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Veröffentlicht am 15.11.2020

Fabelhafter Roman - herzzerreißend und spannend

Die Schweigende
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Ich habe den Roman "Die Schweigende" von Ellen Sandberg nach den ersten Seiten einfach nicht mehr aus der Hand legen können und ihn an einem Wochenende fertig gelesen - doch das Geschriebene wirkt nach.

Einen ...

Ich habe den Roman "Die Schweigende" von Ellen Sandberg nach den ersten Seiten einfach nicht mehr aus der Hand legen können und ihn an einem Wochenende fertig gelesen - doch das Geschriebene wirkt nach.

Einen ersten guten Überblick über die Hauptcharaktere bekommt man auf der Umschlagseite des Covers. Die Autorin greift diese Systematik dann im Buch wieder auf und erzählt die einzelnen Kapitel im Ich-Erzähler-Stil der jeweiligen Protagonistin.

Der Schreibstil von Ellen Sandberg ist überaus lebendig, ausdrucksstark, fesselnd und die Wörter gehen unter die Haut. Sicher auch ein Grund dafür, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.



Meine Meinung:

Der Familienroman "Die Schweigende" spielt in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit. Die verschiedenen Zeiten werden durch Rückblicke der Hauptprotagonistin Karin dargestellt, so dass der Leser zum einen die Gedanken der erwachsenen Karin und der jugendlichen Karin erfährt. Sehr schnell wird deutlich, dass Karin schreckliche Ereignisse in der Vergangenheit erlebt haben musste, welche sie nicht nur bis ins "HEUTE" verfolgen, sondern auch ihr Wesen geprägt haben. So lernte sie zwar in ihren 20igern ihren fürsorglichen späteren Ehemann Jens kennen, mit dem sie drei gemeinsame Töchter bekam, doch die "Macken" und "Zwänge" prägen ihren Alltag und so auch das familiäre Miteinander.



Imke, Geli und Anne sind bereits erwachsen, verheiratet (bzw. eine Tochter wieder kurz davor) und haben bis auf Anne nun selber schon Kinder. Doch das Verhalten der Mutter während ihrer Kindheit hat auch sie geprägt und zu unterschiedlichen Charakterzügen/eigenschaften geführt.

So ist Imke die Fürsorgliche, Bodenstände und Rücksichtsvolle ganz im Gegenteil zu Anne, die eher egoistisch und zerstörerisch auftritt und sich so manche haarsträubende Aktion leistet. Nicht zu vergessen die älteste Schwester Geli, die auch schon einen Schicksalsschlag einstecken musste und sich nun ihren Töchtern gegenüber als Helikoptermutter verantworten muss.



Die Geschichte beginnt mit dem plötzlichen Tod des Ehemanns und Vaters Jens, der seiner Tochter Imke die Aufgabe überträgt "Peter zu finden". Ohne zu wissen, wer Peter war, machte sich Imke auf die Suche und deckte - im Schatten weiterer Familiendramen - die tragische Geschichte um die Jugend ihrer Mutter Karin auf.



Mein Fazit:

"Die Schweigende" ist eine herzzerreißende und tragische Familiengeschichte, welche and Dramatik und Spannung nicht zu übertreffen ist. Ellen Sandberg hat dem Roman durch ihre detailgetreue Recherchearbeit Leben eingehaucht und gibt den verstummten Stimmen Raum, um gehört zu werden.

Unumstritten ist "Die Schweigende" eines der besten Romane für mich in diesem Jahr. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Toller Roman auf zwei Zeit-ebenen

Wenn es Ahornblätter regnet
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Der Roman "Wenn es Ahornblätter regnet" von Elisabeth Marienhagen spielt auf zwei Zeit-ebenen. So startet die Geschichte im hier-und-jetzt mit der Protagonistin Janine, die sich eine Auszeit in Kanada ...

Der Roman "Wenn es Ahornblätter regnet" von Elisabeth Marienhagen spielt auf zwei Zeit-ebenen. So startet die Geschichte im hier-und-jetzt mit der Protagonistin Janine, die sich eine Auszeit in Kanada gönnen möchte. Schon am Flughafen trifft sie den überaus gut aussehenden Kanadier Philippe, der ihr nicht nur sofort den Kopf verdreht und der Wegbegleiter auf ihrer Reise werden soll, sondern auch eine Beziehung zu ihrer Familie und somit auch ihrer Vergangenheit hat.

Um 1950 spielt die zweite Geschichte deren Hauptprotagonistin durch die junge Marie Krafft verkörpert wird. Marie ist die einzige Tochter eines Arbeiterehepaars und verschenkt ihr Herz schon früh an den gut bürgerlichen Carl. Obwohl ihre Eltern die Beziehung nicht dulden und ihre Tochter lieber mit dem wohlhabenderen Johann liiert sehen wollen, führt Marie ihre Beziehung mit Carl fort.

Doch leider nimmt das Leben der jungen Marie eine dramatische Wendung, die sich bis in die Neuzeit spüren lässt.



Meine Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Ich konnte mich gut in die flügge Janine reinfühlen, hatte Spaß mit ihr in den Flieger nach Kanada zu steigen um dann dort mit ihrem lover Philippe das Land zu erkunden und letztendlich ihm ihr Herz zu schenken.

Philippe ist ein aufrechter, herzlicher Charakter, den man sich gut an der Seite von Janine vorstellen kann und beiden wirklich alles Glück der Welt wünscht. Besonders berührt hat mich seine Geschichte "Von dem Bären mit dem Steinherzen".

Am meisten hat mich jedoch Marie in ihren Bann gezogen. Sie ist grundsätzlich eine sehr starke Persönlichkeit, die weiß, was sie will. Doch leider erkennt der Leser schnell, wie der Willen von Marie gebrochen wird. Dieser Pein, Gewalt und Erniedrigung kann sie eines Tages nicht mehr stand halten und trifft einen folgenschweren Entschluss, welcher bis in die Zukunft reicht. Jede Seite, jedes Kapitel habe ich mit Marie gehofft und gebangt auf ein gemeinsames Ende.



Mein Fazit:

"Wenn es Ahornblätter regnet" ist wirklich ein herzlicher, pulsierender, teilweise auch ernüchternder Roman über viel Liebe und dem steten Blick nach vorn. Elisabeth Marienhagen hat mir auch noch mal die Augen geöffnet, dass es vor noch nicht allzu langer Zeit andere gesellschaftliche Regeln/Verantwortungen in Deutschland gab, denen man sich beugen musste. Diese Ernüchterung im Schlepptau habe ich mich jedoch riesig über "meine ganz persönliche Reise durch Kanada" gefreut und kann wirklich guten Gewissens 5 von 5 Sternen vergeben.

In jedem Fall möchte ich auch noch mal meinen Dank an die Autorin / den Piper Verlag richten, die mir das digitale Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies beeinflusst jedoch nicht meine Bewertung.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Toller Krimi - mit Witz und Gefühl

Lady Arrington und der tote Kavalier
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In dem Buch "Lady Arrington und der tote Kavalier" von Charlotte Gardener geht es um die 60jährige Mary, eine Krimischriftstellerin deren letzte Werke beim Leser nicht gerade gut ankamen. Daher entscheidet ...

In dem Buch "Lady Arrington und der tote Kavalier" von Charlotte Gardener geht es um die 60jährige Mary, eine Krimischriftstellerin deren letzte Werke beim Leser nicht gerade gut ankamen. Daher entscheidet sich Mary für eine Kreuzfahrt und wollte eigentlich die Seele baumeln lassen. Doch es kommt, wie es kommen muss und man schon vor dem Lesen der ersten Seite ahnt - es geschieht ein Mord und Mary befindet sich mitten drin.

Nur hat es Mary nicht nur mit der Aufklärung des Mordes zu tun, sondern sie muss sich auch gegen Kapitän MacNeill, den Schiffsarzt Dr. Germer sowie einen maskierten Verbrecher zur Wehr setzen.



Meine Meinung:

Ich bin wirklich sehr schnell in die Geschichte hinein gekommen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, und ich habe mich schnell mit der Hauptfigur Mary angefreundet. Es macht wahnsinnigen Spaß mit ihr zusammen zu ermitteln und ich konnte es kaum erwarten die Seiten zu wenden, um ein neues Detail zu erkennen.

Während ihren Ermittlungen freundet sich Mary mit dem Magier Cedric und dem Zimmermädchen 'Sandra' an. Beide scheinen ihr treue Begleiter auf dem Weg durch die Karibik und bei der Suche nach dem Täter zu sein.

Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch und erst zum Schluss werden dem Leser die Augen geöffnet und es kommt zum "AHA" Effekt.



Mein Fazit:

Charlotte Gardener versteht es wirklich sehr gut ihre Leser in ihren Bann zu ziehen und auf eine schöne, rätselhafte und auch romantische Reise durch die Karibik mitzunehmen. Die Charaktere sind gut beschrieben, so dass es dem Leser leicht fällt sich ein Bild zu machen und Sympathien aufzubauen



Ich vergebe daher klare 5 Sterne mit eindeutiger Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Sehr zu empfehlen - liest sich schnell und flüssig

Die Schmetterlingsinsel
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Die Story handelt von einer Frau, welche nach einer großen privaten Enttäuschung von ihren Wurzeln erst nach England und dann auf die tropische Insel Ceylon getragen wird.



Prinzipiell weiß man als ...

Die Story handelt von einer Frau, welche nach einer großen privaten Enttäuschung von ihren Wurzeln erst nach England und dann auf die tropische Insel Ceylon getragen wird.



Prinzipiell weiß man als Leserin ziemlich schnell, wie wohl das Ende der Geschichte gestaltet sein wird. Ich fand den Weg dorthin jedoch überaus spannend und mitreißend und wollte das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Corina Bomann hat mich mitgenommen auf eine Reise durch die Zeit. In einem Moment fühlte ich mich inmitten duftend-nasser Teeplantagen und konnte die schimmernden Blüten der tropischen Pflanzen schon fast berühren bevor ich wieder ins nass kalte England gerissen wurde und dort den Irrungen und Wirrungen des Butlers gefolgt bin - stets mit einer guten Tasse Tee an der Hand.



Alles in Allem finde ich die Schmetterlingsinsel einen gelungenen Roman, den ich wirklich wärmstens weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wunderschöne Liebesgeschichte - must read

Mariana
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Susanna Kearsley hat mit "Mariana" einen wunderschönen Liebesroman mit der Garantie auf tiefgehende Gefühle und auch schaurige Momente geschrieben. Dabei reist die Hauptfigur Julia durch die Zeit und nimmt ...

Susanna Kearsley hat mit "Mariana" einen wunderschönen Liebesroman mit der Garantie auf tiefgehende Gefühle und auch schaurige Momente geschrieben. Dabei reist die Hauptfigur Julia durch die Zeit und nimmt dabei den Charakter der Mariana ein, welche um die 1630er (zur Zeit der großen Pest) in London lebte bevor sie zu ihrem Onkel und seiner Familie nach Greywethers zog.

Die Geschichte beginnt indem Julia sich ihren Traum erfüllt und in der englischen Provinz ein altes Bauerhaus kauft. Doch was sie zu Beginn nicht wusste, sie kaufte nicht nur ein Haus, sondern auch eine tragische Liebesgeschichte, die mit diesem Haus und der Umgebung unumgänglich verbunden war.



Meine Meinung:

Susanna Kearsley hat mich mit ihrem Roman "Mariana" von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, da es überaus fesselnd geschrieben ist und so kann der Leser nicht anders als das Werk in einem Stück bis zum Ende zu lesen.

Kearsley versteht es dem Leser in jedem einzelnen Kapitel ein Puzzlestück mit an die Hand zu geben, den man - teilweise sogar unbewusst - gedanklich mitnimmt und dann an der passenden Stelle einsetzt.

So versetzt die Geschichte den Leser in den Glauben, dass die Protagonisten des Heute und des Damals etwas miteinander zu tun haben könnten, was es für die Hauptdarstellerin Julia umso schwieriger macht, zwischen dem Heute und dem Damals zu unterscheiden. Sie fällt in eine emotionale Krise aus der sie weder ihr Bruder noch ihre neuen Freunde befreien können, sondern nur sie selbst.



Mein Fazit:

Susanna Kearsley hat mit "Mariana" einen gefühlsechten, tragischen und hoffnungsvoll romantischen Roman geschrieben, den ich als absoluten "must read" weiterempfehlen kann. Kearsley versteht es wie kaum eine andere zwischen den Zeiten zu reisen und den Leser durch das Buch hinweg mit an den Gefühlen und Gedanken der Protagonisten teilhaben zu lassen.



Der Roman bekommt von mir glatte 5 Sterne.

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