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Veröffentlicht am 15.11.2020

Mord am Filmset in den späten 60ern

Mord unter Stars
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Es sollte für die vier befreundeten Jugendlichen ein entspannter und erholsamer Urlaub an den beliebten Stränden von Saint Tropez werden. Vor Ort wird das Interesse aber plötzlich auf ein Filmset gerichtet, ...

Es sollte für die vier befreundeten Jugendlichen ein entspannter und erholsamer Urlaub an den beliebten Stränden von Saint Tropez werden. Vor Ort wird das Interesse aber plötzlich auf ein Filmset gerichtet, an dem Größen wie Romy Schneider und Alain Delon aktuell an ihrem neuen Kinofilm drehen. Der angehende Schauspieler Serge ist hin und weg und verfällt so auch ein wenig der Maskenbildnerin am Set, die ihm ein Treffen mit den Stars ermöglichen will. Seine Freundin Aurelie ist wenig begeistert von Serge neuen Plänen für ihren Urlaub und zieht sich eifersüchtig zurück. Als dann kurze Zeit später ein Mord am Filmset geschieht, ist die Zahl der Verdächtigen schnell auf eine stattliche Größe angewachsen und die örtliche Polizei wird von der toughen und immer mit einer Gitanes ausgestatteten Commissaire Lucie Girard in ihrer Arbeit unterstützt. Sie soll mit ihrer femininen Intuition dem Täter auf die Spur kommen...

"Mord unter Stars" ist der erste Band um Commissaire Lucie Girard. Ich habe bereits nachfolgende Fälle der mittlerweile 7 Teile umfassenden Reihe mit großer Begeisterung gelesen und war nun sehr gespannt darauf, wie alles begonnen hat. Schnell hat mich der Autor Luc Winger mit seinem temperamentvollen und äußerst flüssig zu lesenden Schreibstil nach Saint Trope in den späten 60ern entführt. Sehr clever verlagert er den Tatort in das Filmset eines Filmklassikers aus dieser Zeit. Beim erneuten Schauen des Films, weiß ich nun auf welche Filmszenen ich zu achten habe, um die Protagonisten des Kriminalromans vielleicht auch mal vor Augen zu haben. Der Spannungsbogen wird behutsam über den Mord aufgebaut und über die Entschlüsselung vieler Tatmotive, Verdächtiger und Spuren auf einem hohen Niveau gehalten. Dem Leser bietet sich dabei immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen zur Lösung des kniffligen Falls anzustellen. Das Finale wartet dann aus meiner Sicht mit einer überraschenden Lösung auf, die mich noch ein wenig über den Fall hat nachdenken lassen.

Insgesamt ist "Mord unter Stars - Swimmingpool" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Kriminalroman, der mich mit dem Charme der damaligen Zeit und der besonderen Region, sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Racheengel

Ich bin der Sturm
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Das Leben der jungen Madonna ist schon in jungen Jahren in völlig falsche Bahnen gelaufen. Sie hat ein Martyrium zu erleiden, welches für jeden unvorstellbar erscheint. Sie wird eingesperrt und laufend ...

Das Leben der jungen Madonna ist schon in jungen Jahren in völlig falsche Bahnen gelaufen. Sie hat ein Martyrium zu erleiden, welches für jeden unvorstellbar erscheint. Sie wird eingesperrt und laufend missbraucht. Die Peiniger lassen keine Gnade gelten und Madonna lernt mit Schmerzen und Demütigungen umzugehen. Aber in ihr reift ein Hass und Wunsch auf Rache, den sie erst wirklich ausleben könnte, wenn ihr die Flucht gelingt. Als dies der Fall ist, nimmt sie sofort die Fährte auf und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn ihre Peiniger wollen sie zurückholen...

Die Autorin Michaela Kastel konnte mich bereits mit zwei vorherigen Thrillern begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet bin. Nach nur wenigen Seiten hat sie mit ihrem tiefgründigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil eine äußerst düstere Atmosphäre geschaffen, die mich von Beginn an in den Bann ziehen konnte. Die anfängliche Verwirrung weicht einer Unfassbarkeit der vorhandenen Situation, in der sich die Hauptprotagonistin Madonna befindet. Damit wird auch der Spannungsbogen gleich auf ein hohes Niveau gebracht, welchen er auch bis zum fulminanten Finale, das mit einem genialen Plot ausgestattet ist, nicht mehr abbaut. Der Leser leidet mit den leidgeprüften Protagonisten, schlägt sich auf ihre Seite und hofft auf ein wenig Gerechtigkeit und Genugtuung. Michaela Kastel nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und inszeniert ein dunkles Szenario, welches man sich schlimmer nicht ausdenken kann.

Insgesamt ist "Ich bin der Sturm" aus meiner Sicht ein absolut fesselnder Thriller, der sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist, aber auch nicht mit gewaltverherrlichenden Szenen überzeugen will. Er lebt von der dunklen Atmosphäre, interessant herausgearbeiteten Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle das Buch daher auch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Abenteuerliche Reise ins 10. Jahrhundert

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Der junge Bootsbauer Edgar lebt am Ende des 10. Jahrhunderts mit seiner Familie im englischen Ort Combe. Obwohl es ihnen sehr gut geht und sie sich innerhalb der Familie gut ergänzen, will Edgar im Morgengrauen ...

Der junge Bootsbauer Edgar lebt am Ende des 10. Jahrhunderts mit seiner Familie im englischen Ort Combe. Obwohl es ihnen sehr gut geht und sie sich innerhalb der Familie gut ergänzen, will Edgar im Morgengrauen seine Heimat verlassen, um sich mit seiner Geliebten eine Zukunft aufzubauen. Aber es kommt alles ganz anders, denn die Wikinger überfallen an diesem Morgen die Ortschaft und hinterlassen viel Leid und Trauer. So ändert dieser Angriff das Leben von Edgar völlig, er bleibt bei seiner Familie und seine Zukunft soll nun ein hinterlassener Bauernhof sein. Ein Umstand, den der findige und clevere Bootsbauer nicht akzeptieren will. Gleichzeitig findet ein Kampf um die Macht über das Land statt, in dem die Kirche und die Landherren zu allen Mitteln bereit zu sein scheinen...

Der mehr als erfolgreiche Autor Ken Follett hat mit seinen historischen Romanen einen Maßstab für das Genre gesetzt und so bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet. Schnell hatte er mich mit seinem bildreichen und lebendigen Schreibstil ins 10. Jahrhundert entführt. Ihm gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die Bilder der damaligen Zeit in den Köpfen hervorzurufen und das Geschehen für den Leser sehr erlebbar zu machen. Der Hauptprotagonist Edgar konnte mit seinem Charakter bei mir schnell die ersten Sympathiepunkte gewinnen und es machte Spaß ihn auf seinem abenteuerlichen und ereignisreichen Leben zu begleiten. Die historischen Hintergründe wirken, wie man es von Ken Follett gewohnt ist sehr gut recherchiert und es entwickelt sich eine clever konzipierte und fesselnde Geschichte um Macht und Liebe im mittelalterlichen Kontext. Das Finale rundet die Geschichte aus meiner Sicht gelungen ab und ich hatte trotz der über 1000 Seiten niemals das Gefühl, mich zu langweilen.

Insgesamt wird in "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" der Autor Ken Follett aus meiner Sicht seinem Ruf eines guten Geschichtenerzählers mehr als gerecht. Er entführt den Leser in eine entfernte Zeit und lässt ihn daran teilhaben. Eine packende Geschichte fesselnd und ergreifend erzählt, was mich das Buch gerne weiterempfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten lässt.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Nichts ist, wie es scheint

Wenn das Licht gefriert
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Sie sind schon seit 40 Jahren ein glückliches Paar, auch wenn die schwere Alzheimer-Erkrankung von Friedrich Elisabeth alles abverlangt. Liebevoll und mit viel Verständnis meistert Elisabeth die schwere ...

Sie sind schon seit 40 Jahren ein glückliches Paar, auch wenn die schwere Alzheimer-Erkrankung von Friedrich Elisabeth alles abverlangt. Liebevoll und mit viel Verständnis meistert Elisabeth die schwere Aufgabe, den bösen Seiten der Krankheit Paroli zu bieten. Eines Tages schockiert Friedrich Elisabeth aber mit einem Wissen, welches er gar nicht haben darf. Ohne zu ahnen, was er mit seiner Bemerkung anrichtet, weist er auf einen Fehler in der Aufarbeitung eines grausamen Verbrechens hin, welches die ganze Ortschaft vor vielen Jahren schockiert hat. Woher kennt Friedrich diese Details? Hat er mit dem tragischen Tod der Freundin ihrer Tochter zu tun? Ein böser Verdacht keimt in Elisabeths Gewissen...

Der Autor Roman Klementovic konnte mich schon mit seinen vorherigen Thrillern begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet bin. Schnell hatte er mich wieder mit seinem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil gefesselt. Der Spannungsbogen wird mit einem atmosphärischen und dramatischen Prolog direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen und mit vielen überraschenden Wendungen versehenden Enthüllungen eines lang zurückliegenden Geheimnisses auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Der Thriller hat sich im Verlauf bei mir zu einem echten Page-Turner entwickelt, den ich kaum aus der Hand legen wollte. Das fulminante Finale kann noch einmal mit einer spektakulären Pointe aufwarten und rundet den Thriller gelungen ab.

"Wenn das Licht gefriert" ist für mich ein mehr als gelungener Thriller, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Überzeugt haben mich in erster Linie die clever konzipierte Geschichte und das Erzähltalent des Autors, der es bestens versteht, Spannungsmomente in Worte zu fassen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Äußerst turbulente und unterhaltsame Krimikomödie

HAUSER - IMMER FESTE DRUFF!
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Hauser ist ein sehr erfolgreicher Detektiv, der mit seinem messerscharfen Verstand und einer unglaublichen Ruhe einen Fall nach den anderen löst. Nachdem er mal wieder einen spektakulären Fall souverän ...

Hauser ist ein sehr erfolgreicher Detektiv, der mit seinem messerscharfen Verstand und einer unglaublichen Ruhe einen Fall nach den anderen löst. Nachdem er mal wieder einen spektakulären Fall souverän aufgeklärt hat, erhält er einen lukrativen Job eines recht unsympathischen Anwalts. Was Hauser nicht ahnt ist, dass er eigentlich im Auftrag eines Gangsterbosses unterwegs ist. Auch dieser Fall kann schnell als erledigt betrachtet werden, aber er soll für Hauser noch ein längeres Nachspiel haben, denn er muss sich gezwungenermaßen auf einen Trip in die Frankfurter Unterwelt begeben, die die eine oder andere Herausforderung bereithält...

Beschrieben wird "Hauser - immer feste druff!" als Krimikomödie, und dies stellt das Buch auch von der ersten Seite an unter Beweis. Mit seinem temporeichen und äußerst lebendigen Schreibstil, konnte mich der Autor Andreas Zwengel schnell begeistern. Vor allem sein Sprachwitz, mit dem er immer wieder für herrlich humorvolle Momente sorgt verleiht dem Buch seinen ganz besonderen Charme. Der Hauptprotagonist Hauser bildet mit seiner "Assistentin" Melanie ein tolles und liebenswertes Duo, welches sich mit viel Action und Cleverness durch die Frankfurter Unterwelt schlägt. Selbst der Spannungsbogen kommt nicht zu kurz und wird über die aufreibenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale sorgt dann für einen gelungenen Abschluss einer vom Autor Andreas Zwengel raffiniert konzipierten Geschichte.

Insgesamt konnte mich "Hauser - Immer feste druff!" bestens unterhalten und hat definitiv Lust auf weitere Fälle des sympathischen und manchmal etwas chaotischen Detektivs gemacht. Ich empfehle die Komödie sehr gerne weiter und bewerte sie mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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