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Veröffentlicht am 02.12.2020

Ein Familienepos der besonderen Art

Das Flüstern der Bäume
1

Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur genießen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, ...

Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur genießen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, so doch nicht mehr besonders lebenswert. Doch der Schein trügt: Ein Paradies stellt es höchstens für die sogenannten „Pilger“ dar. Reiche Menschen, die sich einen Ausflug in den ursprünglichen Wald Kanadas leisten können. Während diese wie Könige behandelt werden, sind die Angestellten unter ständiger Beobachtung. Da erscheint eines Tages Jakes Ex-Verlobter mit Neuigkeiten, die alles verändern könnten…
Das gesamte Buch ist etwas Besonderes. Das Cover, wunderschön gestaltet, im Inneren mit herrlichen kleinen Zeichnungen bestückt und auch der Aufbau außergewöhnlich. Beginnend in der „Gegenwart“ im Jahr 2038 geht es wie bei den Jahresringen eines Baumes zurück bis zu Jacindas Urahnen 1908, quasi dem Kern des Stammes, und wieder vor in die Gegenwart. Dabei werden nach und nach die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt und die Antworten auf viele Fragen langsam aufgedeckt. Jede Figur entwickelt sich stetig weiter wie ein wachsender Baum, entfaltet sich vor dem Leser, wobei es dabei auch durchaus einige „Lieblingsbäume“ für mich gab. Spannend fand ich vor allem, wie unterschiedlich der Bezug zur Natur für die einzelnen Charaktere war. Für die einen war es eine Überlebensquelle, indem sie den Wald zu Geld machten, für die anderen, indem sie ihn schützten und darüber erzählten und für beide Seiten, weil sie dort zumindest die meiste Zeit über lebten.
Das Motiv des Baumes, das sich durch das Buch zieht, gefällt mir dabei sehr gut. Im Gegensatz zur Familiengeschichte waren diese Entwicklungen immer offensichtlich. Man konnte die Geschichte der Bäume durch die Jahre hinweg lesen und so langsam die Bezüge herstellen. Den Schreibstil fand ich wunderbar episch und nachdrücklich, es entstanden immer wieder große Bilder zu den einzelnen Stationen in meinem Kopf, die oft bedrückend waren, manchmal aber auch Hoffnung ausstrahlten. Besonders die Aussicht auf unsere Zukunft ließ mich erschaudern und ich würde mir wünschen, dass sie auch andere zum Nachdenken anregt.
Insgesamt ein großartiges Buch, das besondere Beachtung verdient hat.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

In den Fängen eines Psychopathen

Der Spiegelmann
4

Am helllichten Tag verschwindet spurlos ein Mädchen auf der Straße, ein anderes scheint beim Eisangeln mit dem Stiefvater ertrunken zu sein. Fünf Jahre später wird eines der Mädchen tot aufgefunden – erhängt ...

Am helllichten Tag verschwindet spurlos ein Mädchen auf der Straße, ein anderes scheint beim Eisangeln mit dem Stiefvater ertrunken zu sein. Fünf Jahre später wird eines der Mädchen tot aufgefunden – erhängt auf einem Spielplatz. Und der einzige Zeuge ist nicht vernehmbar, da er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Es handelt sich um Martin, den Stiefvater des ertrunkenen Mädchens, der deren Tod und den seiner Brüder in der Kindheit nicht verkraftet hat.
Joona Linna übernimmt den Fall und deckt nach und nach das Werk eines Psychopathen auf, der noch weitere Mädchen in seiner Gewalt hat. Wird es Joona gelingen, ihn rechtzeitig aufzuspüren, bevor er sein perfides Spiel beenden kann?

„Der Spiegelmann“ ist der nunmehr achte Band der Reihe von Lars Kepler um den Ermittler Joona Linna. Prinzipiell ist er auch unabhängig von den anderen Teilen lesbar, allerdings werden immer wieder Informationen und kleine Details aus den vorhergehenden Bänden aufgegriffen, die den Lesefluss bei Nichtkennen mitunter stören können.

Wie gewohnt sind die einzelnen Kapitel meist gut überschaubar und der Beginn ohne Vorgeschichte, so dass man rasch im Geschehen ist und schnell mitgerissen wird.
Und auch die Handlung ist wieder typisch Kepler - voll von psychischer und physischer Gewalt mit vielen vorher- und unvorhersehbaren Wendungen und Cliffhangern. Wer die Reihe kennt, kann sich auf das Wiedersehen mit einigen alten Bekannten freuen. Aber auch die neuen Figuren wurden detailliert und sehr individuell entworfen, so dass ein vielschichtiges Bild mit einem für mich mal wieder extrem hohen Spannungsbogen entstand. Im Gegensatz zu „Lazarus“, dem Vorgängerband, den ich schon großartig fand, hat mir das Setting hier noch einmal besser gefallen, war für mich irgendwie runder.

Für alle Fans von Kepler und denen, die Thriller lieben und nicht zu zart besaitet sind, ein unbedingtes Muss!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Darf ich das?

Ein gutes Dutzend wilde Pilze
0

Wer kennt das nicht? Man ist auf einem Spaziergang durch die Natur und findet Büsche und Sträucher mit wunderschönen Beeren oder sieht Pilze, die verlockend aussehen. Aber darf man sie jetzt essen oder ...

Wer kennt das nicht? Man ist auf einem Spaziergang durch die Natur und findet Büsche und Sträucher mit wunderschönen Beeren oder sieht Pilze, die verlockend aussehen. Aber darf man sie jetzt essen oder lieber nicht? Für alle diese Menschen sind die Bücher ein toller Einstieg ins Thema. Auf jeweils 112 Seiten bekommt man einen guten Einblick über die zwölf wichtigsten Beeren bzw. Pilze, die man so finden kann. Einer informativen Einleitung folgen ausführliche Steckbriefe zu Aussehen, Vorkommen und Verwendungszweck - samt Verwechslungsmöglichkeiten. Die Rezepte laden wirklich zum Nachkochen ein, die Bilder sind wunderschön und vor allem die Gegenüberstellungen zu den giftigen Verwandten äußerst hilfreich. Abgerundet wird alles durch wichtige Rufnummern der Giftnotrufzentralen, falls doch mal etwas verwechselt worden ist. Das Format so, dass man es bei einem Ausflug gut unterbekommt. Von mir eine ganz klare Empfehlung für Naturfreunde!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Darf ich das?

Ein gutes Dutzend wilde Beeren
0

Wer kennt das nicht? Man ist auf einem Spaziergang durch die Natur und findet Büsche und Sträucher mit wunderschönen Beeren oder sieht Pilze, die verlockend aussehen. Aber darf man sie jetzt essen oder ...

Wer kennt das nicht? Man ist auf einem Spaziergang durch die Natur und findet Büsche und Sträucher mit wunderschönen Beeren oder sieht Pilze, die verlockend aussehen. Aber darf man sie jetzt essen oder lieber nicht? Für alle diese Menschen sind die Bücher ein toller Einstieg ins Thema. Auf jeweils 112 Seiten bekommt man einen guten Einblick über die zwölf wichtigsten Beeren bzw. Pilze, die man so finden kann. Einer informativen Einleitung folgen ausführliche Steckbriefe zu Aussehen, Vorkommen und Verwendungszweck - samt Verwechslungsmöglichkeiten. Die Rezepte laden wirklich zum Nachkochen ein, die Bilder sind wunderschön und vor allem die Gegenüberstellungen zu den giftigen Verwandten äußerst hilfreich. Abgerundet wird alles durch wichtige Rufnummern der Giftnotrufzentralen, falls doch mal etwas verwechselt worden ist. Das Format so, dass man es bei einem Ausflug gut unterbekommt. Von mir eine ganz klare Empfehlung für Naturfreunde!

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Jetzt backen auch die Kleinen

Kinder backen mit Christina
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In diesem Band hat sich die Autorin Christina Bauer dem Thema „Backen mit Kindern“ gewidmet. Sie lebt und arbeitet selbst mit ihrer Familie als Landwirtin auf dem Bramlhof und bringt viele ihrer Erfahrungen ...

In diesem Band hat sich die Autorin Christina Bauer dem Thema „Backen mit Kindern“ gewidmet. Sie lebt und arbeitet selbst mit ihrer Familie als Landwirtin auf dem Bramlhof und bringt viele ihrer Erfahrungen in dieses Buch mit ein. Vor allem die Fotos motivieren und laden zum Nachahmen ein, den Kindern ist die Freude über das Leben auf dem Land wirklich anzusehen.
Das Buch ist auch sonst wieder einmal wunderschön und hochwertig gestaltet worden. Es teilt sich in drei Bereiche: die Zutaten, die Rezepte und das Leben auf dem Bauernhof. Dabei sind Erwachsene und Kinder gleichermaßen angesprochen. Wie die Autorin schreibt, sind die Rezepte für größere Kinder gut selbst durchführbar. Für die Kleinen wäre die Schrift auch eher zu klein, aber zum Vorlesen ist es toll und die Bilder passen wunderbar dazu und versprühen einfach gute Laune.
Der erste Teil behandelt die Zutaten und bietet viele, auch kindgerechte, Hintergrundinformationen, für die Kleinen mit diversen Experimenten unterstützt. Schön finde ich auch die Übersicht der unterschiedlichen Mehlbezeichnungen in Deutschland und Österreich, die bereits im Band „Brot backen mit Christina“ enthalten war. Außerdem gibt es noch einen Teil mit Tipps zum Backen mit Kindern. Nicht unbedingt neu, aber für einige sicher nochmal eine schöne Erinnerung, dass man es eben mit Kindern zu tun hat und manchmal etwas Geduld und Toleranz zeigen sollte, denn Essen und dessen Zubereitung sollen Spaß machen und sind essenziell und sollte einem nicht schon als Kind vermiest werden.
Der Rezeptteil ist übersichtlich gestaltet, die Bilder machen Lust aufs Nachbacken und es gibt immer noch Tipps zu den einzelnen Rezepten. Diese sind vielleicht nicht immer neu und manchmal auch recht ähnlich, vor allem, wenn man bereits das Brotbackbuch kennt, aber mit viel Liebe umgesetzt und auf jeden Fall eine schöne Zusammenfassung. Bei manchen Rezepten muss man für sich selbst ein wenig ausprobieren, die Backzeiten verändern oder etwas weniger Flüssigkeit oder Fett bzw. mehr Mehl verwenden, da der Teig manchmal doch etwas zu weich war. Dass nicht nur, wie der Titel vermuten lässt, Backrezepte enthalten sind, finde ich nicht schlimm, da es meist um Dinge geht, die unmittelbar mit den Rezepten zu tun haben, wie der Joghurt, der als Zutat verwendet wird oder die Erdbeermarmelade als Belag. Größere Kinder werden die Rezepte weitestgehend alleine umsetzen können, die Kleinen können nach Anleitung schon viel selbst übernehmen und können bereits einiges lernen vom Abwiegen über die motorischen Fertigkeiten und das Gestalten.
Der letzte Teil widmet sich dem Leben auf dem Bauernhof und somit auch dem Leben nach den Jahreszeiten. Für Kinder werden hier sehr anschaulich die vielen Arbeiten beschrieben, mit denen ein Bauer tagtäglich zu tun hat, es gibt Informationen zu einzelnen Tieren und auch hier wieder wunderschöne und lebensfrohe Fotos.
Insgesamt für mich ein rundes und stimmiges Buch, das ich selbst sicher schon als Kind geliebt hätte!

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