Platzhalter für Profilbild

JosisLibrary

aktives Lesejury-Mitglied
offline

JosisLibrary ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JosisLibrary über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

Tolle fesselnde Lesestunden trotz einiger Schwächen

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
0

Ihr Erwachsenendebüt startet mit einer gelungenen Kombination aus Verwirrung und Zurechtfinden. Verwirrung, weil es Berichte aus Zeitungen etc. sowie diverse Auszüge aus Briefen zwischen Regierungsmitgliedern ...

Ihr Erwachsenendebüt startet mit einer gelungenen Kombination aus Verwirrung und Zurechtfinden. Verwirrung, weil es Berichte aus Zeitungen etc. sowie diverse Auszüge aus Briefen zwischen Regierungsmitgliedern gibt, die natürlich eine Menge Fakten enthalten. Gleichzeitig fühlte ich mich mit den sehr lebendigen Hauptfiguren richtig wohl, wie als ob ich diese schon länger kennen würde.

Der Schreibstil steuert positiv bei; flüssig, packend, einfach super zu lesen!

In der ersten Hälfte passiert zwar schon einiges, dennoch empfand ich diesen Teil als ruhige, unterhaltsame Einleitung. Spannung nur gering vorhanden, trotzdem las ich es ohne jegliche Langeweile! Es blieb durchweg interessant, die Charaktere sprachen mir zu und Abwechslung war in Form der bereits erwähnten Auszüge/ Berichte vorhanden. Jetzt, im Nachhinein, muss ich allerdings feststellen, dass dieser Teil mehr Handlung und mehr Spannung gut vertragen hätte. Oder kürzer fassen.
Die zweite Hälfte ließ mich nicht mehr los! Das Buch entwickelte sich zu einem richtigen Pageturner, also das Buch mal kurz beiseite legen war fast unmöglich. Die Handlung war zwar an manchen Stellen etwas vorhersehbar, trotzdem gab's reichlich Spannung, Action, tolle Charaktere, Humor und Informationsfetzen zum rätseln.

Wie der Klappentext bereits verrät gibt es anfangs fünf Hauptfiguren, von denen eine stirbt. Von der anfänglichen super unterhaltsamen Interaktion und Kommunikation zwischen ihnen wurde ich mit der Zeit aber leider etwas enttäuscht. Von der Qualität her blieb es klasse, doch ich hatte mir eine gewisse Steigung im Sinne mehr gemeinsame Szenen und mehr Fokus auf ihre gemeinsame Vergangenheit erhofft, was leider aus verschiedenen Gründen ausblieb. Wenigstens kommt dafür ein großartiger neuer Charakter ins Spiel! Aber keine Sorge, mehr verrate ich nicht. :D DIE Hauptfigur ist natürlich Sloane, meine Adjektive für sie lauten: nervig, lustig, bewundernswert, kalt. Sie repräsentiert (einige) Stärken und Schwächen von uns Menschen auf recht glaubhafter, realistisch wirkender Ebene, was mir stets zusagte.
Der Bösewicht überzeugte mich - aber nur bis zum Schluss. Denn am Ende wirkte das alles sehr, na ja, einfältig und wenig nachvollziehbar und wurde auch relativ schnell abgearbeitet. Schade!
Was noch amüsant war: Manchmal musste ich mich daran erinnern, dass die Hauptfiguren um die 30 Jahre alt sind, denn manchmal wurden sie in meinem Kopf zu 20 Jährigen. Mit anderen Worten, das Buch könnte man problemlos in die Jugendfantasy-Abteilung einsortieren. 'Erwachsenendebüt' heißt es vermutlich nur deshalb, weil die Figuren 30 sind.

Die Ideen zur Handhabung mit der Magie gefallen mir sehr gut, auch wenn ich mir eine etwas plausiblere Erklärung für die Siphons wünschen würde und zudem wurde es am Ende etwas zu leicht. Aber trotzdem überzeugend und eine interessante neue Richtung. Auch die bereits erwähnten Auszüge und Berichte, die einem während des ganzen Buches begegnen, sind richtig gelungen! Manchmal sehr verwirrend, okay, aber immer in einem neugierig machendem Rahmen.

Zum Ende (die letzten paar Seiten) kann ich nur sagen: Ich liebe es! Genau diese Art und Weise, ein Buch zu beenden, gefällt mir immer richtig gut. Der Leser erfährt einiges, aber nicht alles. Man kann eine Fortsetzung dranhängen, oder eben nicht. (Soweit ich weiß ist es ein Zweiteiler, ein Band folgt also noch.)

Charaktere, Worldbuildung und Handlung überzeugen mich trotz kleineren Schwächen von Anfang bis Ende! Ich hatte tolle Lesestunden und vergebe (nach echt langem überlegen) 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Charaktere und Erzählstil sind überragend! Handlung und Spannung ausbaufähig.

Das Haus der finsteren Träume
0

Shaun Hamill nennt seinen Debütroman in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren", und das trifft es sehr gut. Man findet Fantasy, ein paar Gruselaspekte (Horror ist es für mich nicht), ebenso ...

Shaun Hamill nennt seinen Debütroman in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren", und das trifft es sehr gut. Man findet Fantasy, ein paar Gruselaspekte (Horror ist es für mich nicht), ebenso mystische und romantische/ erotische Elemente und evtl. kann man zu manchen Szenen 'Psychothriller' sagen.. Sehr cool fand ich all die Erwähnungen zu H.P. Lovecraft und Stephen King, man merkt, dass Hamill zu diesen Schriftstellern aufsieht.

Wir begleiten die Familie Turner etwa ein halbes Jahrhundert lang und lernen so die Familienmitglieder in unterschiedlichen Abschnitten ihres Lebens kennen. Dennoch wird die Geschichte größtenteils aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Somit gibt es hier und da ein wenig foreshadowing, also dass es Andeutungen bzgl. der Zukunft gibt. Das hebt aus meiner Sicht die Spannung an und lässt einen schnell neugierig werden und zu rätseln beginnen. Tatsächlich wurde ich auch geschickt auf eine falsche Fährte gelockt!

Die Atmosphäre ist oft drückend, geheimnisvoll, mystisch und lauernd, was vor allem sehr gut durch den Schreibstil hervorgerufen und gehalten wird und dieser gefällt mir richtig gut! Sehr flüssig zu lesen. Für viele schwierige Szenen werden die richtigen Worte (natürlich angepasst an die Charaktere) gefunden, wodurch man noch tiefer in die Geschichte hineingezogen wird. Vieles wird sehr direkt beschrieben und nimmt dadurch den Leser schon ein wenig mit, denn, dies sei gesagt, das Buch bearbeitet viele harte Themen. Der Familie widerfährt über die Jahrzehnte alles schrecklich erdenkliche (ohne zu viel zu spoilern, keine Sorge): Von Krankheit, Armut und Arbeitslosigkeit über Verlust, Depressionen und Selbstmord. Diese Themen werden schonungslos, aber nicht übertrieben oder unrealistisch, dargestellt, was den Leser so auf unterschiedliche Weise fesselt und beschäftigt.

Nicht nur einzelne Szenen und der Schreibstil sind überzeugend, auch den Charakteren wurde viel Leben eingehaucht, sodass sie mich alle überzeugen konnten. Allein schon Harrys Faszination für seine Horrorbücher ist dem Autor super gelungen! Die Familienmitglieder wirken so real auf mich, ebenso wie diverse Nebenfiguren wie Nachbarn, Freunde etc. Echt klasse! Nur einzig mit dem 6-jährigen Noah hatte ich kleine Schwierigkeiten, weil er mir manchmal für sein Alter zu erwachsen vorkam. Jedoch muss ich zugeben, es gibt wirklich solche Kinder, die früh eins und eins zusammenzählen und bestimmten Gedankengängen folgen können. Außerdem stört sein Verhalten nicht der Handlung, es trifft eher das Gegenteil zu.

Die Abfolge der Handlungen ist gut durchdacht und einzelne Szenen haben mich packen können, dennoch konnte mich die Handlung im Gesamtbild nicht richtig fesseln. Ich hatte keine Langeweile, doch echte Spannung tauchte nur hier und da auf und gruselig/ unheimlich wurde mir nie.. Der Anfang zog sich, denn die Einleitung nimmt fast die gesamte erste Hälfte des Buches ein. So fühlte es sich für mich jedenfalls an. Allerdings hat die Vorgeschichte wirklich einen sehr großen Umfang, den man auch wirklich braucht, um den Rest zu verstehen. Für mich war die Mitte des Buches der beste und spannendste Teil, bevor mich dann nach einem etwas enttäuschenden Abschnitt (ca Seite 300 bis 400) die letzten paar Seiten nochmal ziemlich an Tempo und Spannung gewannen. Das Ende passt gut zum Rest des Buches, auch wenn es mir etwas geschmerzt hat. Dabei hätte es sogar gerne schlimmer sein können, hätte der Geschichte ganz gut getan. Na ja, ich mag/liebe das Ende trotzdem so wie es ist.

Zum Worldbuilding: Die erschaffene Welt der Monster ist geheimnisvoll, kreativ und mystisch, doch hier und da hätte ich noch ein paar Fragen. Allerdings kann ich mir gleich eine Antwort dazu liefern, denn diverse Fakten zu den Monstern mit allem drum und dran spielen nur begrenzt eine wichtige Rolle, daher gibt der Autor auch nicht viel Auskunft.

Ich denke, in erster Linie dreht sich das Buch um die Menschen. Um das Erwachsen werden, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und einfach mal mutig sein oder bei etwas nicht so tollem die Zähne zusammenzubeißen und über sich selbst hinauszuwachsen. Was erwarte ich vom Leben, wie will ich leben, wer oder was hat Bedeutung für mich und, nun ja, wer bin ich eigentlich?

Das Haus der finsteren Träume wird mich sicherlich noch eine Weile beschäftigen, denn die Figuren sind mir teils sehr unter die Haut gegangen und die Botschaft(en) und Kommentare des Erzählers fand ich hervorragend! Die Handlung insgesamt konnte mich leider nicht ganz packen und überzeugen, weshalb das Werk 4/5 Sterne erhält!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2020

Gelungener Auftakt mit ein paar kleinen Schwächen

Vanira
0

In die Geschichte konnte ich sehr schnell eintauchen und Lisa gefiel mir von Anfang an als Protagonistin sehr gut. Sie hat ihren eigenen Kopf, geht mutig ihren eigenen Weg und besitzt eine coole Persönlichkeit; ...

In die Geschichte konnte ich sehr schnell eintauchen und Lisa gefiel mir von Anfang an als Protagonistin sehr gut. Sie hat ihren eigenen Kopf, geht mutig ihren eigenen Weg und besitzt eine coole Persönlichkeit; auf diese Weise gewann sie schnell meine Sympathie. Da die Handlung aus der Ich-Perspektive erzählt wird, sieht man die Welt aus ihren Augen und lernt sie so recht schnell und ebenso gut kennen. Ihre Beweggründe werden meist plausibel und verständlich dargelegt, allerdings gab es ein paar Momente, in denen Lisa sich äußerst unklug und leichtsinnig verhielt, was in diesem Maße nicht zu ihr passte. Auch bei manchen Entscheidungen konnte ich ihr Verhalten nicht immer vollends nachvollziehen.

Noah dagegen zählt zu den ruhigen, geheimnisvollen und grimmigen Charakteren, bei denen man zu Beginn nie weiß, woran man eigentlich ist. Einerseits blieb er dadurch durchweg interessant und mysteriös, andererseits empfand ich das Hin und Her etwas anstrengend, weil sich mir das Warum nicht immer erschloss.

Besonders gut gefielen mir die Nebencharaktere, welche nicht blass und dekorativ sind, sondern eine eigene Persönlichkeit haben und Charakter ausstrahlen. Vor allem Markus hat es mir angetan. Nur der 'Bösewicht' strahlte wenig Tiefe aus und konnte mich deshalb nicht richtig überzeugen.

Die Ereignisse sind treffend aufeinander abgestimmt und Spannung begleitet einen durch das gesamte Buch, mal in geringem Maße und dann wieder rasant ansteigend. Die gesamte Story ist ansprechend und packend, auch wenn es hier und da etwas ausbaufähig ist in Bezug auf Gespräche, Hintergrund und (Weiter-)Entwicklungen bei den Figuren. Das fällt einem zwar auf, doch es beeinflusst keineswegs die Handlung und das Lesevergnügen im negativen Sinne.

Hinzu kommt der Schreibstil, welcher leicht und sehr flüssig zu lesen ist, sodass die Seiten regelrecht geflogen sind!

Was ich allerdings als leicht störend empfand und mich missmutig stimmte waren die vielen grammatischen Fehler, die einem alle paar Seiten(!) begegneten. Sehr viele vergessene Kommas, ebenso viele Wörter sind falsch geschrieben, falsch getrennt oder gänzlich vergessen worden und bspw. Frau Meyer wird auf der einen Seite mit 'y' geschrieben und beim nächsten Mal mit 'ei'.

Auf den letzten Seiten bleibt die ein oder andere Frage offen, trotzdem gefällt mir das Ende verdammt gut! In erster Linie, weil es nicht so Mainstream gehalten ist und mehr Spielraum zum Träumen und Rätseln bietet. Da bereits bestätigt wurde, dass es einen zweiten Band geben wird, freue ich mich schon sehr darauf!

'Vanira - Im Bann der Götter' hat einen gelungenen Auftakt gemacht und bescherte mir schöne Lesestunden! Ich kann es klar weiterempfehlen für alle, die gerne Urban Fantasy / Romantasy mit Young Adult Elementen lesen. 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 11.05.2020

Ab der Mitte wird's super!

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
0

Der zweite Band setzt genau dort ein, wo der erste Band endete. Da für mich kein Monat seit dem vorherigen Band vergangen ist, fiel mir der Einstieg leicht, weil ich noch alles im Kopf hatte und positiv ...

Der zweite Band setzt genau dort ein, wo der erste Band endete. Da für mich kein Monat seit dem vorherigen Band vergangen ist, fiel mir der Einstieg leicht, weil ich noch alles im Kopf hatte und positiv stellte ich fest, dass die bisherigen Ereignisse übersichtlich und nicht zu lang zusammengefasst wurden.

Nach zwei, drei Kapiteln bemerkte ich, dass mir das Lesen diesmal deutlich leichter fiel als im ersten Band. Ich stolperte seltener über die Wörter und aufgrund des flüssigeren Schreibstils konnte ich auch etwas schneller lesen. Natürlich bezweifle ich, dass sich der Stil eines erfahrenen Autors nach nur einem Buch so stark verändert. Der Grund ist eher bei mir zu suchen: Ich kannte die Figuren nun besser und trotz der Schwierigkeiten war ich mit dem Schreibstil vertraut und konnte mich besser darauf einstellen.

Dennoch brauchte ich für die erste Hälfte des Buches ziemlich lange. Zum Einen fehlte mir nach wie vor die Gefühlswelt der (Haupt-)Figuren, denn wenn auch viele Fakten auf den Tisch kamen, wodurch die Sicht auf die Charaktere besser und der Standpunkt manchmal sehr gut erläutert wurde, waren sie zu weit weg, um richtige Sympathie für sie zu empfinden. Allen voran Samir, den ich wirklich ins Herz schließen wollte, es aber leider nicht konnte, weil er so kalt wirkte. Da halfen auch seine umfangreichen Gedankengänge nicht.
Zum Anderen war die Handlung nicht gerade spannend und einige Aktionen passierten zu schnell oder sie waren viel zu einfach.

Es lohnt sich aber, weiterzulesen! Ab Mitte des Buches wird es interessanter, spannender, ein paar coole neue Fragen und Vermutungen lassen sich zeigen, sodass man spätestens hier das Buch nur noch schwer aus der Hand legen kann. Ab und zu fällt die Spannung etwas, doch man merkt, dass sich etwas anbahnt und ein Kapitel später steigen die Erwartungen und Neugierde wieder an.

Zudem lernt man neue Fabelwesen kennen, die ich allesamt faszinierend finde, denn jeder hat natürlich seine Stärken, Schwächen und Eigenarten. Manche kennt man in ähnlicher Form aus anderen Büchern und andere sind doch eher neu.
Ein Fabelwesen habe ich allerdings nicht ganz verstanden, und die Erklärungen, die es bisher gab, verwirren mich noch mehr. Ich hoffe daher, im dritten Band eine Antwort zu finden.

Gegen Ende des Buches fiel mir plötzlich auf, dass ich nun doch mit Samir mitfieberte und auch den anderen Figuren fühlte ich mich näher. Sie wirkten lebendiger und strahlten endlich glaubwürdige Persönlichkeit und mehr Tiefe aus! Insbesondere Nusar macht eine große Entwicklung und wird zu einem vielschichtigen Charakter, auf dessen weitere Entwicklung im dritten Band ich sehr gespannt bin (und natürlich auf die - hoffentlich umfangreichere - Entwicklung der anderen Figuren)!

Für die Rezension musste ich allerdings das Buch grob durchblättern, um mich zu erinnern, was alles passierte. Denn so viel ist es leider nicht. Vielleicht hätte man aus der Trilogie eine Dilogie machen sollen..

Nach einem schwachen Start wird 'Bücherkönig' ab der Mitte eine gelungene Fortsetzung mit einem überzeugenden Ende!
Ich vergebe 4/5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.04.2020

Sehr durchwachsen

Die Geheimnisse des Schattenmarktes
0

Seit fünf Jahren lese und liebe ich die Bücher rund um die Schattenwelt, wenn auch manche mehr und manche weniger.

Das Buch beinhaltet zehn Erzählungen, chronologisch sortiert von 1899 bis 2013, in denen ...

Seit fünf Jahren lese und liebe ich die Bücher rund um die Schattenwelt, wenn auch manche mehr und manche weniger.

Das Buch beinhaltet zehn Erzählungen, chronologisch sortiert von 1899 bis 2013, in denen man die verschiedensten Charaktere trifft. Im Prinzip folgt man aber den Spuren von Bruder Zachariah / Jem Carstairs, welcher einem in jeder Geschichte begegnet.

'Ein langer Schatten' war nicht nur die erste, sondern auch die enttäuschendste Geschichte. Viel zu langatmig, Handlung ebenfalls eher flach und das Potenzial der Figuren wurde nicht annähernd ausgeschöpft. Man erfährt auch nur wenig über sie. Und dabei passiert hier was ziemlich erschütterndes.. echt schade! Die zweite Erzählung wird minimal besser, doch auch hier wurde ich nicht in den Bann gezogen. Alle anderen Erzählungen sind wesentlich besser (siehe unten), weiterlesen lohnt sich!

Eine der Geschichten spielt in London während des Zweiten Weltkrieges - und das fand ich richtig spannend und vor allem interessant! Mir gefiel der Einblick sehr gut, wie die Schattenwelter und -jäger mit dem Krieg der Irdischen umgegangen sind, wie sie darüber dachten und sich verhalten haben. Hätte dazu gerne noch mehr lesen können!

Die letzten drei Erzählungen spielen während und nach der Trilogie 'Die Dunklen Mächte', man sollte daher diese zuerst beenden, bevor man die Erzählungen anfängt. Insbesondere die letzten beiden Geschichten machen richtig neugierig und ich würde sooo gerne einfach weiterlesen und mehr erfahren, doch das wird leider noch ein paar Jahre (?) dauern.
Es kommt allerdings in der vorletzten Erzählung eine für mich sehr wichtige Frage auf, die sich auch jetzt, während ich die Rezension schreibe, nicht beantworten lässt, trotz Google, Instagram, Freunde & Co. Hat die Autorin hier einen kleinen Fehler gemacht? Wir werden sehen.. (Aus Spoilergründen gehe ich nicht näher darauf ein.)

Fakt ist, dass man von jeder einzelnen Erzählung etwas interessantes und informatives mitnimmt, sodass jede Geschichte als gute Ergänzung gewertet werden kann, wenn auch in unterschiedlicher Menge und Qualität.

Aufgrund der Vielzahl an Charakteren, die aufeinander treffen und es sich damit sehr beliebte und teils auch neue Figurenkonstellationen ergeben kommt jeder Fan irgendwo auf seine Kosten, weil eben alle bisherigen Generationen von Cassandra Clare vertreten sind.

Zum Schreibstil muss ich nicht viel berichten, dieser ist wie gewohnt berauschend flüssig, kräftig und wortgewandt!

Die Erzählungen rund um den Schattenmarkt überzeugten mich im Gesamtbild, es waren wirklich schöne und gut investierte Lesestunden!
Rechnerisch ist es eine 4,05 und demnach sind es 4/5 Sterne!

Auf meinem Blog findet ihr eine kurze Bewertung für jede einzelne Erzählung.