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Veröffentlicht am 03.01.2021

Richtig gut gemachtes, spannendes und actionreiches New-Adult-Buch - Sweet Little Lies - Kylie Scott

Sweet Little Lies
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Die Liebe ist das gefährlichste Spiel
Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. ...

Die Liebe ist das gefährlichste Spiel
Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ihn zu verlassen - und das mit einem Knall. Buchstäblich! Denn eine Explosion zerstört urplötzlich die gemeinsame Wohnung. Betty kommt mit knapper Not davon und findet dabei heraus, dass Thom, der nerdige Versicherungsvertreter, in Wahrheit Thom, der Geheimagent ist. Betty fällt aus allen Wolken - aber sie hat keine Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Denn jemand spielt ein falsches Spiel! Betty und Thom müssen nun nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihr Leben retten ...
(Klappentext)


Ich bin total neugierig auf das Buch geworden, wegen dieser genialen Idee. Der eher langweilige Verlobte der Protagonistin, der nur wenig Zeit für sie hat, ist in Wahrheit ein Geheimagent. Das war mal etwas ganz Anderes im New-Adult-Genre und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung.
Gleich von Beginn an hat mir das Buch ziemlich gut gefallen, die Seiten sind nur so dahin geflogen und Betty war mir sofort sympathisch. Sie ist unglücklich in ihrer Beziehung mit Thom und will sich von ihm trennen. Er zeigt ihr kaum seine Gefühle, ist viel unterwegs und auch das gemeinsame Sexleben lässt zu wünschen übrig. Betty beschließt, dass sie ihn zwar mag, aber das nicht ausreicht, um ihr ganzes Leben mit ihm verbringen zu wollen und sie sich geliebt fühlen will.
Betty muss mit den Schock erstmal klarkommen und realisieren, dass Thom als Geheimagent arbeitet und ich fand vor allem auch Bettys Reaktion sehr überzeugend. Sie ist zutiefst verletzt, dass er in eigentlich allem angelogen hat, kann ihm nicht vertrauen und weiß nicht mehr, wer dieser Mann überhaupt ist.
Jedoch sind Thom und Betty gezwungen ihre Liebe nach außen aufrechtzuerhalten, weil Betty sonst eine Gefahr für die Organisation, für die Thom tätig ist, darstellen könnte. Denn sie weiß jetzt zu viel und ihre Beziehung zu Thom ist der einzige Grund, warum sie noch lebt. Hinzu kommt, dass es irgendjemand auf Thom abgesehen hat und die beiden gemeinsam fliehen und herausfinden müssen, wer dahinter steckt.
Zitat : "Dieser Ausdruck in seinen Augen, als er jetzt auf mich herabblickt - darin liegt alles, was ich mir jemals gewünscht habe. Alles, was ich nicht mehr gehofft hatte von diesem Mann zu bekommen. Doch nun steht er vor mir und überschüttet mich geradezu damit."
Auch wenn ich es nicht toll fand, wie unehrlich Thom vorher zu Betty war, mochte ich ihn trotzdem. Er hatte er keine andere Wahl und es war süß, dass ihm Betty total wichtig ist, und er sie und ihre Beziehung nicht aufgeben möchte. Bei Betty herrscht ein Gefühlschaos und ist innerlich zerrissen. Sie kann nicht leugnen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt, besonders weil sie jetzt den echten Thom kennenlernt. Gleichzeitig will sie seine Versuche ihr näher zu kommen stoppen, weil sie immer noch verletzt ist und sich hintergangen und verraten fühlt. Von allen Lügen behauptet Thom zwar, es sei keine Lüge gewesen, dass er sie liebe. Doch ausgerechnet bei dieser Aussage fällt es Betty schwer ihm zu glauben.
Während die beiden ständig in Gefahr schweben hat es mir Bettys Umgang mit der ganzen Situation gut gefallen. Verständlicherweise hat sie große Angst, davon will sie sich aber nichts anmerken lassen und zeigt sich taff. Ihre Charakterliche Entwicklung war vielleicht ein wenig zu schnell, im Vergleich zum Anfang, es hat mich aber kaum gestört.
Zitat : "Es ist inzwischen viel zu spät dafür, mich durch Ungewissenheit schützen zu wollen. Der Gute ist wirklich ein Idiot. Dann mache ich mir eben ständig Sorgen und habe Angst - was soll's. Ich muss wissen, womit wir es hier zu tun haben, damit ich mich besser vorbereiten kann."
Insgesamt gab es viele actionreiche Szenen, was ich echt toll fand, nur gegen Ende geschah alles etwas zu schnell. Ein paar Seiten mehr hätte ich nicht schlecht gefunden. Das Buch ließ sich super flüssig lesen und besonders der Humor ist mir positiv aufgefallen.

Fazit :
Richtig gut gemachtes, spannendes und actionreiches New-Adult-Buch, das mich super unterhalten hat.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.12.2020

Talus - Die Hexen von Edinburgh - Liza Grimm

Talus
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Eine skeptische Studentin, die plötzlich einem echten Geist gegenübersteht.
Ein begabter Tarotleger, der sich vor der Zukunft fürchtet.
Eine junge Hexe, die ihre Begabung verflucht.
Ein stolzer Wasserhexer, ...

Eine skeptische Studentin, die plötzlich einem echten Geist gegenübersteht.
Ein begabter Tarotleger, der sich vor der Zukunft fürchtet.
Eine junge Hexe, die ihre Begabung verflucht.
Ein stolzer Wasserhexer, der die Wahrheit sucht.
Sie alle haben einen Herzenswunsch - und als das sagenumwobenene Artefakt Talus auftaucht, scheint die Erfüllung ihrer größten Träume zum Greifen nah. Aber ein so mächtiger Gegenstand ruft auch böse Mächte auf den Plan. Und je näher sie Talus kommen, desto dunkler werden die Geheimnisse, die das Artefakt enthüllt.
(Klappentext)


Hexen gehören zu meinen liebsten Fantasy-Wesen und ich war super neugierig auf die Geschichte. Nur war ich auch ein wenig skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde, weil mich "Die Götter von Asgard" von der Autorin nicht so richtig begeistern konnte.
Den Einstieg fand ich okay, man muss sich erst mal ein wenig im Worldbuilding zurechtfinden, aber danach war es die ganze Zeit fesselnd und mitreißend. Aus drei verschiedenen Sichten von den vier Protagonisten wird die Geschichte erzählt und mit recht kurzen Kapiteln wird schnell zwischen den Perspektiven gewechselt.
Schon seit ihrer Kindheit ist Erin durch ihre Tante Charly von der Vorstellung von Magie fasziniert. Sie hat immer gehofft mit etwas Magischem in Kontakt zu kommen und zu wissen, dass Magie wirklich existiert. Dafür wurde sie schon oft schief angeschaut und einzig allein Charly war auf ihrer Seite. Die beiden haben eigentlich ein sehr enges Verhältnis, aber jetzt ist ihre Tante ins Koma und weil es für sie kaum noch Hoffnung gibt, glaubt Erin immer weniger an Magie. Allein die Faszination für mystische Orte ist geblieben, die sie auch in einen ganz besonderen Buchladen zu einem außergewöhnlichen Buch führt.
Zitat Erin : "Sie liebte die alten und verwunschenen Ecken Edinburghs. Jene Orte, an denen sie sich leicht vorstellen konnte, dass Magie wahrhaftig existierte. Zumindest früher."
Zusammen mit Leo arbeitet Erin als Guide für Geistertouren in Edinburgh. Erin mag ihn nicht wirklich, er wirkt sehr unnahbar und uninteressiert daran mit ihr mehr als ein paar Worte zu wechseln. Ein Ereignis ändert aber einiges für beide und überraschenderweise will er Zeit mit ihr verbringen.
Lu gehört dem Zirkel der Gebräuhexen an und das macht sie total unglücklich. Ihr sehnlichster Wunsch ist es eine Wasserhexe zu werden. Eigentlich ist es nicht möglich die Begabung zu wechseln, aber das hält Lu nicht davon ab und sie würde dafür alles riskieren.
Zitat Lu : "Sie konnte ihm nicht verraten, warum sie Abaigeal Dubh so dringend suchte. Ihre Begabung zu wechseln ... Allein der Wunsch konnte sie alles kosten. Man würde sie als undankbar bezeichnen. Machthungrig. Würde ihr alles entreißen und sie töten."
Dagegen hat Noah einmal damit zu kämpfen, den hohen Anforderungen seines Vaters zu genügen, was ihm aber nie gelingt, und mit seiner Aufgabe als Schattenleser hat er einiges zu tun. Hauptsächlich beschäftigt er sich mit Hexen, die von der dunklen Seuche befallen sind und ermittelt bei diesen Fällen. Hinzu kommt dann auf einmal ein ungewöhnlicher Mordfall, der Noah Kopfzerbrechen bereitet.
Ich fand Noah und Lu beide sehr sympathisch, Erin mochte ich auch, jedoch war sie ab und zu recht nervig. Sie will sich auf keinen Fall von einer gewissen Person beschützen lassen, obwohl dieser sich mit der Welt der Hexen und ihren Gefahren auskennt, und sie selbst unwissend ist und sich gegen Magie gar nicht verteidigen kann. Deswegen fand ich ihre Reaktion etwas übertrieben und wenig nachvollziehbar. Unbedingt möchte sie Dinge alleine machen, handelt kopflos und misstraut ihm ziemlich stark.
In dem Buch gibt es eine Liebesgeschichte nur am Rande, aber ich könnte mir die beiden als Paar richtig gut vorstellen, das würde toll zusammen passen. Die Handlung fand ich im Großen und Ganzen sehr gelungen und überzeugend gemacht. Wie der Würfel und Herzenswünsche im Vordergrund stehen und die total faszinierende Unterwelt, mit den verschiedenen Hexenzirkeln und den einzelnen Höhlen, in denen sie leben. Nur vereinzelte Hexen leben in der Welt der Menschen.
Ich könnte mir das Geschehen super bildlich vorstellen, es war flüssig, mitreißend und flüssig geschrieben und ich hatte mit dem Buch super Lesestunden. Nach einem fiesen Cliffhanger am Ende, bin ich umso gespannter auf den zweiten und finalen Band.

Fazit :
Ein gut gemachtes Bücher über Hexen, Herzenswünsche und einen ganz besonderen Würfel und vier spannenden Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2020

Wild like a River

Wild like a River
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In der Stille des Waldes hörst du dein Herz ...
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern ...

In der Stille des Waldes hörst du dein Herz ...
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …
(Klappentext)


Mit der "Leuchtturm"-Trilogie konnte mich Kira Mohn total überzeugen und so war ich schon sehr auf ihre neue Reihe gespannt. Diese spielt diesmal nicht in Irland, sondern Kanada, der Fernweh-Faktor ist dabei aber genauso groß.
Der Einstieg hat mir sofort ziemlich gut gefallen und ich fand es amüsant, wie Haven zum ersten Mal Jackson sieht, er sie jedoch nicht bemerkt, und sie damit rechnet, ihm wahrscheinlich nicht wieder zu begegnen. Vor allem, weil sich hier Leben im National Park abspielt und Jackson mit seinem Freund offensichtlich nur für ein paar Tage in dieser Wildnis ist.
Seit sie sieben Jahre alt ist, wohnt Haven mit ihrem Vater im Jasper National Park in ziemlicher Abgeschiedenheit. Havens "beste Freunde" sind tierische Bewohner, z.B. der Puma Snoops. Zu Gleichaltrigen hat sie überhaupt keinen Kontakt und weiß deswegen auch gar nicht, wie sie mit Jackson umgehen soll, als sie ihn nach einem nächtlichen Besuch von einem Bären auf Anweisung ihres Vaters, der Ranger ist, hilft.
Zitat Haven : "Irgendetwas hatte er an sich, dieser Jackson, das mich durcheinander brachte. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, es müsse etwas geben, das ich angemessenerweise tun oder sagen sollte, aber ich wusste einfach nicht, was."
Sie stellt aber auch schnell fest, dass sie Jackson sympathisch findet und es ihr Spaß macht ihm ihr zu Hause - den Jasper National Park - und seine schönsten Ecken zu finden. Vom ersten Augenblick ist von Haven fasziniert und sie geht ihm kaum aus dem Kopf. Ich fand süß, wie die beiden sich langsam ineinander verlieben, jedoch war es meiner Meinung bei Jackson etwas zu übertrieben, dass er Haven so toll findet und seine Gedanken waren leicht zu kitschig. Zusammen haben die beiden eine super Zeit, doch die Uhr tickt, weil Jackson nur für wenige Tage in den Rocky Mountains ist und eigentlich in Edmonton studiert.
Dagegen spielt sich Havens Leben komplett im National Park ab. Bisher hat Haven nie wirklich etwas vermisst und war total glücklich so wie es war. Die Begegnung mit Jackson bringt sie auf den Gedanken, dass sie gerne mal für eine Weile in einer Stadt leben möchte. Den direkten krassen Kontrast erleben, neue Erfahrungen sammeln und einfach zu wissen, wie sich das Leben dort anfühlt. Das liegt nicht nur an ihren Gefühlen für Jackson, sondern in ersten Linie in einem inneren Bedürfnis und daran, dass sie vor dem Tod ihrer Mutter gemeinsam mit ihrem Vater in Edmonton gewohnt haben.
Insgesamt mochte ich die Liebesgeschichte und ihre Entwicklung gerne. Bei Haven und Jackson entsteht nach kurzer Zeit ein Gefühl von Vertrautheit. Davon sind beide überrascht und mir hat es total gut gefallen, wie toll sie zusammen passen. Für Jackson ist mit Haven alles anders als in seinen bisherigen Beziehungen, viel intensiver und von ganz anderer Bedeutung.
Zitat Jackson : "So muss es sein. Genau so muss es sein. Ich kann mir nichts vorstellen, das mich mehr ins Chaos stürzen könnte und mich gleichzeitig stärker ins Gleichgewicht bringt, als Haven zu küssen."
Er entwickelt einen großen Beschützerinstinkt gegenüber Haven und denkt er oft, er weiß, was das Richtige für sie ist. Verständlicherweise ist Haven davon weniger begeistert und kann Dinge auch ohne seine Hilfe gut meistern, obwohl sie ungewohnt und neu für sie sind.
In der Stadt ist Haven total unbeholfen und fragt sich ständig, wie sie auf andere wirkt. Teilweise fand ich das ein wenig unrealistisch, dass sie bei sozialen Kontakten und dem alltäglichen Stadt- und Uni-Leben so oft überfordert war und mit ihrer Art aneckte. An den meisten Stellen hat ihr eher naives Verhalten aber gut gepasst.
Bis auf die paar kleinen charakterliche Kritikpunkte waren mir Haven und Jackson sympathisch und ich fand es super, dass in jedem Kapitel die Perspektive von ihm und ihr geschildert wurde.
Wieder war der Schreibstil der Autorin total schön, flüssig und sehr angenehm zu lesen hat sie Geschichte von Haven und Jackson erzählt. Und ich hatte ein besonderes Lesegefühl durch die Schauplätze, denn ich war selbst schon in Edmonton und in einem kanadischen Nationalpark in den Rocky Mountains.
Im zweiten Teil geht es um Jacksons besten Freund Cayden, der eher egozentrisch und unsympathisch rüberkommt, aber eine sehr gute Menschenkenntnis hat, und um Rae, die Haven in Edmonton kennenlernt. Darauf freue mich schon total.

Fazit :
Mochte ich ziemlich gerne, bis auf ein paar sehr kleine Kritikpunkte hat mir das Buch super gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Wie die Eulen in der Nacht - Maggie Stiefvater

Wie Eulen in der Nacht
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Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.
Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die ...

Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.
Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.
(Klappentext)


Maggie Stiefvater gehört schon lange zu meinen Lieblingsautorinnen und meine Vorfreude auf ein neues Buch von ihr war sehr groß. Anders als ihre bisherigen Jugendbücher spielt "Wie die Eulen in der Nacht" in der Vergangenheit und zwar 1962 in Colorado.
Zitat : "Nach Einbruch der Dunkelheit ist ein Wunder sehr weit zu hören. Da sind Wunder ganz ähnlich wie Radiowellen. Nur wenigen Leuten ist klar, dass die gewöhnliche Funkwelle und das außergewöhnliche Wunder einiges gemeinsam haben."
Schauplatz ist das Zuhause der Familie Soria, alle Familienmitglieder sind ganz besonders einzigartig mit ihren Eigenheiten. Aber noch das Faszinierende an diesem Ort ist, dass ständig Pilger dort hinkommen, weil sie auf ein Wunder hoffen. Dabei ist ihnen die Familie Soria behilflich, jedoch sind Wunder gefährlich und unberechenbar. Und so wohnen einige Pilger dort, die aus irgendeinem Grund feststecken und ihr Wunder noch unvollendet ist, z.B. Marisita, über der es immer regnet und auf deren Kleid Schmetterlinge sitzen, die wegen ihren dauerhaft nassen Flügeln nicht wegfliegen können.
Die Sorias dürfen sich auf keinen Fall einmischen, denn dann Dunkelheit über denjenigen, der diese wichtige Regel gebrochen hat, und die ganze Familie kommt. Deswegen halten sich auch immer alle strikt daran.
Zitat : "Sie versuchten nicht, andere Leute zu verändern, und urteilten nur sehr selten über andere, außer deren Werte hätten direkten Einfluss auf ihr eigenes Leben."
Im Vordergrund der Geschichte stehen Beatriz, Joaquin und Daniel, sind Cousins und Cousine, und alle im Teenageralter. Beatriz ist eine Denkerin, ziemlich klug, grübelt viel und schreibt sich ständig Gedanken in einer Geheimsprache auf. Mit ihrem scharfen Verstand stellt sie liebend gern Theorien und Thesen auf und macht sich stundenlang abgeschieden Gedanken nur darüber. Joaquin hat heimlich auf einer Funkwelle einen eigenen Radiosender, wo er als Diablo Diablo moderiert. Und Daniel ist der Heilige, er empfängt die Pilger und gewährt ihnen die Wunder. Genau er bricht auf einmal die wichtige Regel und daraufhin versuchen Beatriz und Joaquin ihn zu retten, obwohl es ihnen verboten wird, aus Angst die Dunkelheit würde sich noch weiterausbreiten.
Ich mochte die Handlung der Geschichte insgesamt ganz gerne. Mir hat es Spaß gemacht das Geschehene zu verfolgen und ich wollte immer wissen, was als Nächstes, auch wenn weniger passiert ist. Es gab eine super gemachte Liebesgeschichte, die aber eher im Hintergrund bleibt, und überzeugend gemachte facettenreiche Nebencharaktere.
Total begeistern konnte mich der Schreibstil von Maggie Stiefvater, genauso einzigartig, unglaublich und grandios, wie es von ihr gewohnt bin. Auf eine ganz besondere Weise fesselnd, voller Metaphern und wunderschön bildlich beschrieben. Dazu noch großartige Details, so werden Eulen von Wundern angezogen werden und deswegen einige oft bei der Familie Soria draußen zu finden sind.
Dieser Einzelband ist nicht wie die anderen Bücher der Autorin (aber nicht in negativer Weise), ich hatte tolle Lesestunden damit und fand es ziemlich gut. Nur war es für mich doch etwas schwächer als das, was ich schon bisher von ihr gelesen habe.

Fazit :
Hat mir total gut gefallen, kann aber leider nicht ganz mit den anderen Büchern der Autorin mithalten.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Alles okay - Nina LaCour

Alles okay
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Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter ...

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.
(Klappentext)


Tiefgründig, berührende, teilweise sehr traurig und melancholisch und vor allem besonders und ein wenig poetisch. Genau so ist die Geschichte von Marin, keine leichte und lockere Lektüre, sondern eher das Gegenteil ist.
Zitat : "Wir sehnten uns jetzt schon nach der Zeit zurück, die noch gar nicht vergangen war."
Für Marin beginnt ein neuer Lebensabschnitt am College, doch sie ist nicht glücklich und aufgeregt. Stattdessen fühlt sie sich einsam, ist in großer Trauer wegen ihrem Großvaters, liebevoll von ihr Gramps genannt, und will auf keinen Fall mehr über das Geschehene nachdenken. Nachdem Gramps gestorben ist, war es für Marin die einzige Option so schnell wie möglich fluchtartig ihr Zuhause zu verlassen und seit dem hat sie nicht ein einziges Mal bei ihrer besten Freundin Mabel gemeldet. Und dann in den Weihnachtsferien besucht Mabel und gibt Marin die Möglichkeit über das Geschehen zu reden, was Marin selbst aber unmöglich erscheint.
Zu Beginn des Buches war die Stimmung gedrückt und schwermütig und obwohl das nicht einfach zu lesen ist, möchte man unbedingt erfahren, was vorgefallen ist. In Rückblenden erfährt man darüber mehr, über die Freundschaft zu Mabel und wie die Beziehung zu ihrem Großvater gewesen ist.
Weil Marin in dieser schwieriger Gefühlslage ist, war es für mich nicht einfach, sie sympathisch zu finden. Hauptsächlich tat sie mir total leid, dass es ihr so schlecht geht und sie das alles durchmachen muss.
Mir hat es ziemlich gut gefallen, wie Mabels Besuch der Anfang eines Wendepunkts für Marin ist und die starke Loyalität ihrer besten Freundin und ihre Hartnäckigkeit. Mabel steht zu ihr und lässt nicht locker es zu versuchen zu Marin durchzudringen, um ihr zu helfen. Ich fand es toll, dass die Freundschaft der beiden so eine wichtige Bedeutung hatte und Marin auch merkt, dass es Leute gibt, denen sie wichtig ist.
Zitat : "Ein Lächeln voller Bedeutung, das alles sagt, was zu sagen ist, damit ich es nicht sagen muss."
Nina LaCour schreibt auf eine einzigartige Weise leicht poetisch und schafft es überzeugend die Gefühle und Gedanken von Marin zu beschreiben, ihre Einsamkeit, ihren Verlust, ihre Angst und alles andere. Die Handlung ist insgesamt eher ruhig und im Vordergrund steht die Zeit, die Marin und Mabel gemeinsam verbringen und die Einblicke in die Vergangenheit. Und etwas anderes hätte die Geschichte auch nicht gebraucht und endet nach knapp 300 Seiten total passend und authentisch.

Fazit :
Leseempfehlung für ein nachdenkliches und bewegendes Buch über Trauer, Verlust, Einsamkeit und Freundschaft.

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