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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

leider überhaupt nicht meins, obwohl ich es mir sehr gewünscht hätte :/

Mein Bruder heißt Jessica
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Für den kleinen Sam bricht eine Welt auseinander, als sein großer Bruder Jason eines Tages gesteht, dass er schon immer das Gefühl habe, ein Mädchen zu sein.
Doch nicht nur für ihn beginnt damit die schlimmste ...

Für den kleinen Sam bricht eine Welt auseinander, als sein großer Bruder Jason eines Tages gesteht, dass er schon immer das Gefühl habe, ein Mädchen zu sein.
Doch nicht nur für ihn beginnt damit die schlimmste Phase seines jungen Lebens.

In der heutigen Zeit, finde ich es immens wichtig, Bücher mit derart ernsten Themen zu schreiben, zu veröffentlichen und zu lesen. Denn obwohl wir heutzutage als aufgeklärt gelten, hinken manche Menschen einfach noch meilenweit hinterher. Das ist für mich sehr schade und macht mich traurig – gerade deswegen habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut!
Jedes Buch, das für Dinge wie Toleranz und Akzeptanz steht, sollte auch gelesen werden!

Leider habe ich für diese 250 Seiten jedoch knapp zwei Wochen gebraucht, weil das Buch mich einfach nicht abholen konnte. Ich habe wirklich mehrfach versucht, meinen Weg hinein und in die Figuren zu finden, bin jedoch leider immer wieder gescheitert – tut mir leid.

Zum einen wären da die Charaktere. Sie bleiben für meinen Geschmack nicht nur blass und oberflächlich, nein, jeder von ihnen fällt auch ins größtmögliche Extrem. Die Mutter versteht Jason nicht und denkt nur an ihre durch ihn gefährdete Karriere. Sam versteht ihn nicht, denn schließlich hat er ja quasi einen Anspruch auf einen großen Bruder, keine Schwester – darüber hinaus denkt er prinzipiell meistens eher an sich, als an Jason. Und ihr Vater denkt gar gleich an eine Elektroschock-Behandlung. Sorry, das war mir einfach zu viel und zu extrem auf einmal.
Aber gleichzeitig muss ich an diesem Punkt auch zugeben, dass Sam natürlich jung ist, dennoch war mir das Gesamtbild einfach ein bisschen zu Worst-Case.

Zum anderen ist es so, dass die Stimmung der Familie natürlich an einem Punkt kippt, aber auch das ging mir zu plötzlich. Auf einmal ist alles anders und das kommt quasi mit einem Fingerschnippen und für alle gleichzeitig? Sorry, aber auch das empfand ich ebenso unglaubwürdig und übertrieben, wie die ersten Reaktionen der Familie.

Was meiner Meinung nach jedoch gut gelungen ist, sind die Probleme, die durch Jasons „Outing“ folgen und thematisiert werden. Mobbing, Streit und Intoleranz sowie die emotionalen Belastungen, die das alles mit sich bringt. Es ist meiner Meinung nach immens wichtig, diese Themen anzusprechen und so -im besten Fall- die Menschen zu sensibilisieren.

Alles in allem war „Mein Bruder heißt Jessica“ leider überhaupt nicht meins, obwohl ich es mir sehr gewünscht hätte. Ich hoffe, dass euch dieses Buch mehr überzeugen kann, denn wichtige Themen sollten immer auf Interesse und Akzeptanz stoßen.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Das war leider gar nicht meins...

Bermuda
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Seit der Vorschau freue ich mich auf dieses Buch. Die Geschichte klingt spannend, brutal und immens fesselnd, die Tatsache, dass ich von diesem Autoren bislang noch nichts gelesen habe, machte mich umso ...

Seit der Vorschau freue ich mich auf dieses Buch. Die Geschichte klingt spannend, brutal und immens fesselnd, die Tatsache, dass ich von diesem Autoren bislang noch nichts gelesen habe, machte mich umso neugieriger.
Eine handvoll Schiffbrüchige, gestrandet auf einer scheinbar einsamen Insel, gekoppelt mit seltsamen Vorkommnissen, mysteriösen Kreaturen und Gefahr, das klingt doch extrem nach dem perfekten Lesestoff für mich.
Leider konnte mich das Ergebnis jedoch absolut nicht überzeugen.

Fangen wir mit dem Schreibstil an. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, dass es sich bei „Bermuda“ um das Debüt des Autors handelt. Abgesehen von einigen thematischen Wiederholungen, hören unheimlich viele Sätze mit Wendungen wie „stellte skeptisch fest“, „antwortete schlagfertig“, „rief erfreut“, „dachte pragmatisch“ „ätzte genervt“, usw. auf. Das war auf Dauer echt anstrengend für mich zu lesen und irgendwann überlegt man sich, warum kann man nicht nur einfach "sagen", "antworten" oder "denken"? Das war einfach ein bisschen zu viel für mich.
Dann werden manche Personen dauerhaft mit Vor- und Nachnamen bezeichnet, andere wiederum nicht. Oder es wird zig-mal wiederholt, wer für was auf dem Schiff zuständig war – ich glaube nach dem 5. Mal kann es sich jeder merken…
Das seltsamste war jedoch für mich, dass man sich oft in Umgebungsbeschreibungen verloren hat, ich aber dennoch am Ende kein Bild vor Augen hatte. Irgendwie gingen die Infos nicht an mich ran – was natürlich schade ist, wenn man beim Lesen eines Zustands nicht wirklich weiß, wie man das Ganze zu verstehen hat. Vor allem, weil durch die Beschreibungen auch einige Längen ins Spiel kamen. Nach der 3. Umschreibung und -Entschuldigung- Exkursion in die Mythologie der Maya und/oder Taino, war es mir dann definitiv zu viel! Das Konstrukt entwickelte sich für mich zu etwas holprigem, langatmigem und leider absolut keinem Thriller, geschweige denn einer Horrorstory.
Gefühlt sind wir von Klischee zu Klischee gestolpert -jeder hat ein Geheimnis, ist eigentlich ein ganz anderer, usw.-, haben aber dennoch eigentlich für alles, oh welch Zufall, den richtigen Fachmann dabei. Die eine kennt sich in der alten Maya-Mythologie aus, der andere glänzt mit Militärwissen, theoretischer Physik oder Flora und Fauna (natürlich inkl. der nahezu oder komplett ausgestorbenen Arten). Puhh, sorry, war mir einfach zu viel.
Gekrönt wird das alles noch durch den Abschluss, bei dem man gefühlt NOCH eins draufsetzen musste, mit Dingen, die mir dann nur noch drüber waren. Hier kann ich jedoch ohne zu spoilern leider nicht ins Detail gehen.

Alles in allem war „Bermuda“ leider nicht mein Buch. Ich würde es -nach Überarbeitung der wenigen blutigen Stellen- vielleicht eher in der Jugendbuchecke sehen, ein Horrorthriller war es für mein Verständnis leider nicht, tut mir leid. Vielleicht waren meine Erwartungen, was Spannung und Vorhersehbarkeit angeht einfach zu hoch. Vermutlich liegen der Autor und ich vermutlich einfach nicht ganz auf einer Wellenlänge, aber man kann ja nicht jedem gefallen

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Veröffentlicht am 17.06.2020

konnte meinen Erwartungen leider nicht gerecht werden

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Tja, wer von uns war nicht verrückt nach der Panem-Trilogie? Entsprechend groß war die Vorfreude auf das Prequel, auf das Eintauchen in die 10. Hungerspielen und das Kennenlernen des jungen Coriolanus ...

Tja, wer von uns war nicht verrückt nach der Panem-Trilogie? Entsprechend groß war die Vorfreude auf das Prequel, auf das Eintauchen in die 10. Hungerspielen und das Kennenlernen des jungen Coriolanus Snow, um zu erfahren, wie er zu dem Mann wurde, der er in der uns bereits bekannten Geschichte ist. Also ab mit mir in die Welt von Panem!

Die Geschichte beginnt mit dem Jungen Snow und seinem Leben nach dem Krieg, in dem gar nichts so "rosig" ist, wie man sich das so vorstellt. Als Waise lebt er mit seiner Cousine Tigris und seiner Großmutter zusammen, doch das Geld ist knapp, seit sie durch den Krieg alles verloren haben. Umso schwerer ist es natürlich, den Schein zu wahren - es soll ja schließlich niemand wissen, wie schlecht es um sie bestellt ist, denn "Snow landet immer oben". Leider fängt hier bereits mein Dilemma an. Auf Grund seiner Verluste und seiner üblen Lage möchte man unbedingt Mitleid mit ihm haben, bei mir blieb das jedoch nur ein frommer Wunsch. Er ist egoistisch, selbstverliebt und interessiert sich nur für eine Sache: sich selbst... Alles was zählt ist seine Außenwirkung und Ansehen vor den anderen.

Zitat:

So armselig er auch war, er brauchte jedes bisschen Anerkennung, das er kriegen konnte. Seite 35

Wenn der Leser Sympathie sucht, ist er bei Snows Tribut Lucy Gray oder seinem Klassenkameraden Sejanus Plinth bedeutend besser aufgehoben, wobei auch diese für mein Empfinden relativ blass bleiben. Sie haben Empfindungen gegenüber Coriolanus, die ich persönlich leider nicht nachvollziehen konnte, oftmals kamen sie für mich aus dem Nichts.
Wohingegen bei der Storyline für mich leider nichts aus dem Nichts kam. Ich empfand große Passagen als träge, blass, vor sich hindümpelnd und -SORRY- stellenweise einfach konstruiert. Ich hatte mir wohl einfach etwas komplett anderes vorgestellt. Ich bin vom Klappentext ausgegangen und dachte an Action, Spannung und Hungerspiele - letzten Endes hatten die tatsächlichen Spiele nicht ansatzweise den Umfang, den ich erhofft hatte. Ich habe mich dann mit dem Gedanken angefreundet, dass es eben mehr um die Entwicklung von Snow geht -hier wirds jetzt ohne Spoiler schwer-, die mich effektiv einfach nicht überzeugen konnte, seht selbst ;) Für mich persönlich steht das Leseerlebnis auf 608 Seiten für 26 Euro leider in keiner Relation, ich hatte einfach mehr erwartet, tut mir leid.

Dennoch werden viele Panem Fans bestimmt auf ihre Kosten kommen. Nicht nur, dass Suzanne Collins einfach einen wunderbaren Schreibstil hat, der rund und wirklich schön zu lesen ist. Wir bekommen auch ein paar absolut interessante Infos, die eine Brücke zur späteren Trilogie schlagen und sehen mit diesen AHA-Effekten am Ende vieles deutlicher. Ich denke, ich mache mich die Tage direkt nochmal an die Trilogie.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

trotz guter Ansätze und Ideen, wurden wir keine Freunde

Space Opera
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Stell dir vor, es wäre soweit und Aliens würden die Erde aufsuchen. Sie würde uns sagen, dass es viele von ihnen gibt und dass sie uns nun prüfen werden.
Es gibt nur eine Chance, diese Prüfung zu bestehen ...

Stell dir vor, es wäre soweit und Aliens würden die Erde aufsuchen. Sie würde uns sagen, dass es viele von ihnen gibt und dass sie uns nun prüfen werden.
Es gibt nur eine Chance, diese Prüfung zu bestehen - nämlich bei einem metagalaktischen Grand Prix teilzunehmen und nicht letzter zu werden. Denn andernfalls wird die Menschheit ausgelöscht und du mit ihr...
Unglaublich? Vielleicht! Aber dennoch genau das, was Decibel Jones passiert ist.

Eine Mischung aus Science Fiction und Glitzer war eigentlich das, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte. Ein bisschen spacig, ein bisschen abgedreht mit viel Humor und Fantasie - aber leider wurden meine Erwartungen nicht in dem Maße getroffen, wie ich es erwartet hatte.
Zwar zeugt die Geschichte von „Decibel Jones“ und seiner früheren Band „The absolute Zeroes“ von reichlich Fantasie, Humor und Esprit, jedoch wurde für meinen Geschmack die korrekte Dosis weeeeeiiiiiit überschritten.
Schillernd, laut, glitzernd und vor allem abgehoben wirkt das Ganze auf mich eher wie die Rettung der Menschheit auf Speed.
Sprunghaft, überbordend und somit in Folge für mich leider sehr anstrengend, jagen wir durch Raum und Zeit, bekommen Infos zu anderen Spezies und werden mit Kraftausdrücken sowie Fäkalsprache bombardiert. Versteht mich nicht falsch, die Fantasie der Autorin scheint nahezu grenzenlos und sie bringt sehr gute Denkanstöße mit ein, vor allem im sozialkritischen Bereich - das hat mir sehr gut gefallen.
Aber sie verpackt das einfach in „zu viel“, besser kann ich es nicht ausdrücken. Dem Leser bleibt keine Verschnaufpause das Gelesene zu verarbeiten, schon jagt der nächste Knaller um die Ecke. Übertroffen wird das noch von zusätzlichem Input, der vielleicht gut gemeint ist, aber bei mir einfach nur einen totalen brainf**k ausgelöst hat. Zu viel Details, zu abgehoben, zu viel - irgendwann musste ich große Teile von Kapiteln überblättern um mich auf den wesentlichen Teil der Geschichte konzentrieren zu können.

Alles in allem wurden „Space Opera“ und ich trotz guter Ansätze und Ideen keine Freunde. Die für mich guten Aspekte wurden von dem Drumherum verschluckt, da konnten es auch die gut gemachten Wortspiele und Musikanspielungen leider nicht mehr rausreißen, tut mir leid :( Für mich leider ein Overkill

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Veröffentlicht am 14.09.2019

konnte meine Erwartungen leider nicht mal ansatzweise erfüllen

Blackwood
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Öhm ja, puhhhh...
Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht so genau, was ich dazu schreiben soll. Seit der Vorschau habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Laut Beschreibung ein All-age-Roman mit mysteriösem ...

Öhm ja, puhhhh...
Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht so genau, was ich dazu schreiben soll. Seit der Vorschau habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Laut Beschreibung ein All-age-Roman mit mysteriösem Plot. Ein älteres ich, dass einem selbst Briefe schreibt, das fand ich ziemlich spannend. Letzten Endes kam es jedoch leider, zumindest für mich, ganz anders als erwartet. Und zwar so anders, dass ich 3 Anläufe gebraucht habe, um das Buch zu Ende zu lesen.

Aber woran lagˋs?
Zum einen definitiv daran, dass es für mich absolut kein All-Age ist. Ich würde das Ganze ziemlich deutlich eher in die Kinder- bis maximal Jugendbuchecke packen.
Warum? Das hängt mit dem nächsten Punkt zusammen, der mir nicht wirklich gefallen hat. Erwartet hatte ich definitiv Mystery, Gehemnisvolles und ja, auch ein Stück weit etwas Übernatürliches - darf man ja wohl erwarten, wenn jemand Briefe von seinem zukünftigen Ich bekommt, oder? Bekommen habe ich eine frühjugendliche „Kriegen-sie-sich/kriegen-sie-sich-nicht“- Geschichte, mit einem Humor, der leider den meinen so gar nicht getroffen hat.
Unsere Protagonistin Ge stolpert von Anfang an von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, stammelt, blamiert sich, und bedient für meinen Geschmack auch sonst jedes Klamaukklischee. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, will sie auch partout nicht dazu lernen und lässt sich regelmäßig zum Volldepp machen. Prinzipiell ist das nicht schlimm, aber wie gesagt, ich sehe das Buch daher in Summe ehrlich gesagt doch eher bei jüngerem Publikum.
Ich könnte mir vorstellen, dass es für ältere Leser thematisch, humoristisch und in Punkto Vorhersehbarkeit doch eher zu kindlich empfunden wird. Es tut mir leid, mir jedenfalls ging es so.
Zumal -und jetzt komme ich zu dem Punkt, der mich wirklich gestört hat- das Ganze eigentlich fast durchgehend eine Teenie-/Liebesgeschichte ist. Ja, es kommen sowohl Briefe von ihrem älteren ich an sie, als auch ein mysteriöser Brief ihrer Mutter an sie vor, aber bis dahin liegt das halbe Buch eigentlich bereits hinter einem. Und selbst dann, wird dieses Thema eigentlich recht nebensächlich behandelt. Erst ca. 40 Seiten vor dem Schluss wurde das Thema richtig aufgegriffen, nur, um dann sogleich -in einem gefühlten Nebensatz- wieder schnell abgevespert zu werden. Bitte entschuldigt, aber das hat mich einfach sehr enttäuscht. Zumal die restliche Geschichte für meinen Geschmack auch ohne wirkliche Überraschungen auskommt, für mich vorhersehbar war und thematisch einfach zu viel Altbekanntes bietet.

Alles in allem war Blackwood leider nicht meins, da es meine durch den Klappentext vorab erzeugten Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Wer jedoch gerne eine Teenieromanze lesen will, kann gerne zugreifen. Süß ist das Buch für Fans dieses Genres definitiv und schreiben kann Frau Sabbag auch! Vielleicht sollte man beim nächsten Mal einfach für Klappentext etc. näher am Hauptthema des Buches bleiben, so weckt man keine falschen Erwartungen.