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Veröffentlicht am 16.12.2020

Schneemädchen

Hannahs Gefühl für Glück
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Es ist Dezember und auf dem Heimweg liest Eric Nyland ein junges Mädchen von der Straße auf. Er erfährt von Hannah, dass sie in seiner Nachbarschaft wohnt. Bei einem ehemaligen Schulkameraden Erics, den ...

Es ist Dezember und auf dem Heimweg liest Eric Nyland ein junges Mädchen von der Straße auf. Er erfährt von Hannah, dass sie in seiner Nachbarschaft wohnt. Bei einem ehemaligen Schulkameraden Erics, den er schon früher nicht leiden konnte. Wie Recht Eric hatte, stellt sich heraus als er die Kleine nur wenig später quasi retten muss. Weil so kurz vor Weihnachten keine andere Möglichkeit besteht, bittet die Sozialarbeiterin Betty den ehemaligen Polizisten Nyland, Hannah über die Feiertage aufzunehmen. Mit Erics Ehe steht es nicht zum besten und seine beiden Söhne sind auch nicht einfach. Wie wird Hannah da hineinpassen.

Erics Familie befindet sich an einem Tiefpunkt. Sie sind in Erics Elternhaus eingezogen und kümmern sich seit dem Tod der Mutter um Erics Vater, dem man das Alter inzwischen sehr anmerkt. Doch auch Ellie, Erics Frau, geht es nicht gut, sie hat ihre Fröhlichkeit und ihren Antrieb verloren. Ihr älterer Sohn Danny ist dabei flügge zu werden, der jüngere Sammy hat autistische Züge und ist somit nicht ganz leicht zu nehmen. Wie wird sich Hannah in Erics Familie zurechtfinden. Es soll ja nur für ein paar Tage sein, da wird es schon gutgehen.

Das Auftauchen eines Kindes kann eine Familie ganz schön durcheinander bringen, doch kann sich dadurch innerhalb relativ kurzer Zeit auch alles zurechtrücken? So ganz glauben mag man es nicht, aber dennoch wünscht man dieser schönen Weihnachtsgeschichte, dass sie funktioniert. Manchmal handeln die Personen etwas sprunghaft und unmotiviert, aber manchmal wird man auch in die gefühlvolle Story hineingezogen und wünscht, dass Hannah und die Nylands noch mehr zusammenwachsen. In nur wenigen Tagen verändern sie sich alle und man möchte an eine Art Weihnachtsgeschichte glauben, in der den Guten ein Happyend beschert wird. Die winterliche Stimmung tut ein Übriges dazu, dass der Roman genau richtig passt für diese Tage, in denen man mehr Zeit zum Lesen hat, als man vermuten konnte.

Veröffentlicht am 11.12.2020

Düstere Engel

Die kleine Schwester
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Die junge Dame aus Manhattan, Kansas, sucht ihren Bruder. Sie fährt nach Los Angeles und sucht nach einem Detektiv. Philip Marlowe soll den Auftrag bekommen. Orfamay Quest hat nicht viel Geld, aber ein ...

Die junge Dame aus Manhattan, Kansas, sucht ihren Bruder. Sie fährt nach Los Angeles und sucht nach einem Detektiv. Philip Marlowe soll den Auftrag bekommen. Orfamay Quest hat nicht viel Geld, aber ein niedliches Gesicht. Ein Grund für Marlowe den Auftrag anzunehmen. Den ehemaligen Medizinstudenten zu finden, erweist sich als schwierig. Auch scheint Marlowes Kundin es entweder mit der Wahrheit nicht ganz so genau zu nehmen oder zumindest mit etwas hinter dem Berg zu halten. Doch nach und nach deckt Marlowe die düsteren Geheimnisse des Orrin Quest und seiner kleinen Schwester auf.

Bei diesem Roman handelt es sich um den fünften Band, mit dem Privatdetektiv Philip Marlowe als Ermittler. Eine Rahmenhandlung, die es angebracht erscheinen ließe, beim Lesen eine Reihenfolge einzuhalten, ist nicht erkennbar. Die Welt von Philip Marlowe ist in Südkalifornien Ende der 1940er angesiedelt. Stars und Sternchen gab es auch damals schon und viele von ihnen hatten eine ungewöhnliche Geschichte. Alle träumten von Ruhm und Geld und möglicherweise von ein wenig Liebe. Doch in was ist Orrin Quest hineingeraten? Und warum ist seine kleine Schwester nicht einfach zu Polizei gegangen?

Wenn es mal ein Crime Noir Klassiker sein soll, kommt einem der Name Raymond Chandler durchaus in den Sinn. Ob „Die kleine Schwester“ der richtige Band für den Einstieg ist, kann man vielleicht etwas in Frage stellen. Auch muss man sich im Klaren sein, dass die Art der Darstellung aus den späten 1940er Jahren vielleicht nicht ganz einfach in die heutige Zeit übertragen werden kann. Diese Punkte und auch dass es in dem Fall eher um die Darstellung der Filmindustrie und deren Verbindung zum Verbrechen geht als um eine stringente Ermittlung, machen die Lektüre nicht ganz einfach. Auf der anderen Seite lässt sich jedoch sagen, dass die Stimmung im damaligen Los Angeles mit seiner Filmindustrie sehr gut rüberkommt. Mitunter braucht der Autor nur wenige prägnante Worte, um Bilder einer lebendigen Stadt mit ihrem besonderen manchmal düsterem Flair erstehen zu lassen.

Veröffentlicht am 15.11.2020

Graue Nebel

SHAMROCK ALLEY - In den Gassen von New York
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In New York versuchen die Cops, dem Verbrechen Herr zu werden. Eine Aufgabe, die unmöglich zu lösen ist. Als jedoch das Gerücht umgeht, die Gangster Mickey O’Shay und Jimmy Kahn planten eine große Sache, ...

In New York versuchen die Cops, dem Verbrechen Herr zu werden. Eine Aufgabe, die unmöglich zu lösen ist. Als jedoch das Gerücht umgeht, die Gangster Mickey O’Shay und Jimmy Kahn planten eine große Sache, versuchen die Polizisten einen Agenten bei den Verbrechern einzuschleusen. John Mavio übernimmt die Aufgabe, obwohl er eigentlich besser bei seiner schwangeren Frau und seinem schwerkranken Vater bliebe. Doch das Verbrechen nimmt auf private Belange keine Rücksicht und John schleust sich in die Kreise der Gangster ein. Dabei kommt ihm zu pass, dass er in der Gegend aufgewachsen ist.

John Mavio und sein Kollege Bill Kersh versuchen, die Verbrecher dingfest zu machen. Das erweist sich als schwieriger als gedacht, denn die Ganoven sind wirklich eiskalt und abgebrüht. Sie denken nur an ihren Vorteil und sie schrecken vor nichts zurück. Ihnen mangelt es an Empathie und Respekt. Will John weitere Verbrechen verhindern, muss er sich O’Shay und Kahn annähern und auch in Teilen auf ihre Ebene begeben. Eine Gratwanderung, um die ihn niemand beneidet. Doch kann John dabei übers Ziel hinausschießen? Er merkt, dass er sich von seiner Familie entfernt und er sehnt das Ende des Einsatzes herbei.

Dieser düstere Thriller zeichnet ein Bild von New York, dass dem üblichen Touristen wohl eher unbekannt bleibt. Dunkle Gassen, schmierige Spelunken, brutale Verbrecher, grausame Taten - keine ganz leichte Lektüre, wobei man sich einige Szenen wirklich nicht bildhaft vorstellen möchte. Gut hervorgebracht wird John Mavios innere Zerrissenheit, die im Verlauf seines Undercovereinsatzes immer deutlicher zutage tritt. Sein beruflicher Einsatz scheint immer wichtiger, aber auch gefährlicher zu werden. Auch wenn die Entwicklung der Handlung besonders zu Beginn etwas langsam wirkt und man bei der Lektüre der ungeschminkten Beschreibungen manchmal schlucken muss, ist hat man doch einen spannenden Thriller über die dunkle Seite New Yorks.

Veröffentlicht am 10.10.2020

Chef am Spieß

Tote Hippe an der Strippe
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Loretta geht es richtig gut mit ihrem Freund Pascal und Kater Baghira. Alles wäre bestens, wenn da nicht diese beiden neuen Kolleginnen wären, die sich fast so benehmen, als würde ihnen das Callcenter ...

Loretta geht es richtig gut mit ihrem Freund Pascal und Kater Baghira. Alles wäre bestens, wenn da nicht diese beiden neuen Kolleginnen wären, die sich fast so benehmen, als würde ihnen das Callcenter gehören. Bald erfährt Loretta von ihrem Chef Dennis, dass er bedroht wird und es auch schon unschöne Besuche an seinem Wohnhaus gegeben hat. Die beiden Neuen sind quasi eingeschleust worden, um die Übernahme seiner Firma vorzubereiten. Obwohl Loretta eigentlich nicht mehr Detektiv spielen wollte, werden sie und ihre Freunde natürlich etwas unternehmen, um Dennis zu helfen.

Bereits zum fünften Mal schlittern Loretta und ihre Freunde in einen Fall. Mit Erwin dem ehemaligen Polizisten haben sie zumindest einen vom Fach in ihren Reihe. Die normale Polizei will Dennis noch nicht einschalten. Es gibt ja auch keinen richtigen Fall, wenn Dennis nichts sagt. Was kann Loretta tun? Immerhin hat sie einige Erfahrungen und für ausgefallene Ideen ist sie immer gut. Und so schmieden sie einen Plan, der die schauspielerischen Fähigkeiten ihres Team einfordert. Zunächst erscheint das Geschehen, wie ein großer Spaß, wenn auch mit einem ernsten Hintergrund.

Diesmal haut es richtig rein. Dennis in Gefahr, seine Firma in Gefahr und damit auch Lorettas Arbeit. Natürlich muss man da was tun, aber kann man sich auch zu weit vorwagen. Und was ist mit Lorettas Wunsch, auch ohne Fälle auskommen zu wollen. Es pendelt ein wenig zwischen Spaß und Erst, zwischen Bestreben, Dennis zu helfen, und eigentlich lieber mit Pascal an der Zukunft zu feilen. Bei Gegnern, die mit etlichen Wassern gewaschen sind, kann das auch mal zu einer falschen Einschätzung führen. Für eine sonst eher lustige Krimi-Reihe wird es hier für Loretta doch etwas zu ernst. Da haben andere ihrer Fälle mehr Spaß bereitet.

Veröffentlicht am 04.10.2020

Weiberheldinnen

Liebestöter
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Die Filmemacherin Jo Coleman steht vor der Wiederheirat mit ihrem Jack. Doch zunächst muss sie zurück nach Rosenheim, um ihrer besten Freundin Marina beizustehen. Auf Marina wurde ein Mordanschlag verübt. ...

Die Filmemacherin Jo Coleman steht vor der Wiederheirat mit ihrem Jack. Doch zunächst muss sie zurück nach Rosenheim, um ihrer besten Freundin Marina beizustehen. Auf Marina wurde ein Mordanschlag verübt. Mit ihrer Agentur will Marina den Frauen, den Weiberheldinnen, eine Anlaufstelle bieten. Denn wie eigentlich überall werden auch in Rosenheim noch viele Frauen in eine traditionelle Rolle gedrängt. Nicht wenige fühlen sich als Heimchen am Herd eher unwohl. Sie suchen Hilfe bei Marina, um aus ihrem Alltag auszubrechen. Allem Anschein nach hat dies jemandem nicht gefallen. Und nun liegt Marina im Koma und es steht nicht gut um sie.

Es ist die Zeit der Bierfeste in Rosenheim. Die Bewegung der Weiß-Blauen macht viel Wirbel und Bayern geht vor. Jo Coleman und ihr Vater Vitus Pangratz versuchen, die Hintergründe um den Anschlag aufzuklären. Vitus als Privatdetektiv und Kommissar a. D. ist natürlich prädestiniert die Ermittlungen in Angriff zu nehmen. Und am liebsten wäre es ihm, seine Tochter würde ganz in Rosenheim bleiben. Eine Entscheidung, die Jo noch nicht treffen möchte. Viel wichtiger ist ihre Freundin. Wer kann Marina nach dem Leben getrachtet haben. Verdächtige gibt es reichlich, denn mit ihrer Agentur ist Marina doch einigen Großkopferten auf die Füße getreten.

Mit ihrem zweiten Auftritt lassen sich sich Jo und ihr Vater manchmal etwas sehr von ihren Liebeleien ablenken. Da eigenartigerweise auch die Polizei nicht viel ermittelt, dümpeln die Nachforschungen eine Weile eher vor sich hin, wofür es am Schluss so rasant geht, dass man genau lesen muss, um alles mitzukriegen. Natürlich haben es Vitus und Jo nicht immer leicht gehabt, aber die Weiberheldinnen bilden doch ein gutes Beispiel in Sachen, packen wir es an. Während der Lektüre fragt man sich, welche altertümlichen Sitten im schönen Rosenheim, das man leider noch nicht besucht hat, herrschen. Doch es ist wohl nicht nur dort so, dass die Gleichberechtigung nicht den gebührenden Rang erhält. Da würde man sich überall bunte Abteilungen von Heldinnen und Helden wünschen. Für Jo und Vitus bleiben noch genug Entscheidungen zu treffen, nach denen sie optimistischer in die Zukunft blicken können.

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