Spannender kanadischer Thriller
Aus dem Schatten des VergessensInhalt:
Montreal, kurz vor Weihnachten. Ein Obdachloser nimmt sich vor Zeugen das Leben. In seiner Tasche findet man zwei Portemonnaies: das einer renommierten Psychologin, die kurz zuvor auf grausame ...
Inhalt:
Montreal, kurz vor Weihnachten. Ein Obdachloser nimmt sich vor Zeugen das Leben. In seiner Tasche findet man zwei Portemonnaies: das einer renommierten Psychologin, die kurz zuvor auf grausame Weise ermordet wurden. Und das eines erfolgreichen Anwalts, der spurlos verschwunden zu sein scheint.
Sergent-Détective Victor Lessard und seine Kollegen übernehmen die Ermittlungen. Auf den ersten Blick scheint es, als gäbe es keine Verbindung zwischen den Beteiligten. Doch schneller als den Ermittlern lieb ist taucht die nächste Leiche auf. Und mit ihr eine Tonbandaufnahme von Lee Harvey Oswald, des mutmaßliche Mörders J. F. Kennedys, die die Ermittler in die Abgründe der amerikanischen Geheimdienste führt.
Meine Meinung:
"Aus dem Schatten des Vergessens" ist der Auftakt einer neuen kanadischen Thrillerreihe. Als absoluter Kanada-Fan war ich sehr gespannt und neugierig auf das Buch. Obwohl ich anfänglich Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzufinden - insbesondere aufgrund der vielen Personen -, konnte mich das Buch mit fortschreitender Seitenzahl absolut fesseln und überzeugen.
Die heutige Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich aus Sicht der Protagonisten Victor Lessard. Darüber hinaus gibt es Rückblicke, deren Zusammenhang zu den heutigen Geschehnissen sich immer mehr herauskristallisiert.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Beschreibungen der brutalen Morde und Tatort ist sehr detailliert und nichts für Zartbesaitete. Mit 640 Seiten ist das Buch zwar nicht gerade dünn, dies geht aber nicht zu Lasten der Spannung, die dauerhaft hoch ist.
Das Ermittlerteam, allen voran Victor Lessard, hat mir gut gefallen. Victor ist ein intelligenter Ermittler, der über einen guten Instinkt verfügt und auch mal Sachen nachgeht, die seine Kollegen als unwichtig erachten. Er arbeitet in der Regel überlegt und umsichtig und damit ganz anders als seine Partnerin Jacinthe, die sehr impulsiv ist, grundsätzlich eine andere Meinung als ihre Kollegen vertritt und der jedes Mittel recht ist, um bespielsweise Informationen aus einem Zeugen herauszubekommen. An manchen Stellen zeigt sich auch ihr gutes Herz und ihre Fürsorge für ihren Partner, aber die meiste Zeit würde sie mich einfach nur zur Weißglut bringen.
Der Plot ist spannend und fesselnd. Victor und seine Kollegen haben wirklich keinen einfachen Fall zu lösen. Die Zusammenhänge zwischen den Taten bleiben sehr lange unklar. Zudem bleibt die Handlung dank einiger überraschender Wendungen durchweg spannend und turbulent. Mir persönlich hat der thematische, verschwörungstheoretische Hintergrund sehr gut gefallen. Ebenso wie das ereignisreiche Ende sowie die schlussendliche Auflösung der Taten, die schlüssig ist und gleichzeitig überrascht. Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.
Fazit:
Gelungener kanadischer Thriller. Leider zu Beginn etwas verwirrend, danach aber umso spannender und packender. Ich freu mich schon auf ein Wiedersehen mit Victor und Co.