Ein mittelmäßiges Jugendbuch, dessen Hype ich leider nicht nachvollziehen kann
„Der Kuss der Lüge“ von Mary E. Pearson ist ein Fantasy-Märchen, dass die Geschichte der 17jährigen Prinzessin Lia erzählt. Dies ist der erste Teil von „Die Chroniken der Verbliebenen“, der in den USA ...
„Der Kuss der Lüge“ von Mary E. Pearson ist ein Fantasy-Märchen, dass die Geschichte der 17jährigen Prinzessin Lia erzählt. Dies ist der erste Teil von „Die Chroniken der Verbliebenen“, der in den USA bereits einen großen Hype ausgelöst hat. Erschienen ist das Buch im Februar 2017 im One-Verlag von Bastei Lübbe.
Lia ist 17 als sie als Erste Tochter einen Prinzen aus dem Königreich Dalbreck heiraten soll, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Von den Traditionen und Pflichten ihrer Heimat erdrückt und genervt, beschließt sie am Tag ihrer Hochzeit zu fliehen und in einer kleinen Stadt an der Küste namens Terravin ein neues Leben zu beginnen. Dort fängt sie an in einer Taverne zu arbeiten. Schon bald tauchen zwei junge Männer auf, die um ihrer Aufmerksamkeit buhlen. Was sie nicht weiß: Einer wurde geschickt um sie zu töten und der andere ist der Prinz, den sie heiraten sollte.
ACHTUNG! Diese Rezensionen enthält auch kleinere Spoiler.
Vorweg muss ich dazu sagen, dass ich dieses Buch nur lesen wollte, da es mir in den letzten Wochen auf so vielen Blogs begegnet ist, die alle sehnsüchtig auf den Erscheinungstermin dieses Buches gewartet haben. In den USA ist der erste Band bereits 2014 erschienen und hat dort einen Hype ausgelöst. Ich kann mich diesem Hype nicht anschließen, für mich war das Buch ok, mehr aber auch nicht.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen und so bin ich beim Lesen auch recht zügig vorangekommen, aber irgendwie konnte mich die Geschichte dennoch oftmals nicht erreichen. Ich habe beim Lesen keinen Zauber verspürt und ja Prinzessin Lia hört irgendwelche Stimmen in ihrem Kopf, die nicht wirklich deutbar sind, aber wirklich spannend oder mystisch fand ich das lange Zeit nicht.
Mit Pauline flieht sie an ihrem Hochzeitstag von zu Hause und kommt unbehelligt und ohne große Hindernisse in Terravin an, wo sie ein neues Leben beginnen will. Die Einzigen, die sie recht schnell aufspüren sind ein Attentäter, der sie töten soll und der Prinz, den sie heiraten sollte. Ansonsten kann sie so ziemlich unbehelligt in ihrer neuen Heimat leben. Das finde ich persönlich ein bisschen komisch, wenn man bedenkt, wie leicht die beiden ersten Personen sie aufgespürt haben. Was dann noch viel komischer ist, beide fühlen sich gleich zu Prinzessin Lia hingezogen und umgekehrt ist es genauso.
Der Zauber dieser Liebesgeschichte hat sich mir absolut gar nicht erschlossen. Ich verstehe überhaupt nicht, was sie an den beiden so toll findet. Am ehesten kann ich noch den Prinzen verstehen, der von ihrem Mut und ihrer Ehrlichkeit beeindruckt ist. Beim Attentäter hört das Ganze aber schon wieder auf. Er wurde ausgeschickt, um sie zu töten und dann guckt er sie an, redet kurz mir ihr, verliebt sich in sie und beschließt wochenlang zu warten, bis er dann doch endlich seinen Auftrag ausführen will???? Das hätte ihm doch klar sein müssen, dass das umso schwieriger wird, je länger er wartet und mal ganz ehrlich, ein ausgebildeter Mörder, lässt sich doch nicht so leicht von seinem Ziel abbringen…
Ich habe in anderen Rezensionen auch ganz viel über das Rätselraten gelesen, wer denn nun der Attentäter und wer der Prinz ist. Für mich war schon klar, wer wer ist, als sich beide vor der Schenke getroffen haben. In meinen Augen, war da gar keine andere Zuordnung möglich. Deswegen trägt dieser Punkt bei mir natürlich auch nicht so wirklich zur Spannung des Buches bei.
Es fängt recht vielversprechend an, dann passiert wirklich 50% des Buches kaum was und man erfährt nur etwas über das Leben in Terravin, bis dann, man mag es kaum glauben, ab 60% endlich wieder Schwung in die Geschichte kommt. Ab dann wird die Geschichte wieder interessant und spannend. Die Längen sind hier immer noch vorhanden, aber deutlich kürzer. Man lernt noch etwas mehr von der Welt kennen, in der Lia lebt, man erfährt etwas über die Vergangenheit dieser Welt und auch die Gabe wird näher beleuchtet. Die Beziehungen zwischen den Personen konnten mich mehr erreichen. Ich empfand die Protagonisten als weniger nervig. Wäre das Buch die ganze Zeit so gewesen, würde meine Meinung zu dem Buch deutlich positiver ausfallen.
Zum Schluss hat es die Geschichte tatsächlich noch geschafft, das Bedürfnis in mir zu wecken die Geschichte möglicherweise weiter zu lesen. Hier werde ich mir aber sicher vorher einige Rezensionen zu durchlesen. Sollte der Nachfolger ähnliche Längen aufweisen, habe ich keine Lust mich da durch zu quälen.
Fazit: Die Geschichte und die Welt hat durchaus Potenzial, dass leider durch die extremen Längen deutlich geschmälert wird. Es fiel mir nicht leicht, das Buch bis zum Ende zu lesen, aber ab 60% konnte mich das Buch durchaus überzeugen. Ich vergebe 2,5 Sterne, die ich aufgrund der extremen Längen allerdings abrunde.