kennenlernen und es könnte sich eine Romanze anbahnen.
In jeder Generation, heißt es, taucht der rote Nebel, genannt Blutnebel auf und dann sollen immer drei Menschen sterben müssen in jenem Ort.
Ramsey glaubt nicht an Übersinnliches. Sie hat selbst ein sehr düsteres Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen.
Bald stellt sie fest, dass ein Serienmörder hinter der Tat stecken könnte und dass der Fall etwas mit dem Stadtgründer von Buffalo Springs im 19. Jahrhundert und seiner seltsamen Sekte zu tun haben könnte.
Bald schon gerät Ramsey von unerwarteter Seite in tödliche Gefahr, aber von ebenso unerwarteter Seite könnte sich Hilfe ergeben ...

Der Roman hat für mich keine Längen. Von einem Psychothriller erwarte ich fundierte Hintergründe, Eintauchen in die Vergangenheit der Hauptprotagonisten. Ich habe mich nicht gelangweilt und das Buch enthält nichts Überflüssiges. Es ist nicht vorherzusehen, wer der Täter ist, erst kurz vor Schluß fiel für mich zusammen mit Ramsey der Groschen. Die Mysteryelemente passen auch gut, fungieren als Deus ex machina. Warum auch nicht? Es gibt mehr zwischen Himmel und Hölle, als eure Schulweisheit es euch erträumen macht, schrieb schon Shakespeare. Ich finde diese Elemente sogar anrührend und schön.
Dieser Thriller ist spannend, man leidet mit dem neuen Opfer, wünscht dem Täter die Pest an den Hals. Ich konnte mich sehr gut in Ramsey als auch Devlin hineinfühlen. Das gelingt nicht jedem Autoren. Die Darlegung der Fakten des Falls am Ende des Romans verwunderten mich gar nicht. Solch ein Szenario ist im Land der reichlich vorhandenen fanatischen Evangelisten, Klimaleugnern, Rassisten, Rechten und Trumpwählern durchaus möglich. Es gibt nichts, was in den USA nicht möglich ist, und das im negativen Sinne. Ich habe in den USA gelebt und genug Liveeindrücke gewinnen müssen. Nie wieder USA!

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Tragische Erinnerungen

Mit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad
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Sehr berührend. Tragisch, was ein sinnloser Krieg und noch sinnlosere Gewalt Menschen antun kann. Der Mensch ist des Menschen Wolf.

Was der Krieg aus und mit Menschen macht ist erschütternd und in Friedenszeiten ...

Sehr berührend. Tragisch, was ein sinnloser Krieg und noch sinnlosere Gewalt Menschen antun kann. Der Mensch ist des Menschen Wolf.

Was der Krieg aus und mit Menschen macht ist erschütternd und in Friedenszeiten nicht nachzuvollziehen. Desto wichtiger sind Zeitzeugen, solange es noch welche gibt. Bald aber ist keiner mehr übrig.

Wenn die Bestie Krieg erst einmal entfesselt ist, dann ist sie kaum noch zu bändigen. Hier zeigt sich wieder einmal der sich ausbreitende Teppich der Dunkelheit in diesen Reminiszenzen.

Wirklich grauenvoll ist, wie die Waffe der Vergewaltigung eingesetzt wurde und immer noch wird. Vor allem im Krieg und auch noch unmittelbar danach.

Die Mutter und Schwestern wurden vergewaltigt, mit der Folge des Suizids. Das ist neben den ohnehin düsteren Kriegserfahrungen noch ein zusätzlicher Ballast und eine schlimme Bürde.

Das wirft für immer einen nachtschwarzen Schatten auf das Bewußtsein, die Psyche und die Seele. Das belastet extrem, egal wie alt man noch wird.

Eindrücklich und nachdrücklich mahnt das Buch vor den Auswirkungen des Krieges, bzw. kriegerischer Auseinandersetzung per se. Erschütternd, hochinteressant und tragisch.

Wenn nur Menschen aus dem Grauen der Vergangenheit Konsequenzen für die Zukunft zögen. Aber nein! Noch immer schlachten Menschen sich gegenseitig ab!

Dieses Buch ist ein unvergleichliches Zeitzeugnis!

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Sehr sympathischer und arg gebeutelter Hannes

Die Macht der Verzweiflung
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Atemlos durch die Seiten gestürmt. Ich habe fast nicht unterbrochen
.
Der Roman ist sehr gut. Man kommt schnell in die Handlung rein und braucht nicht zwingend Vorkenntnisse der vorher erschienenen Bände. ...

Atemlos durch die Seiten gestürmt. Ich habe fast nicht unterbrochen
.
Der Roman ist sehr gut. Man kommt schnell in die Handlung rein und braucht nicht zwingend Vorkenntnisse der vorher erschienenen Bände. (ich bin aber neugierig geworden und werde mir die anderen auch nach und nach besorgen). Kompliment an Hendrik Falkenberg, dass man auch noch spät einsteigen kann.
Der Spannungsbogen wird gehalten, man fiebert mit, möchte wissen, wer dem sympathischen Hannes an Leib und Leben will. Man stürzt regelrecht durch die Seiten, möchte möglichst nicht pausieren.
Es ist eine harte Prüfung für Hannes, die noch seine Spuren bei ihm hinterlassen wird, aber ihn gewiß auch stärker macht.
Die Protagonisten, auch Hannes Feind sind alle sehr realistisch gezeichnet. Der "Böse" ist keine Karikatur oder überzeichnet, wie es in manchen Krimis und Thrillern der Fall ist.
Ich bin gespannt, wie diese Ereignisse Hannes im nächsten Band prägen werden, bzw welche Auswirkungen das noch haben wird. Hannes ist schließlich Sympathieträger und kein eiskalter Zyniker.
Alles in allem ein sehr spannendes Buch, ein Nailbiter, der einen so schnell nicht losläßt. Bravo! Chapeau, Herr Falkenberg!

P. S. Ich kann mir das auch sehr gut als Verfilmung vorstellen.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Die losen Fäden des (Unter)Bewußtseins

Spuk in Hill House
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Es zehrt am Unbewußten, es ist unterschwellig präsent, das Grauen, das in Hill House heimisch ist. Das macht den Roman klasse!

Dieser Roman braucht keine billigen Schockeffekte und auch keinen Ekel und ...

Es zehrt am Unbewußten, es ist unterschwellig präsent, das Grauen, das in Hill House heimisch ist. Das macht den Roman klasse!

Dieser Roman braucht keine billigen Schockeffekte und auch keinen Ekel und Gore a lá Edward Lee.

Der Plot mag manchem altmodisch erscheinen, aber es ist ein erstklassiger Spukhausroman. Die labilste der vier, Nelly, ist am anfälligsten für den Psychoterror des Hauses. Unzweifelhaft lebt etwas Dunkles in diesem Anwesen und es ist das Meisterliche des Romans, dass Jackson darauf verzichtet, es aufzuklären. So kann die Handlung in der Phantasie eines jeden Lesers arbeiten und jeder kann seine eigenen Schlüsse ziehen.
Die unheimlichen Vorkommnisse zehren an den Nerven, bis sie blank liegen. Ja, man bekommt allein zuhause in der Nacht selber etwas Angst. Der Roman ist sogenannter oldschool Horror, aber deswegen nicht weniger empfehlenswert. Jeder, der auch moderne Gothichorrorsettings mag, sollte dieses Buch lesen.
Der Roman wurde 1963 kongenial mit Claire Bloom und Julie Harris als Nelly verfilmt. Bis das Blut gefriert ist der Titel und sehr gruselig!

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Lucifer - der Held! Welch ein Retter! Welch ein Held!

Die Lucifer-Chroniken
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Verkehrte Rollen. Lucifer ist der Gute und die anderen, die bisher als gut galten, die Bösen. Originelle Ausgangsidee!

Lucifer ist diesmal nicht der Böse, sondern der Gute, der gegen böse andere "Götter" ...

Verkehrte Rollen. Lucifer ist der Gute und die anderen, die bisher als gut galten, die Bösen. Originelle Ausgangsidee!

Lucifer ist diesmal nicht der Böse, sondern der Gute, der gegen böse andere "Götter" kämpft, allesamt Kinder von Vater Zeit, er, Lucifer, der einzige illegitime Sohn, unschuldig verbannt, zur Zeit auf der Erde lebend, will eine Katastrophe verhindern, die der Sohn der Nacht, Seth herbeiführen will und droht, das Universum auszulöschen. Lucifer ist die Antithese zu all den verbreiteten Klischees der Kirche und Kultur über den Satan. Er ist ein Held, er will Menschen retten, er ist wahrhaftig der Lichtträger. Das Buch ist sehr gut, originell, hat eine frische Perspektive auf Mythen und ist meisterlich geschrieben. werde ich

Die Fortsetzung von "Träger des Licht" ist genauso klasse geschrieben und mit wunderbaren Protagonisten und herrlich interpretierten Mythen

Sam Linnfer alias Lucifer ist zurück! Seine Mission, den Weltuntergang zu verhindern, ist noch nicht erfüllt. Er wird immer noch gejagt, auch und vor allem von der eigenen Familie, allesamt seine Halbbrüder, bei uns Erdlingen bekannt als Seth, Thor, Odin .... Er muß die Katastrophe, die Freilassung Uranos aus seinem Gefängnis verhindern. Das wird ihm mehr als schwer gemacht und er muß eine verhängnisvolle Entscheidung treffen, nur fürvwen wird es eventuell böse enden?

Lucifer oder  auch Sam genannt, ist zurück und ist nach wie vor der Gute, der Held dieser Geschichte. All die bösen Geschichten über ihn sind reine Propaganda. Der daraus resultierende schlechte Ruf nützt ihm aber manchmal durchaus. Er muss rastlos sein, dauernd kämpfen, wird mehr und mehr isoliert und einsam. Catherine Webb stellt diesen Prozess sehr gut dar, wie Sam immer mehr in die Enge gerät. Der eine oder andere coole Spruch fällt immer im angemessenen Moment. Die Charaktere sind vielschichtig und nicht eindimensional. Man fiebert mit Sams Aktionen und unfreiwilliger Reise mit. Ja, man bekommt Angst, ob er überleben wird,  denn auch die Unsterblichen können unter bestimmten Umständen getötet werden. Der Konflikt zwischen Sam und seinem Vater wird schlüssig dargestellt und man kann Sams innere Konflikte, seinen Widerstand, Sturheit und Ängste nachvollziehen. Alles in allem eine sehr gelungene Fortsetzung. 

Schade nur, dass es lediglich zwei Romane in dieser Reihe sind. Ich hätte gerne mehr über jenen Sam, diesen sympathischen Lucifer gelesen. Ein wahrhaftiges Lesevergnügen!

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