Fragwürdiger Schreibstil
Ostwind - Aufbruch nach OraMika ist glücklich, denn sie hat ihr Ziel erreicht: Auf dem Gestüt Kaltenbach lebt sie mit ihrem Freund Milan, ihrem besten Freund Sam und ihrem Pferd Ostwind. Bei einem Unwetter wird Ostwinds Geliebte ...
Mika ist glücklich, denn sie hat ihr Ziel erreicht: Auf dem Gestüt Kaltenbach lebt sie mit ihrem Freund Milan, ihrem besten Freund Sam und ihrem Pferd Ostwind. Bei einem Unwetter wird Ostwinds Geliebte 34 verletzt und erliegt diesen Verletzungen. Deshalb machen sich Mika und Ostwind auf eine Reise zur Bewältigung, eine Reise zu Ostwinds Heimatsort Ora in Andalusien. Dort erleben sie ein Abenteuer mit dem andalusischen Stallmädchen Sam und erkennen, dass es in anderen Ländern ähnlich zu geht wie daheim.
Die Geschichte ist recht cool. Denn die Geschichte ist auch für Antirassismus, da Mika mit den Spanierinnen umgeht, wie mit allen anderen auch, sie versucht Deutsch zu reden und ist genau so höflich wie mit ihren Freundinnen vom Gestüt Kaltenbach. Die Geschichte ist recht interessant, da sie gegen die Schuldfrage spielt. In einer Zeit, wo die meisten Menschen nach einem Schuldigen für die Situation suchen, ist es wichtig aufzuzeigen, dass es nicht immer um die Schuldfrage geht, sondern man manchmal auch Geschehnisse einfach hinnehmen sollte. Aber da würde ich mich zu sehr in eine Gottesrolle hineinsteigern, das steht aber keinem Menschen zu.
Die Geschichte ist auch gegen Nestlès Idee , aus Wasser Geld zu machen. Denn der Vater von Sam aus Andalusien, Petros, verkauft sein Land an die Gemeinde, die es widerum an eine Firma, die Nestlè ähnelt, verkauft. Doch um das rückgängig zu machen, wurde ein altes Pferderennen wieder veranstaltet. Es ist sehr gut aufzuzeigen, dass man sich sehr wohl gegen Nestlè wehren kann. Hoffentlich passiert das auch mal in der Realität.
Die Figuren sind allesamt recht normal, auch wenn es Helden in dieser Geschichte gibt. Da wäre beispielsweise die Protagonistin Mika, die ihr Traumleben hat. Doch sie ist dennoch nicht zufrieden. ,,Träume mögen in der Realität anders sein"- Timmy B. 2020
Dieses Zitat beschreibt Mika recht gut. Ihre Träume wurden wahr und machten sie beinahe verrückt. Diese Botschaft an Kinder zu richten, ist jedoch sehr fragwürdig, da genau Kinder nach etwas streben sollen. Genau Kindern sollte so etwas nicht als Positiv-Beispiel vorgehalten werden. Aber Mika hat auch andere seltsame Seiten. Beispielsweise zu Beginn des Buches:
Ostwind und 34 stehen im Stall, Mika kommt rein und holt Ostwind, weil sie spürt, dass 34 allein sein möchte. Doch das führt schlussendlich zu 34s Tod. Sie erkennt aber im späteren Verlauf, dass sie falsch gehandelt hat und das ist auch gut so, da man die Fähigkeit Fehler zuzugeben lernt.
Mika ist eine komplizierte Person, die weder nur gut noch nur böse ist. Dadurch wird auch vermittelt, dass kein Mensch nur gut/ nur böse ist.
Dann wäre da noch Mikas Freundin Fanny. Sie war die meiste Zeit in Paris, kam jedoch im richtigen Moment und brachte die Idee für das Rennen als Lösung gegen die Kapitalisierung von Oras Wasser mit. Auch wenn Mika die Protagonistin ist, ist Fanny die Heldin. Mikas Lösung für schwierige Situationen ist, rauszufinden, was Fanny täte. Ohne Fanny wäre die ganze Geschichte ohne Spannungsbogen. Denn das Highlight, das Rennen, kam nur durch sie zustande. Sie ist die wahre Heldin. Mika ließ 34 sterben, haut mit Ostwind ab, ohne an das Therapiezentrum und die ganzen armen Pferde zu denken. Doch zum Schluss lässt Mika Ostwind in Ora, da es ihm in Kaltenbach schlecht ginge. Sie denkt nicht an das Fohlen, dass ohne Eltern aufwächst, nicht an die Großmutter, die dadurch 500.000 € verliert. Hauptsache Ostwind geht`s gut. Doch Fanny ist anders. Sie denkt an alle und schadet keinem, die wahre Heldin.
Das Konzept der Protagonistin als Antagonistin ist interessant. So etwas sieht man wohl in sonst keinem anderen Buch. Dieses Konzept ist neu und originell.
Ob es einen Schreibstil gibt, ist fragwürdig, denn es wirkt wie eine Kindergeschichte, die genauso gut aus einer Kinderfeder stammen könnte. Denn es gibt keine komplizierten Satzkonstruktionen, die meisten Wörter sind einfach und keine Fachwörter, wenn das Wort Achluphobie vorkäme, schreibe man Angst vor Dunkelheit statt dem Fachwort Achluphobie.
Fazit? Das Buch war sehr gut, auch wenn die Existenz eines eigenen Schreibstils fragwürdig ist.