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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2017

Ursula Poznanski in Höchstform

Schatten
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Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Wunderlich (10. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3805250634
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ursula Poznanski in Höchstform

Inhalt:
Beatrice ...

Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Wunderlich (10. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3805250634
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ursula Poznanski in Höchstform

Inhalt:

Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger ermitteln im Fall eines grausam in seiner Wohnung ermordeten Mannes. Dieser war für Beatrice kein Unbekannter, und sie mochte ihn nicht. Kurz darauf wird eine neue Leiche aufgefunden – wieder jemand, den Beatrice nicht mochte. Schnell kristallisiert sich heraus, dass Beatrice Kaspary Dreh- und Angelpunkt der Mordserie ist.

Meine Meinung:
„Schatten“ ist bereits der 4. Band um das sympathische Salzburger Ermittlerteam Kaspary und Wenninger. Man kann den Roman jedoch unabhängig von den anderen Bänden lesen. Natürlich entwickeln sich die Protagonisten weiter und es tauchen auch bereits bekannte Nebenfiguren auf, doch braucht man hier nicht wirklich Vorkenntnisse, um das Buch genießen zu können. Allerdings gibt es Spoiler zum 3. Band, "Stimmen", sodass man diesen vorher oder gar nicht lesen sollte.

Beatrice ärgert sich wie immer über ihren Ex-Mann Achim, die Kinder machen Probleme, aber die offiziell noch geheime Beziehung zu Florin gedeiht. Der Polizeipsychologe Kossar befindet sich auf einer Fortbildung. Da bekommt Beatrice ausgerechnet einen Psychiater an die Seite gestellt, den sie nicht leiden kann. Doch dieser bemüht sich um eine gute Zusammenarbeit.

Auch Kollegen aus Wien helfen bei der Lösung des Falles bzw. der Fälle, denn alles deutet darauf hin, dass es einen Zusammenhang mit einem ungelösten, lange zurückliegenden Wiener Verbrechen gibt. Es ist also eine bunte Mischung von Polizeikräften am Werk, die aber nie unübersichtlich wird. Das Hauptaugenmerk liegt stets auf Beatrice und Florin, die sich mit viel Intelligenz, Mut und Ausdauer in die Arbeit stürzen und dabei zielführend mit den Kollegen zusammenarbeiten.

Mich hat dieser Roman von der ersten Seite an gefesselt. Poznanski erzeugt eine dichte Atmosphäre. Die Handlungsweisen der einzelnen Personen sind absolut nachvollziehbar. Einzelne Abschnitte aus der Perspektive des Täters geben dem Leser mehr Informationen als den Ermittlern, was die Spannung noch erhöht, denn so weiß man, dass gleich etwas Schlimmes passieren wird. Toll finde ich, dass Poznanski Spannung durch die beschriebene Atmosphäre erzeugt und nicht durch besonders grausame Darstellungen von Morden, wie das manch anderer Thriller-Autor macht.

Diese Spannung wird bis zum Schluss aufrechterhalten, denn erst da erfahren wir, wer hinter all den Morden steckt. Mich konnte Ursula Poznanski mit der Auflösung absolut überraschen. Selbst wenn ich im Nachhinein die ganzen kleinen Hinweise betrachte, die im Lauf des Buches gestreut wurden, wäre ich im Leben nicht auf diesen Täter gekommen. Dabei ergibt sich eigentlich alles ganz logisch. Das ist wirklich klasse gemacht!

Fazit:
Selten habe ich einen so klug konstruierten und hochspannenden Thriller gelesen, der noch dazu mit relativ wenig Blut auskommt. Ursula Poznanski hat sich damit selbst übertroffen.

Die Kaspary-und Wenninger-Reihe:
1. Fünf
2. Blinde Vögel
3. Stimmen
4. Schatten

★★★★★

Herzlichen Dank an den Wunderlich Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Ein wunderbarer Roman über die Liebe im Alter

Und jetzt lass uns tanzen
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Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Diana Verlag (6. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453291911
Originaltitel: Eh bien, dansons maintenant!
Preis: 17,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein ...

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Diana Verlag (6. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453291911
Originaltitel: Eh bien, dansons maintenant!
Preis: 17,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein wunderbarer Roman über die Liebe im Alter

Inhalt:

Marguerite ist 78 Jahre alt, als ihr Mann Henri stirbt. Ihre Beziehung war höflich, aber kühl. Sie haben nie gestritten, aber auch keine Gefühle füreinander gezeigt. Für sie eine Qual, denn sie sehnt sich nach Liebe und Leidenschaft, nach Leichtigkeit. Fast könnte sich Marguerite wie von einer Last befreit fühlen, doch fehlt ihr auch der Halt, den Henri ihr gegeben hat.

Der 73-jährige Marcel war ein Leben lang glücklich mit seiner Kindheitsliebe Nora. Doch auch Nora ist nun tot und Marcel einsam. Bei einer Thermalkur in den Bergen lernen Marguerite und Marcel sich kennen und kommen sich schnell näher. Kann man sich in diesem Alter noch einmal verlieben, sich auf einen wildfremden Menschen einlassen und ganz von vorne beginnen?

Meine Meinung:
Karine Lambert konnte mich mit ihrem kleinen Roman sehr stark berühren. Auch wenn das Buch recht dünn ist, steckt so viel Inhalt darin. Die Geschichte von Marguerite und Marcel ist sehr tiefgründig und bringt einen unweigerlich zum Nachdenken über das eigene Leben und wie es im Alter wohl sein wird.

Im ersten Drittel lernen wir die beiden Protagonisten recht gut kennen. Lambert schreibt über ihre Vergangenheit, legt dar, wie sie zu dem wurden, was sie heute sind, zeigt ihre Träume und ihre Wünsche ans Leben auf. Beide sind einem auf Anhieb sehr sympathisch.

Dann lernen sie sich kennen und mögen. Und das ist ganz wunderbar beschrieben. Die anfängliche Unsicherheit, fast wie bei Teenagern. Die Probleme mit der Familie, die alles andere als begeistert ist. Die eigenen Zweifel, ob das denn gutgehen kann, man wird ja schließlich nicht jünger. Die Mutlosigkeit und dann doch wieder die Hoffnung. Karine Lambert erzählt dies alles mit einer Leichtigkeit, wie Marguerite sie sich immer gewünscht hat.

Sie schert sich nicht mehr um Geschwätz und Konventionen, etwas anderes hat die Oberhand gewonnen. All die übermütigen Luftbläschen, die Henri jahrelang nicht an die Oberfläche kommen ließ, blubbern nun nach oben, in die Freiheit. (S. 136)

Fazit:
Eine wunderschöne, ganz und gar nicht kitschige Liebesgeschichte, die mich tief berührt hat.

★★★★★

Herzlichen Dank an den Diana Verlag und die buchflüsterer, die mir ein Rezensionsexemplar zugeschickt haben.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Dieses Thema geht früher oder später jeden Menschen an

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3462048704
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich



Dieses Thema geht früher ...

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3462048704
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich




Dieses Thema geht früher oder später jeden Menschen an

Inhalt:
Karla ist Anfang 60. Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und nur noch wenige Monate zu leben. Fred ist alleinerziehender Vater des 13-jährigen Phil. Er ist ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter und arbeitet in seiner Freizeit als Sterbebegleiter. Sein erster Fall ist Karla, die bald auch einen Job für Phil hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die drei zu einem tollen Team im Kampf um ein würdevolles Sterben.

Meine Meinung:
Susann Pásztors Roman über das Sterben ist zwar nicht besonders dick, aber trotzdem steckt eine ganze Menge drin. Die einzelnen Kapitel beleuchten die Perspektiven von Fred, Karla, Phil und einer weiteren Person, wobei Karlas Kapitel hauptsächlich aus kurzen Listen der verschiedensten Dinge bestehen.

Alle drei Protagonisten waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie sind in ihrem Wesen so unterschiedlich, wie es fast nicht mehr geht. Und anscheinend ist es gerade das, was die Beziehung zwischen ihnen ausmacht und was sie am anderen bewundern. Durch den Umgang miteinander und mit der quasi ausweglosen Situation entwickeln sich die Figuren enorm weiter. Ich fand es absolut faszinierend, diese Entwicklungen zu beobachten. Vor allem Phil wird in wenigen Monaten so viel reifer.

Auch die zwei wichtigsten Nebenfiguren, Karlas Bekannte Rona und den Hausmeister Leo Klaffki mit seinem Hund Kottke, muss man einfach ins Herz schließen, allein schon wegen ihrer Namen. Sie alle tragen dazu bei, dass Karla in Würde sterben kann.

Auch wenn das Ende bereits feststeht, ist das Buch alles andere als vorhersehbar. Es kommt zwischendurch immer wieder zu Überraschungen. Und obwohl es hier um ein so ernstes und trauriges Thema geht, ist das Buch nicht nur traurig. Zwischendrin blitzt immer mal wieder ein Funken Humor durch die grundsätzlich melancholische Stimmung und lockert das Ganze etwas auf. Dies geschieht sehr natürlich und keineswegs pietätlos oder aufgesetzt. Diese Gratwanderung hat die Autorin hervorragend gemeistert.

Susann Pásztor arbeitet auch selbst wie Fred als ehrenamtliche Sterbebegleiterin. Es ist ihr sehr gut gelungen, ihre Erfahrung in diesen Roman einzubringen.

Fazit:
Ein bewegender Roman über das Sterben, aber auch über das Erwachsenwerden. Er regt dazu an, sich mit dem eigenen Leben und dem eigenen Tod auseinanderzusetzen und kann eventuell sogar Ängste nehmen.

★★★★★

Veröffentlicht am 20.02.2017

Ein Spiel mit Wirklichkeiten

Mehr als das
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbt (24. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570162736
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: More than this
Preis: 17,99€
auch als E-Book erhältlich


Ein ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbt (24. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570162736
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: More than this
Preis: 17,99€
auch als E-Book erhältlich



Ein Spiel mit Wirklichkeiten

Inhalt:

Der 16-jährige Seth ist ertrunken. Doch plötzlich kommt er wieder zu sich. An einem ganz anderen Ort, nackt und durstig. Ist er doch nicht tot? Oder ist er in der Hölle gelandet, wie er vermutet? Denn jedes Mal, wenn er einschläft, suchen ihn Träume heim – Erinnerungen an sein vergangenes Leben, Erinnerungen an schlimme Dinge, aber auch an schöne Dinge, aber doch immer schmerzhafte Erinnerungen.

Meine Meinung:
„Mehr als das“ ist ein gelungener Genremix. Das Buch lässt sich nicht konkret einordnen, denn es beinhaltet viele verschiedene Elemente. Einerseits wirft es philosophische Fragen auf, aber es zeigt auch Thriller-Elemente und dystopische Anklänge. Auch die erste (gleichgeschlechtliche) Liebe spielt eine gewisse Rolle, genauso wie das Erwachsenwerden.

Patrick Ness versteht es, mit seinem klaren Schreibstil aus manchmal kurzen, manchmal langen Sätzen eine packende Atmosphäre heraufzubeschwören. Mich hat diese tiefgründige Geschichte sofort in ihren Bann gezogen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und fasziniert. An Seths Seite versucht der Leser herauszufinden, was passiert ist, in welcher seltsamen Welt/Wirklichkeit Seth sich befindet und natürlich auch, was in der Vergangenheit, also vor Seths Tod, geschehen ist. Anfangs erscheint alles ziemlich surreal und äußerst mysteriös, doch je weiter man vordringt, umso fassbarer wird die erlebte Realität. Trotzdem kann man nie ganz sicher sein, was nun real ist und was nicht. Gerade dies fand ich auch sehr spannend.

Den Protagonisten Seth habe ich ganz schnell in mein Herz geschlossen. Seine Einsamkeit, seine Verzweiflung, seine Schuldgefühle kann man leicht nachvollziehen. Bei all dem wirkt er sehr sympathisch – einfach ein netter Junge, der niemandem etwas Böses will, der wie jeder andere Mensch einfach nur geliebt werden will.

Am Ende erkennen wir: Es gibt immer mehr als das, was wir sehen. Mehr als das, was wir glauben. Mehr als das, was wir empfinden. Immer wartet noch etwas anderes darauf, von uns entdeckt zu werden.

★★★★★

Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den cbt Verlag, die mir freundlicherweise ein E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Fantastischer Abschlussband dieser Reihe von Märchenadaptionen

Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß
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Gebundene Ausgabe: 848 Seiten
Verlag: Carlsen (29. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551582898
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
Originaltitel: The Lunar Chronicles 4/Winter
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 848 Seiten
Verlag: Carlsen (29. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551582898
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
Originaltitel: The Lunar Chronicles 4/Winter
Preis: 24,99€
auch als E-Book erhältlich


ACHTUNG: Dies ist der 4. Band einer Reihe. Meine Rezension kann SPOILER zu den ersten drei Bänden enthalten.

Fantastischer Abschlussband dieser Reihe von Märchenadaptionen

Inhalt:

Cinder und ihre Freunde sind auf dem Weg nach Luna, um Levana zu stürzen und das Volk zu befreien. Mit einer Handvoll Leute ist das allerdings gar nicht so einfach, zumal Levana über ihre starke Gabe der Manipulation verfügt und außerdem eine ganze Armee von Kämpfern kontrolliert.

Meine Meinung:
Nach Aschenputtel, Rotkäppchen und Rapunzel spielt in diesem Band nun Schneewittchen eine große Rolle – Schneewittchen alias Prinzessin Winter. Winter leidet auf Luna unter ihrer Stiefmutter, Königin Levana. Doch vom Volk wird sie geliebt, denn sie ein herzensgutes Mädchen. Sie weigert sich standhaft, ihre lunarische Gabe anzuwenden, was sie mit schlimmen Anfällen von Visionen büßen muss. Trotzdem ist sie eine starke Persönlichkeit, die man schnell ins Herz schließen kann, auch wenn sie manchmal ein bisschen gaga erscheint – fragt nur mal Scarlet, die ihr „Haustier“ war. ?

Ich fand ja die ersten drei Bände dieser Reihe schon toll, aber der letzte konnte sogar noch einmal an Spannung und fantastischer Handlung zulegen. Die weit über 800 Seiten weisen keine Längen auf. Hier ist immer etwas los. Es gibt viel Action, viele Kämpfe, auch Tote und Verletzte. Doch spielen bei allem auch immer wieder die zwischenmenschlichen und romantischen Gefühle eine große Rolle. Unsere Helden werden immer wieder auseinandergerissen, müssen um ihre Freunde bangen oder sie retten, nur um im nächsten Moment den Nächsten aus der Gruppe aus den Augen zu verlieren. Dabei macht es ihnen die lunarische Gabe nicht leicht. Weiß man doch nie, ob das Gegenüber wirklich derjenige ist, wonach er aussieht, ob ein Lunarier in seine Form geschlüpft ist.

Ich fand die Idee zu dieser Reihe einfach klasse. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass es mit wenigen Personen begann und in jedem Band sich mehr Freunde der Gruppe anschlossen. Und schließlich wird gezeigt, was Liebe und Freundschaft an Gutem bewirken kann.

Fazit:
Ein genialer Abschlussband! Rasant, actionreich und gefühlvoll. Für mich der beste der vier Bände.

Die Reihe:
1. Wie Monde so silbern
2. Wie Blut so rot
3. Wie Sterne so golden
4. Wie Schnee so weiß

★★★★★