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Veröffentlicht am 15.11.2020

Widerstand leisten - das Gebot der Stunde!

Im Fadenkreuz
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Es gilt immer noch die Maxime: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen ( oder im Weißen Haus ), finsterer elektrisierender Thriller!

Andrew hat es geschafft. Er ist bei der Army und hat nach seinem Militärstudium ...

Es gilt immer noch die Maxime: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen ( oder im Weißen Haus ), finsterer elektrisierender Thriller!

Andrew hat es geschafft. Er ist bei der Army und hat nach seinem Militärstudium den Traumjob bei den Streitkräften. Allerdings hat er Brücken hinter sich abgebrannt. Er meldet sich kaum noch bei seinen Eltern im Staate Missouri und seine Beziehung zu Sarah Alexia ( Alex ) ist auch in tausend Scherben zerbrochen. Andrew ist mir zwar weitgehend sympathisch, aber dieses sein Verhalten konnte ich nicht nachvollziehen. Bei der Army zu sein ist doch kein Grund eine Beziehung zu sprengen und warum meldet er sich kaum bei seinen Eltern? Da war er in der Tat rücksichtslos und egoistisch. Seine dunkle Seite? Aber immerhin macht ihn das menschlich mit all seinen Schwächen und ebenso seinen bemerkenswerten Stärken. Die Ambivalenz, die ich ihm gegenüber empfinde macht ihn authentisch.

Wäre er als durch und durch strahlender Superheld konzipiert worden, wäre das unrealistisch. In diese Falle ist Chris Bennett glücklicherweise nicht getappt.

Mila Escobar und er Andrew Conway werden nach Washington D. C. berufen, ins Pentagon, weil General Tucker einen brisanten Auftrag für sie hat. Er wird schon seine triftigen Gründe gehabt haben, diese beiden auszuwählen und garantiert wird das im zweiten Band der Reihe noch geklärt werden. Denn natürlich können hier noch nicht alle Fragen und Rätsel gelöst werden, sonst wäre es ja keine Reihe.

Zuerst will Andrew seine Eltern besuchen, bevor er Tucker konsultiert und hat auf dem Highway eine Art Vision oder Anfall. Sehr mysteriös! Und ein toller Einfall, eine ( vermeintliche? ) metaphysische Ebene einzubauen. Das weckt Assoziationen zu meinen Lieblingsserien Supernatural und Akte X.

Zu ihrem Entsetzen müssen Mila und Andrew mitansehen, wie Tucker der Garaus gemacht wird. Durch schriftliche Anweisungen werden sie nach Wisconsin gelotst und treffen dort auf geheimnisvolle Leute und merken entsetzt, wer der wahre Feind in diesem tödlichen Spiel ist.

Ähnlichkeiten von im Buch vorkommenden Präsident Barnes mit noch lebenden, untoten, hirntoten oder noch amtierenden hirntoten Präsidenten sind nur purer Zufall und überhaupt nicht beabsichtigt! 😂

Skrupellosigkeit, Macht- und Geldgier regieren, was auch dem Plot Authentizität verleiht. Was die USA betrifft, wundere ich mich über gar nichts mehr. Die Realität ist garantiert noch viel viel schlimmer als hier geschildert. Stranger than fiction eben! Und Chris Bennett scheint hellsichtig zu sein, weil sogar ein unbekannter hochkontagiöser Virus ( vermeintlich? ) auf den Plan tritt.

Das Buch ist rasant geschrieben, mit einigen uberraschenden Wendungen und einem offenen Ende. Es ist elektrisierend, als ob man nicht isolierte Kabel berührt, die unter Strom stehen. Mir stehen immer noch die Haare zu Berge wie bei Frankensteins Braut mit dem weißen Blitz im Haar.

Das Erschreckende ist, daß diese Fiktion ( die im Grunde genommen auch gut die Realität spiegelt, also nicht nur reine Fiktion ist! ) bittere Realität werden kann. Dieser Auftakt ist rundum gelungen und ich verspreche mir viel von Band Zwei. Bin schon gespannt darauf! Action kommt nicht zu kurz und es gibt interessante Perspektivenwechsel, so daß ich jeden Protagonisten von innen heraus kennenlernen konnte. Brisant, furios, ausnehmend spannend! Was will das blutrünstige ( 😁 ) Thrillerherz mehr? Politthriller, du bist umzingelt, komm mit erhobenen Händen raus und bringe deinen Komplizen Band Zwei mit! Bruhahaha!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Verliebt, verlobt, verheiratet und eingesargt?

Leichenbraut
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Gnadenloser Killer in einem atmosphärisch dichten morbiden Thriller - very British dead! Unbedingt lesen!!!

Ein Erdrutsch! Ein Sarg, der zum Vorschein kommt. Zwei Leichen. Eine zuviel. Einer natürlich ...

Gnadenloser Killer in einem atmosphärisch dichten morbiden Thriller - very British dead! Unbedingt lesen!!!

Ein Erdrutsch! Ein Sarg, der zum Vorschein kommt. Zwei Leichen. Eine zuviel. Einer natürlich verstorben. Eine nicht. Die Gattin, im Hochzeitskleid, lebendig begraben. Ein Alptraum a là Poe par excellence!

Des Nachts beobachten zwei Jugendliche etwas Ungeheuerliches und Unheimliches. Die Beerdigung einer weiteren "Braut", wie sich herausstellt....

Treibt ein Serienkiller sein Unwesen?

D. I. Stephen Lang und sein Team fangen an zu ermitteln...Drohen weitere Opfer?

Das ist bereits mein zweites Thrillerhighlight dieses noch so jungen Jahres. Sage Dawkins schreibt multiperspektivisch und das Buch hat eine durchgängig schön morbide Atmosphäre.

Stephen Lang ist mir sehr sympathisch geworden. Authentizität ist ein ausgewiesenes Merkmal der Autorin.

Die Handlung ist nicht vorhersehbar und schlägt tolle Haken wie ein Hase in Cheshire. Der Leser kann quasi in Echtzeit mit der Polizei ermitteln.

Psychologisch verdichtet und ausgereift geht man als Leser durch einen sehr klug angelegten Irrgarten, den vermeintlichen Spuren folgend in Cul-de-Sacs. Da braucht man keinen Londoner Klischeenebel mehr!

Wer war es letztendlich? Nicht der Butler! Nicht der Gärtner! Scherz beiseite! Ich war am Ende verblüfft! Damit hatte ich nicht gerechnet. So schafft es die Autorin wieder einmal, in ihrem komplex komponierten Score des Schreckens einem leise das Blut gefrieren zu lassen...

Schön makaber und zeigt mal wieder, wie abgrundtief abartig dies dein Nächster sein kann. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, auf daß jener dich ermorde? Na, dann gute Nacht! Life is stranger than fiction! Dieses Buch ist nicht für Leute geeignet, die zu Schwächeanfällen neigen!!!


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Veröffentlicht am 15.11.2020

Erst der Regenbogen vollendet die allgegenwärtige Schönheit, die in allem ist!🌈🌈🌈

Out!
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Hochinteressantes Personenlexikon über all jene Individuen, die zum Spektrum des LGBT gehören. Wichtig, weil es auch Vorbildfunktion hat!😍👨‍❤️‍👨👩‍❤️‍👩

Vorneweg: Ich habe das Buch schon vor längerer Zeit ...

Hochinteressantes Personenlexikon über all jene Individuen, die zum Spektrum des LGBT gehören. Wichtig, weil es auch Vorbildfunktion hat!😍👨‍❤️‍👨👩‍❤️‍👩

Vorneweg: Ich habe das Buch schon vor längerer Zeit gelesen. Es hat ein Softcover und sieht mit der Collage der Antlitze in den Farben des Regenbogens schon einmal sehr ansprechend aus und lockt die Blicke auf sich.

Ein engagiertes Buch, dieses biographische Lexikon. Es ist ein Trip durch alle Sparten der Kultur, aber auch bis hin zu Politik und Wissenschaften. Es besitzt ebenfalls ein ausführliches Register. Es ist alphabetisch aufgebaut.

Zu jeder Person gibt es einen mal kürzeren und dann wieder längere Einträge. Bei vielen Individuen stehen am Ende Buchtipps, eine Auswahl der Filme bei Schauspielern usw.

Bei vielen ist ein Photo vertreten, all diese Illustrationen sind in schwarzweiß. Es fängt mit Berenice Abbott an und endet mit Marina Zwetajewa.

Viele Individuen kennt der versierte Leser natürlich schon als "out". Aber es gibt doch die eine oder andere Überraschung, wer noch LGBT ist. Wer wird denn noch so aus dem Schrank treten? 800 einzigartige Menschen, eine wirkliche Herzensarbeit mit viel Akribie und Liebe von Axel Schock und Karen - Susan Fessel erarbeitet. ( Und jetzt bitte keinen Witz mit Schockfessel! 😀 ). Im Vorwort wird über die Entstehung berichtet und daß dieses Projekt durchaus schwierig war.

Warum dieses Buch? Weil LGBT immer noch nicht von allen Menschen als selbstverständlicher Teil all der Variablen des Lebens akzeptiert wird.

Es ist zum Beispiel noch nicht so furchtbar lange her, daß in den USA Matthew Shepard ermordet wurde, nur weil er Männer liebte. Oscar Wilde wurde die Liebe, die man nicht nennen darf in sehr repressiven Zeiten indirekt zum Verhängnis.

Noch heute gibt es in allen Ländern, ebenfalls in den vorgeblich hochmodernen, "zivilisierten", westlichen Ländern.

Paragraph 175 gibt es glücklicherweise schon lange nicht mehr und all die Varianten von LGBT werden heute von viel mehr Leuten akzeptiert als früher. Es ist also nicht alles düster. Aber noch zu viele sind intolerant oder ergehen sich in blankem Hass.

Erst vor kurzem hat eine junge Polin im Fernsehen gesagt, daß der Anblick zweier küssender Männer sie anekele. Auf dem Dorf hier hat sich noch keiner geoutet. Hier regiert starke Intoleranz. Wer hier aus dem Schrank treten will, sollte vorher tunlichst in eine Stadt gezogen sein. Denn viele Dörfler hier sind in ihrer Ablehnung divergierender Lebensentwürfe dogmatisch.

Das Buch kann ebenso eine große Hilfe für all jene sein, die gerade erst entdecken, daß sie zu LGBT gehören, weil sie dadurch etwas Wesentliches lernen können. Es gibt sehr viele, auch je nach Epoche sehr mutige Lesben, Gays, Bisexuelle und Transgenderleute. Deren Leben kann eine Inspiration sein, als Vorbild fungieren, oder zur Selbstbestätigung. Man kann ebenso sein persönliches Idol für sich entdecken. Matthew Shepard, der in Laramie / Wyoming ermordet wurde, ist ebenfalls vertreten. Eingeschlagener Schädel und Brandwunden und das am 11.10.1998! Erst zweiundzwanzig Jahre her!

Es gibt noch zuviele die an der heterosexuellen patriarchalischen Prämisse verzweifelt hängen, sich drin verbeißen. Jeder, der es dann wagt, von dieser Norm abzuweichen, ist pervers, unnatürlich oder sogar des Todes würdig. Der Mann soll nicht beim Manne liegen, sagt die Bibel. Das fassen viele Personen wortwörtlich auf, bis hin zur nackten Gewalt.

Dabei werden wir als Gesellschaft doch gerade dadurch bereichert, daß wir alle bunt wie Vögel sind. Nichts ist langweiliger als ein exakt den Normen und konservativen Werten entsprechender Mensch. Diese Engstirnigkeit beraubt sie um eine Erweiterung ihres Horizontes. Aber sie werden dadurch metaphorisch gesehen grau. Und grau ist keine Grundlage für einen Regenbogen.

Wenn jeder anfinge sogenannte Abweichler des normativen Einheitsbreis zu respektieren und sie einfach ihr Leben leben ließe, dann hätten wir alle eine bessere Welt. Vielleicht kann dieses Buch dabei helfen, daß LGBT genauso alltäglich und ein fester Bestandteil der Lebensmöglichkeiten ist genauso wie Heterosexualität. Aber solange es noch beispielsweise Evangelikale gibt, die Homosexualität als zu heilende Krankheit sehen und die von ihr "Befallenen" in Umerziehungscamps steckt ...

Aber ich verfüge noch über einen Funken Hoffnung, daß sich die wahre Humanität sich weiterhin exponentiell ausbreiten möge, wie es leider Corona momentan zu tun pflegt. Hoffentlich wird dann aus meinem Funken ein erhellendes Feuer. Wir werden sehen!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Grausamstes Entsetzen!

Nichts
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Nichts Nada Niente Nothing - wie eine Wellnesskur! Aaach jaaa!

Wie grauenvoll! Ich bin geflohen und geflohen und geflohen. Jetzt hat es mich doch eingeholt: das NICHTS aus Der Unendlichen Geschichte!!!!!!!

Aus. ...

Nichts Nada Niente Nothing - wie eine Wellnesskur! Aaach jaaa!

Wie grauenvoll! Ich bin geflohen und geflohen und geflohen. Jetzt hat es mich doch eingeholt: das NICHTS aus Der Unendlichen Geschichte!!!!!!!

Aus. Vorbei. Ende!

Und wenn du willst, daß das Nichts auch jemand anderes packt, dann verschenke es doch einfach. Und dann werden wir ja sehen, was passiert! Bruhahahaha! Vielleicht ist in diesem Buch ein Wurmloch versteckt und durch dieses Nichts wird man in ein anderes Universum befördert.
Falls doch nicht, kann man sich kreativ austoben!!!!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Drei starke Frauen in schlimmer Epoche!

Die Zeuginnen
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Diese gar nicht so unwahrscheinliche Zukunftsvision steht für sich allein als extrem spannendes und erhellendes Meisterwerk!

Dass diese Dystopie tatsächlich einmal Realität werden könnte auf dem urdemokratischen ...

Diese gar nicht so unwahrscheinliche Zukunftsvision steht für sich allein als extrem spannendes und erhellendes Meisterwerk!

Dass diese Dystopie tatsächlich einmal Realität werden könnte auf dem urdemokratischen US-Boden ist gar nicht so abwegig. Trump ist schon einmal ein Beweis, dass etwas durchaus gewaltig schieflaufen kann. Leider gibt es in der Menschheitsgeschichte mehr als genug Beispiele für totalitäre Regime.

Margaret Atwood, Kanadierin, greift durchaus hellsichtig Gegenwartsströmungen auf und webt sie geschickt und meisterlich in ihre Fortsetzung "Der Report der Magd" ein.

Es ist erschreckend, wie rückwärtsgewandt und frauenverachtend bzw - feindlich die Männer Gileads sind. Die Puritaner lassen grüßen.

Man gewinnt durch die Berichte der drei Zeuginnen, Lydia, Agnes und Daisy unglaubliche und unheimliche Einblicke in diese Krankheit namens Morbus Gilead.

Ich finde die Fortsetzung sehr gelungen, äußerst erhellend und spannend. Wir sollten unsere Errungenschaften wie Demokratie, Menschenrechte, Glleichberechtigung und Bildung als auch Religionsfreiheit, Medizin sowie Hygiene nicht für selbstverständlich halten, sondern immer sorgsam über sie wachen.

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