Spannend mit Tiefgang
Ein Fall für die Guten„...Sie haben alle etwas Schlimmes getan, das stimmt. Sie sind aber auch Menschen, sie haben Frauen und Kinder. Sie haben vielleicht auch schon Gutes getan. Niemand ist immer nur böse!...“
Diese Worte ...
„...Sie haben alle etwas Schlimmes getan, das stimmt. Sie sind aber auch Menschen, sie haben Frauen und Kinder. Sie haben vielleicht auch schon Gutes getan. Niemand ist immer nur böse!...“
Diese Worte hält Emma, die Tochter des Pfarrers, Frau Holzer entgegen. Pfarrer Friedrich hat einen Chor aus dem örtlichen Gefängnis eingeladen, in der Kirche zu singen. Die Meinungen der Besucher liegen naturgemäß weit auseinander.
Nach dem Gottesdienst bitten die Kinder darum, mit einem der Männer sprechen zu dürfen. Der erzählt ihnen, dass er seit zwei Jahren seine Tochter Ava nicht mehr gesehen hat. Die Mutter verweigert eine Begegnung.
Emma, Hannes, Linus und seine kleine Schwester Sina wollen Ava finden. Sie gründen eine Bande und nennen sich „Die Guten“.
Der Autor hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es gelingt ihm, Fragen des Glaubens mit einer abenteuerlichen Handlung zu verknüpfen.
Im Kindergottesdienst spielen sie das Gleichnis von Pharisäer und dem Zöllner nach. Jeder darf einmal der Pharisäer sein. Die Antworten der Kinder zeigen, wie aktuell das Gleichnis heute noch ist. Erst als Emma den Zöllner darstellt, begreifen sie, was ihnen das Gleichnis in der Gegenwart sagen will.
Die Kinder sind in ihrer Art sehr unterschiedlich. Hannes wirkt manchmal etwas altklug. Damit können die anderen aber umgehen.
„...Nur weil alle etwas sagen, muss das noch lange nicht stimmen...“
Sina ist sehr ängstlich. Allerdings hat sie sich ihren kindlichen Glauben bewahrt. In kritischen Situationen betet sie. Am Ende der Geschichte wächst sie über sich hinaus.
Die Kinder gehen schön planmäßig vor. Sie versuchen, Kontakt zu den Gefangenen zu bekommen. Dabei stürzen sie sich in manches Abenteuer, denn der normale Weg ist ihnen verschlossen. Der Autor versteht es, die Emotionen der jungen Protagonisten zu vermitteln und den Leser an ihren Gedanken teilhaben zu lassen.
Viele Illustrationen veranschaulichen das Geschehen.
Zwei Rezepte ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es thematisiert auch Reue und Umkehr.